Faust- Der Tragödie Erster Teil Inhaltsangabe Zusammenfassung
Wenn du eine ausfĂŒhrliche Inhaltsangbe zu Faust suchst, schau bitte hier:
1.) Zueignung
Personen: Faust (Monolog)
Faust betrauert vergangene Zeiten seiner Jugend, Liebe, Leidenschaft, sowie verlorene GefÀhrten.
Hier geht es zur langen Faust Inhaltsangabe.
- Vorspiel auf dem Theater
Personen: Direktor (eines Theaters), Theaterdichter, Lustige Person (=Schauspieler)
- Diskussion unter den oben genannten Personen. Dabei werden verschiedene Ansichten zur Bedeutung des Theaters deutlich.
Direktor: Unternehmerische Sicht.
âDenn freilich mag ich gern die Menge sehen, wenn sich der Strom nach unserer
Bude drĂ€ngt. [âŠ] Mit StöĂen sich bis an die Kasse ficht und wie in Hungersnot
um Brot und BĂ€ckertĂŒren, um ein Billet sich fast die HĂ€lse bricht [âŠ]â (l. 49- 56,
- 4)
Theaterdichter: KĂŒnstlerische Sicht, ernst, Dichter wird als ehrenwert und höher gestellt angesehen.
âVerhĂŒlle mir das wogende GedrĂ€nge, das Widerwillen uns zum Strudel zieht.
Nein, fĂŒhre mich zur stillen Himmelsenge, wo nur dem Dichter reine Freude
BlĂŒht.â (l. 61- 64, S. 4)
Lustige Person: Unterhaltender Aspekt.
âWer machte denn der Mitwelt SpaĂ? Den will sie doch und soll sie haben. [âŠ]
Drum seid nur brav und zeigt euch musterhaft, lasst Phantasie, mit allen Chören,
Vernunft, Verstand, Empfindung, Leidenschaft. Doch merkt euch wohl! Nicht
Ohne Narrheit hören.â (l. 77- 88, S. 5)
Kompromiss: â So schreitet in dem engen Bretterhaus den ganzen Kreis der Schöpfung aus und wandelt mit bedĂ€chtiger Stille, vom Himmel durch die Welt zur Hölle.â (l. 239- 242, S. 9)
- Prolog im Himmel
Personen: Der Herr, Die himmlischen Heerscharen, Mephistopholes, Die drei Erzengel
- Der Herr empfĂ€ngt Mephistopholes und beginnt eine Diskussion mit ihm, welche ĂŒber Faust, Gottes Knecht, handelt. Aus ihr resultiert eine Wette, die beide abschlieĂen. Mephisto glaubt Faust verfĂŒhren zu können und ihn vom rechten Weg abzubringen; Der Herr hĂ€lt dagegen.
Der Herr: Glaube an seinen Knecht.
âEin guter Mensch in seinem Drange ist sich des rechten Weges wohl bewusst.â
(l. 328- 329, S. 11)
Mephistopholes: Faust ist schwach, er kann von Mephistopholes verfĂŒhrt werden.
âSchon gut! Nur dauert es nicht lange. Mir ist fĂŒr meine Wette gar nicht bange.â
(l. 330- 331, S. 11)
- Nacht
Personen: Faust, Wagner
Faust zweifelt an den Erkenntnissen der Wissenschaft.
âUnd sehe, dass wir nichts wissen können!â (l. 364, S.13)
Faust ist praktizierender Magier und möchte damit herausfinden, was der Sinn der Welt, des Seins ist.
âDrum habe ich mich der Magie ergeben [âŠ] Dass ich nicht mehr, mit saurem
SchweiĂ, zu sagen brauche was ich nicht weiĂ; Dass ich erkenne was die Welt im
Innersten zusammenhĂ€lt.â (l. 377, 380- 383, S. 13)
Faust ruft den Erdgeist an, dieser erscheint ihm. Faust sieht sich als sein Ebenbild, wird in dieser Hinsicht jedoch vom Geist enttÀuscht.
âIch binÂŽs, Faust, bin deinesgleichen!â (l. 500, S. 17)
âDu gleichst dem Geist den du begreifst, nicht mir!â (l. 512- 513, S. 17)
Wagner tritt auf. Er ist ein Lehrling Fausts, der sein ganzes Wissen aus BĂŒchern bezieht und diese als Lebensinhalt darstellt.
âMit Eifer habe ich mich der Studien beflissen; Zwar weiĂ ich viel, doch möchte
ich alles wissen.â (l. 600- 601, S. 19)
Suizidgedanken bei Faust- er möchte sich vergiften. Grund ist innere Verzweiflung und der Wunsch nach GrenzĂŒberschreitung. Schöne Kindheitserinnerungen halten ihn von seinem Vorhaben ab.
âIch grĂŒĂe dich, du einzige Phiole! [âŠ] Du Auszug aller tödlichen feinen KrĂ€fte
Erweise deinem Meister deine Gunst!â (l. 690, 694- 695, S. 22)
âErinnerung hĂ€lt mich nun, mit kindlichem GefĂŒhle, vom letzten ernsten Schritt
ZurĂŒck.â (l.781- 782, S. 24)
- Vor dem Tor
Personen: SpaziergÀnger aller Art, Faust, Wagner
- Die Gesellschaftsschicht der dortigen Zeit wird aufgezeigt. Es spielen Bettler, DienstmĂ€dchen, Handwerksburschen, SchĂŒler, BĂŒrger, Soldaten und Alte eine Rolle.
Faust unternimmt einen Osterspaziergang durchs Dorf mit seinen Lehrling Wagner, wĂ€hrenddessen ihnen ein schwarzer Pudel folgt. Dort wird Fausts hohe Stellung in der Gesellschaft deutlich. Er berichtet Wagner auĂerdem von einem inneren Zwiespalt, in dem er sich befindet.
Alter Bauer: âHerr Doktor, das ist schön von euch, dass ihr uns heute nicht
VerschmĂ€ht und unter dieses VolksgedrĂ€ng, als ein so Hochgelehrter geht.â
(l. 981- 984, S. 29)
Zwiespalt Ă â Zwei Seelen wohnen, ach! In meiner Brust; Die eine will sich von
der anderen trennen; Die eine hÀlt, in derber Liebeslust, sich an die Welt, mit
klammernden Organen; Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust zu den Gefilden
hoher Ahnen.â (l. 1112- 1117, S. 33)
- Studierzimmer 1
Personen: Faust, Pudel
Faust ist mit dem ihm zuvor folgenden Pudel in seinem Studierzimmer. Der Hund erscheint ihm unruhig und von einer ominösen Macht umwoben. Er beschwört ihn mit ZaubersprĂŒchen. Der Pudel verwandelt sich in Mephisto. Der Teufel schlĂ€gt ihm einen Deal vor, den Faust nun sofort wahrnehmen möchte. Mephisto soll ihm sein Leben lang dienen, als Gegenleistung erwartet dieser das Selbige von Faust, sobald dieser stirbt.
Mephisto Ă âEin Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute
schafft.â (l. 1335- 1336, S. 39)
Faust Ă âDie Hölle selbst hat ihre Rechte? Das find ich gut, da lieĂe sich ein Pakt
Und sicher wohl, mit euch ihr Herren schlieĂen?â (l. 1413- 1415, S. 41)
- Studierzimmer 2
Personen: Faust, Mephisto, Ein SchĂŒler
Faust und Mephisto treffen sich am nÀchsten Tag wieder. Mephisto schlÀgt den besagten Pakt vor. Faust sagt zu und unterzeichnet den Vertrag, welcher von Mephisto aufgesetzt wurde.
âDoch willst du, mit mir vereint, deine Schritte durchs Leben nehmen, so will ich
Mich gern bequemen dein zu sein, auf der Stelle. Ich bin dein Geselle und, mach
IchÂŽs dir recht, bin ich dein Diener, bin ich dein Knecht!â (l.1637- 1648, S. 47)
âIch will mich hier zu deinem Dienst verbinden, auf deinem Wink nicht rasten und
Nicht ruhen; So sollst du mir das gleiche tun.â (l. 1657- 1659, S. 47)
Mephisto nutzt Fausts EnttĂ€uschung ĂŒber sein Studierbudenleben aus.
âVerachte nur Vernunft und Wissenschaft,â (l. 1852, S. 52)
Ein SchĂŒler tritt auf. Mephisto mokiert sich ĂŒber ihn. Die Komik der Szene steht im Gegensatz zur Tragik der Paktszene.
âDa seht dass ihr tiefsinnig fasst, was in des Menschen Hirn nicht passt.â
(l. 1950-1951, S. 55)
- Auerbachs Keller in Leipzig
Personen: Lustige Gesellen, Faust, Mephisto
Mephisto möchte Faust ein Leben voll SpaĂ und Leichtsinn zeigen, wie er es bisher nicht gefĂŒhrt hat. Sie gehen in eine Kneipe, setzten sich zu lustigen Gesellen und Mephisto gelangt durch ein dreistes Lied in deren Gunst. Als die gute Stimmung nicht auf Faust ĂŒbertritt, zaubert Mephisto einen Brand, der alle anderen GĂ€ste verdutzt und wĂŒtend macht. Beide gehen.
- HexenkĂŒche
Personen: Faust, Mephisto
Mephisto fĂŒhrt Faust zu einer Hexe. Diese soll ihm einen Trank mixen, welcher ihn verjĂŒngen und wunderschön machen soll. In der HexenkĂŒche angekommen, bereitet die Hexe den Trank vor. WĂ€hrenddessen sieht Faust in einem Spiegel das Idealbild einer Frau und verlangt sofort zu ihr gefĂŒhrt zu werden. Faust trinkt das GebrĂ€u und die versprochene Wirkung tritt ein.
âWas seh ich? Welch ein himmlisches Bild zeigt sich in diesem Zauberspiegel!
Oh Liebe, leihe mit den schnellsten deiner FlĂŒgel und fĂŒhre mich in ihr Gefild.â
(l. 2429- 2432, S. 69)
- StraĂe
Personen: Gretchen, Faust, Mephisto
Faust trifft auf Gretchen. Er macht ihr Avancen, welche sie jedoch zurĂŒckweist. Faust ist so von ihrer Schönheit und ihrem Wesen eingenommen, dass er Mephisto befiehlt, sie ihm zu verschaffen. Mephisto mokiert sich ĂŒber Fausts LĂŒsternheit, doch als dieser droht den Pakt zu brechen, verspricht er Fausts Wunsch nachzugehen.
âHör, du musst mir die Dirne schaffen!â (l. 2618, S. 75)
âĂber die hab ich keine Gewalt.â (l. 2626, S. 75)
âIst ĂŒber vierzehn Jahr doch alt.â (l. 2627, S. 75)
âIhr sprecht schon fast wie ein Franzos.â (l. 2645, S. 76)
âWill euch noch heut in ihr Zimmer fĂŒhren.â (l. 2666, S. 76)
- Abend
Personen: Gretchen, Mephisto, Faust
Gretchen ist allein in ihrem Zimmer, sie fragt sich wer Faust sein könnte.
âIch gĂ€b was drum, wenn ich nur wĂŒsst wer heute der Herr gewesen ist.â
(l. 2678- 2679, S. 77)
Als Gretchen gegangen ist treten Faust und Mephisto in ihr Zimmer. Faust bittet Mephisto darum, ihn allein zu lassen. Er sieht sich in dem Zimmer um und schwÀrmt in Phantasien von einer gemeinsamen Zeit mit Gretchen. SpÀter bemerkt er sein frevelhaftes Verhalten und schÀmt sich.
âHier möchte ich volle Stunden sĂ€umen. Natur! Hier bildetest in leichten TrĂ€umen
Den eingeborenen Engel aus; Hier lag das Kind! Mit warmen Leben den zarten
Busen angefĂŒllt, und hier mit heilig reinen Weben entwirkte sich das Götterbild.â
(l. 2710- 2716, S. 78)
âArmseliger Faust! Ich kenne dich nicht mehr.â (l. 2720, S. 78)
Faust stellt ein KĂ€stchen mit Schmuck als Geschenk fĂŒr Gretchen auf. Er und Mephisto, welcher das KĂ€stchen besorgt hat, verschwinden. Gretchen tritt ein, findet das KĂ€stchen und freut sich.
- Spaziergang
Personen: Faust, Mephisto
Gretchens Mutter hat den Schmuck gefunden und Gretchen dazu ĂŒberredet ihn der Kirche zu spenden, da der Pfarrer ihr himmlischen Lohn als Gegenleistung versprochen hat.
âDenkt nur, den Schmuck fĂŒr Gretchen angeschafft, den hat ein Pfaff
Hinweggerafft.â (l. 2813- 2814, S. 81)
Faust trÀgt Mephisto auf, sich mit der Nachbarin Gretchens, die gleichzeitig ihre Vertraute ist, anzufreunden und Gretchen ein neues Geschenk zu besorgen.
âUnd mach und richte es nach meinem Sinn, hĂ€ng dich an ihre Nachbarin.â
(l. 2856- 2857, S. 82)
- Der Nachbarin Haus
Personen: Marthe, Mephisto, Gretchen
Marthe ist zunĂ€chst allein. Sie betrauert sich und ihren Zustand. Ihr Mann ist verschwunden und sie wĂŒnscht sich eine BestĂ€tigung seines Todes, um wieder frei zu sein.
âGeht da stracks in die Welt hinein, und lĂ€sst mich auf dem Stroh allein.
TĂ€t ihn doch wahrlich nicht betrĂŒben, tĂ€t ihn, weiĂ Gott, recht herzlich
Lieben. Vielleicht ist er gar tot! Oh Pein! HĂ€tte ich nur einen Totenschein.â
(l. 2868- 2873, S. 83)
- Gretchen erscheint. Sie hat das neue SchmuckkÀstchen gefunden und zeigt es ihrer Freundin. Diese schlÀgt vor, Gretchens Mutter nichts davon zu erzÀhlen, damit ihr der Schmuck erhalten bleibt.
Mephisto tritt auf. Er gibt sich als Beamter aus, welcher Marthe den Tod ihres Gatten nahebringen und bestÀtigen möchte. Dazu ist jedoch ein zweiter Zeuge nötig. Mephisto arrangiert ein Treffen zwischen ihm, Marthe, Gretchen und Faust, welcher den zweiten Zeugen darstellt.
âJa gute Frau, durch zweier Zeugen Mund wird allerwegs die Wahrheit kund;
Habe noch gar einen feinen Gesellen, den will ich euch vor den Richter stellen.
Ich bring ihn her.â (l. 3013- 3017, S. 87)
âUnd hier die Jungfrau ist auch da?- Ein braver Knabe! Ist viel gereist,
FrĂ€uleins alle Höflichkeit erweist.â (l. 3018- 3020, S. 87)
- StraĂe
Personen: Faust, Mephisto
Mephisto berichtet ĂŒber die oben genannten Ereignisse. Faust möchte zunĂ€chst nicht den zweiten Zeugen spielen, da es gegen seine Moral verstöĂt. Mephisto mokiert sich darĂŒber. Faust habe auch als Wissenschaftler Dinge gesagt, die nicht bewiesen sind.
âOh heiliger Mann! Da wĂ€rt ihr es nun! Ist es das erste Mal in Eurem Leben,
Dass Ihr falsch Zeugnis abgelegt?â (l. 3040- 3045, S. 88)
Faust ist ĂŒberzeugt und geht auf das Betrugspiel ein.
- Garten
Personen: Mephisto, Marthe, Faust, Gretchen
- Mephisto unterhĂ€lt sich mir Marthe, welche ihm Avancen macht. Faust tut das selbe mit Gretchen. Sie erzĂ€hlt von ihrer Kindheit. Gretchens Vater ist frĂŒh gestorben, wodurch ihre Mutter in tiefe Trauer gestĂŒrzt ist und Gretchen ihr Geschwisterchen als eigenes Kind aufziehen musste.
Faust und Gretchen gestehen sich ihre GefĂŒhle fĂŒreinander.
âVerstehst du was das heiĂt? Er liebt dich!â (l. 3186, S. 92)
Gretchen und Faust ziehen sich in ein GartenhĂ€uschen zurĂŒck.
- Ein GartenhÀuschen
Personen: Gretchen, Faust, Mephisto
Gretchen und Faust geben sich ihren GefĂŒhlen hin, bis Mephisto sie stört und zum Aufbruch drĂ€ngt. Gretchen erwidert voll NaivitĂ€t Fausts GefĂŒhle, obwohl sie nicht weiĂ, ob dieser es ernst mit ihr meint, da er viel gebildeter ist, als sie.
âBeschĂ€mt nur steh ich vor ihm da, und sag zu allen Sachen ja. Bin doch
Ein arm unwissend Kind, begreife nicht was er an mir find.â (l. 3213- 3216, S. 94)
- Wald und Höhle
Personen: Faust, Mephisto
Faust, der zunĂ€chst alleine ist, dankt dem Erdgeist fĂŒr das Geschehene, die Natur sei ihm jetzt viel nĂ€her und begreiflicher. Es gibt keine Distanz, was ĂŒblich fĂŒr Wissenschaftler ist, da sie alles theoretisch und sachlich angehen. Faust beklagt seine AbhĂ€ngigkeit zu Mephisto.
âDu gabst zu dieser Wonne, die mich den Göttern nah und nĂ€her bringt,
Mir den GefĂ€hrten, den ich schon nicht mehr entbehren kann [âŠ]â
(l. 3241- 3244, S. 95)
Mephisto tritt auf. Er vergleicht Fausts Liebe zur Natur mit Selbstbefriedigung. Faust ist wĂŒtend. Er möchte seine Begierde nach Gretchen nicht von Mephisto angestachelt haben, da er sie gerade im Zaum vermochte. Doch er rechtfertigt seine GefĂŒhle durch die Macht Mephistos.
âVerruchter! Hebe dich von hinnen, und nenne nicht das schöne
Weib!â (l. 3326- 3327, S. 97)
âWas muss geschehen, mag gleich geschehen! Mag ihr Geschick auf mich
ZusammenstĂŒrzen und sie mit mir zugrunde gehen.â (l. 3363- 3365, S. 98)
- Gretchens Stube
Personen: Gretchen
Gretchen sinniert ĂŒber ihren Verlust an seelischem Gleichgewicht.
âMeine Ruh ist hin, mein Herz ist schwer; Ich finde sie nimmer und
Nimmermehr.â (l. 3374- 3377, S. 98)
âMein Busen drĂ€ngt sich nach ihm hin. Ach dĂŒrfte ich fassen und halten ihn
Und kĂŒssen ihn so wie ich wollt, an seinen KĂŒssen vergehen sollt!â
(l. 3406- 3413, S. 99)
- Marthens Garten
Personen: Gretchen, Faust, Mephisto
- Faust bekommt die âGretchenfrageâ gestellt: âWie hast du es mit der Religion?â (l. 3415, S. 100)
Faust antwortet darauf, dass es an etwas ĂbermĂ€chtiges glaubt, es jedoch nicht auf Begriffe wie Gott oder Ă€hnliches beschrĂ€nkt.
âIch habe keinen Namen dafĂŒr! GefĂŒhl ist alles; Name ist Schall und Rauch,
Umnebelt Himmelsglut.â (l. 3455- 3458, S. 101)
- Gretchen offenbart ihre Abneigung gegen Mephisto.
- Faust möchte mit Gretchen intim werden und gibt Gretchen ein scheinbar ungefĂ€hrliches Schlafmittel fĂŒr ihre Mutter. SpĂ€ter stellt sich heraus, dass es sie umbringen wird.
Mephisto tritt auf. Er und Faust streiten sich. Mephisto verspottet Faust, welcher sich als treu und ehrenhaft ausgibt und doch mit Gretchen in der Nacht intim werden wird.
âDu Spottgeburt aus Dreck und Feuer!â (l. 3536, S 103)
- Am Brunnen
Personen: Gretchen, Lieschen
Gretchen trifft sich mit Lieschen. Diese erzĂ€hlt von einer Bekannten, die nun verachtet wird, da sie eine AffĂ€re mit einem jungen Mann hatte. Gretchen bedauert sie, Lieschen gibt den Leuten, welche sie verspotten, recht. Gretchen erkennt ihre SĂŒnden bezĂŒglich Faust.
âUnd segnet mich und tat so groĂ, und bin nun selbst der SĂŒnde bloĂ! Doch
Alles was dazu mich trieb, Gott! Ach war so gut! Ach war so lieb!â
(l. 3584- 3586, S. 104)
- Zwinger
Personen: Gretchen
Gretchen betet Gottesmutter um Hilfe an. Sie kann sich mit ihrem Gewissen nicht vereinen und hofft hier auf Hilfe.
âHilf! Rette mich von Schmach und Tod! Ach neige, du Schmerzensreiche,
Dein Antlitz gnĂ€dig meiner Not!â (l. 3616- 3619, S. 105)
- Nacht
Personen: Valentin, Faust, Mephisto, Gretchen
Valentin, Gretchens Bruder und Soldat, erfuhr von den moralisch verwerflichen Handlungen seiner Schwester und möchte nun ihren VerfĂŒhrer umbringen. Faust und Mephisto verweilen zur selben Zeit in der Kirche. Sie ĂŒberlegen den Kirchenschatz zu stehlen, einigen sich dann jedoch darauf Gretchen mit einem selbstkomponierten Lied zu einer weiteren Nacht mit Faust zu ĂŒberreden. Sie machen sich auf den Weg zu Gretchen und treffen auf Valentin, welcher Faust droht. Mephisto stachelt die Situation weiter an und bringt Faust letztendlich dazu, Valentin zu erstechen. Im Sterben liegend, bezeichnet Valentin seine Schwester als âHureâ und verweist auf seinen Lebensstil, der im Gegensatz zu Gretchens vorbildlich ist.
Valentin Ă âIst er es, so pack ich ihn beim Felle, soll nicht lebendig von
Der Stelle.â (l. 3648- 3649, S. 106)
âWen lockst du hier? Beim Element! Vermaledeiter RattenfĂ€nger! Zum Teufel
Erst das Instrument! Zum Teufel hinterdrein den SĂ€nger!â (l. 3698- 7001, S. 108)
âIch sterbe! Das ist bald gesagt und bĂ€lder noch getan. [âŠ] Du bist doch nun
Einmal eine HurÂŽ, so sei es auch eben recht.â (l. 3722- 3731, S. 109)
âIch gehe durch den Todesschlaf zu Gott ein als Soldat und brav.â
(l. 3774- 3775, S. 110)
Mephisto Ă âNur zugestoĂen! Ich pariere.â (l. 3007, S. 108)
(zu Faust) âStoĂ zu!â (l. 3712, S. 108)
- Dom
Personen: Gretchen, Böser Geist
Gretchen ist in der Kirche bzw. im Dom, als der Böse Geist auf sie trifft und ihr vorwirft, sie habe SĂŒnden begangen uns sei nicht mehr voll Unschuld. Es wird angedeutet, dass Gretchen ein Kind von Faust bekommen wird. Nachdem der Geist und der Chor auf sie einreden und ihr VorwĂŒrfe machen, fĂ€llt sie in Ohnmacht.
âWie anders, Gretchen, war es dir als du noch voll Unschuld hier zum
Altar tratst. Aus dem vergriffenen BĂŒchelchen Gebete lalltest, halb
Kinderspiele, halb Gott im Herzen. Gretchen! Wo steht dein Kopf?
Welch Missetat in deinem Herzen?â (l. 3777- 3786, S. 110)
Schwangerschaft Ă âVerbirg dich! SĂŒnd und Schande! Bleibt nicht
Verborgen.â (l. 3821- 3822, S. 111)
- Walpurgisnacht
Personen: Faust, Mephisto
Faust und Mephisto fliehen aus der Stadt, um nicht fĂŒr ihre Mordtat bestraft zu werden. Sie begeben sich zum Blocksberg, auf dessen Gipfel ein Hexenfest, die Walpurgisnacht, stattfindet. Faust drĂ€ngt Mephisto zum Gipfel und begegnet unterdessen einem Kind, das Gretchen sehr Ă€hnelt. Um Faust von dem Kind abzulenken geht Mephisto mit ihm zu einem Theaterspiel.
âMephisto, siehst du dort ein blasses, schönes Kind allein und ferne
Stehen? Sie scheint mit geschlossenen FĂŒĂen zu gehen. Ich muss bekennen
Dass mir deucht, dass sie dem guten Gretchen gleicht.â (l. 4183- 4188, S. 121)
- Walpurgisnachtstraum
Personen: Intermezzo
- Der Walpurgisnachtstraum ist in einfachen vierzeiligen Strophen verfasst, die je nach Sprechermehr oder weniger flĂŒssig erscheinen. Er besteht aus insgesamt 176 Versen aufgeteilt in Strophen ĂĄ 4 Versen.
Mephisto merkt, dass sich Faust von ihm abwendet und die Faszination an seinen VerfĂŒhrungskĂŒnsten, die ihn zuvor noch fesselten, zu Gunsten Gretchens verliert. Daher versucht er ihn mit einer groĂen, bunten und phantastischen Inszenierung auf dem Hexenberg wieder neu zu begeistern. WĂ€hrendessen vollziehen sich dramatische Entwicklungen bei Gretchen. Sie ertrĂ€nkt ihr Kind und wird in Folge dessen in den Kerker gesperrt.
âWolkenzug und Nebelflor erhellen sich von oben. Luft und Laub und Wind
Im Rohr. Und alles ist zerstorben.â (l. 4395- 4398, S. 127)
- TrĂŒber Tag; Feld
Personen: Faust, Mephisto
Faust erfĂ€hrt von den schrecklichen Ereignissen, die Gretchen zugestoĂen sind. Er findet Gretchen wĂ€re ungerecht behandelt worden und möchte sie retten. Er macht Mephisto fĂŒr alles Geschehene verantwortlich, dieser widerspricht jedoch. Auf die Gefahr hin, fĂŒr seinen Mord bĂŒĂen zu mĂŒssen, kehrt Faust in die Stadt zurĂŒck, um Gretchen zu retten.
âIm Elend! Verzweifelnd! ErbĂ€rmlich auf der Erde lange verirrt und nun gefangen
Als MissetÀterin im Kerker zu entsetzlichen Qualen eingesperrt das holde
Unselige Geschöpf! Bis dahin! Dahin! VerrĂ€terischer, nichtswĂŒrdiger Geist
Und das hast du mir verheimlicht!â (S. 127)
âWer war es, der sie ins Verderben stĂŒrzte? Ich oder du?â (S. 128)
âBring mich hin! Sie soll frei sein!â (S. 128)
- Nacht; offen Feld
Personen: Mephisto, Faust
Mephisto und Faust reiten durch den Wald zum Kerker. Unterwegs begegnen sie vorĂŒber fliegenden Hexen.
- Kerker
Personen: Mephisto, Faust, Gretchen
Mephisto und Faust sind am Kerker angelangt. Faust öffnet Gretchens TĂŒr, welche apathisch zu sein scheint. Auf Fausts Bitte hin, mit ihm und Mephisto zu fliehen, erwidert sie, sie ginge von hier bis ins ewige Ruhebett und weiter keinen Schritt. Mephisto urteilt schnell, sagt Gretchen sei gerichtet. Doch da erscheint eine Stimme von oben. Gretchen sei nicht gerichtet, sondern gerettet. Faust und Mephisto verschwinden.
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