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  • Ionentransport durch die Zellmembran einfach erklärt

    Informationsübermittlung findet durch elektrische Impulse statt. Diese können nur aufgrund einer elektrischen Spannung zwischen Innen- u. Außenseite des Neurons gebildet werden.

    Bei Ruhepotential: Innen Negativ (vor allem durch negativ geladene Proteine und viel K+) ,

    Außen Positiv (viel Na+)

    Natirum-Kalium-Pumpe (Carrier): hält elektrische Spannung zwischen Innen und Außenseite:

    Mittels aktiven Transports wird entgegen des Konzentrationsgefälle Kalium nach innen und Natrium nach außen gepumpt. (1 ATP = 3Na+ nach Außen & 2K+ nach Innen —> mehr positive Ladung Außen)

    Ionenkanäle: erleichtern Diffusion von verschiedenen Ionen

    Selektiv permeabel aufgrund von: Durchmesser, Ladungsverhältnisse innerhalb des Kanals

    Öffnungsbedingungen von Ionenkanälen:

    • Manche sind immer geöffnet

    • Spannungsgesteuerte  öffnen bei Änderung des Membranpotentials)

    • Ligandengesteuerte –> öffnen, wenn bestimmtes Molekül (Ligand) an Protein bindet (an Synapsen u. Sinneszellen)

    • Mechanisch gesteuerte –> öffnen und schließen sich bei mechanische Belastung (z.B. Tastsinneszellen der Haut)

  • Ablauf der Proteinbiosynthese einfach erklärt – Biologie

    Die DNA befindet sich im Zellkern, die Proteinsynthese findet an den Ribosomen im Zellplasma statt. Als Vermittler erstellt die mRNA eine einsträngige Kopie der DNA (Transkription) und bringt sie zu den Ribosomen. Den Aufbau des Proteins am Ribosom bezeichnet man als Translation.

    Transkription Ablauf der Proteinbiosynthese

    Bei der Transkription wird ein DNA-Abschnitt in die Basensequenz einer mRNA umgeschrieben. Die Transkription wird durch das Enzym RNA-Polymerase katalysiert. Dieses Molekül bindet an eine spezielle Nukleotidsequenz auf der DNA, den Promoter, und beginnt von dort aus in festgelegter Richtung mit der Transkription. Während die RNA-Polymerase an der DNA entlang gleitet, werden die DNA-Stränge entwunden und auf einer Strecke von etwa 20 Nukleotidpaaren die Wasserstoffbrücken zwischen den komplementären Basen getrennt. Nach dem Basenpaarungsprinzip lagern sich komplementäre Nukleotide an und werden mithilfe des Enzyms RNA-Polymerase zu einem RNA-Einzelstrang verbunden. Nur einer der beiden DNA-Einzelstränge wird als codogener Strang abgelesen. Stößt die RNA-Polymerase auf eine Stopp-Sequenz, beendet sie die Transkription. Die m-RNA trennt sich dann von der DNA und wandert durch die Poren der Kernmembran zu den Ribosomen.

    Translation Ablauf der Proteinbiosynthese

    An den Ribosomen wird nun die Nukleotidsequenz der mRNA in die Aminosäuresequenz eines Proteins übersetzt. Ribosomen bestehen aus zwei Untereinheiten, die getrennt voneinander vorliegen, solange das Ribosom inaktiv ist. Erst wenn sich beide Untereinheiten verbinden, kann die Translation beginnen. Dafür sind zwei Schritte nötig. Zunächst nimmt die mRNA mit der kleineren Untereinheit Kontakt auf. Damit sich auch die größere Untereinheit anlagert, muss die tRNA in Aktion treten.

    tRNA erfüllt die Funktion, Aminosäuren entsprechend der Codonfolge zur mRNA zu bringen. tRNA-Moleküle bestehen aus einer Sequenz von 70-80 Nukleotiden. Da die Nukleotide streckenweise gepaart sind, ergibt sich eine kleeblattähnliche Form. Ein tRNA-Molekül besitzt an einem Ende ein Triplett, das so genannte Anticodon, das komplementär zu einem Codon der mRNA ist. Am anderen Ende befindet sich die Anheftungsstelle für eine spezifische Aminosäure. Die Zuordnung der jeweils „richtigen“ Aminosäure an ein tRNA-Molekül wird durch Enzyme bewirkt, die Synthetasen. Synthetasen haben zwei spezifische Bindungsstellen, eine für tRNA, eine für die Aminosäure. Eine tRNA, die sich über ihr Anticodon mit einem mRNA-Codon paart, ist bereits mit einer Aminosäure beladen. Auf diese Weise wird einem Basentriplett der mRNA eine bestimmte Aminosäure zugewiesen. Da jede mRNA mit dem Startcodon AUG beginnt, trägt das erste tRNA-Molekül das Anticodon UAC und ist mit Methionin verknüpft. Mit der Anlagerung dieser Start-tRNA beginnt die Translation. Nun tritt die große ribosomale Untereinheit hinzu und ein funktionsfähiges Ribosom entsteht. An das zweite Codon der mRNA lagert sich das nächste tRNA-Molekül mit seiner Aminosäure an. Das Ribosom besitzt zwei direkt nebeneinander liegende Bindungsstellen für tRNA-Moleküle. Deren Aminosäuren kommen so nah zusammen, dass sie über eine Peptidbindung miteinander verknüpft werden können. Dann gleiten Ribosom und mRNA um drei Basen aneinander vorbei und das nächste Codon wird zur Paarung angeboten. Aus der Fülle der tRNA-Moleküle kann sich wiederum nur das passende anlagern. Die nächste Aminosäure gelangt damit in die richtige Position und wird mit der vorhergehenden Aminosäure verknüpft. Auf diese Weise entsteht eine Polypeptidkette mit genau festgelegter Aminosäuresequenz. tRNA-Moleküle, die ihre Aminosäure abgegeben haben, werden wieder frei und können erneut mit „ihrer“ Aminosäure beladen werden.

    Stopp-Codons in der mRNA beenden die Translation. Die letzte Aminosäure wird von ihrer tRNA gelöst, sowohl das Polypeptid als auch die tRNA verlassen das Ribosom. Anschließend zerfällt der Komplex aus den beiden Untereinheiten des Ribosoms.

    Proteinbiosynthese Video Erklärung

    Proteinbiosynthese Bild

    proteinbiosynthese

  • Genetischer Code: Eigenschaften Beispiele

    Die Entschlüsselung des genetischen Codes ermöglichte es, auf dessen Eigenschaften rückzuschließen:

    Eigenschaften des genetischen Codes

    • Der Code ist nicht überlappend: Die Tripletts werden hintereinander abgelesen. (Ausnahmen hiervon gibt es nur bei Viren, deren Genom überlappend gelesen wird, weil es zu kurz ist, um die gesamte genetische Information fortlaufen zu speichern.)

    • Der Code ist kommafrei: Zwischen den einzelnen Tripletts existieren keine Leerstellen.

    • Der Code ist redundant: Für eine bestimmte Aminosäure gibt es mehrere verschiedene Tripletts. Diese unterscheiden sich meist in der dritten Base. Dies ist nur möglich, weil von den insgesamt 64 Kombinationen nur 23 benötigt werden und 41 überzählig wären.

    • Der Code ist eindeutig: Ein bestimmtes Triplett legt immer den Einbau einer ganz bestimmten Aminosäure fest.

    • Der Code ist universell: Ein bestimmtes Codon wird bei fast allen bisher untersuchten Organismen in die gleiche Aminosäure übersetzt.


    Die Allgemeingültigkeit des genetischen Codes ist ein deutlicher Beleg für den gemeinsamen Ursprung und damit für die Verwandtschaft aller Lebewesen. Allerdings gibt es so etwas wie „Dialekte“: Organismengruppen unterscheiden sich oft darin, welches der synonymen Codes sie für eine Aminosäure verwenden.

  • Abhängigkeit der Enzymaktivität von der Temperatur

    Bei chemischen Reaktionen verdoppelt sich die Reaktionsgeschwindigkeit bei einer Temperaturerhöhung um 10°C. Diese Abhängigkeit wird auch als Reaktionsgeschwindigkeit-Temperatur-Regel (RGT-Regel) bezeichnet. Auch bei enzymatischen Reaktionen gilt innerhalb gewisser Grenzen die RGT-Regel. Aber da Enzyme sehr komplexe Makromoleküle sind, beeinflusst eine Temperaturänderung nicht nur die Reaktionsgeschwindigkeit, sondern zugleich die Konformation des Enzyms: die Tertiär- und Quartärstruktur von Proteinen wird vor allem durch schwache Bindungen wie Wasserstoffbrücken oder Van-der-Waals-Kräfte aufrechterhalten.

    Solche Bindungen können schon durch die thermische Bewegung der Moleküle beeinflusst werden. Im Extremfall – meist oberhalb 70°C ^- kommt es zu irreversiblen Denaturierung der Enzyme. Doch selbst geringe Temperaturänderungen können über eine graduelle Veränderung der schwachen Bindungen im Molekül zu einer ebenso graduellen Veränderung der Enzymaktivität führen.

    Damit lässt sich erklären, warum einige Enzyme bereits bei Temperaturen inaktiv werden, bei denen eine Denaturierung ausgeschlossen ist. Diese Temperaturgrenzen sind artspezifisch. Für Menschen ist zum Beispiel Fieber mit einer Körpertemperatur von 40°C sehr gefährlich, für Vögel ist es die Normaltemperatur. Ein antarktischer Eisfisch, der bei einer Wassertemperatur von konstant -1,9°C lebt, stirbt schon bei 6°C.

  • Erregende und hemmende Synapsen

    Die Weiterleitung einer Erregung an eine Nachbarzelle erfolgt über Synapsen. Diese können die Erregungsübertragung fördern oder aber auch hemmen.

    Bei erregenden Synapsen erhöht der Transmitter die Durchlässigkeit für Na+ Ionen und ein erregendes postsynaptisches Potential (EPSP) entsteht.

    Bei hemmenden Synapsen erhöht der Transmitter die Durchlässigkeit der K+ Kanäle. Dies führt kurzzeitig zur Hyperpolarisation der Folgezelle. Dadurch entsteht ein hemmendes (inhibitorisches) postsynaptisches Potential (IPSP), es wird kein Aktionspotential weitergeleitet.

    Verrechnung: Meist hat eine Nervenzelle viele synaptische Verbindungen mit Nachbarzellen. Erregende und hemmende postsynaptische Potentiale werden miteinander verrechnet. So ergibt sich ein bestimmter Erregungszustand der Folgezelle. Erst wenn viele erregende Synapsen zugleich oder kurz hintereinander aktiviert werden, wird am Axonhügel der Folgezelle ein Aktionspotential ausgelöst. Die Addition postynaptischer Potentiale (PSP) mehrerer Synapsen wird als räumliche Summation, die Addition mehrer PSP hintereinander an derselben Synapse als zeitliche Summation bezeichnet.

  • Der Prozess Erzählperspektive, Sprache, Aufbau und Rhetorische Mittel

    Aufbau von der Prozess

    Der Prozess Sprache

    Der Roman ist von Kafka nie fertiggestellt worden und er hat die einzelnen Kapitel unabhängig voneinander als Fragmente geschrieben, die er mit den Stichworten bedacht hat die wir als Überschriften kennen. Die Reihenfolge in der die Kapitel hier stehen ist ebenso umstritten und ergibt sich aus der einen oder anderen Tatsache. Das Domkapitel beispielsweise ist nicht an irgendwelche Figuren gebunden, die irgendwo im Roman vorher eingeführt werden müssten und könnte praktisch überall stehen.

    Erzählperspektive bei der Prozess

    Der Erzählstil Kafkas wird als monoperspektivisch beschrieben. Man erfährt nur dass, was der Protagonist, was Josef K. erfährt. Man hat teil, an dem was er sieht und erlebt, sowie an dem was er denkt. Es finden sich dagegen keine Stellen im Roman, in denen der Leser eine Geschichte berichtet bekommt bei der Josef K. nicht anwesend ist. Der Leser weiß nur was K. weiß und wird damit gezwungen sich in ihn hineinzuversetzen.

    Symbole in der Prozess

    Ein Symbol welches sich durch den Roman zieht ist das der Augen. Die Augen werden meist im Zusammenhang mit den Frauen benutzt und zeigen eine sexuelle Anziehung und Verbindung zwischen Josef K. und den Frauen an. Ebenso symbolisieren die Frauen die Verbindung zwischen Sex und Gericht.

    Darüber hinaus benutzt Kafka zwei Mal das Bild des Hundes der in diesem Fall für etwas Tierisches, Schadhaftes steht und Schande symbolisiert. Einmal wird Block beschimpft wie ein Hund und am Ende stirbt K. „wie ein Hund“.

    Zusätzlich haben wir noch die Gerichtsräume, die immer in den hohen Etagen der Häuser angesiedelt sind und meistens aus sehr kleinen Zimmern bestehen. Die hohe Lage der Räume zeigt, dass das Gericht über allem steht und eben etwas Höheres ist. Und die kleinen Räume zwingen die Angeklagten dazu sich zu bücken und sich sozusagen zu verbeugen, dem Recht zu beugen. Kafka spielt auch mit dem Licht und lässt für K. schlechte Situationen meist in der Dunkelheit ablaufen.

    Sprache in der Prozess

    Kafka verwendet im Prozess eine eher einfache Sprache die auch als Kanzleistil beschrieben werden kann. Die Geschichte wird sehr nüchtern und fixiert erzählt, es gibt kaum Emotionen die geschildert werden. All dies lässt sich sehr gut mit einem Gericht assoziieren und passt daher wunderbar zu dem Roman.

    Mit dem Prozess prägte Kafka auch das Wert „kafkaesk“ welches so viel bedeutet wie „auf rätselvolle Weise unheimlich, bedrohlich“ (Duden). Auch dies zeichnet den Roman stark aus.

  • Franz Kafka Biografie und Werke

    Franz Kafka wird als erstes Kind am 3. Juli 1883 in einer jüdischen Familie in Prag geboren. Mit ihm wuchsen die später geborenen Schwestern Gabriele, Valerie und Ottilie auf. Franz Kafka

    Kafka besuchte von 1889 bis 1893 die Deutsche Knabenschule in Prag und besuchte anschließend das Staatsgymnasium in Prag wo er auch in der deutschen Sprache unterrichtet wird.

    Im Juli 1901 macht Kafka sein Abitur und studiert anschließend an der
    Deutschen Karl-Ferdinands-Universität in Prag Chemie und Jura.
    Anschließend beginnt er erste Werke zu schreiben, die allerdings nicht erfolgreich werden.

    1906 und 1907 machte Kafka wohl wichtige Erfahrungen über Gericht und Rechtswesen die er im Prozess verarbeitet, als er in der Prager Anwaltskanzlei und als Aushilfe bei einigen Versicherungen arbeitet. Ein Jahr danach wird auch sein erstes Werk in einer Zeitschrift veröffentlicht, es heißt „Betrachtungen“.

    Weitere drei Jahre später interessiert sich Franz Kafka zunehmend für die Religion des Judentums und kommt zusätzlich dazu in Spannungen mit seinem Vater mit dem er nie sonderlich gut auskam (Prügelstrafen, Furcht,…). Später schrieb er ihm auch einen Brief, in dem er mit ihm abrechnete.

    Auch mit den Frauen war Franz Kafka nicht sonderlich erfolgreich. Er lernte Felice Bauer kennen (gleiche Initialen wie Fräulein Bürstner!) und verlobte sich nach intensivem Briefwechsel und dem ein oder anderen Treffen mit ihr am 1. Juni 1914. Im selben Jahr beginnt er mit seiner Arbeit am Prozess, allerdings nachdem er die Verlobung am 12. Juli schon wieder gelöst hatte. Dennoch waren beide bereit sich 1917 ein weiteres Mal zu verloben, allerdings hielt auch dieses Bündnis nicht sonderlich lange und wurde im Dezember bereits wieder gelöst. Auch andere Verlobungen und geplante Hochzeiten scheiterten.

    K. erkrankte früh an Lungentuberkulose, einer damals noch nicht heilbaren Krankheit und starb am 3. Juni 1924 daran.

  • Der Prozess ausführliche Inhaltsangabe Zusammenfassung

    Verhaftung

    Kafkas Prozess beginnt an dem Morgen von Josef K.s 30. Geburtstag welcher anders beginnt als üblich. Seine Vermiterin, Frau Grubach, bringt ihm nicht, wie sonst üblich, das Essen in sein Zimmer. Stattdessen trifft K. auf die Wächter Franz und Willem als er aus seinem Zimmer tritt die ihm mitteilen, dass er verhaftet sei und nun ihnen gehorchen müsse. Die Wächter essen währenddessen das für K. bestimmte Frühstück und wollen die Wäsche des Protagonisten konfiszieren.

    Josef K. möchte von den Wächtern einen Verhaftbefehl da er sich nicht vorstellen kann, weshalb er für schuldig gehalten wird (Einleitungssatz!) und holt dazu seine Legitimationspapiere. Diese Forderung K.s endet allerdings nur in einer längeren Diskussion mit den Wächtern die vollkommenes Unverständnis über K.s Forderung zeigen und darüber hinaus äußern, dass sie nicht wissen weshalb K. verhaftet sei. Daraufhin verlangt K. ein Gespräch mit dem Vorgesetzten der beiden Wächter.

    Dieser Aufseher bittet K. auch kurze Zeit später zu sich. Als K. sich zu ihm begeben will wird er von den Wächtern zurückgehalten die nicht mehr so freundlich wie vorher sondern eher forsch agieren. Sie fordern von K. dass er sich angemessener anzieht. Der Protagonist gehorcht um die Sache zu beschleunigen und geht neu gekleidet in das Zimmer eines gewissen Fräulein Bürstners wo er den Vorgesetzten sprechen kann.

    Auch gegenüber ihm fordert K. Klarheit darüber weshalb er verhaftet ist aber auch der Aufseher gibt ihm keine konkreten Informationen und sagt viel mehr, dass er es nicht wisse sondern dass er ihm nur mitteilen müsse das er verhaftet sei und das habe er getan. K. will sich anschließend von dem Aufseher verabschieden, welcher K.s Handschlag allerdings nicht erwidert und meint es sei zu früh für einen Abschied.

    Anschließend verlässt K., der trotz der Verhaftung seiner Arbeit weiter nachgehen darf, das Verhörzimmer und fährt mit drei Kollegen, die die ganze Zeit von K. unbemerkt mit im Zimmer waren, mit dem Auto zu K.s Arbeitsplatz in einer Bank.

    Gespräch mit Frau Grubach. Dann Fräulein Bürstner

    Nach getaner Arbeit begibt sich K. nach Hause wo er nach einem kurzen Gespräch mit dem Sohn des Hausmeisters zu seiner Zimmervermieterin Frau Grubach geht um sich für die morgendliche Umstände zu entschuldigen. Frau Grubach sieht allerdings nichts für dass es sich zu entschuldigen gäbe und die beiden unterhalten sich anschließend noch ein wenig über die Verhaftung K.s am Morgen. Frau Grubach meint er sei nicht so verhaftet worden wie man Verbrecher verhaften würde sondern auf eine andere Art die sie auch nicht genau beschreiben kann. K. stimmt ihr da zustimmen und möchte das gegenseitige Einverständnis mit einem Handschlag bestätigen, als Frau Grubach in Tränen ausbricht und meint K. solle es doch nicht so schwer nehmen.

    Anschließend fragt K. noch nach dem Fräulein Bürstner bei dem er sich auch entschuldigen möchte, da das Treffen mit dem Aufseher in ihren Räumen stattfand. Auch wenn Frau Grubach K. versichert dass dort alles wieder in Ordnung sei beschließt er auf die Dame, die noch im Theater ist, zu warten.

     
     
     

    Als das Fräulein dann um halb zwölf zu ihrem Zimmer kommt lässt sie sich, ein wenig genervt, auf ein Gespräch mit ihrem Nachbar ein. K. entschuldigt sich wie geplant und muss dem Fräulein zunächst erst erklären wofür denn genau. Dazu möchte K. die Szene gerne nachstellen, damit sich Fräulein Bürstner, die bald als Kanzleikraft arbeiten möchte, dies besser vorstellen kann. K. wiederholt also das Vorgehen vom Morgen ein weiteres Mal und wird an einer Stelle seines Vorspiels sehr laut, er schreit sogar. Davon verärgert klopft ein Hauptmann, der im Nachbarszimmer liegt und von dem K. nichts wusste, gegen die Wand um K. zum aufhören zu bringen. Auch Fräulein Bürstner ist verärgert über das zu energische Auftreten K.s.

    K. bietet dem Fräulein nun an, dass er Frau Grubach jede Geschichte erzählen würde die er nur wolle und dass Frau Grubach sogar abhängig von ihm sei, da sie ihm noch eine Menge Geld schulde. Obwohl das Fräulein Bürstner das Angebot ablehnt wird K. immer zudringlicher und küsst sie am Ende „auf den Mund und dann über das ganze Gesicht, wie ein durstiges Tier mit der Zunge über das endlich gefundene Quellwasser hinjagt“.

    Erste Untersuchung

    Nun beginnt K.s Prozess. Er erhält einen Anruf der ihm mitteilt, dass er sich am kommenden Sonntag in einem bestimmten Haus zu einer ersten Untersuchung einfinden soll. K. ist der festen Überzeugung es solle auch seine letzte sein, obwohl ihm am Telefon etwas anderes mitgeteilt wurde.

    Da ihm keine Uhrzeit mitgeteilt wurde kommt er um 9 Uhr in das Gebäude und sucht zunächst das Zimmer in dem seine Verhandlung stattfinden soll. Um es zu finden fragt er, warum auch immer, überall nach einem Tischler Lanz, da er meint dort wo er hin will wüssten sie schon was gemeint wäre. Dem ist auch so und K. wird nach längerem Suchen von einer Waschfrau in ein Nebenzimmer geleitet in welchem sich eine Ansammlung an Leuten befindet sowie ein Podium mit dem Untersuchungsrichter zu dem K. ein kleiner Junge führt.

    Der Untersuchungsrichter sorgt für Ruhe und beschuldigt K. zunächst wesentlich zu spät zu sein. So spät, dass der Richter nicht einmal die Untersuchung machen müsste aber er mache eine Ausnahme.

    Die erste Frage des Richters ist, ob K. ein Zimmermaler sei. K., Proketurist einer großen Bank, hält die Frage für Lächerlich und macht dies auch durch seine Äußerung deutlich, was ihm ein zustimmendes Gelächter aus der rechten Hälfte des Publikums bringt. In einer anschließenden langen Rede stimmt ihm auch vor allem die rechte Partei zu, während von der linken kein Applaus kommt. Als K. jedoch äußert, dass er den Prozess für keinen richtigen Prozess hält erhält er keinen Applaus mehr.

    Des weiteren sieht K. ein Heft mit wohl pornographischen Inhalten auf dem Tisch des Untersuchungsrichters und hebt dieses angeekelt mit nur zwei Fingerspitzen hoch und zeigt es den Parteien. In einer weiteren langen Rede schildert K. seine schlechten Erfahrungen mit dem Gericht und vermutet sogar, dass jemand anders (eben ein Zimmermaler) statt ihm hätte verhaftet werden sollen.

    Im Hintergrund betritt in der Stille die Waschfrau den Saal an die sich ein Mann drückt, der Mann kreischt daraufhin laut auf. K. will sehen was dort vorgehen, allerdings versperren die Parteien ihm den Weg. Dabei erkennt der Bankangestellte allerdings, dass beide Parteien die gleichen Abzeichen des Gerichts tragen und nur eine Täuschung sind.

     
     

    Davon geschockt weitet K. seine Hasstiraden auch auf die Parteien aus und entschließt sich am Ende dazu die nächsten Wochen nicht mehr zum Prozess zu erscheinen. Dies teilt er auch dem Rest mit.

    Als K. den Raum verlassen will läuft der Untersuchungsrichter ihm hinterher und wirft ihm vor einen Vorteil verspielt zu haben, den diese Untersuchung zweifelsfrei bedeutet hätte.

    Im leeren Sitzungssaal. Der Student. Die Kanzleien

    K. erhält in der kommenden Woche keine erneute Nachricht vom Gericht und beschließt daher einfach ohne eine Einladung zu erscheinen, da ihm ja beim ersten Telefonat mitgeteilt wurde, das solche Untersuchungen jetzt wöchentlich stattfinden.

    K. trifft in dem leeren Sitzungssaal die Waschfrau, die ihm mitteilt dass kein Prozess stattfindet. K. möchte auch die Gesetzbücher sehen, was ihm die Frau allerdings verweigert. Dafür bietet sie K. an dem Untersuchungsrichter eine Nachricht zu überbringen, da sie Frau eines Gerichtsdieners sei und den Richter gut kenne. Dabei wird Josef K. an den Schrei während der ersten Untersuchung erinnert wofür sich die Frau entschuldigt und meint der Mann sei ein Student gewesen der in Zukunft wohl mächtig werden wird. Die Waschfrau fragt K. nach weiterer Unterhaltung ob er das Gericht verbessern will und K. meint, dass es so etwas wie seine Pflicht sei wenn er eh schon hier wäre woraufhin die Frau K. die Gesetzbücher zeigt, welche wieder pornographische Inhalte haben.

    Im weiteren Verlauf gesteht die Frau des Gerichtsdieners ein Verhältnis mit dem Untersuchungsrichter zu haben als der Student eintritt um sich mit der Frau zu unterhalten. In diesem Moment fühlt sich K. plötzlich zu der Frau dermaßen hingezogen, dass er daran denkt sie dem Studenten wegzunehmen. Er möchte auch den Studenten des Raumes verweisen, da ihm die Unterhaltung zu lang dauert. Der Student hört nicht auf K. macht nur einen beiläufigen Kommentar.

    Der Student trägt die Frau anschließend auf seinem Arm aus dem Zimmer hinaus, K. verfolgt die beiden und tritt den Studenten sogar um ihn dazu zu bewegen die Frau runter zu lassen. Diese nennt die Hilfe K.s aber „Verderben“ und lehnt sie ab. K. lässt beide ziehen.

    Nun kommt der Ehemann der Frau in den Gang mit dem sich Josef K. unterhält. Der Gerichtsdiener wünscht dem Studenten Prügel und fordert K. sogar dazu auf ihn zu prügeln, was K. allerdings aus Angst vor schlechter Einflussnahme des Studenten auf seinen Prozess nicht macht. Dennoch nimmt der Gerichtsdiener K. mit in die Kanzleien.

    Dort unterhält sich K. kurz mit einem Angeklagten dessen Verhalten ihn sehr irritiert. Als er gehen will bittet K. den Gerichtsdiener ihm den Weg aus dem Haus zu zeigen was dieser allerdings verweigert. Als der Gerichtsdiener K. verlassen hat trifft er auf ein Mädchen aus der Kanzlei mit der er sich kurz unterhält bis ihm schwindelig wird. Das Mädchen erläutert ihm dass dies allen Angeklagten passiert die hier wären und ganz normal sei. Auch ein elegant gekleideter Mann, der Auskunftgeber, kommt hinzu und die beiden führen K. aus der Kanzlei heraus.

    Draußen angekommen bedankt sich K. bei beiden und geht, auf einmal wieder fit, nach Hause.

    Der Prügler

    Das nächste Fragment beginnt in K.s Büro als er Geräusche aus einer Rumpelkammer hört. K. betritt diese Rumpelkammer und trifft dort zu seiner Überraschung auf die Wächter Franz und Willem und einen Prügler, der die beiden auspeitschen soll, da K. sich vor Gericht über die beiden angeblich beschwert habe.

     
     

    Willem und Franz versuchen sich nun vor K. zu rechtfertigen und sprechen davon, dass ihr Verhalten üblich gewesen wäre und dass diese Beschwerde die Karriere der beiden zerstörte. Der Prügler ist allerdings anderer Meinung und beredet K. dahingehend dass Willem beispielsweise viel zu dick wäre um jemals Prügler zu werden.

    K. versucht anschließend den Prügler mit Geld zu bestechen was allerdings nicht funktioniert. Als Franz ein weiteres Mal versucht sich zu retten beginnt der Prügler mit dem auspeitschen. Franz schreit laut auf was K. dazu bringt erschrocken nach Dienern zu schauen die in Richtung der Rumpelkammer laufen. K. verlässt hektisch die Prügelkammer und kann die Diener mit einer Lüge abspeisen.

    K. verlässt das Büro nachdem er sich selbst davon überzeugt hat nicht falsch gehandelt zu haben und kommt am nächsten Morgen wieder. Da er die Prügelstrafe nicht vergessen kann geht K. erneut in die Rumpelkammer und stellt erschreckt fest, dass alles ist wie am Tag zuvor dass die Wächter immer noch geprügelt werden sollen. Erschrocken schlägt K. die Tür zu und geht.

    Der Onkel. Leni

    In seinem Büro wird Josef K. von seinem Onkel besucht, der von seiner Tochter Erna erfahren hat, dass K. sich in einem Prozess befindet. Dieser Onkel bietet K. nun seine Hilfe an, die dieser auch anzunehmen scheint. Der Onkel rät ihm er müsse etwas für seinen Prozess tun und bietet ihm an einen Ausflug aufs Land mit ihm zu machen. Dies war allerdings nur eine Idee um zu prüfen wie gleichgültig K. sein Prozess ist. K. lehnt ab, weil man ihm das als Flucht wegen Schuld zuschreiben könnte, was den Onkel zufriedenstellt.

    Stattdessen fahren die beiden zu einem Freund des Onkels, zu dem Advokaten Huld. Dieser Huld ist krank aber dennoch werden sie nach kurzem warten von der Pflegerin des Advokaten Leni eingelassen. Diese führt die beiden auch zum Advokaten wird dann allerdings von Onkel und Huld rausgeschickt. Der Advokat erklärt sich dazu bereit sich für K. einzusetzen und weiß tatsächlich auch schon über den Prozess Bescheid. Auch weil er sich gerade mit einem Kanzleidirektor unterhalten hat, der sich mit im Zimmer befindet und jetzt erst auffällt. Der Direktor, Huld und der Onkel unterhalten sich über K.s Prozess, welcher irritiert abseits von der Unterhaltung bleibt.

    Außerhalb des Raums lässt Leni einen Teller an der Wand zerschellen um K. aus dem Zimmer zu locken. K. kommt heraus und unterhält sich mit Leni über seinen Prozess. Leni schlägt ihm ein Geständnis vor und bietet ihm ihre Hilfe an. Dabei fällt K. auf, dass er weibliche Hilfe zu suchen scheint. Als K. gehen möchte küsst Leni ihn und fragt ihn über weibliche Beziehungen aus, woraufhin K. antwortet dass er bereit sei seine Beziehung zu Esra aufzugeben.

    Als K. das Haus des Advokaten verlässt trifft er auf den wartenden Onkel der K. für sein Weggehen beschimpft.

    Advokat. Fabrikant. Maler

    K. ist wieder in seinem Büro und denkt während seiner Arbeit eher an den Prozess. Er überlegt eine Verteidungsschrift zu verfassen und ist sehr skeptisch gegenüber dem Advokaten, der wenn K. ihn besucht stets davon erzählt wie wichtig es sei gute Beziehungen zu haben und wie glücklich K. sich schätzen könne ihn als Anwalt zu haben, der allerdings auch nie einen Erfolg oder Teilerfolg vorlegen kann. So behauptet er bei jedem Treffen der beiden, dass die erste Eingabe fast fertiggestellt sei. K. spielt auch mit dem Gedanken den Advokaten zu kündigen.

     
     

    Ein Diener der Bank informiert ihn über Kunden die auf ihn warten und K. empfängt einen Fabrikanten. Mit diesem kann er allerdings nicht wirklich verhandeln, da er zu irritiert von seinem Prozess ist, woraufhin der Direktorstellvertreter ihm den Kunden abnimmt. Als dieser mit den Verhandlungen fertig ist kommt der Fabrikant zurück zu K. und empfiehlt ihm, da er von K.s Prozess weiß, den Maler Titorelli der für K. wohl etwas erreichen könne.

    K. bedankt sich bei dem Fabrikanten, nimmt sich Urlaub und besucht den Maler in seinem Haus in dem viele Kinder hin und her rennen, die von ihm gezeichnet werden wollen. Beim Maler angekommen unterhalten sich die beiden kurz über eine Zeichnung Titorellis bis sie auf den Prozess zu sprechen kommen. Titorelli spricht davon, dass das Gericht von der Schuld K.s überzeugt sei und zeigt K. drei Möglichkeiten auf: die Freisprechung (gibt noch keinen erfolgreichen Fall, schwierig, K. wäre vollkommen frei), scheinbare Freisprechung (Freisprechung vor einem unteren Richter, könnte jederzeit von einem oberen Richter wiederrufen werden) und Verschleppung (Hinauszögern des Urteils).

    K. kann sich noch nicht für eine der drei Möglichkeiten entscheiden und verlässt Titorelli mit dem Versprechen ihn über seine Entscheidung zu informieren. K. nimmt einen Ausgang der ihn überraschenderweise durch das Gericht führt.

    Kaufmann Block. Kündigung des Advokaten

    K. begibt sich anschließend zum Advokaten um ihm den Fall abzunehmen. Zu seiner Überracshung öffnet ihm nicht Leni die Tür sondern ein Kaufmann Block der ihn allerdings zu Leni führt. K. vermutet Leni habe ein Verhältnis mit dem Kaufmann was sie allerdings wiederlegen kann.

    Als Leni zum Advokaten geht um K. anzukündigen und um ihm eine Suppe zu bringen unterhält sich K. mit dem Kaufmann. Block gibt K. dabei wichtige Informationen über den eigenen Prozess. Er hat viele Anwälte und macht sich mit dem Prozess viel Arbeit und er rät K. nicht zu viel von den Advokaten zu erwarten, da man selten Fortschritte im Gericht erkennen kann.

    Josef K. ist sich aber dennoch sicher und geht zum Advokaten um ihm zu kündigen. Der Advokat ist sehr geschockt und verärgert von dieser Handlung und demonstriert K. wie gut es ihm gegangen war indem er den Kaufmann Block zu sich rufen lässt und ihn zusammenschimpft. K. ist davon allerdings eher angewidert als überzeugt und kündigt Huld dennoch.

    Im Dom

    Das Kapitel „Im Dom“ begint in der Bank in der der Protagonist angestellt ist. Ebendieser trifft sich dort mit dem Direktor und einem italienischen Geschäftsmann dem der kunstinteressierte K. die Schätze der Stadt zeigen soll. Bei dem Gespräch mit dem Italiener hat K. allerdings Probleme das schnelle Italienisch des Geschäftsmannes zu verstehen, erfährt aber druch den Direktor, dass der Italiener wenig Zeit habe und daher gegen 10 Uhr nur den Dom besichtigen möchte.

    K. ist einverstanden und begibt sich da noch ein wenig Zeit in sein Zimmer um sein Italienisch ein wenig aufzubessern. Als er gehen will, erhält er einen Anruf von Leni, der nach einem kurzen Gespräch K. zu der Erkenntnis führt, dass er gehetzt wird.

    Der Prokurist begibt sich also, etwas spät, zum Dom, wo er den Italiener allerdings nicht finden kann. K. entschließt sich zu warten und trifft dabei auf den Gefängniskaplan, der laut von einer Kuppel herunter K.s Namen ruft. K. begibt sich zu ihm und unterhält sich zunächst mit ihm über den Prozess

     
     

    von dem der Kaplan fürchtet dass er schlecht ende. Der Geistliche wirft ihm sogar vor keine zwei Schritte weit zu sehen.

    Anschließend steigt er von seiner Kuppel herunter und erzählt ihm die Türhüterparabel, die davon berichtet wie ein Türhüter einem Mann vom Lande den Einlass in das Gesetzt verweigert woraufhin dieser sein Leben lang vor diesem Tor wartet und schlussendlich ohne jemals Einlass zu erhalten stirbt.

    Der Gefängniskaplan unterhält sich danach auch über mögliche Deutungen der Parabel, die K. allerdings so verwirren dass er sich von dem Geistlichen verabschiedet und geht.

    Ende

    Das Ende beginnt fast genau ein Jahr nach dem Beginn, am Vorabend seines 31. Geburtstages als ihn zwei dicke, schwarz gekleidete Leute des Gerichtes besuchen und ihn mitnehmen.

    K. will zunächst Widerstand leisten, sieht darin dann allerdings doch nichts Heldenhaftes und unterlässt es. Während die Leute ihn in einem sehr festen Griff abführen meint K. das Fräulein Bürstner zu sehen und läuft ihr hinterher, ohne von seiner Begleitung aufgehalten zu werden.

    Irgendwann verliert er sie jedoch und die Männer begeben sich mit ihm zu einem Steinbruch wo sie ein Fleischermesser herausholen und es über K.s Kopf hin und herreichen. K. weiß, dass er sich das Messer hätte nehmen sollen um sich umzubringen, tut es aber nicht. Er sieht im letzten Moment noch, wie jemand ein Fenster aufreißt und K. wundert sich wer das sein könnte, bevor einer der beiden K. das Messer in den Bauch rammt. K. stirbt danach „wie ein Hund“.

  • Michael Kohlhaas Erzählperspektive, Sprache und Rhetorische Mittel

     

    Der Erzähler

    Michael Kohlhaas

    Heinrich von Kleist berichtet bei Michael Kohlhaas aus „einer alten Chronik“ und übernimmt aus ihr die Geschichte zu der der Autor aber an einigen Stellen das ein oder andere verändert (Lisbeth beispielsweise starb nicht vor Kohlhaas!). Da Heinrich von Kleist einen angeblichen Tatsachenbericht schreibt, stellt er Wechsel von Ort und Zeit sehr genau da und benutzt auch einen allwissenden Erzähler der aus der Chronik schöpft den Leser aber nie alle Details verrät.

    Dieser auktoriale Erzähler hat eine Sympathie für Kohlhaas und beschreibt ihn einmal auch als „den armen Kohlhaas“ und er spricht von einer „abscheulichen Ungerechtigkeit“. Befindet sich Kohlhaas allerdings in seiner blinden Gewalt versucht auch der Erzähler negativ über ihn zu sprechen und sein Verhalten zu kritisieren er bleibt also nicht neutral! Kohlhaas wird auch als stärker dargestellt. Während seine Gegner (Kurfürst von Sachsen, Junker) öfters in Ohnmachten fallen bleibt Kohlhaas immer stark und selbstbewusst.

    Symbole

    Heinrich von Kleist benutzt vor allem zwei Symbole: die Rappen und das Amulett. Die Rappen stehen als Dingsymbol für den momentanen Rechtszustand. Zu Beginn ist alles rechtens und Kohlhaas will die Pferde zum Verkauf führen, als sie ihm allerdings abgenommen werden und er sie als Pfand zurücklässt. Nun geschieht ihm Unrecht und gleichzeitig magern die Pferde ab. Am Ende allerdings, als der Rechtszustand wiederhergestellt ist sind auch die Rappen wieder dickgefüttert es zeigt sich auch hier eine Parallelität.

    Das zweite Symbol ist das Amulett mit der Prophezeiung welches für die Macht des Kohlhaas steht die es ihm gibt. Er weiß als einziger über das Ende der sächsischen Dynastie und kann dieses Wissen nutzen um sein Leben zu retten auch wenn er es nicht tut.

    Sprache

    Die Sprache in Michael Kohlhaas ist gekennzeichnet von langen Sätzen die sich teilweise über eine halbe Seite strecken. Auch hier ist Kleist mit seinen Schilderungen sehr genau, was zu einer teils langweilenden Rechtssprache führt. Darüber hinaus häufen sich in der Sprache Wörter wie „dergestalt“.

    Interessant sind auch Passagen in denen Kleist sehr viele Verben anhäuft was Spannung aufbaut und Interesse weckt. Das Geschehene wird so sehr verdichtet bis der Leser den Eindruck erhält alles passiert nahezu gleichzeitig. Dazu noch ein Beispiel: „…glaubte, fand, als er von dem, was vorgefallen, benachrichtigt, in bestürzten Märschen zurückkehrte“

    Chronik-Stil

    allwissender Erzähler

    Kohlhaas stärker als seine Gegner

    Rappen als Dingsymbol

    Amulett als Symbol

    Lange Sätze

    Rechtssprache

    Wiederholung von Wörtern wie "dergestalt"

  • Heinrich von Kleist Biografie und Werke

    Heinrich von Kleist wurde am 18. Oktober 1777 in einer preußischen Familie in Frankfurt an der Oder geboren. Er wuchs mit 7 Geschwistern auf von welchen er vor allem zu seiner älteren Stiefschwester ein besonderes Verhältnis hatte. Seine beiden Eltern starben früh. Als sein Vater starb war Kleist 11 Jahre und seine Mutter starb als er 15 war. Daraufhin übernahmen Kleists Verwandte die Erziehung mit denen er allerdings gut auskam.

    Die Familie Kleist war im preußischen Raum angesehen für die hohen militärischen Ränge die sie im dortigen Militär einnahm und deshalb begann auch Heinrich von Kleist seine Karriere in der preußischen Armee und zog auch mit ihnen, in hoher Stellung, in den Krieg gegen Frankreich.

    Sechs Jahre nach dem Tod seiner Mutter entscheidet sich Kleist für den Austritt aus der Armee und er studiert in seinem Geburtsort Mathematik, Philosophie und Physik. Bei der Philosophie interessieren ihn vor allem die Schriften der Aufklärung von Immanuel Kant oder Jean-Jacques Rousseau.

    Sein weiteres Leben ist von diversen Fehlschlägen geprägt. Eine Verlobung mit Wilhelmine von Zenge scheitert, Kleist tritt wieder in das Militär ein und verliert in der Schlacht gegen Napoleon und wird als Spion verhaftet und nach einem halben Jahr Gefangenschaft wieder freigelassen. Darüber hinaus erlebt er in Paris einen krankhaften Zusammenbruch.

    Heinrich von Kleist setzt seine Hoffnung in die Literatur und schreibt Werke wie „Familie Schroffenstein“ oder „Der zerbrochene Krug“. Er gründete auch ein Journal für die Kunst den „Phöbus“. Ein von ihm gegründetes Magazin in dem er die Kunst seiner Zeit abdrucken wollte. Das Heft war allerdings ein weiterer Fehlschlag und musste nach nicht einmal einem Jahr aufgegeben werden. Ebenso wie die „Berliner Abendblätter“ die Kleist gründete, sie hielten sogar nur ein halbes Jahr.

    Der Autor sieht sich in einer ausweglosen Lage und erkennt keinen Weg mehr, wie er in seinem Leben noch was erreichen könnte. Er lernt Henriette Vogel kennen und organisiert mit ihr zusammen seinen Freitod den er am 20. November 1811 vollendete.