"Der mechanische Doppelgänger" von Hermann Kasack – Inhaltsangabe
Auf die Frage nach dem Grund seines Besuchs sagt der Fremde, dass er sich nur vorstellen wolle. Das Verhalten des Mannes irritiert den Erzähler und so hakt er noch einmal nach. Nun behauptet Tobias Hull, er sei eine Maschine, eni Automat, dessen Inneres nur aus elektrischen Strömen und automatischen Hebeln besteht.
Er erklärt, dass Tobias Hull wirklich existiere und dass er selbst nur ein mechanischer Doppelgänger sei. Hull leite eine Fabrik, in der mechanische Doppelgänger hergestellt werden. Äußerlich gleichen sie Menschen, doch Herz und Verstand existieren nicht. Aber die meisten Menschen würden sowieso nur schablonenmäßig leben, denken und handeln und deswegen sei es möglich, solche mechanischen Doppelgänger zu konstruieren, die nicht auffallen. Der Erzähler möchte dem Fremden nicht glauben, doch dieser berichtet weiter.
Er könne sich in sieben Sprachen verständigen, behauptet er. Fast alle Vokabeln des menschlichen Wortschatzes seien ihm bekannt und er könne über jedes denkbare Thema sprechen. Und nun rückt er auch heraus, warum er den Erzähler wirklich besucht: Er möchte ihm die Vorteile eines mechanischen Doppelgängers begreiflich machen. Wie nützlich es wäre, wenn der Erzähler selbst einen solchen Doppelgänger von sich hätte oder besser noch zwei Exemplare.
Der Erzähler macht sich Sorgen, dass Menschen durch diese Erfindung überflüssig werden könnten, doch der Doppelgänger beruhigt ihn. Maschinen seiner Art benötigen Begegnungen mit wirklichen Menschen. Der Besucher bietet an, dass am nächsten Tag jemand kommt, der Maß für einen mechanischen Doppelgänger nimmt.
Doch in den nächsten Tagen erscheint niemand, was der Erzähler sehr bedauert. Er hätte nun gerne einen mechanischen Doppelgänger von sich selbst. Er sagt, er habe diese Zeilen geschrieben, um die Tobias-Hull-Gesellschaft wieder auf sich aufmerksam zu machen.
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