Autor: kevin

  • Willi Fährmann – Es geschah im Nachbarhaus

    Willi Fährmann – Es geschah im Nachbarhaus

    Zeige auf, wie die anderen Dorfbewohner auf die Familie Waldhoff reagieren.

    In dieser Geschichte geht es um die Familie Waldhoff, einer jüdischen Familie, die beschuldigt wird, den kleinen Jean getötet zu haben. Die Dorfbewohner, mit denen sich die Waldhoffs sonst immer gut verstanden haben, möchten nichts mehr mit der „Mörderfamilie“ zu tun haben. Niemand möchte mehr mit Herrn Waldhoff handeln, oder gar ihm Geld geben. So bekommt Herr Waldhoff auch keine Arbeit mehr und das Geld wird knapp. Auf der Straße werden Waldhoffs Beleidigungen zugerufen und der Sohn, Sigi, wird sogar zusammengeschlagen, und das auch noch von Jugendlichen außerhalb des Dorfes. Aber nicht nur Familie Waldhoff wird von den Dorfleuten schlecht behandelt oder ignoriert, auch jeder anderen jüdischen Familie geht es nicht besser. Die Dorfbewohner meinen, dass alle Juden gleich seien, Jude sei Jude. Selbst Gerd, der freund von Ruth, Tochter der Waldhoffs, will nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Er hat sogar seine Aussage vor Gericht so abgeändert, sodass sie Herrn Waldhoff zum Verhängnis wird. Bald darauf wird Herr Waldhoff verhaftet, aber nach kurzer Zeit wieder freigelassen. Das gefällt den Dorfleuten ganz und gar nicht, deshalb zünden sie das Haus der Waldhoffs anum diesen „Schandfleck“ zu beseitigen. Nur Herr Ulpius und sein Sohn Karl helfen beim Löschen, da sie die einzigen sind, die noch zu der jüdischen Familie halten. Nach kurzer Zeit wird Herr Waldhoff abermals verhaftet. Kurz darauf verlassen Waldhoff s das Dorf und Ziehen nach Neuss. Als sie wieder kommen, steht ein neuer Prozess vor der Tür. Jeder soll bei Gericht, das aussagen, was er weiß. Die Chance, dass Waldhoff ungestraft davon kommt, stehen nicht schlecht, aber auch nicht sehr gut. Gerd hat seine Aussage hier noch nicht Preis gegeben. Ob er sie wieder ändern wird?
     

  • Gedichtinterpretation "Städter" von Alfred Wolfenstein

    Gedichtinterpretation "Städter" von Alfred Wolfenstein

    Anfang des 20. Jahrhunderts machten sich die Auswirkungen der Industrialisierung in Deutschland deutlich bemerkbar. Es entstanden industrielle Ballungszentren, wie etwa im Ruhrgebiet; und auch in der Reichshauptstadt selbst vervielfachte sich die Einwohnerzahl binnen weniger Jahrzehnte. In der Phase der Hochindustrialisierung und -rüstung für den schon lange vorbereiteten Krieg waren die Städte, allen voran Berlin, Zentrum jener Entwicklungen.
    Diese Stadt musste vielen als ein regelrechtes „Babylon“ erscheinen, wo die Sitten verfielen und ganze Familien sich in einzeln vermieteten Zimmern drängten. Die daraus resultierende Entfremdung von den Mitmenschen ist ein Thema des Gedichts. Bei der immer weiter voranschreitenden räumlichen Annäherung vergrößert sich paradoxerweise gleichzeitig die Distanz zwischen den Menschen.
    Die erwähnte Verringerung der Distanz findet in erster Linie aufgrund der Raumnot physikalisch statt. Doch auch sie hat auch Auswirkungen auf die Psyche, welche im ersten Terzett thematisiert werden. Die Zimmerwände werden als so „dünn wie Haut“ empfunden; sie können ihre vielleicht wichtigste Aufgabe, den Schutz der Privatsphäre, nicht mehr erfüllen. Vielmehr gleichen sie einer Membran, durchlässig für alles Gesprochene, Geflüsterte, ja sogar Gedachte (1). Doch auch wenn damit „ein jeder“ (2) an den intimsten Angelegenheiten seines Nachbarn „teilnimmt“ (3), so ist er doch nicht im Stande, ihn zu verstehen.
    Die Sinnlosigkeit und Absurdität einzeln vernommener Wörter und Sätze verkehrt stattdessen den Charakter eines geflüsterten Wortes in sein Gegenteil, als aggressives „Gegröle“ (4) muss es dem unfreiwilligen Hörer erscheinen. In dieser Empfindung manifestiert sich die oben erwähnte „Vergrößerung der Distanz zwischen den Menschen“. Aber Wolfenstein geht noch weiter. Für ihn bedeutet die innere Emigration die letzte, aber zwangsläufige Konsequenz dieser unerwünschten „Nähe“. Dabei stellt er, generalisierend, „jede[s]“ (5) Subjekt als „ganz unangerührt und ungeschaut“ (6), also als isoliert und unfähig zu kommunizieren, dar.
    Bei der Ausführung des Paradoxons von gleichzeitiger Nähe und Distanz folgen Form und Reimschema dem Inhalt: Die erste Zeile des ersten Terzetts („Unsre Wände sind so dünn wie Haut“) reimt sich auf die zweite Zeile des zweiten Terzetts („Ganz unangerührt und ungeschaut“). Dabei findet das Substantiv „Wand“ seine adjektivische Ergänzung in „ungeschaut“ – eine Wand dient u.a. zum Sichtschutz – und das Substantiv „Haut“ seine Ergänzung in „unangerührt“. Wolfenstein arbeitet hier kunstvoll mit den Konnotationen der Substantive. Die Haut eines Menschen ist nämlich gleichermaßen Schutz vor der, als auch „Schnitt-“ oder „Kontaktstelle“ zur Außenwelt. Ihre Berührung, mit Ausnahme vielleicht der der Hände, durch einen anderen Menschen, bleibt einem kleinsten und intimsten Personenkreis vorbehalten. Die beiden Adjektive beziehen sich hierbei chiastisch auf die ihnen jeweils konnotativ zugeordneten Subjekte, was den kompositorischen Anspruch der Sonettform zusätzlich zur Geltung bringt.
    Auch die Schilderung der Großstadt als solcher – wie sie vom Individuum, also vom Dichter, wahrgenommen wird – lohnt, einer eingehenderen Betrachtung unterzogen zu werden. Formal betrachtet, findet sie in den beiden Quartetten statt.
    Auffällig hierbei ist zunächst die Häufung des Adverbials „dicht“ (7). Doch allein durch diese Anapher würde die Beklemmung, die den Menschen angesichts der als grauenvoll erlebten Enge der Stadt befällt, nicht deutlich genug werden. Wolfenstein entwirft ein der allgemein vorherrschenden Vorstellung von der modernen Großstadt als einer belebten, pulsierenden Metropole, ein diametral entgegen gesetztes Bild. Trotz aller geschäftigen  Betriebsamkeit stagniert dort in Wahrheit das Leben. Dies lässt sich schon formal an der Verwendung vieler, im weitesten Sinne „statischer“ Ausdrücke, wie „stehn“ (8), „hineingehakt“ (9) oder „sitzen“ (10), erkennen.
    Enge und Stagnation sind aber natürlich auch inhaltlich Thema. Das erste Quartett etwa gipfelt in der Metapher, dass „…die Straßen / Grau geschwollen wie Gewürgte stehn“ (11). Die Alliteration verstärkt noch den ohnehin starken Eindruck, den dieses durch Personifizierung der Straßen entstandene Bild auf den Leser macht. Der politische Stillstand am Ende der wilhelminischen Ära musste auf einen Menschen wie Wolfenstein so beengend gewirkt haben, dass man diesen Ausdruck durchaus auch als Chiffre für eine Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen verstehen kann.
    Die erwähnte Stagnation, sei sie nun allgemein-politisch, gesellschaftlich oder bloß städtebaulich begründet, ist so vollkommen, dass sie bis zum Tod führen kann. „Grau geschwollen[e]“ (11) Gesichter sieht man nämlich meistens bei Erhängten – bei zum Tode „Gewürgte[n]“ (11). Die Straßen gleichen Stricken, die sich in das Fleisch der Menschen schneiden. Interessant ist hier ein Vergleich mit einer Metapher Heyms für die Straßen der Großstadt, der sie in seinem Gedicht „Die Stadt“ als „Aderwerk“ (12) bezeichnet.
    Wolfenstein ist aber nicht nur daran gelegen, die Stadt als solche und ihre Auswirkungen auf die Bewohner darzustellen.
    Die mit der Entfremdung von den Mitmenschen einhergehende Entartung der menschlichen Natur wird von Wolfenstein mittels einer radikalen Entpersonifizierung der sich gegenüber sitzenden Tramfahrer geschildert. Diese werden nämlich als bloße „zwei Fassaden / Leute“ (13) dargestellt. Die „Leute“ (14) sind sich fremd, doch dies bewahrt sie nicht vor den aufdringlichen „Blicke[n]…/…ohne Scheu…“ (14), denen sie durch ihre Nachbarn ausgesetzt sind.
    Schon der Titel des Gedichts, „Städter“, gibt einen deutlichen Hinweis, worauf die Aussage des Gedichtes in erster Linie zielt: Es zeichnet ein Bild von der Situation des „modernen Menschen“, dem Bewohner der Großstadt, dem Angehörigen des im Entstehen begriffenen städtischen Proletariats. Marxisten sahen jenes als die Klasse an, auf die sich alle Hoffnung konzentrierte – für einige Anhänger der expressionistischen Bewegung hingegen verkörperten sie die Deformierung des Menschen, seine Kapitulation vor der Maschine und der empfundenen Perspektivlosigkeit der „modernen“ Welt.
    Auf den ersten Blick scheint es so, als mache Wolfenstein sich zum Fürsprecher dieser unterdrückten und vereinsamten Bevölkerung. Dieser Eindruck kann sich allerdings bei einer eingehenderen Betrachtung schnell relativieren. 
    Die Häuser der Stadt werden in gewisser Weise personifiziert, wenn sie sich „drängend fassen“ (15). Ihre Fenster jedoch werden mit den „Löcher[n] eines Siebes“ (16) verglichen. Nicht nur durch die Fassaden-Metapher, auch durch diesen Vergleich werden Menschen depersonifiziert und ihrer Persönlichkeit beraubt. Man könnte argumentieren, dass dies genau das sei, was der Autor mit seinem Werk ausdrücken wollte: Die Anonymisierung des Menschen in der Großstadt, seine Ein- und Unterordnung und letztlich die Preisgabe seiner Individualität.
    Auf der anderen Seite stellt sich dann die Frage, warum Wolfenstein, was die Schilderung seiner Mitmenschen anbelangt, so oberflächlich bleibt. Die Tatsache, dass die Fenster, hinter denen Menschen wohnen, die nach der oben erwähnten These ja genauso empfinden müssten, vom lyrischen Ich lediglich als „Löcher eines Siebes“(16) reflektiert werden, bezeugt die Subjektivität, mit der die Stadt und ihre Einwohner gesehen werden. Diese Subjektivität ist Wolfenstein nicht vorzuwerfen – er ist in erster Linie Lyriker. Aber dass er ihr in diesem hohen Maße verhaftet bleibt, steht der Entwicklung einer positiven Perspektive im Wege. Diese müsste ja gar nicht positivistisch-utopisch sein, sondern könnte etwa eine im Verständnis für den Mitmenschen begründete Solidarität sein. Die Erkenntnis, dass „jeder [sich] fern und […] alleine“„fühlt“(17), würde dafür Grundlage sein. Diese Erkenntnis hat der Autor zwar gewonnen und sie quasi als „Resümee“ in die letzte Zeile des Sonetts eingebettet, doch bleibt er unfähig, sie im obigen Sinne umzusetzen.
     

  • Der Richter und sein Henker – Abschiedsbrief von Tschanz

    Aufgabe: Auch wenn es im Roman nicht ausdrücklich so benannt wird, kann man davon ausgehen, dass Tschanz’ Unfall (S.118) Selbstmord war. Stell Dir vor, dass er kurz vor seinem Tod einen Abschiedsbrief an Anna verfasst, in dem er umfassend seine Taten, Gedanken und Hintergründe für sein Handeln sowie Gründe für seinen Selbstmord offenbart.

    Liebste Anna,

    es tut mir alles so leid. Ich weiß, dass Du, nachdem Du diesen Brief gelesen hast, mich für das, was ich getan habe, zutiefst verabscheuen, ja, hassen wirst, doch ich denke, dass ich Dir nun die Erklärungen schuldig bin.

    Es fing alles damit an, dass ich deinen Verlobten, Ulrich Schmied, kennen lernte. Er hatte alles gehabt, was ich immer haben wollte: Reiche Eltern, eine überragende Ausbildung und eine ansehnliche und wundervolle Frau – Dich.
    Ich war so neidisch auf ihn. Dadurch, dass er in dem Maße gebildet war – er durfte das Gymnasium besuchen und konnte sogar Griechisch und Lateinisch – feierte er großen Erfolg und hatte eine große Zukunft vor sich; wer will das nicht?

    Mit jedem Lob, das man für ihn aussprach, und jeder noch so milden Bewunderung stieg meine Eifersucht. Ich dachte mir aber, dass jeder Fehler macht und so find ich an, ihn zu beschatten. Ich beobachtete ihn wochenlang und überwachte jeden seiner Schritte. So gelang ich an eine geheimnisvolle Sache: Dein ach so lieber Freund besuchte feine Gesellschaften eines gewissen Herrn Gastmann; ich dachte mir schon, dass er dies nicht zum Vergnügen tat – obgleich es sicher welches ist – sondern zur Spionage. Ich wollte den Grund wissen und so fielen mir durch Zufall Dokumente mit dem Fall in die Hände. Gastmann ist ein Verbrecher.
    Ich fasste einen Entschluss, denn so leichtes Spiel würde ich nicht noch einmal haben: Einen Mord begehen und die Schuld einfach auf einen anderen schieben.
    Ja, Anna, ich habe Schmied umgebracht.
    Und ich hatte alles sorgfältig geplant: Ich fuhr über Ligerz nach Schernelz und ließ den Wagen im Twannbachwald stehen, ich durchquerte den Wald auf der Abkürzung durch die Schlucht, wodurch ich auf die Straße Twann-Lamboing gelangte. Bei den Felsen wartete ich, bis Schmied kam, mich erkannte und verwundert stoppte. Du hättest sein Gesicht sehen sollen! Er hat mir die Tür geöffnet, ich musste zögern und dann ist es passiert.

    Und dann kam Bärlach ins Spiel. Ich dachte mir: Der Mann ist alt, krank und gebrechlich. Er würde die Schuld Gastmanns sehen und ich wäre aus dem Spiel.
    Doch ich habe ihn unterschätzt. Nach und nach ahnte ich aber, dass er mir gegenüber nicht mit offenen Karten spielte und ich verzweifelte allmählich.
    Als er mir dann in der Nacht auf Samstag begegnete, wie ich Deinem Freund, packte mich Entsetzen. Mich plagte ein schlechtes Gewissen. Ich plante dies zu beseitigen und überfiel Bärlach in der darauffolgenden Nacht. Doch es gelang mir nicht ihn umzubringen.
    Ich sprach noch mit Dir am Nachmittag und fuhr dann nach Ligerz. Ich wollte Gastmann stellen und diesmal fiel es mir nicht schwer zu töten. Ich wusste, dass meine Tat ruhmreich werden würde.
    Doch meine Freude war nicht von langer Dauer. Am vergangenen Abend war ich bei Bärlach eingeladen und ich dachte eigentlich an ein nettes Gastmahl mir zu Ehren. Leider war es anders. Ich erfuhr von Bärlachs Wissen, von seiner Stärke. Er hat mich entlarvt und er weiß, dass ich Schmieds Mörder bin. Ich bin in Fallen getappt. Es war alles umsonst.

    Anna, glaub mir, ich liebe Dich von tiefstem Herzen, doch ich kann nicht anders. Ich muss fort von dieser Welt. Ich wollte Schmieds Erfolg, seinen Posten, seinen Wagen und seine Freundin und hatte alles für einen Moment. Doch so richtig habe ich es nie geschafft – ich bin ein Versager. Bärlach weiß auch Bescheid und ich traue ihm nicht, er wird mich verraten. Noch einen Mord zu begehen wäre zu riskant gewesen.
    Du wirst mich nun nur noch als Mörder, als Narr und als Feigling sehen, doch ich bitte Dich, wenn Du an mich zurückdenkst, erinnere Dich auch an meine guten Seiten.

    Ich bin verzweifelt, doch ich muss es tun. Ich werde mich umbringen. Es ist sozusagen Selbstjustiz. Verzeih mir.

    In Liebe,
    Tschanz

  • Zusammenfassung von Der Richter und sein Henker

    Zusammenfassung/Inhaltsangabe von Der Richter und sein Henker

    Erstes Kapitel
    Ein Dorfpolizist namens Alphons Clenin findet einen blauen Mercedes am Strassenrand mit einer Leiche namens Ulrich Schmied, der Polizeileutnant von Bern, welcher erschossen worden war. Clenin fährt mit dem Mercedes samt Leiche nach Biel, wo die Untersuchung eingeleitet wird. Der Fall gerät an den Polizeikommissar Bärlach in Bern, der Schmieds Vorgesetzter war. Bärlach geht zu der Familie Schönler, wo Schmied ein Zimmer hatte, um eine Akte zu holen. Er sagt der Vermieterin nichts, sondern teilt ihr mit, dass Schmied dienstlich verreist sei.
     

    Zweites Kapitel
    Bärlach liest die Akte, um kurz darauf bei seinem Chef, Dr. Lucius Lutz, zu erscheinen. Bärlach hat schonen einen Verdacht, möchte diesen nicht äussern, sondern bitte Lutz um eine Stellvertretung die ihm im Fall hilft, da er krank ist. Er fährt zusammen mit einem Kollegen Blatter nach Twann, wo sie Clenin zum Tatort führt. Dort entdeckt Bärlach eine Revolverkugel.
     

    Drittes Kapitel
    Tschanz kehrt aus den Ferien zurück, um für den kranken Bärlach die Untersuchung durchzuführen. Sie stellen auf Grund des Sachverhalts fest, dass Schmied ermordet worden war. Bärlach hat einen Verdacht, doch möchte er diesen nicht äussern bis Tschanz die Untersuchungen abgeschlossen hat, damit sie beide weiterhin objektiv handeln können. Schmied hatte einen Gesellschaftsanzug getragen und sich ein G in die Agenda eingetragen. Tschanz schlägt vor, dass die beiden nach Lamboing, um mehr über das G herauszufinden.
     

    Viertes Kapitel
    Tschanz holt Bärlach ab und fährt mit ihm nach Twann. Auf dem Weg fragen sie an diversen Tankstellen nach Schmied, der seinen Wagen Charon genannt hatte. An einer Tankstelle hatten sie Glück und damit den Beweis, dass Schmied über Kerzers- Inn gefahren sein musste. Als sie auf die Strasse von Twann nach Lamboing kamen, hielten sie an, um zu warten.
     

    Fünftes Kapitel
    Zwei Wagen tauchen auf und Tschanz folgt ihnen bis zu einem Haus, welches von Pappeln umgeben ist und ein grosses G an der Gittertür hat. Tschanz ist zufrieden und sagt G stehe für Gastmann, was er im Telephonbuch nachgeschlagen habe.
     

    Sechstes Kapitel
    Bärlach und Tschanz gehen getrennt um das Haus, wobei Bärlach von einer Bestie von Hund angegriffen wird. Tschanz erschiesst den Hund, um seinen Kollegen zu retten. Als am Fenster ein Herr auftaucht, der sagt, dass Gastmann nicht zu sprechen sei. Bärlach und Tschanz kehren zurück zum Eingang wo ein Nationalrat Schwendi, der Oberst und Gastmanns Anwalt ist, auf sie wartet und sie zurechtweist. Erst als Bärlach den Mord erwähnt wird der Oberst vernünftig und sagt, dass er mit Gastmann reden werde. Tschanz geht alleine in eine Gastwirtschaft, wo er den Polizisten von Lamboing, Jean Pierre Charnel, antrifft. Im Gespräch erfährt Tschanz von einem Schriftsteller, der G kennt und er möchte sich diesen vorknöpfen, weil er angeblich nichts von Schmied wusste. Zudem sagt Charnel, dass Gastmann ein reicher Philosoph sei und die Steuern für ganz Lamboing zahle, was ihn beliebt mache.
     

    Siebtes Kapitel
    Bärlach ist nicht mehr in der Gastwirtschaft, wo ihn Tschanz zurückgelassen hatte, sondern am Tatort. Tschanz erzählt Bärlach, was er in der Beiz erfahren hatte und bringt ihn nach Hause, wobei ihn der Kommissär nun duzt. Als Bärlach im Haus die Jacke auszieht, hat er Mühe, weil er den linken Arm in Tücher eingewickelt hatte, wie es Hundetrainer haben. Er muss also mit der Bestie gerechnet.
     
    Achtes Kapitel
    Am Samstag spricht von Schwendi bei Lutz vor und rügt diesen für den Vorfall mit dem Hund. Des weiteren weist er ihn zurecht, dass Schmied auf Gastmann angesetzt worden sei und sagt, dass Gastmann dies nicht schätze und da von Schwendi sein Anwalt sei, möchte er nicht, dass dies wieder geschehe. Zudem sagt er, dass die Polizei untersuchen sollte, warum Schmied bei Gastmann unter falschem Namen und nicht dienstlich anwesend war, denn er vermute Spionage für eine fremde Macht. Von Schwendi gibt Lutz zu verstehen, dass die Polizei die Angeklagten sind und nicht Gastmann, denn die Polizei muss ihr Verhalten rechtfertigen. Daraufhin gibt erhält Lutz eine Liste von ihm eingeteilt in drei Abteilungen (Künstler, Industrielle, dritte Abteilung), mit den Namen der Leute, die bei Gastmann anwesend waren. Von Schwendi weist Lutz darauf hin, dass die dritte Abteilung Leute sind, über die die Polizei keine Gewalt hat und die nicht mit den Industriellen zusammen genannt werden möchten und mit der Politik in Verbindung stehen. Es handelt sich um Leute die einer fremden Gesandtschaft angehören, auf Deutsch Diplomaten.
     

    Neuntes Kapitel
    Lutz begreift, dass die Diplomaten bei Gastmann geheime Verhandlungen abhielten und dass Schmied diesen beigewohnt hatte. Von Schwendi geht davon aus, dass da Schmied nicht im Auftrag der Polizei da war, ein Spion ist. Lutz sieht ein, dass er keine Chance hat und gibt nach. Er sagt, dass die Untersuchungen mehr auf Schmieds Leben ausgerichtet werden, das mit der Fremden macht an die Bundespolizei weitergeleitet wird und dass er das formelle Verhör mit Gastmann so abhalten werde, dass er keine Fragen beantworten muss, die ihm nicht vorher mitgeteilt werden. Zudem werde man Gastmann nicht mehr belästigen.
     

    Zehntes Kapitel
    Schmieds Beerdigung steht and und Bärlach und Lutz fahren zusammen hin. Auf der Beerdigung tauchen zwei schwarze, betrunkene Gestalten auf, die singen und einen Kranz hinwerfen, der für Dr. Prantl bestimmt war. Schmied hatte sich bei Gastmann als Dr. Prantl ausgegeben.
     

    Elftes Kapitel
    Bärlach kehrt nach der Beerdigung nach Hause zurück und trifft dort den Man der sich Gastmann nennt und der auf ihn wartet. Der Mann wusste, dass Bärlach Schmied auf ihn angesetzt hatte. Es stellt sich heraus, dass sich die beiden schon seit 40 Jahren kennen und damals eine Wette aufgestellt hatten. Die Wette war, dass Gastmann vor Bärlachs Augen ein Verbrechen begehen kann, ohne dass es Bärlach je beweisen könne. Gastmann stiess einen Kaufmann von einer Brücke und dieser ertrank. Da dieser Kaufmann vor dem Konkurs stand, glaube das Gericht Gastmanns Version, dass es Selbstmord war. Seither ist Bärlach auf der Jagt nach Gastmann. Gastmann geht und nimmt die Mappe mit den Beweisen mit ohne dass ihn Bärlach daran hindern kann.
     

    Zwölftes Kapitel
    Bärlach geht zu Lutz ins Büro, um zu hören, dass die Ermittlungen mehr in Richtung Schmied laufen sollen, denn Gastmanns Persönlichkeit stehe über jedem Verdacht, was man von Schmied nicht mehr sagen könne. Bärlach ist, überraschend für Lutz, damit einverstanden und bittet um eine Woche Krankenurlaub. Daraufhin fährt Bärlach mit Tschanz zum Schriftsteller.
     

    Dreizehntes Kapitel
    Der Schriftsteller empfängt Tschanz und Bärlach in einem Zimmer, wo das Gegenlicht so fällt, dass die beiden Gäste das Gesicht des Gastgebers nicht erkennen können. Tschanz fängt an Fragen über den Mord zu stellen, wobei der Schriftsteller ein Alibi besitzt und sagt, dass er nicht glaube, dass es Gastmann gewesen sein könnte, weil er sich 10 Minuten vor dem Mord von ihm verabschiedet habe. Obwohl der Schriftsteller von den Kochkünsten des Herrn Gastmanns angetan ist, hält er ihn für einen schlechten Mensch. Er bezeichnet ihn sogar als Nihilist und ist fasziniert, dieses Schlagwort in einer Person verkörpert, zu sehen zu bekommen.
     

    Vierzehntes Kapitel
    Sie fahren auf Bärlachs ausdrücklichen Befehl nach Bern zurück, denn er will den Wünschen seines Chefs, Gastmann in Ruhe zu lassen, Folge leisten. Tschanz kann das nur schwer nachvollziehen und möchte, da er jahrelang im Schatten von Schmied gestanden hat, jetzt ändern und dessen Mörder finden. Er bittet Bärlach, mit Lutz zu reden, doch Bärlach meint, dass sich Tschanz selber helfen müsse. Des weiteren teilt Bärlach ihm mit, dass er nächste Woche Krankenurlaub habe.
     

    Fünfzehntes Kapitel
    Bärlach besucht seinen Arzt Hungertobel, der ihm sagt, dass er innert drei Tagen operiert werden müsse, nach seinem letzten Anfall bei Gastmanns Hausbesuch, denn sonst werde er in vier Tagen an einem Anfall sterben. Bärlach erfährt, dass Gastmann Bärlachs Krankenakte eingesehen hat und daher über ihn Bescheid weiss. Nach der Operation werde er noch ein Jahr zu leben haben.
     

    Sechzehntes Kapitel
    Bärlach wacht nachts um zwei auf und bemerkt einen Eindringling in seinem Haus. Mit einem Revolver bewaffnet macht er sich auf die Suche, doch der Täter zerstört die Lichter und der Kampf findet im Dunkeln statt. Bärlach entschliesst sich durch das Fenster zu schiessen, um die Nachbarn auf sich aufmerksam zu machen, was den Täter zuerst dazu bringt, das Schlangenmesser Richtung Bärlach zu schleudern, diesen knapp verfehlend und dann die Flucht zu ergreifen.
     

    Siebzehntes Kapitel
    Bärlach nimmt ein Taxi, doch es stellt sich heraus, dass es eine Falle von Gastmann ist, der die gleichen Handschuhe trug, wie der Mann, der in der Nacht gekommen war, um Bärlach zu töten. Die beiden unterhalten sich über ihre Wette und Bärlach sagt, dass er Gassmann der Verbrechen nicht überführen konnte, die er begangen hatte, also muss er ihn eines überführen, welches er nicht begangen hat und zwar den Mord an Schmied. Weiter sagt Bärlach, dass er über Gastmann gerichtet habe und dass er ihm noch heute einen Henker schicken wird, der Gastmann umbringen werde, weil ihm Gastmann zuvor gedroht hatte, dass er Bärlach töten werde.
     

    Achtzehntes Kapitel
    Tschanz trifft Anna, Schmieds Frau, und sagt ihr, dass er den Mörder ihres Gatten kenne und ob sie seine Frau werden möchte. Er geht zu Gastmann, wo einer der Diener Tschanz anschiesst und dieser wiederum auf Gastmann feuert.
     

    Neunzehntes Kapitel
    Tschanz war getroffen, doch hatte er Gastmann und dessen zwei Diener getötet. Lutz sagt, dass sie bei Gastmann Schmieds Akte gefunden hätten und dass das Motiv für den Mord an Schmied auch gegeben sei, da Gastmann Angst hatte, Schmied können ihm auf die Schliche kommen. Sogar von Schwendi ist nun überzeugt. Bärlach betritt die Totenkammer, wo sich von Schwendi und Tschanz unterhielten und sagt, dass er nun Tschanz befördern müsse und dass es so aussieht, als wären sie im Unrecht gewesen. Als die andern gegangen waren, deckt er Gastmanns Leiche ab, um seinen Feind das letzte Mal zu sehen. Das Leben ist für beide nun zu Ende, da der eine gestorben ist, der andere so gut wie tot ist und sein lange verfolgtes Ziel nicht erreicht hatte, sondern die Wette verloren hatte.
     

    Zwanzigstes Kapitel
    Tschanz geht zu Bärlach, wo ein Tisch mit einem Festessen für zwei Personen gedeckt ist. Bärlach isst wie ein Tier und das führt Tschanz zu der Annahme, dass Bärlach seinen Krankheit nur gespielt hatte und auch gewusst hatte, dass Tschanz Schmied getötet hatte. Bärlach sagt ihm, wie er Schmied umgebracht hat indem er seinen Wagen im Twannbachwald hat stehen lassen, um von dort auf die Strasse nach Lamboing zu geraten. Dann hatte er Schmied ermordet. Die Kugel im Hund bestätigt, dass es die Dienstwaffe von Tschanz war, die Schmied getötet hatte und Bärlach hatte von Anfang gegen Tschanz ermittelt. Tschanz hatte Schmied umgebracht, weil Schmied all das hatte, was er gerne gehabt hätte und als er ihn umgebracht hatte, musste er einen Mörder finden und das war Gastmann. Tschanz hatte auch Bärlach überfallen, um an die Akte zu kommen, um Gastmann zu belasten. Schmied war von Bärlach auf Gastmann angesetzt gewesen und da Tschanz Bärlachs Pläne durchkreuzt hatte, benutzte er ihn, um Gastmann zu töten. Tschanz begreift, dass Bärlach über Gastmann gerichtet und Tschanz ihn gehenkt hatte. Bärlach sagt, dass er ihn nicht verraten werde, denn er habe schon einen Menschen gerichtet und lässt ihn gehen.
     
    Einundzwanzigstes Kapitel
    Bärlach erfährt, dass Tschanz mit seinem Wagen unter einen Zug gekommen und gestorben ist. Der Kommissär ist todkrank und hat nun noch ein Jahr zu leben.

     

    Weitere sehr ausführliche Inhaltsangabe zu Der Richter und sein Henker!
     

  • Friedrich Dürrenmatt – Der Besuch der alten Dame

    Friedrich Dürrenmatt – Der Besuch der alten Dame

    Einleitung
    Im Drama „Der Besuch der alten Dame“, von Friedrich Dürrenmatt, geht es um eine verwahrloste Stadt mit Namen Güllen, die hohen Besuch von einer Milliardärin erwartet. Ihr Name ist Claire Zachanassian. Sie ist unter dem Namen Klara Wäscher in Güllen geboren worden. Claire ist 62 Jahre alt, aufgedonnert, hat rote Haare und trägt ein Perlenhalsband und große goldene Armringe. Im Gegensatz zu früher ist sie dick. Vor 45 Jahren hat sie ein Liebesverhältnis mit Alfred Ill gehabt. Ill ist 65, ein schmieriger Krämer und laut Claire fett, grau und „versoffen“. Er hat Claire damals geschwängert und vor Gericht seine Vaterschaft verleugnet, indem er 2 Männer mit einem Liter Schnaps bestochen hat, eine Falschaussage zu machen. Claire ist aus Güllen vertrieben worden, hat ihr Kind abgeben müssen, welches schon nach einem Jahr gestorben ist, und ist zur Dirne geworden. Der alte Ölmilliardär Zachanassian hat sie gefunden und geheiratet. Claire hat alles, was er besessen hat, geerbt. Durch weitere reiche Gatten, hat sie immer mehr Geld bekommen. Nun ist Claire zurück in Güllen, um ihre Gerechtigkeit zu bekommen. Sie bietet der Stadt eine Milliarde, wenn jemand Alfdred Ill tötet.

    Ist Ill ein mutiger Mensch?
    Als erstes sind die Güllener entsetzt von Claires Angebot, können aber der Versuchen bald nicht mehr widerstehen. Ill ist total in Panik und sieht seinen Tod immer näher rücken. Er sucht nach Hilfe, beim Polizisten von Güllen, Wachmann Hähncke, beim Bürgermeister und beim Pfarrer, aber niemand kann, b.z.w. will ihm helfen. Er geht sogar selbst zu Claire und droht ihr mit einem Gewehr, sie solle sagen, dass alles, was sie verlange, nur ein Scherz sei. Er redet selbst mit der Presse und stellt sich für ein Foto so in Pose, als ob er dem Metzger ein Beil verkaufe. Eine sehr gewagte Angelegenheit, schließlich lauert überall die Gefahr umgebracht zu werden. Ill will das Urteil des Gerichts hinnehmen und seine Strafe annehmen. Ill ist ein mutiger Mensch. Er schafft es seine Angst alleine zu überwinden und ist am Ende bereit seine Strafe hinzunehmen, da er auch eingesehen hat, dass seine Verleugnung und die Bestechung ein gemeines Verbrechen gewesen ist.

    Schreibe einen Abschiedsbrief Ills an die Güllener, in dem deutlich wird, warum Ill bereit ist zu sterben!
    Liebe Güllener,
    ich bin nun bereit, meine Strafe hinzunehmen. Ich bin durch die Hölle gegangen. Ich habe mit ansehen müssen, wie ihr euch immer tiefer in Schulden gestürzt habt, dadurch habe ich meinen Tod immer näher rücken sehen. Daraufhin habe ich solche Angst gehabt, dass ich mich eingesperrt habe. So habe ich meine Angst überwinden können und mich dazu entschließen können, das Urteil des Gerichts hinzunehmen. Ganz gleichgültig, wie es auch ausfalle. Ich habe eingesehen, dass ich es verdient habe zu sterben, bei allem, was ich Claire angetan habe. Aber ich werde euch die Arbeit, mich zu töten, nicht abnehmen. Das muss schon einer von euch übernehmen.
    Ich hoffe, dass ihr durch die Milliarde ein glückliches Leben führen könnt, aber ihr dürft niemals vergessen, dass ihr Mörder seid! Und das auf ewig!

    Mit freundlichen Grüßen

    xxx

    Stelle Claires Auffassung von Recht und Gerechtigkeit dar unter der Berücksichtigung folgender Textstelle der fünften Szene: „Ich liebte dich. Du hast mich verraten…“
    Claire ist zutiefst verletzt worden, als Ill seine Vaterschaft verleugnet und sie im Stich gelassen hat. Sie hat Alfred Ill geliebt. Diese Liebe hat nie sterben, aber auch nicht weiterleben können. Dennoch hat sie den Liebestraum nie vergessen. Sie möchte ihn durch Alfreds Tod wieder herstellen. Claire möchte seinen Sarg mit zu sich nach Capri mitnehmen. Sie hat ein Mausoleum errichten lassen, um Alfred dort hinzubringen und ihn immer bei sich haben zu können.

     

  • Der Bürgerliche Realismus

    Der Bürgerliche Realismus

    Kennzeichen der Epoche:
    Der Begriff:
    2. Hälfte des 19. Jh. zusammen mit Naturalismus
    Revolution gescheitert, deswegen will man von Biedermeier und jungem Deutschland nix wissen
    Literatur = apolitisch
    Aussöhnung mit Wirklichkeit
    Das literarische Programm:
    In der Zeitschrift „der Grenzbote“ (Gustav Freytag + Julian Schmidt) wird es formuliert
    Streben nach Objektivität: Welt hinnehmen wie sie ist, Autor soll Leben und nicht Ideen darstellen
    Wirklichkeit als liebenswert darstellen: Mimesis (Nachahmung) und Poesis (dichterische Darstellung im Dienste der Aussöhnung)
    Themen:
    Wie kann der Einzelne in der Gesellschaft bestehen und sich aussöhnen?
    Darstellungsformen:
    Epische Formen  Roman, Novellen
    Keine Dramen (wegen inneren Konflikt)
    Prosa (= wirklichkeitsnah)
    Erzählerfigur = wichtig, Kontakt zu Leser wird gesucht
    Erzähler wertet nicht, ist d. Geschehen positiv zugewandt/aussöhnend
    Behagliche Sprache
    Stilprinzip der epischen Integration
    Epische Integration = wichtigste Anforderung, alles muss so geschrieben sein, dass es sich aufeinander bezieht
    Ablehnung Detailrealismus

    Autoren

    Gottfried Keller
    Aus Zürich, verliert früh Vater, von Mutter verwöhnt
    Von Ludwig Feuerbach fasziniert und erleichtert von illusionslosen Atheismus (ist positiv)
    Autobiographie „Grüner Heinrich“, wenig Erfolge
    Wichtig in seinen Werken:
    Grundsatz der Demokratie, die das Bemühen eines jeden Einzelnen braucht, man muss auf das Wohl der anderen achten
    Volkstümlichkeit  alles vermeiden, was nicht dem gesunden Menschenverstand entspricht
    Abneigung gegen psychologische Überfeinerung der Romantik  nicht nur in Seele herumrühren
    Religiöse Skepsis  einerseits vom Religiösen angezogen, andererseits heitere Distanz
    Seine Novellen:
    „Die Leute von Seldwyla“
    Züricher Novellen
    Sieben Legenden
    Sinngedicht
    Erzieherische Absicht, der Einzelne steht im Konflikt mit der Wirklichkeit, löst sich dann aber; vom Egoist zum Demokraten

    Conrad Ferdinand Meyer
    Zürich, schreibt Deutsch, Lyriker + Novellist
    Themen in seinen Novellen häufig aus Geschichte (Renaissance)
    Will psychologische Hintergründe verarbeiten, bleibt aber immer im Unklaren, warum jemand etwas tut
    „Versuchung des Pescara“  Kaisertreue
    „Der Heilige“
    „Jörg Jenatsch“
    Vertreter des Symbolismus
    Lyrik als Erlebnisdichtung (nicht so gut in dieser Zeit)
    Gedichte
    Zwei Segel: Zwei Segel = immer im Gleichklang, auf dem selben Schiff. Vieles bleibt ungesagt aber schwingt mit. Segel als Menschen mit Empfindungen, aus 2 Segeln werden 2 Menschen die im Gleichklang durch das Leben gehen, wo einer den anderen begleitet
    Römische Brunnen: beim 1. ist das symbolhafte noch nicht richtig herausgearbeitet. Bei 2. gibt und nimmt jede Schale  Symbol für Leben der Menschen. 3. = nicht mehr so erzählend. 4. alles kommt zur Ruhe

    Theodor Fontane
    Zuerst Wanderbeschreibungen, dann erst Romane:
    Irrungen Wirrungen
    Effi Briest  Realistisch = Gesellschaft. Oft Humor. Übers Schlechte hinweggegangen. Eher melancholisch. Einzelner gegen die Gesellschaft. Kein innerer Monolog, Welt wird realistisch dargestellt. Dialoge (erkennt man den Charakter der Menschen). Epische Integration auf die Spitze getrieben, viel Leitmotivtechnik
    Der Stechlin
    Gesellschaftsromane
    Schreibt über eigene Zeit
    Soziale Schichten (im Mittelpunkt niederer Adel + Großbürgertum)
    Böses nur am Rande erwähnt, auch niedere Schichten nur am Rande

    Der Naturalismus

    Politischer Realismus = Junges Deutschland
    Resignativer Realismus = Biedermeier
    Poetischer Realismus
    Konsequenter Realismus = Naturalismus
    Geistig soziale Hintergründe
    Reaktion auf Gründerzeit
    Auf einer Seite wirtschaftlicher und industrieller Aufschwung, auf der anderen Seite das Elend und Proletariat
    Naturalismus ergreift Partei für Proletariat, klagt Großbürgertum an
    Menschen von Elend beeinflusst, werden zu höheren Tieren (bête humaine)
    Beeinflusst von franz. Idee:
    Positivismus (nur was erwiesen ist, gilt)
    Milieutheorie (Die Gesellschaft beeinflusst den Einzelnen)
    Frau als femme fatale
    Keine Poesis mehr, weil anklagend nicht beschönigend
    Henrik Ibsen: Vorbild für das naturalistische Drama, er ist ein Meister der Psychologisierung, Menschen folgen Trieben
    Emile Zola: Vorbild als Erzähler, man nehme Menschen, stelle ihn in Situation und schaue was heraus kommt
    Arno Holz: Vor keiner Ungeheuerlichkeit wird halt gemacht, Sekundenstil (Details), keine epische Integration

    Gerhart Hauptmann
    Von pietistischer Frömmigkeit, Darwin und Marx geprägt.
    Lernt Ernst Haeckel kennen  strenger Materialismus (alles = Materie)
    „Vor Sonnenaufgang“  Niedergang einer Bauernfamilie
    „Die Weber“  Weberaufstand (peinlich genaue beschrieben, obwohl Drama)
    Im Dialekt
    Bedeutungsvoll = Darstellung der Masse, Klassenkampf

    Das Fortwirken des Naturalismus im Volksstück
    Vor allem Milieutheorie wirkt weiter

    Karl Schönherr
    Franziskanergymnasium in Bozen
    Geprägt von Milieutheorie, stellt dar, dass Mensch Produkt seiner Triebe ist, die ihn zerstören
    Werke:
    Weibsteufel  femme fatale bringt Unglück über Männer
    Kindertragödie  3 Kinder von Eltern misshandelt
    Erde  Komödie, Hofübergabe
    Judas von Tirol  Verrat von Andreas Hofer

    Ödön von Horvath
    Volksstücke über niedere soziale Schichten
    Geschichten aus dem Winerwald
    Jugend ohne Gott

    Felix Mitterer
    Kein Platz für Idioten
    Sibirien  Mensch als Produkt seiner Umwelt, Verfall, Realität wird schonungslos aufgedeckt

    Die Literatur der Jahrhundertwende

    Die Literaturströmungen: Jugendstil:
    Impressionismus  Sinneseindrücke werden dargestellt
    Symbolismus  Schaffung reiner Kunst, Kunst um der Kunst willen
    Dekadentismus  Künstler führt ein schrankenloses Leben

    Artur Schnitzler
    Erzähler und Dramatiker
    Schreibt konsequent aus Sichtweise der handelnden Personen
    „Leutnant Gustl“
    „Traumnovelle“  Ehe nach Außen i.O. nach Innen kaputt
    „Fräulein Else“  Menschen werden entlarvt, Vater verlangt unmögliches
    Reigen
    Anatol
    Das weite Land

    Stefan George
    Der Teppich  Nur Kunst um der Kunst willen
    Kunst als Ausgangspunkt
    Hatte eigene Schrift und Grafiker (Melchior Lechter)
    Gedichtszyklus Algabal
    Erhebt den 15jrigen Maxim im „siebten Ring“ zu Gott, der ist dem Druck nicht gewachsen

    Rainer Maria Rilke
    Lou Andreas Salome, wie Mutter für ihn
    Heiratet Clara Westhoff
    Übersensibel, will nur mehr für Kunst leben
    Stundenbuch  Rilke hat sich sehr mit Gotteserfahrung auseinander gesetzt, Gott = das Schöne
    Der Panther = konkret, wie Dinggedicht, bloße Beschreibung ohne weitere Aussage.
    Archaischer Torso Apollos: kein reines Dinggedicht, wir dürfen nicht glauben, dass wenn etwas unvollkommen ist, es das auch wirklich ist. Der Leser soll gleich werden wie Torso, nicht, dass er verstümmelt ist, sondern dass er glänzt und deswegen vollkommen ist
    Romane nun, Mensch überfahren von technisierter Welt, der Einzelne geht vollkommen unter
    Alles wird als Bedrohung empfunden und macht Angst, die Ängste sind unsagbar
    Mensch legt sich Schale zu und die wird zertreten
    Wird von Gräfin Thurn und Taxis ihr Schloss eingeladen, es entstehen Duineser Elegien
    Die Erste Elegie:
    Problem des Menschen = er ist völlig allein und nirgends zu Hause
    Dem Künstler sollte das Schöne halt geben
    Was bleibt uns noch?
    Mit Naturwissenschaft finden wir für alles eine Erklärung und deuten die Welt
    Die Gewohnheiten geben uns noch ein bisschen Halt

    Hugo von Hofmannsthal
    Schönheit alleine gibt nur im Moment Befriedigung
    Unter Pseudonym „Loris“ veröffentlicht er erstmals Dichtungen
    George will ihn im Erlesenenzirkel, H. erkennt aber krankhafte Züge
    Sehr elitär, für erlesenen Kreis
    Verfasst Dramulletten:
    Der Tor und der Tod
    Jedermann, stark christlich gefärbt, gute Tat rettet ihn
    Begründet mit Max Reinhard und Richard Strauss die Salzburger Festspiele
    Gedichte mit klarer Sprache: Manche freilich  soziales Anliegen, Schönheitsstreben steht nicht für sich alleine
    Auch Opernlibretti:
    Electra
    Der Rosenkavaliert
    Adiadne auf Naxos
    Frau ohne Schatten
    Konversationskomödien
    Der Schwierige
    Der Unbestechliche

    Expressionismus

    Merkmale:
    Antibürgerlich
    Provozierend
    In visionären Bildern
    Aus einem intensiven Erlebnis (I WK) heraus: Leitwort = der Schrei
    Futuristisches Manifest von Marinetti –> wahres Menschsein und Welt wird deformiert dargestellt um dem Menschen zu zeigen, wie sie wirklich ist

    Georg Trakl
    Vision des Untergangs in expressionistischen Bildern verbunden mit der nicht expressionistischen Vision der Erlösung im Glauben
    Wurde veröffentlicht in Kulturzeitschrift „Der Brenner“
    Nur formal expressionistisch, weil nicht provoziert und nicht antibürgerlich ist
    Erkennt visionär die Gräuel des Krieges
    Christentum bringt Heil

    Die großen Erzähler

    Thomas Mann
    Bekommt für die Buddenbrooks den Literatur Nobelpreis
    Schreibt für Zeitung Simplicissimus
    Lebt in CH und Kalifornien, stirbt in CH
    Ist auktorialer Erzähler, weiß alles aber tritt vornehm zurück
    Wendet sich teilweise direkt an den Leser um die Leserillusion zu  
                      durchbrechen
    Schafft Distanz zum Geschehen, damit Platz für Ironie ist (die Fehler der
                      Menschen lässt er belächeln)
    Planmäßiges Herangehen an Werke, er war ein arbeitender Schriftsteller
    Er nennt seinen Stil kritische Prägnanz
    Schafft Distanz, die seine Anteilnahme vermittelt
    Will objektiv, sachlich und präzise schreiben
    Leitmotivtechnik von Fontane
    Charakterisiert Gestalten über ihre Gesten
    Tod in Venedig: Aschenbach ist zuerst pflichtbewusst, entdeckt dann aber das
                      Leben und lässt sich gehen. Schönheit als Abkömmling des Göttlichen.
                            Vielfach intertextuelle Bezüge
    Weltbild:
    Streit zwischen innerer und äußerer Natur (Geist/Körper, Leben als Künstler/Leben in der Gesellschaft)
    Seine Gestalten leben in dieser Spannung, er stellt sie als liebenswert dar, der Ausdruck der höchsten Menschenliebe ist Humor
    Werke:
    Die Buddenbrooks: stark autobiographisch (auch der Mann stammt aus Lübeck, über Hauseingang steht dominus providebit, der Bruder ist Autor…); physische Kraft nimmt ab, gleichzeitig löst sich die Einheit von Leben und Glauben auf; man sieht die Philosophie Schopenhauers, die Religion spielt keine Rolle im Leben mehr.
    Der Zauberberg: kaum äußeres Geschenken; junger Ing. Hans erkrankt und muss in Sanatorium bleiben; „der Mensch soll um der Liebe und der Güte willen dem Tode keine Herrschaft einräumen über seine Gedanken“; im Sanatorium viele Begegnungen (nach 1. WK), Weltanschauungen werden gezeigt; ein Bildungsroman.
    Doktor Faustus: Ein Genie der Musik steht im Mittelpunkt; Mann will das Maßlose an der dt. Kultur aufzeigen, das durch Martin Luther gebracht wurde; infiziert sich bei Mädchen mit Syphilis und schließt Teufelspakt; Teufel verspricht ihm zu helfen die Grenzen der Musik zu sprengen, dafür müsse er ohne Liebe leben; also zieht er sich zurück, stirbt.

    Franz Kafka
    Ist Jude; will dass sein gesamtes Werk verbrannt wird, nur Nachlassverwalter
                      Max Brod rettet dieses
    Stark in Werken = autobiographisches Element (Verhältnis zu Vater)
    Albtraumhaft
    Element der Schuld, die man einfach hat  Erbsünde
    Umgebung = schlecht wie Hauptgestalt, aber Hoffnung auf Erlösung gibt’s  
                      immer
    Extrem nüchtern (Gregor Samsa erwacht als Ungeziefer, wundert sich aber
                      nicht)

    Hermann Hesse
    Thema Selbstfindung: zeigt das geistige und sinnliche Leben
    Siddharta: 2 Männer suchen Sinn des Lebens, lernen bei Waldmönchen Askese kennen; beide verlassen diese lebensfeindliche Welt wieder, gelangen zu Buddha, einer der beiden wird sein Jünger; der andere zieht weiter, lernt Liebe und Reichtum kennen aber dies erfüllt ihn nicht; bei Fährmann lernt er Weisheit (Erfüllung liegt im Diesseits unter den Menschen) kennen, rettet ihn.
    Narziss und Goldmund: im MA ist Goldmund Künstler, der sich fürs Sinnliche fasziniert, Narziss ein asketisch lebender Mönch. Goldmund ist Narziss’ Schüler und will sein Nachfolger werden, Narziss ermuntert ihn aber seinen eigenen Weg zu gehen und er wird Bildhauer, kehrt dann aber zu seinem Lehrer zurück
    Steppenwolf: Harry Haller = verschwunden. Tagebuch wird gefunden, HH hatte Sinnkrise wollte sich in Osternacht umbringen. Aber entdeckte magisches Theater. Das Sinnliche nennt er das Wölfische. Einzelgänger sucht in der Stadt das Ich.
    Glasperlenspiel: sehr überladen, epische Breite und enorme Verdichtung. Orden vom Glasperlenspiel bekommt Provinz Kastalien, dort wird gespielt. Joseph Knecht wird magister ludi aber auf Höhepunkt seiner Karriere erkennt er die Enge der rein geistigen Beschäftigung, verlässt Orden und wird Erzieher.

    Bertold Brecht

    Theater des wissenschaftlichen Zeitalters
    Episches Theater  es wird etwas erzählt
    Zuschauer soll Handlungsimpuls erfahren, will etwas verändern
    Zuschauer soll belehrt werden
    Bei aristotelischen Theater: Phobos und Eleos (Mitleid) reinigen Zuschauer (Katarsis), völlige Identifizierung mit den Gestalten auf der Bühne
    Handlung ist nicht streng strukturiert, Bilder Kreisen um Thema
    V-Effekte
    Lyrik:
    Entwicklung von Hauspostille in Gedichten in volksliedhafter Form bis zu reimloser Lyrik in unregelmäßigen Rhythmen.

    Aufarbeitung von Gewaltherrschaft und Krieg nach dem II. Weltkrieg

    Mischung aus Hoffnung und Verzweiflung
    Kulturelles Vakuum (Nationalsozialismus)
    Volk = am Boden, so viele Tote, Scham, Schuldgefühle, Städte zerstört

    Wolfgang Borchert:
    Beschäftigt sich als 1. mit Trümmerliteratur
    Mischung aus Verzweiflung und Hoffnung
    Oft inhaftiert, weil er sich gegen Krieg (II WK) ausgesprochen hat
    Nach franz. Gefangenschaft flieht er und stirbt an Kriegsverletzungen
    Kurz darauf –> Uraufführung von „Draußen vor der Tür“:
    Ursprgl. Hörspiel
    Nach Krieg hat Frau vom Beckmann anderen
    Er will sich in Fluss stürzen, wird aber an Land gespült
    Findet bei Mädchen Unterkunft, bis sein Mann zurück kommt
    Will seinem Oberst Verantwortung für Gruppe von Soldaten zurück geben, die unter ihm in Krieg gestorben sind (will Oberst nicht)
    Beckmann geht zu Eltern, aber dort kein Platz für ihm und Spiel endet mit Frage: gibt denn keiner Antwort?
    Bleibt auch nach Krieg ein Opfer
    Wegen Kurzgeschichten bekannt

    Heinrich Böll:
    Erzählen aus Wurmperspektive
    In ihm finden sich Leute wieder
    Klagt Wohlstand an: solange es Menschen schlecht geht halten sie zusammen, geht es ihnen gut, dann nicht mehr
    Humorvoll, nimmt Wohlstandsdenken auf die Schippe
    Identifikation mit dem Kleinen, der am Rande der Wohlstandsgesellschaft steht
    Zuerst Auseinandersetzung mit Krieg, dann Kritik an Wohlstandsgesellschaft

    Günter Grass:
    Danziger Trilogie:
    Die Blechtrommel: Oskar bleibt klein und kann dadurch hinter Fassaden der Erwachsenen blicken. Verlogenheit und moralische Dekadenz. Zeigt leichte Verführbarkeit der Massen und deswegen konnte nationalsozialistisches Regime an die Macht kommen.
    Katz und Maus: übergroßer Adamsapfel von Malcke. Leser und Erzähler (Mitschüler Pilenz) sind Schuld an Tod der Opfer des Nationalsozialismus.
    Hundejahre: Hund Prinz jagt NS-Verbrecher. Wie war es möglich, dass es so viele Opfer gibt?

    Max Frisch:
    Verheiratet mit Ingeborg Bachmann
    Will Einsticht vermitteln, wie kann Gewaltregime wie das nationalsozialistische entstehen?
    Die chinesische Mauer: Rolle des Intellektuellen in Diktatur. Kaiser von China und Persönlichkeiten der Geschichte treffen sich nach Sieg. Der Heutige/Intellektuelle spricht über viel aber reagiert nicht, sobald er etwas tun soll. Drama = Farce
    Biedermann und Brandstifter: Biedermann will in Ruhe leben, aber lässt Brandstifter ins Haus: auf Gewalt soll man sich nie einlassen, man soll sich wehren (weil er Brandstifter ins Haus gelassen hat).
    Andorra: Andri lebt auf Land, alle halten ihn für Juden und er wird getötet. War aber uneheliches Kind seines Ziehvaters, der ihn als gerettetes Judenkind ausgegeben hat. Aber wer er war erfahren die Leute erst später. Du sollst dir von Menschen kein Bild machen.
    Homo Faber

    Die Stimme der jüdischen Opfer
    Nelly Sachs:
    Flieht von D nach Schweden und verfolgt Ereignisse in D mit (Aufarbeitung in Gedichten)
    Gedichtband: „In den Wohnungen des Todes“ (Thematik der Vernichtungslager) –> blickt darüber hinaus und sagt, dass sich am Bild der Juden die Bedrohung der Menschen überhaupt zeigt
    Paul Celan:
    Aus Ukraine, Eltern starben im KZ, er kommt ins Arbeitslager + überlebt
    Nach II WK in Paris und übersetzt Literatur
    Gedichtband: „Mohn und Gedächtnis“
    Sehr schwieriger Dichter

    Jiddische Autoren:
    Abraham Sutzkever:
    Litauen
    Ostjuden (reden Deutsch) wurden von Russen für dt. Spione gehalten, deswegen floh er mit Familie nach Sibirien
    Redet nach I WK von Gräuel, man glaubt ihm aber nicht
    II WK in Litauen Pogrome, deswegen sah man in Deutschen die Befreier von russischer Herrschaft, deswegen alles was sie sagten kritiklos übernommen
    Er landet im Ghetto von Wilnius, seine Frau bekommt Kind aber das wird umgebracht
    Wandert nach Krieg nach Israel aus, hat jiddischen Verlag und bewältigt Vergangenheit schreibend
    Zvi Kolitz
    Jossel Rakovers Wendung zu Gott:
    Text gibt vor in letzten Stunden des Warschauer Ghettos entstanden zu sein
    Später glaubte man, dass er echt war und er hatte größte Mühe zu beweisen, dass er ihn selber verfasst hat

    Kritik an der Wohlstandsgesellschaft

    Europa erholt sich von Kriegsfolgen
    Wiederaufbau/Wohlstand wird zu Lebenssinn der Menschen
    Konsum bestimmt Denken der Menschen
    Frage ob der klassische Held den bequemen Weg gehen soll oder nicht
    Autoren nehmen das als Verformung des Bewusstseins wahr, suchen nach neuen Ausdrucksformen, mit denen sie Menschen erreichen können

    Hans Magnus Enzensberger
    Politisch engagiert und gesellschaftskritisch
    Will in Lyrik umsetzen, was Frankfurter Schule vorgibt
    Wohlstand = keine neue Form des Menschseins
    Gedicht: middle class blues
    Absurdes Theater
    Übersteigerung ins Groteske von dem was in Welt wirklich passiert
    Ionesco hat die Form mitgeprägt
    Menschen sprechen, geben aber nur Unsinn von sich
    Sind keine Subjekte und tun was alle tun
    Führen ein leeres Leben
    Probleme werden verdrängt
    Egoismus wird als Selbstlosigkeit ausgegeben
    Es gibt keine Handlung, weil Menschen aneinander vorbei sprechen

    Ionesco: die Nashörner
    Menschen werden zu dem was sie sein wollen (Nashörner) bzw. schon vorher waren
    Versuchen ohne Rücksicht auf andere ihren Weg zu gehen– man muss mit der Zeit gehen
    Wissenschaft (Logiker) glaubt alles erklären zu können, ohne wichtigste Lebensfragen zu berühren
    Behringer zeigt menschliche Größe

    Samuel Beckett:
    Warten auf Godot:
    Will wie Ionesco Sinnlosigkeit menschlichen Geredes aufdecken
    2 Landstreicher warten auf 3. (=Godot), der nicht kommt
    sie unterhalten sich auf total sinnlose Weise
    Bild des menschlichen Miteinanders: so gehen wir miteinander um
    Glückliche Tage:
    Mann und Frau bis Hals in Sand vergraben
    Machen einander Vorwürfe
    Theater hat im Gegensatz zu Ionesco keine Entwicklung mehr

    Friedrich Dürrenmatt
    Vielseitiger Autor: Dramen und Prosatexte (Kriminalromane)
    Zentrales Thema: Kampf gegen Unsinn
    Welt = widersinnig und nicht mehr durchschaubar, man kann ihr nur mehr mit Komödie beikommen
    Sagt, dass Schriftsteller sich dessen bewusst sein muss, dass er in DIESER Welt zu Hause ist und mit IHR arbeiten muss
    Darf nicht so tun als wäre Welt durchschaubar
    Menschen haben die Welt selbst in der Hand und keine Hoffnung auf höhere Instanz
    „Der Besuch der alten Dame“: Menschen stellen Geschäftsinteresse über alles andere
    „Die Physiker“: Wissen wird missbraucht, Welt ist in Hand von Irren, hinter Hintergrund der Atombombe zu sehen (Wissen sollte eigentlich Leben der Menschen erleichtern)

    Thomas Bernhard
    Fast jede Aufführung zu Skandal
    Will Menschen Spiegel vorhalten und ihnen zeigen, wie er sie sieht
    Nicht enden wollende Monologe
    Kein Eingehen auf den Anderen
    Menschen ohne Ideale, Bosheit
    Aufgrund schwieriger Kindheit projiziert er erfahrene Bosheit auf die ganze Welt
    „Der Weltverbesserer“:
    Abbild der innerlich leeren Welt
    Lange Monologe – Menschen haben sich nichts mehr zu sagen
    „Heldenplatz“
    „Ein Fest für Boris“

    Neue Tendenzen

    Peter Handke
    Gegen literarisches Establishment (Gruppe 47)
    Thema = Sprache, Verhältnis literarische und reale Wirklichkeit
    Will keine Geschichten, lenken nur ab
    Sucht neue Möglichkeiten, das ICH in dieser Welt zu erfahren
    Seine „Versuche“ nennt man auch neuen Subjektivismus
    Ich steht im Mittelpunkt (Vorwurf der Apotheose)
    „Publikumsbeschimpfungen“
    Bühne = leer, er will Zuschauern nichts vorspielen, sondern sie zur genaueren Wahrnehmung hin bringen und ins Jetzt holen
    Mensch soll Mensch werden und sich nicht in unwichtigen Dingen verlieren
    „Kaspar“:
    Ich möchte ein solcher werden, wie einmal ein anderer gewesen ist
    Durch Sprache wird er wirklich wie alle Menschen + übernimmt ihr Denken
    Will sich der Wirklichkeit mit eigenen Sprache nähern
    „Die Angst des Torwarts beim Elfmeter“:
    Kriminalroman
    Joseph Bloch tötet sein „Blind Date“, nach Scheidung + Verzweiflung
    Auf Flucht, reagiert auf Zeichen der Umwelt wie Torwart beim Elfmeter
    „Wunschloses Unglück“:
    Auseinandersetzung mit Mutter (Selbstmord ihrerseits)
    Sie hat ihr Leben stets als wunschloses Unglück bezeichnet
    Er spiegelt sich in Beziehung zu Mutter wieder
    „Langsame Heimkehr“:
    Geologe lernt in Kanada verstehen was den wahren Menschen ausmacht
    Weg von Hektik und Erfolgsdenken
    Keine endgültige Antwort
    „Die Lehre der Saint Victoire“:
    Autobiographische Ich-Erzählung
    Will wie Cezanne kein Abbild schaffen
    Geschichte soll selbst ein Gebilde sein
    „Kindergeschichte“:
    Verhältnis des Ich-Erzählers mit der Tochter
    Geburt bis Ende der Volksschule
    Vater muss Kind durch Leben führen (Begleitung), geht aber Weg alleine
    Er entdeckt in Beziehung zu Kind die Wirklichkeit und ordnet der Beziehung alles andere unter
    Kind von Anfang an voll Mensch
    Unwirklichkeit kommt, wo er sich schuldig macht (das Du verloren geht – Ohrfeige)

    Postmoderner Roman

    Begriff stammt am Ende der 50er auf, erst Mitte der 60er positiv bewertet (eröffnet neue Möglichkeiten
    Grenzen zwischen hoher Kultur und Massenkultur verschwinden
    Lyotard sieht in Postmoderne „Korrektur der Moderne“, korrigiert ihre Anmaßung, die ganze Welt durch Wissenschaft emanzipieren zu können
    Pluralismus: alles = möglich, viele Wahrheiten gleichberechtigt nebeneinander, Tabus verloren, alles ist zerfallen, keine Einheit mehr
    Überwindung einer Epoche vermeintlich elitärer Kunstproduktion
    Vermischung von Fiktion und Realität
    Moderner Roman > gekennzeichnet durch Zweifel, der Welt mittels Sprache habhaft zu werden (siehe Handke)
    Merkmale:
    Selbst-Referenzialität (Selbstberzüglichkeit) > im Text wird auf das eigene Werk    
          verwiesen
    Mehrfachkodierung > Roman lässt sich verschiedenen Gattungen zuordnen (mehrfache Deutung erlaubt)
    Intertextualität und Zitattechnik > ganz offen wird aus anderen Werken übernommen (alles = erlaubt)
    Ineinanderschieben von trivialer und hoher Kunst > bewusst für breite Masse geschrieben, reiner Unterhaltungswert betont
    Form- und Stilparodien > ich lege mich auf nichts fest

    PATRICK SÜSKIND, DAS PARFÜM:
    Grenouilles ist ein Monster, hat aber sehr guten Geruchssinn > riecht selber nicht und 
          wird von den Menschen nicht wahrgenommen
    stellt absolutes Parfüm her > aus Destillat von schönen Mädchen
    soll hingerichtet werden > gießt sich davor aber Perfüm über+alle lieben ihn
    hat Abscheu vor Menschen und flüchtet in die clochards ans Seine-Ufer
    schüttet sich Rest von Parfüm über und wird aufgefressen

    ein Entwicklungsroman > Grenouilles hat keine Identität und wird zum Herrscher
          der Welt
    Kriminalroman
    politische Parabel > gegen Totalitarismus; wie kann ich mir die Masse unterwerfen?
    Zitattechnik > bei Süskind deutliche Anlehnung an Michael Kohlhaas von Heinrich von Kleist

    ROBERT SCHNEIDER, SCHLAFES BRUDER:
    viele Parallelen zu Süskind
    Sprache ist anders, altertümelnd
    Roman der Vormoderne
    sehr erfolgreich, verfilmt und Oper

    STEN NADOLNY, DIE ENTDECKUNG DER LANGSAMKEIT:
    Ausgangspunkt ist eine historische Tatsache
    der Entdecker John Franklin sucht N-W Passage
    findet sie, kommt bei zweiten Expedition um
    Nadolny hält sich an Franklins Tagebuch
    geht ihm aber mehr um den Menschen, der sich durch besondere Langsamkeit
          auszeichnet; war so schon als Kind
    steht in Opposition zu seiner auf Geschwindigkeit ausgerichteten Zeit

  • Beispiel Erörterung über das Ladenschlussgesetz an Sonntagen

    Beispiel Erörterung über das Ladenschlussgesetz an Sonntagen

    Thema:

    Diskussionen über das Ladenschlussgesetz an Sonntagen

    1.0  Sollten Läden sonntags öffnen?
    2.0  Hauptteil
                                       
              2.1   Dass Läden sonntags öffnen, sollte verboten bleiben.

    – Der Einsatz von Sicherheitsbeamten an Sonntagen.
    2.1.2    – Die Sozialen Kontakte der Angestellten leiden.
    2.1.3    – Der abendliche Berufsverkehr an Sonntagen.
    2.1.4    – Weniger Freiheit für die Angestellten.
    2.1.5    – Miteingebundene Dienstleistende.
    2.1.6    – Proteste der Kirche gegen die Ladenöffnung an Sonntagen.

      
    Dass Ladenschlussgesetz sollte geändert werden.

    2.2.1    – Höhere Löhne für Mitarbeiter.
    2.2.2    – Kunden sind sonntags eher in Kauflaune.
    2.2.3    – Lange Wartezeiten vor den Kassen entfallen.
    2.2.4    – Erlebnisseinkäufe sind sonntags attraktiver.
    2.2.5    – Teilzeitjobs würden geschaffen.
    2.2.6    – Es gäbe einen Wirtschaftsaufschwung.

    3.0  Schluss:    Die Läden sollten sonntags öffnen dürfen, dass würde sicher zu vielen
                            erfreuten Kunden führen.                                                                                   

               

                                                           Erörterung

    Thema: Die Diskussionen über die Änderung des Ladenschlussgesetzes

    Es gibt viele Diskussionen darüber, ob Läden sonntags öffnen sollten, viele Bürger sind der Meinung, dass es sinnvoll wäre, Läden und Märkte auch sonntags zu öffnen.                        Die Gesetzgebung steht hier vor einem großen Problem. Viele Läden versuchen das hiesige Ladenschlussgesetz mithilfe von verkaufsoffenen Sonntagen, Altstadtfesten und Betriebsfeiern zu umgehen. Im Bundestag wurden daher zahlreiche Diskussionen über das Ladenschlussgesetz geführt. Deswegen möchte ich zunächst einige Kontra Argumente in Bezug auf das Ladenschlussgesetz an Sonntagen erläutern. 

    Würden Läden sonntags öffnen, müssten in Geschäften und Läden schließlich auch Dienstleitende wie Putzhilfen oder Nachtwächter auch sonntags arbeiten. Die Reform im Ladenschlussgesetz würde sich also nicht nur zum Nachteil der Festangestellten machen, sondern würde auch Dienstleistende negativ treffen. Infolge dessen würden also die sozialen Kontakte der Betroffenen leiden, welches sich nicht zuletzt auch auf die Familie überträgt.
    In Mannschaftsportarten wie Fußball, Handball, Basketball oder Hockey könnten sich die Betroffenen nicht anmelden, da oft an Sonntagen die jeweiligen Wettbewerbe ausgetragen werden, demzufolge hätten die Angestellten solcher Läden kaum noch eine Chance in ihrer Freizeit einem Verein, welcher Art auch immer beizutreten. Darüber hinaus gäbe es dann auch sonntags den allgemein bekannten Berufsverkehr, der morgendlichen und auch abendlichen Lärm in Großstädten mit sich bringen würde, sehr zum Nachteil der Anwohner, die selbst sonntags nicht Arbeiten müssen. Man sieht hier also auch wieder, dass nicht nur die Angestellten betroffen wären sondern auch nicht direkt beteiligte Bürger. Angestellte haben zwar mehr Nachteile als andere, denn ihre Freizeit würde sehr unter einer solchen Gesetzesänderung leiden. Kino oder etwa Theaterbesuche an Sonntagen blieben aus oder wären nur  spät abends oder nachts möglich. Da montags morgens aber wieder gearbeitet werden muss, wäre dies all zu oft nicht möglich. Deshalb wäre das Öffnen der Läden an Sonntagen nicht nur nicht gut für die Mitarbeiter, da sie nicht ausgeschlafen und ausgeglichen wären, sondern auch die Kunden hätten darunter zu leiden, da sie es nicht nur oft mit nicht mehr voll arbeitsfähigen Personal zu tun hätten sondern sie würden aufgrund der schlechten Laune der Mitarbeiter oft unfreundlich behandelt, was sich ferner auf den Ruf der Läden oder des Ladens übertragen würde. Die große Belastung des Körpers würde zu ständig krankgeschriebenen Personal führen, welches sich wiederum auf die Zufriedenheit der Kunden überträgt. Denn oft wären in bestimmten Abteilungen wo ein großes Maß an Beratung gefordert ist, entweder zu wenig Personal anwesend, oder Personal welches nicht voll gefordert werden kann. Folglich hätten Dienstleistende Firmen hier mit demselben Problem zu rechnen. Die Zuverlässigkeit  und die Gründlichkeit der jeweiligen Dienstleistenden würde sicher nachlassen, die Jobs würden für viele unattraktiv und zu eintönig werden, weil sie permanent mit ihrem Job bzw. ihrem Beruf konfrontiert würden. Eventuelle Gesundheitliche Schäden wären unter anderem ein Punkt mit dem Angestellte zu rechnen hätten. Gläubige bekämen außerdem Probleme, da es die Katholische als auch die evangelische Kirche nicht vorsieht an Sonntagen arbeiten zu müssen. Ferner noch sind Gottesdienste meist nur sonntags morgens, welche für Angestellte betroffener Läden nicht mehr zu besuchen wären, da sie um die betreffenden Uhrzeiten arbeiten müssten. Einerseits würden Strenggläubige vielleicht sogar ihren Job kündigen andererseits fühlten sich sicher ein paar in ihrem Glauben gekränkt oder beeinflusst durch das neue Ladenschlussgesetz, da es ihnen laut ihrer Religiösen Vorgaben nicht gestattet ist sonntags zu arbeiten. Aufgrund dieser Umstände wäre es also vielen nicht möglich in einem Öffentlich Rechtlichem Laden oder Geschäft zu arbeiten, denn vielen ist ihr Glaube wichtiger als der Job oder Beruf. Hier also ein weiterer Nachteil der allgemeinen Geschäftsöffnung an allen Sonntagen. Des Weiteren bestünde unter der Bedingung das Läden in Zukunft auch sonntags öffnen dürften, große Konkurrenz hingegen der Tankstellen die jetzt schon an Sonntagen und vor allem 24 – Stunden öffnen dürfen.
    Es gibt aber auch Bürger die die ganze Sache etwas anders sehen, diese Argumente möchte ich ebenfalls nennen. Aufgrund der längeren Arbeitszeiten würden die von der Änderung des Ladenschlussgesetzes direkt betroffenen höheren Löhne erhalten und auch höhere Urlaubsansprüche stellen können. Welches sich wiederum zum positiven der eventuellen Familie stellen würde, da mehr bzw. längerer Urlaub unter bestimmten Umständen möglich wäre. Kunden die sonst im Stress, unter Zeitdruck oder in Eile sind, könnten sich nun an Sonntagen mit Freunden, Bekannten, Familie oder Verwandten treffen und an einem Sonntag Shoppen gehen, da Zeitdruck und andere oben genannte Nachteile entfallen, wären die Kunden auch eher einmal in Kauflaune, und würden mehr Geld in den Geschäften lassen. So versprechen es sich zumindest Experten und Chefs großer Einzelhandelsketten. Lange Wartezeiten samstags abends vor den Kassen würden entfallen da die Kunden sich samstags nach der Arbeit keinen Stress machen müssten, weil sie sonntags genug Zeit zum Einkaufen hätten. Dass Geschäfte auch sonntags gut besucht würden, bestätigt sich auch hier wieder. Erlebnisseinkäufe an Sonntagen würden sicher geplant, wo jeder genug Zeit hat sich das zu kaufen, was er auch wirklich möchte, sprich sich genug und detailgenau beraten zu lassen und nicht sich in Eile teure Sachen kauft, dessen Anschaffung man später vielleicht bereut. Ein weiterer wichtiger Punkt warum man Läden das Öffnen an Sonntagen erlauben sollte ist, das vielleicht Teilzeit, und 400 € Jobs geschaffen würden, und somit die Wirtschaft einen kleinen Aufschwung erleben würde, den sich sowieso viele von einer solchen Gesetzesreform versprechen. Die neu geschaffenen Jobs würden sicher eine große Anzahl der Arbeitslosenlisten entlasten, welches sich auch in denen vom Staat entrichteten Arbeitslosengeldern bemerkbar machen würde. Die verminderte Auszahlung von Arbeitslosengeldern, würde sich ebenfalls in den Steuern widerspiegeln, was sehr positiv für Deutschland wäre.
    Die Läden sollten sonntags öffnen dürfen, dies würde sicher zu vielen erfreuten Kunden führen da, es meiner Meinung nach doch mehr schwerwiegendere Pro Argumente aufzuweisen sind, als Kontra. Das Läden sonntags öffnen, wäre  vieler hinsichten nach ein Vorteil, weniger jedoch ein Nachteil. Darum denke ich wäre es besser, wenn die Gesetzgebung das Ladenschlussgesetz für Sonntage reformieren würde. Mit den Nachteilen hätte man dann zwar zu rechnen, die ebenfalls durch die Reform entstehenden Vorteile wären damit allerdings zu decken.

     

  • Analyse Faust 1 Johann Wolfgang von Goethe

    Analyse Faust 1 Johann Wolfgang von Goethe

    1. Analysieren Sie die Szene.

    Beachten Sie dabei insbesondere das hier entworfene Weltbild sowie das Menschenbild des Mephistopheles und das Gottes.
    Zeigen Sie an selbst gewählten Textstellen, inwieweit die jeweiligen Menschenbilder in der Figur Faust realisiert sind.
    Die Szene „Prolog in Himmel“ aus der Tragödie „Faust I“ von Johann Wolfgang von Goethe geschrieben, handelt im ersten Teil von den drei Erzengeln, die die Schöpfung des Herrn loben, und im zweiten über ein Gespräch zwischen dem Herrn und Mephistopheles, die sich von den Menschen ein Bild machen.
    Sie gehört zu einem der drei Eingangsmonologe, die vor die beginnende Handlung gestellt sind.
    Zuerst beschreibt der Erzengel Raphael, wie die Planeten entstanden sind. Dann erklärt Gabriel ebenfalls ein Erzengel, dass die Erde mit den wechselnden Tageszeiten und dem Meer schön sei. Der dritte von ihnen erzählt von Unwettern auf der erde. Dennoch gefällt den drei Erzengeln die Schöpfung ihres Herrn sehr gut.
    Weiterhin beschwert sich Mephistopheles bei Gott. Er empfindet, dass es die Menschen auf der Erde schwer haben und dass sie es einfacher hätten, wenn Gott ihnen keinen Glauben gegeben hätte.
    Daraufhin fragt der Herr ihn, ob er sich immer nur beschweren könne und er sagt dazu, dass ihm die Erde nicht gefalle. Nun kommen sie auf Faust zu sprechen. Mephistopheles meint , dass Faust unbefriedigt und ruhelos sei und der Herr erklärt, dass er Faust bald helfen werde.
    Beide führen diese Diskussion weiter. Mephistopheles möchte Faust verführen und glaubt, dass er es schaffen werde. Der Herr dagegen erwidert, dass er keine Chance habe, es aber trotzdem versuchen könne. Daraufhin beschreibt er den Fehler der Menschen, den er sieht, nämlich die Faulheit. Die verschiedenen Aussagen der beiden Diskussionspartner soll am Beispiel von Faust gezeigt werden. Das Menschenbild des Herrn oder des Mephistopheles soll an ihm bewiesen werden, denn nur einer kann diese Wette gewinnen.
    Zum Schluss erzählt Mephistopheles, dass er es sich nicht mit Gott verscherzen möchte, da er sehr mächtig sei. Er ist gerührt, dass der Herr sich mit ihm unterhält.

    Die Szene kann in drei Abschnitte gegliedert werden. Der erste Teil (Vers 243-270) handelt von den drei Erzengeln, der zweite (Vers 271-298) von der Anklage Mephistopheles an den Herrn über die Erde und der dritte (Vers 299-354) befasst sich mit den verschiedenen Menschenbildern, die an Faust überprüft werden sollen, das des Herrn und des Teufels.

    Die Szene davor beinhaltet die Ansprüche, die an ein Theaterstück gestellt werden und die Vorstellungen, die das Publikum davon hat.
    Danach wird Faust dargestellt, der in einer Erkenntniskrise steckt und den Sinn des lebens erkennen möchte.

    Die Funktion der Szene „Prolog im Himmel“ ist, dass der Zusammenhang zwischen Mephistopheles und Faust vom Leser verstanden wird. Damit kann die ansonsten auftretende Frage, warum Mephistopheles bei Faust erscheint und mit ihm einen Pakt abschließen möchte, beantwortet werden.
    Das hier von den drei Erzengeln beschriebene Weltbild entspricht dem der Bibel. Gott hat die Welt erschaffen und seine Helfer finden diese Schöpfung wunderbar. Mephistopheles glaubt an das Menschenbild der Verführung. Er meint Faust auf seine Seite ziehen zu können, weil der Mensch den Genuss und die Faulheit liebt. Der Herr dagegen äußert, dass die Menschen immer den Weg zu ihm finden. Er glaubt an das Gute im Menschen, auch wenn sie die meiste Zeit ihres Lebens irren.

    Der Erzengel Raphael erläutert, dass „die sonne […] nach alter Weise [tönt] in Brudersphären Wettgesang“ (Vers 243 f.). Das bedeutet, dass die Sonne schon lange existiert und mit den anderen Planeten in Konkurrenz steht, da sie Wärme abgibt, was die anderen Planeten nicht können. Die Sonne wird in dem Fall personifiziert und ihre beschriebene Handlung wird als Metapher dargestellt.
    Daraufhin wird beschrieben, wie sie eine „Reise“ (Vers 245) begonnen und sie nun beendet hat (vgl. Vers 245 f.).Daraus lässt sich schließen, dass sich die Sonne bewegt hat und nach einiger Zeit zum Stillstand kam. Es ist eine Anspielung auf verschiedene Weltbilder. Zuerst gab es das Weltbild, dass sich die Sonne um die Erde dreht. Jetzt steht sie still.
    Gabriel sagt, dass die „[Erde] sich umher [dreht]“ (Vers 252) und sich die „Paradieseshelle“ (Vers 253) mit der „(schauervollen) Nacht“ (Vers 254) abwechselt. Die Erde dreht sich und ist nicht mehr der Mittelpunkt. So entstehen die Tageszeiten, die verschieden beschrieben werden. Der Tag wird von Gabriel als sehr positiv empfunden, die Nacht stellt aus seiner Sicht das negative Gegenstück dar. Es muss aber beide geben, weil dadurch eine Balance erreicht wird. Danach erzählt er über „Fels und Meer“ (Vers 257). Das Meer wird immer gegen die Felsen schlagen und sie auswaschen. Dieser Vorgang wird „ewig“ (Vers 258) ablaufen.
    Michael dagegen geht auf die Unwetter auf der Erde ein (vgl. Vers 259-266). Dennoch „verehren“ (Vers 265) die drei Erzengel „das sanfte Wandeln [seines) Tags“ (Vers 266). Sie loben die Schöpfung des Herrn, mit allen Dingen, die dazu gehören. Alle drei wiederholen die vier Verse, die Raphael auch schon gesagt hat (vgl. Vers 247-250; Vers 267-270). Sie meinen, dass „der Anblick […] den Engeln Stärke [gibt], da keiner [ihn] ergründen mag, und alle [seine] hohen werke sind herrlich wie am ersten Tag“ (Vers 267-270). Die Engel werden durch das Geschaffene gestärkt, ihnen wird Mut gemacht, weil keiner die Beweggründe für das handeln des Herrn kennt. Sie finden seine Schöpfung wunderschön und loben sie ausgiebig. Um ihre Aussage zu untermauern verwenden sie einen Vergleich: „wie am ersten Tag“(Vers 270). Damit soll gezeigt werden, wie schön sie die Schöpfung Gottes sehen, nämlich, dass sie noch genauso überwältig sind wie früher.
    Es wird das Weltbild entworfen, dass Gott alles geschaffen hat und der Herr über allem steht. Er hat Engel, die ihm beiseite stehen. Die erde dreht sich um die sonne und nicht umgekehrt. Damit wird das Bild der Bibel beschrieben, das davon ausgeht, dass Gott alles geschaffen hat und es Engel und Erzengel gibt.
    Darauf klagt Mephistopheles den Herrn an, dass sich „die Menschen plagen“ (Vers 280). Er stellt die Menschen als „kleinen Gott der welt“ (Vers 281) dar, der immer noch „so wunderlich [ist] als wie am ersten tag.“ (vers282). Die Bevölkerung der erde fühlen sich als Herrscher der Welt. Sie ändern sich nicht und Mephistopheles kann sie noch immer nicht verstehen. Um dieses besser zu verdeutlichen, wird an dieser stelle der Vergleich „ wie am ersten Tag“ (Vers 282) verwendet.
    Der Mensch ist „tierischer als jedes Tier“ (Vers 286). Das bedeutet, dass sich die Menschen wie Tiere verhalten, aber schlimmer sind. Tiere würden nie dinge bauen, die sie selbst zerstören könnten, nur um zum Beispiel die Weltmacht an sich zu reißen. Dann vergleicht er die menschlichen Gewohnheiten mit denen der Tiere. Laut ihm sind die Menschen „eine der langbeinigen Zikaden, die immer fliegt und fliegend sprint und gleich im Gras ihr altes Liedchen singt.“ (Vers 288-290). Das bedeutet, dass sich die Menschen nicht ändern und immer wieder die gleichen Fehler begehen. Sie lernen nichts daraus.
    Nun spricht der Herr Faust an, den er als seinen „Knecht“ (Vers 299) bezeichnet. Er betrachtet die Menschen als seine Knechte.
    Mephistopheles meint, dass „des Toren Trank noch Speise [nicht irisch]“ (Vers 301) sei. Faust „treibt die gärung in die Ferne“ (vers 302). Laut ihm hat Faust keine irischen Interessen mehr, da er wissen will, was der Sinn des Lebens ist. Seine Antworten findet er aber nur in den überirdischen Dingen , wie Magie, weil er die andere Methode der Wissensanhäufung schon ausprobiert hat. Faust hat alle Fachrichtungen studiert, Philosophie, Theologie, Medizin und Jura. darauf weist Mephistopheles hin, indem er sagt, dass Faust die irdischen Dinge nicht „befriedigen2 (Vers 307)
    Danach äußert der Herr, dass er „ihn bald in die Klarheit [führe]“ (Vers 308). Er möchte Faust Hilfestellung geben, damit er später zu ihm findet.
    Mephistopheles allerdings „wettet“ (Vers 312) und glaubt, dass Gott ihn „verliert“ (Vers 312) und er Faust auf seine Seite ziehen kann. Deshalb bittet er um die „Erlaubnis“ (Vers 313) ihn in sein „Straße sacht zu führen“ (Vers 314). Das heißt, dass er versuchen möchte Fausts Interesse zu wecken, damit er nicht zu Gott findet und, dass er glaubt, dass er es auch bewältigen wird.
    Gott erwidert, dass Mephistopheles es versuchen kann, „solang’ [Faust] auf der erde lebt“ (Vers 315). Nach ihm „irrt der Mensch, solang’ er strebt“ (Vers 317). Der Herr erklärt damit, dass alle Menschen die strebsam sind sich irren. Er gibt Mephistopheles eine Chance sein aufgestelltes Menschenbild zu beweisen.
    Der Teufel meint, dass er „mit den Toten“ (Vers 318) nicht gut klar kommt (vgl. 319 f), weil es ihm so geht „wie der Katze mit der maus“ (Vers 322). Er spielt gerne mit den Lebendigen und lässt sie ein wenig zappeln, um weiter mit ihnen Spaß zu haben. Erst ganz zum Schluss tötet er sie. An dieser Stelle wird ein Vergleich aus dem Tierreich benutzt, damit seine Absicht leichter zu verstehen ist.
    Daraufhin antwortet der Herr, dass er „diesen Geist von seinem Urquell ab“ (Vers 324) ziehen darf und ihn „auf [seinem] Wege mit herab“ (Vers 326) nehmen kann. Aber er soll nicht „beschämt“ (vers 3279 sein, wenn er erkennt, dass Fausts trotz „seinem dunklen Drange sich des rechten Weges wohl bewusst [ist]“ (Vers 328 f). Gott erlaubt Mephistopheles, dass er versuchen darf ihn auf die „dunkle“ (Vers 328) Seite zu ziehen. Weiterhin geht er davon aus, dass sich Faust trotz seines Dranges am Ende doch für den Herrn entscheidet und nicht für Mephistopheles, der keine Chance hat gegen Gott zu gewinnen. Dennoch ist der Teufel von seinem „Triumph“ (Vers 333) überzeugt. Er ist „für seine Wette gar nicht bange“ (Vers 331). Wenn er gewinnt möchte er triumphieren dürfen (vgl. 332 f.) und Faust soll „Staub […]fressen“ (Vers 334). Mephistopheles ist sich siegessicher. Meiner Meinung nach hat er wahrscheinlich noch niemals einen Menschen zu sich auf die Seite gezogen, weil er sich ausgiebig darüber freuen möchte. Bei einem sieg will er Faust demütigen.
    Auch dazu erteilt ihm Gott die Erlaubnis, weil er „frei erscheinen“ (Vers 336) darf. Der Herr empfindet Mephistopheles nicht als störend, da er ihn „nie gehasst“ (Vers 337) hat. Ihm „ist […] der Schalk am wenigsten zur Last“ (Vers 340). Damit bezeichnet er ihn als Hofnarren, denn ein Schalk ist jemand wie Till Eulenspiegel, der versucht die Leute, vor allem den König,  zum lachen zu bringen. Der Herr verspottet ihn und sagt damit aus, dass er über Mephistopheles lachen wird und dass er sich selbst zum Gespött macht.
    Daraufhin beschreibt der Herr, dass „des Menschen Tätigkeit […] allzu leicht erschlaffen [kann]“ (Vers 340). Dort spricht er die Trägheit der Menschen an, auf die sich der Mensch schnell einlässt, weil er es sich gerne bequem macht und sich ausruht. (vgl. 341). Er schickt Faust „gern […] den Gesellen“ (Vers 342), dieser „reizt und wirkt“ (Vers 343). Der Herr gibt Faust Mephistopheles als Gesellen und möchte ihn verführen und auf die Probe stellen.
    Danach spricht er zu den „echten Göttersöhnen“ (Vers 344), die sich an der „lebendig reichen Schönheit“ (Vers 345) erfreuen sollen und an dem „Werdenden“ (Vers 346), dass „ewig wirkt und lebt“ (Vers 346). Er wendet sich an die Erzengel, die sich erfreuen und den Mut nicht aufgeben sollen, dass Mephistopheles Faust bekommt. Laut ihm sollen sie „was in schwankender Erscheinung schwebt, […] mit dauernden Gedanken [befestigen]“ (Vers 348 f.). Daran kann man erkennen, dass das Problem Fausts, ob Mephistopheles ihn herüber ziehen kann, den Engeln den Mut vertreibt und sie nicht daran glauben, dass Gott die Wette gewinnt.
    Mephistopheles sagt zu sich allein, dass er sich „hütet“ (Vers 350) es sich mit dem Herrn zu verscherzen. Er benennt ihn als „Alten“ (Vers 349), was abwertend klingt und ist ein weinig erstaunt, dass sich der Herr mit dem „Teufel“ (Vers 353) abgibt.
    Zusammenfassend lassen sich die Weltbilder des Herrn und des Mephistopheles folgendermaßen beschreiben. Mephistopheles glaubt, dass die Menschen immer die gleichen Fehler begehen und sich nicht ändern. Sie lieben die Trägheit oder den Genuss. Er möchte Faust das wirkliche Leben zeigen (vgl. 1543). Faust strebt nicht nach irdischem Verlangen, denn sein größter Wunsch ist zu erkennen, „was die Welt im Innersten zusammenhält.“ (Vers 382 f.). Aus dem Grund hat er sich « der Magie ergeben » (Vers 377). Weiterhin denkt Mephistopheles, dass sich der Mensch für den Herrscher der Welt hält, also allein das Sagen hat. Faust nennt sich „Ebenbild der Gottheit“ (Vers 614) und die Menschen halten sich für „ein Ganzes“ (Vers 1348). Der Teufel glaubt auch, dass sich die Menschen verführen lassen. Faust geht sofort einen Pakt mit Mephistopheles ein, weil „das Drüben kann [ihn] wenig kümmern“ (Vers 1660). Sie plagen sich laut des Teufels. (vgl. 1530).
    Der Herr dagegen meint, dass sich die Menschen letztendlich doch noch richtig entscheiden, also für das Gute. Das Streben ist nicht gut, da sich der Mensch währenddessen irrt. Faust erkennt, dass er „dem Wurme gleicht“ (Vers 654). Er hat aber keinen Glauben, da er aussagt „allein mir fehlt der Glaube“ (Vers 765). Für das Menschenbild Gottes sind wenig Stützen in der Figur Faust zu finden. Aber immerhin ist die Hauptfigur der Tragödie nicht träge, sondern aktiv. Die Trägheit steht für den Teufel, das Gegenteil Aktivität also für den Herrn.
    Um die Menschenbilder einer der beiden zu bestätigen, ist Faust die zu prüfende Person. Er steht somit für die gesamte Menschheit, das sich Menschenbilder immer auf die Allgemeinheit beziehen.

    2. Stellen Sie die Bedeutung des Prologs im Kontext der (Ihnen bekannten) Dramenhandlung dar.
    Die Szene „Prolog im Himmel“ ist sehr bedeutend für die weitere Dramenhandlung.
    Durch die wette des Mephistopheles mit dem Herrn um Faust wird die fortlaufende Handlung klar und logisch nachvollziehbar. Sie erklärt, warum der Teufel gerade zu faust kommt und sich in seine Dienste stellt. Faust schlägt den Pakt vor, Mephistopheles dient zu Lebzeiten Fausts ihm auf der erde, wenn er stirbt, muss er dem Teufel dienen. Durch die Szene wird es logisch, warum Mephistopheles alles versucht, um Faust zufrieden zustellen und ihn glücklich zumachen. Faust ist ein schwieriger fall. Er hat keinen Glauben am Gott mehr und er strebt nach neuem Wissen. Deshalb erscheint es für den Teufel auch so leicht, ihn auf seine Seite zuziehen. Die Szene zeigt auch, warum Mephistopheles mit einem Menschen einen Pakt eingeht, obwohl er die Erde nicht mag. Die Menschen plagen sich (vgl. Vers 1530) laut ihm und er versteht sie noch immer nicht.
    Ohne diese Szene stellt sich die Frage, warum Mephistopheles bei Faust erscheint und nicht bei einer anderen Person. Die ganze Dramenhandlung ist ohne diese Szene brüchig und nicht verständlich. Es würde ein wichtiger Teil fehlen, da Gott auch noch einige Fehler der Menschen aufzeigt und reflektiert, was Mephistopheles ebenfalls macht.
    Die zwei gegenteiligen Menschenbilder kann man mit der weiteren Handlung in Einklang bringen, also auf Faust übertragen.

  • Interpretation "Die vorüberlaufenden" Franz Kafka

    Interpretation "Die vorüberlaufenden" Franz Kafka

    Franz Kafka thematisiert in seiner Prosaskizze die Gedanken, die einem Menschen aufkommen, der nachts allein durch die Straßen läuft und anderen Menschen begegnet. Auch wird in „Die Vorüberlaufenden“ das Thema der Toleranz, der Zivilcourage behandelt.
    Bei genauerem betrachten des Textes lässt sich feststellen, dass es sich um eine Gedankeeskizze handelt. Die „Gasse“(Z.1), durch die der Mann bei Nacht spazieren geht, lässt sich auf den Lebensweg eines Menschen beziehen. „Ein Mann, von weitem schon sichtbar[…]“(Z.1f.), der ihm entgegenkommt, sind seine Mitmenschen unterschiedlichster Art, die er auf seinem Lebensweg trifft. Die Menschen, die einem auf dem Lebensweg entgegenkommen, sind alle auf ihre Weise einzigartig. Sie haben alle ihren eigenen Charakter und ihre eigene Meinung. Doch man kann nicht mit jedem der gleichen Meinung sein. Oft treffen wir auf Menschen, die eine andere Meinung haben, doch ²[…]wir werden ihn nicht anpacken“(Z.3), da wir versuchen seine Meinung zu tolerieren. „[…] selbst wenn er schwach und zerlumpt ist“(Z.3), hieran lässt sich erkennen dass man sich nicht mit den Schwächeren anlegen soll. Doch viele machen das trotzdem. Obwohl es ungerecht ist, wenn man einen Schwächeren angreift, oder Leute einen angreifen.“[…]selbst wenn jemand hinter ihm läuft und schreit, […] wir werden ihn weiterlaufen lassen.“(Z.4f.). Dieses Zitat beschreibt die Angst eines Menschen, der Zeuge eines Gewaltverbrechens wird. Er sieht, wie zum Beispiel zwei Heranwachsende einen kleinen Jungen überfallen. Obwohl    er gerne helfen und den jungen beschützten würde, tut er es nicht, aus Angst davor, dass die Angreifer ihn auch überfallen oder zusammenschlagen. „Denn es ist Nacht, und wir können nicht dafür, dass die Gasse im Vollmond vor uns aufsteigt[…]“(Z.5), hieraus lässt sich die Unschuld des Mannes erkenne, der bei Nacht durch die Gassen läuft. Er kann nichts dafür, dass es Nacht ist, und dass er und der Mann, der ihm entgegen kommt, zufälligerweise die gleiche Straße ausgesucht haben. Dass es Vollmond ist, lässt sich vom Menschen nicht beeinflussen, doch wenn kein Vollmond wäre, hätte der Mann, der die Gasse hoch läuft, den ihm entgegenkommenden Mann gar nicht gesehen. „Vielleicht haben diese zwei die Hetze zu ihrer Unterhaltung veranstaltet[…]“(Z.6f.); hieran lässt sich verdeutlichen, dass man sich nicht in die Dinger anderer Mitmenschen einmischen soll. Wenn man nicht genau weiß, worum es geht, sollte man sich am besten heraushalten und die anderen in Ruhe lassen. „[..] vielleicht verfolgen beide einen Dritten, vielleicht wird der erste unschuldig verfolgt, vielleicht will der Zweite morden[…]“(Z.7f.):Dies verdeutlicht nochmals, dass man sich aus den Dingen andere heraushalten soll, wenn man sich nicht über die Wahrheit sicher ist. Denn wenn man sich nicht sicher ist, kann es passieren, dass man selbst noch mit schuldig wird und sogar noch dafür bestraft wird.(Vlg. Z.8/9) „und endlich, dürfen wir nicht müde sein, haben wir nicht so viel Wein getrunken?“ (Z.11f.) Mit dieser Frage möchte der Mann uns mitteilen, dass er die Gewalt auf den Straßen Leid ist. Der Wein steht für alle Dinge, die auf den Straßen passiert sind, und er ist es leid, dass die Dinger weiterhin passieren. “Wir sind froh, dass wir auch den zweiten nicht mehr sehn“ (Z.12) Hiermit sagt der Erzähler aus, dass er froh war, als die ihm Entgegenkommenden vorüber waren.
    Franz Kafka möchte uns mit seiner Prosaskizze mitteilen, dass wir unsere Mitmenschen akzeptieren und tolerieren sollen, und sie nicht fertig machen oder ihnen Schaden zufügen sollen. Auch will er und verdeutlichen, dass auf unseren Straßen zuviel Dinge geschehen, die sich vermeiden lassen. Würden sich die Menschen trotz ihrer verschiedenen Meinungen akzeptieren oder dies wenigstens versuchen, könnte es friedlicher sein. Der Titel der Gedankenskizze  sagt aus, dass wir viele der Menschen, die wir auf unserem Lebensweg treffen, nie mehr wiedersehen werden. Wir sehen sie auf uns zulaufen, an uns vorbei und dann nie wieder. Auffällig an dem Test ist, dass in der ersten Zeile nur von einem Mann die Rede ist, der die Straßen hinuntergelaufen kommt. In Zeile sechs sind es dann plötzlich zwei Männer, ohne dass erwähnt wird, dass noch ein weiterer Mann hinzukommt. Auch auffällig ist, dass der Test aus nahezu zwei Sätzen besteht. Von Zeile eins bis fünf ist ein Satz und von Zeile fünf bis zwölf ist ein Satz. Der zweite Satz ist eine Aneinanderreihung von Hauptsätzen, die immer durch „vielleicht“ eingeleitet werden. Ich finde, dass der Text Bezug zur Realität hat, schließlich sieht man heutzutage oft Leute auf der Straße die sich streiten oder nachts alleine durch die Straßen gehen.

  • Interpretation von Kurzgeschichte „Das Brot“ von Wolfgang Borchert

    In der Kurzgeschichte „Das Brot“ von Wolfgang Borchert,

    erschienen 1946, geht es um ein altes Ehepaar, dass ihr Beziehungsproblem verleugnet.

    Die Kurzgeschichte fängt unmittelbar damit an, dass die Frau um halb 3 Uhr morgens aufwacht. Sie bemerkt, dass ihr Mann nicht mehr neben ihr im Bett liegt und hört etwas aus der Küche. Als sie nachschaut, sieht sie ihren Mann und das Brot mit den Krümeln auf dem Tisch. Der Mann entgegnet, er habe etwas aus der Küche gehört. Obwohl die Frau weiß, dass er lügt, hilft sie ihm aus der unangenehmen Situation heraus. Später liegen sie zusammen im Bett und sie hört, wie er langsam und leise kaut. Am nächsten Abend gibt die Frau ihrem Mann eine Scheibe Brot von ihr. Dem Mann ist es unangenehm, aber er nimmt das Brot an.

    Der Autor schreibt die Kurzgeschichte in der Er/Sie- Form. Sein Standort ist allwissend, denn er beschreibt die Gefühle und Gedanken der Personen (Z.22-24 „Sie fühlte, wie die Kälte der Fliesen langsam an ihr hochkroch.“ und Z30-35).
    Das Erzählverhalten ist personal. Der Autor gibt keine Hinweise auf das Geschehen und ist ebenso neutral. Er betrachtet die Handlung von oben und stellt sich selbst in den Hintergrund, sodass der Leser sich sein eigenes Bild von der Kurzgeschichte machen kann.
    Die Frau steht mitten in der Nacht auf, weil sie von Geräuschen aus der Küche geweckt wurde. Als sie in der Küche steht, sieht sie nicht nur ihren Mann im Nachthemd, sondern auch alles Anzeichen dafür, dass er heimlich Brot gegessen hat (Z.1-22). In diesem Abschnitt vermittelt der Autor dem Leser das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein.
    Die Frau sieht von der Tat ihres Mannes hinweg und erwähnt, dass sie etwas gehört habe. Der Mann bestätigt es mehrmals und nimmt dies als Ausrede dafür, dass er um halb 3 Uhr morgens in der Küche steht. Die Frau versucht ihn aus dieser unbequemen Lage herauszuhelfen und bittet den Mann wieder ins Bett zu gehen. Sie weiß, dass er sie anlügt, aber es ist ihr peinlich, dass sie ihn erwischt hat. Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte, denn sie war sehr enttäuscht (Z.39-41).
    In Zeile 55-58 schaltet sie das Licht aus. Auch dies ist eine Handlung, die die Frau nur macht, damit sie sich nicht mit ihrem Mann auseinandersetzten muss. Sie versucht ihn zu beruhigen, indem sie immer wieder sagt, dass die Geräusche wohl von draußen kommen. Im Bett tut sie so, als würde sie schlafen und atmet absichtlich tief und gleichmäßig. Sie will nicht, dass ihr Mann merkt, dass sie sein Kauen ganz deutlich hört.
    Am nächsten Abend gibt sie ihm eine Scheibe Brot von ihr. Erst weigert er sich 4 Scheiben zu essen, aber die Frau lügt ihn an und versichert ihm, dass sie abends nicht vie Brot verträgt. In Zeile 93-95 verdeutlicht, wie unangenehm es für den Mann ist, denn er beugt sich tief über den Teller. Die Frau blieb erst noch im Dunkeln stehen (Z.90), aber dann setzt sie sich an den Tisch unter die Lampe. Dies ist das Zeichen, dass sie ihm verzeiht. Sie schenkte ihm eine Scheibe Brot (.Z.89 „Du kannst ruhig vier essen.“), damit er in der Nacht keinen Hunger mehr hat und er sie nicht mehr anlügt. Dies ist der Appell der Frau. Ihr Ausdruck ist dem Appell sehr ähnlich, denn sie findet es sehr enttäuschend, dass ihr Mann sie nach all den Ehejahren hintergeht. Die Darstellung ist die Tatsache, dass sie ihm eine Scheibe Brot mehr gibt, als er sonst essen durfte.

    Die Kurzgeschichte von Borchert ist einfach und direkt. Die Nachkriegszeit war für viele Menschen eine schwere Zeit. Das Ehepaar in „Das Brot“ durchleidet ein großes Beziehungsproblem. Die Frau ignoriert ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse nur um ihren Mann in ein besseres Licht zu stellen. Die verbale Kommunikation wir völlig vernachlässigt. Stattdessen werden durch non- verbale Handlungen Zeichen gesetzt, was man von der Situation hält. Doch so kann es auf Dauer nicht weitergehen, denn es ist wichtig über Gefühle und Wünsche zu reden. Auch das Streiten und Diskutieren ist ein wichtiger Bestandteil einer Beziehung.