Interpretation und Analyse von Homo Faber

Analyse Homo Faber

Eines fällt sofort auf. Faber oder Frisch, man kann hier gar nicht mehr trennen, sind gefangen zwischen dem Versuch subjektiv zu berichten (innerhalb des Berichts) und objektiv/allwissend zu erzählen (innerhalb des gesamten Romans). Alles lebt und stirbt am Widerspruch der Figuren und der Erzählweise. Der Roman selbst besteht aus zwei großen Teilen. Der erste Teil berichtet über die äußere Handlung, der zweite reflektiert daraufhin die innere Handlung. Zahlreiche Rückblenden und Voraussichten durchbrechen die Linearität der Zeit.

Frisch reflektiert in diesem Roman auch vergangene Reisen in die Staaten (er karikiert deren oberflächlich Art und Weise) und klassische Dramen (deswegen spielen wohl die späteren Ereignisse in Griechenland).

 

 

Interpretation Homo Faber

Das Buch lässt sich als Inszenierung einer Erinnerung verstehen. Diese Erinnerung führt jedoch nicht zu einer neuen Zukunftsperspektive des Protagonisten, sondern lässt das Leben retrospektiv werden und auch in der Rückblende verharren.
Am Ende hat er alles gewonnen und auch wieder verloren: Faber gewinnt eine Geliebte und genießt die eigene Emotionalität, er gewinnt Kontakt zu seiner ehemaligen Freundin, gewinnt eine Tochter, doch damit verliert er gleichzeitig wieder die Geliebte, und der Inzest macht ihm auch den weiteren Umgang mit ihrer Mutter unmöglich. Den Schutz durch seine technokratische Selbstsicherheit hat er verloren, und durch den Tod Sabeths fehlt ihm der Sinn für seine bloßgelegte Empfindsamkeit. Sein Leben hat für ihn keine Perspektive mehr, Zukunft gibt es nicht mehr und die Gegenwart lebt für Faber nur noch aus der Vergangenheit.

Kommentare

Eine Antwort zu „Interpretation und Analyse von Homo Faber“

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