Schlagwort: sturm und drang

  • Sturm und Drang – Literatur Epoche

    Sturm und Drang

    Referat – Sturm und Drang

    1. Von der Zeit der Aufklärung zur Zeit des Sturm und Dranges (1770-1789)

    1.1. Der Geist der Aufklärung – eine kurze Wiederholung

    -beherrsch. Geistesbewegung d. frühen 18. Jhd., geht auf ältere Wurzeln
    bis in Renaissance zurück, hat Bedeutung bis heute nicht verloren

    – Zitat: "…Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen…. "

    – daraus erkennbare Grundidee: Kraft der Vernunft u. d. gesunden
    Menschenverstandes, d.h., die Fähigkeit, Sachverhalte im Zusammenhang und
    durch Erfahrungswerte zu erkennen, wird Maß aller Dinge; alles nicht
    Faßbare, Irrationale verpönt

    (stellt Vernunft über Glauben – für alles eine rationale und wissensch.
    Erklärung möglich.

    -fordert auf zu:

    (1) Menschlichkeit u. Brüderlichkeit zw. allen Menschen

    (2) Freiheit des Geistes und Denkens

    (3) Streben nach Glück durch tugendhaftes Leben

    (4) gg. Ständewirtschaft, für Wohlstand aller Menschen, äußert Kritik am
    Feudalismus, Literatur u. Philosophie d. Feudalismus

    (greift Kirche an, beansprucht ihre Macht; bisher Kirche- Vorgabe des
    Glaubens u. Denkens, Formung des Weltbildes – keine eigene Meinung der
    normalen Bürger – alles vorgegeben

    1.2 Einige wichtige Vertreter und ihr Beitrag

    – in Frankreich u.a. François Voltaire (radikal)

    – in Deutschland z.B. Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)

    1.2.1 Gotthold Ephraim Lessing:

    – Streit mit hamb. Pastor Goeze 1777

    – Verbot des Schriftverkehrs durch Herzog 1778

    (einzig "legale" Möglichkeit – Theater – zur Antwort ("Nathan der Weise")

    1.2.1.1. "Nathan der Weise"

    – Religionskonflikt zw. Judentum (Nathan), Christentum (Tempelherr) u.
    Islam (Saladin)

    Frage: Welche Religion ist die absolut richtige?

    -dadurch, dass sich Verwandschaftsverhältnisse unter den Leuten
    herausstellen, wird eine bewußte Verstrickung erzeugt

    = Widerspruch zur Kirche, die einzig richtige Religion zu vermitteln

    (Frage der Religion nicht eindeutig klärbar

    wichtig (!): Ergebnis, Hilfefunktion für Anhänger in Situationen des
    Lebens

    – dabei Nathan – Idealfigur: -weise, vernünftig, tolerant

    1.3. Erfolge, Wirkung, Folgen der Aufklärung

    – Erfolge der Technik u. Naturwissenschaften durch methodische Denkweise

    – ration. Lebensstil – wirtschaftlicher Erfolg = Aufstieg des Bürgertums

    – pol. Folgen: Menschen-/ Bürgerrechte (z.B. Leben, Freiheit, Eigentum)

    Gewaltenteilung (Legislative, Judikative, Exekutive) – erstmals gefordert
    während Frz. Revolution 1789

    2. Die Grundanliegen des Sturm und Dranges

    2.1. Soziale Tendenzen u. ihre Folgen

    – Bauernkriege, 30jähr. Krieg, Stärkung der Kirche (gehemmte Entwicklung
    d. Frühkapitalismus;

    – kleinstaatlicher Absolutismus (Verhinderung eines gesamtnationalen
    Marktes (hätte Entwicklung der Prod.- Formen gefördert); u.a. durch
    Wegezölle,…

    deshalb 1750 – einzelne Gebiete D.'s mit unterschiedlich stark
    entwickelter ökonom. Struktur u. untersch. Prod.- Methoden

    – Fehlen eines organisierenden, politischen Zentrums (weder Berlin nach
    Dresden noch…) zur Steuerung der Wirtschaft

    – nur vereinzelt Ausbruch des Handwerks aus Zunftordnung

    – industr. Produktion – Beruhen auf zurückgebliebenem Verlagssystem und
    fehlender Arbeitsteilung

    (Fakten = Erklärung für uneinheitliche Struktur u. relat. Schwäche d.
    dtsch. Bürgertums

    2.2. Zeichen der Zurückständigkeit Deutschlands:

    – z.B. 4/5 d. Bevölkerung – Leben von einer Landwirtschaft mit völlig
    veralteten Prod.- Methoden, gering steig. Produktivität

    2.3. Schwache Belebung der Wirtschaft ab ca. 1770

    – Vergrößerung von Manufakturen

    – Entstehen neuer Unternehmen

    – Ausbau und Verbesserung des Verlagssystems

    (alte feud. Prod.- Methoden = Hemmnisse der Entwicklung

    2.4. Höhepunkt der Fäulniskrise des Feudalabsolutismus:

    – Landwirtschaft- keine Deckung des Nahrungsmittelbedarfs wg. rückständ.
    Prod.- Methoden (Lebensmittelknappheit, Teuerung; Mißernten + Kriege
    (Hungersnöte + Ausnutzung d. Verhältnisse durch Getreidespekulanten

    – insgesamt Widersprüche in feud. Produktionsverhältnissen wurden
    deutlicher denn je (Suche nach Auswegen

    2.5. Ansätze zur Lösung der Probleme u. ihre Wirkung

    – Propagierung neuer Prod.- Methoden wie in England u. Frankreich =
    Angriff auf feudalabsolutistische Ordnung

    – in Publikationen – Lautwerden von Forderungen nach "denkendem Bauern":
    praktisch und theoretisch geschulter Produzent, interessiert an
    Verbesserung des Anbaus (nur durch mittelalterlichen Pächter oder ökonom.
    starken, freien Bauern möglich

    jedoch:

    – Entwicklung derergleichen gehemmt durch vielfache Form der Abhängigkeit
    der Bauern,z.B.:

    – Erbuntertänigkeit, Frohndienste

    trotzdem:

    – Tatsache der Diskutierung neuer Möglichkeiten in der Landwirtschaft,
    Propagierung modernerer Arbeitsweisen = gleichbedeutend mit antifeudalen
    Angriffen u. Meinungsstreit:

    – dabei Bauer als wichtigster Produzent im Mittelpunkt des Interesses

    – nicht mehr Abwertung als arme, bedauerliche Kreatur, sondern Anerkennung
    als Mensch mit ungenutzten Fähigkeite und Möglichkeiten – wirtschaftlich
    und kulturell

    (aus dieser Einschätzung steigende Verbundenheit d. bürgerlichen
    Intelligenz mit bäuerlichen Kräften erkennbar

    – diese Veränderungen von Bauern und Bürgertum nicht erwartet

    – bürgerliche Intelligenz – Hoffnug, Adel für Revolution von oben
    gewinnbar, zumal Anzeichen v. adl. Interesse dafür gelegendlich erkennbar,
    weil Steigerung Agrarprod. nötig u. in eigenem Interesse

    2.6. Beispiele für fortschrittliche Adelskreise:

    – Fürstenhofe Sachsen- Weimar, Schaumburg- Lippe, Anhalt- Dessau

    – sollten nach Vorstellungen v. Vertretern der bürgerlichen Intelligenz
    Bürgertum neue Möglichkeiten eröffnen,

    -z.B. Verteilung d. Bodens u. Kammergüter an Pächter

    allerdings:

    – Grenzen d. adlig. Reformbereitschaft bald erreicht – Vorschläge gingen
    ihnen zu weit, sahen Macht u. Stellung in Gefahr

    (ökonom. Aufschwung nur Episode – ohne grundlegenden Einfluß auf wirtsch.
    Weiterentwicklung

    2.7. Veränderungen auf dem Gebiet der Literatur

    Hinweiß,

    -… dass literarisch und philosophische Weiterentwicklung vorherigen
    ökonom. Aufschwung bedingt – "Wirtschaft ist Unterbau, Literatur ist
    Draufbau"

    Karl Marx:

    – "unegales Verhältnis der materiellen Produktion… zur künstlerischen
    (Leistung u. Entwicklung) " trifft auf D. nach 1760 zu;

    = vorübergehende Entwicklung kapital. Elemente bewirkt Steigerung der
    künstl. Qualität

    (besonders im Bereich d. Literatur, die gewissen Abstand zur feud.
    Gesellschaft erkämpft hatte, sichtbar

    2.8. Der Begriff Sturm und Drang – seine Anliegen

    J.W. Goethe:

    – Sturm und Drang = "liter. Revolution"

    – "Literatur d. aufstrebenden Bürgertums", gg. verfallenen
    Feudalabsolutismus kämpfend

    – alle Leistungen – Überwindung der verrotteten Zustände + Schaffung einer
    bürgerlichen Nation

    -Sturm u. Drang:

    – Begriff nach Drama von Friedrich Maximilian Klinger (1752- 1831)

    – Weiterführung wesentlicher Inhalte der Aufklärung

    aber qualit. Verbesserungen…

    2.9. Änderung…

    – d. gesellsch. Stellung d. Schriftstellers – Lösung vom Mäzenat,d.h., von
    der Gönnerschaft – konsequent; selbständige, frei fühlende Persönlichkeit

    -… der Bedingungen – durch stärkeren Buchdruck Erweiterung d. bürgerl.
    Lesekreises

    -… des Verhältnisses zum Publikum, der Rolle der Literatur in der
    Gesellschaft, in der Verwendung best. Formen u. Gestaltungsmittel

    – starke Verehrung der Natur durch Dichter – "Empfinden der lebendigen
    Einheit der Welt" (Goethe);

    Goethe – Studien der Osteologie (Knochenlehre) – Entdeckung des
    Zwischenkieferknochens – erhält Beweiß, dass Mensch und Tier gleichermaßen
    den Gesetzen der Natur unterworfen sind

    (Streben nach Wirklichkeit, Echtheit, Unverfälschtheit – Interesse d.
    unteren Volksschichten

    2.9.1. Auswirkungen dieser Veränderungen:

    – Streben der Stürmer und Dränger nach Bündnis mit bäuerlich- plebejischen
    (= polit. freien, aber nicht vollberechtigten) Schichten im Gegensatz zur
    Aufklärung mit vorsichtiger Haltung u. vorwiegend theor. Bund zw. Dichter
    und Volk

    (Bestrebungen erkennbar durch:

    – bewußte Gegenüberstellung der "Welt der Hütten" u. der "Welt der
    Schlösser"

    (genaue Darstellung d. sozial. Unterdrückungen

    (scharfe Verurteilung d. feud. Welt in ihrer antination. Rolle

    – Bürger – Recht auf natürl. Empfinden u. vernunftgem. Denken

    – Schaffung eines positivbürgerlichen Helden, der aktiv ist, sich nicht
    versteckt, selbstbewußt ist, seinem Unmut Luft macht, sich gg. Einengung
    wehrt;

    Friedrich Engels gibt in Brief an Conrad Schmidt am 27.10.1890 meist Held
    aus kleinbürgerlichen oder plebejischen Schichten

    3. Beispiel eines positivbürgerlichen Helden

    Gottfried August Bürger (1747-1794):

    Der Bauer

    An seinen durchlauchtigen Tyrannen

    Wer bist du, Fürst, dass ohne Scheu

    Zerrollen mich dein Wagenrad,

    Zerschlagen darf dein Roß?

    Wer bist du, Fürst, dass in mein Fleisch

    Dein Freund, dein Jagdhund, ungebleut

    Darf Klau' und Rachen haun?

    Wer bist du, dass, durch Saat und Forst,

    Das Hurra deiner Jagd mich treibt,

    Entatmet, wie das Wild? –

    Die Saat, so deine Jagd zertritt,

    Was Roß und Hund, und du verschlingst,

    Das Brot, du Fürst, ist mein.

    Du Fürst hast nicht, bei Egg' und Pflug,

    Hast nicht den Erntetag durchschwitzt.

    Mein, mein ist Fleiß und Brot! –

    Ha! du wärst Obrigkeit vor Gott?

    Gott spendet Segen aus; du raubst!

    Du nicht von Gott, Tyrann!

    (1773)

    3.1. Inhalt und Bedeuteung des Werkes

    – Form des Rollengedichtes (Schaffung einer Figur, die Aussagefunktion
    übernimmt; F. spricht für eine ganze Gruppe von Leuten, hier in Form eines
    fiktiven Briefes

    Bsp.: "Der Bauer…" – nicht "Ein Bauer…" in Überschrift

    – Formulierung "An seinen durchlauchtigen Tyrannen" = Verhöhnung

    – gegensätzlich: "durchlauchtigen" ( ("Tyrannen" – hebt "durchlauchtigen"
    auf

    – "DU"- Anrede (Str. 1-3) – starke Beleidigung des Fürsten

    -Briefform an sich- satirisch, Bauer d. 18. Jhd. kann nicht lesen (nach
    Gerhard Kaiser; Gesch. d. dtsch. Lyrik 2, S. 411)

    – holprige Formulierungen – Zeichen für sprachl. Unvermögen

    (Streben des Sturm und Dranges, Stilcharakter dem Gedicht- Subjekt
    anzupassen = mehr Natürlichkeit

    – derbe Wortwahl ("ungebleut, haun, verschlingst"), Gewaltverben
    ("zerrollen, zerschlagen!), Verstöße gg. einfache Formen der Grammatik
    (z.B. Verben in Vers 11 u. 15 verlangen Plural) – Zeichen bäuerliche
    Unbeholfenheit

    – Verwendung dreizeiliger Strophen – problem. Form, "die leicht
    unvollständig, oder unsymmetrisch klingt" (Kaiser, 1958, S. 42); reimlos –
    Absicht der Schaffung eines unkunstvollen Werkes, das der Situation
    entspricht

    – Dreiteilung des gesamten Gedichtes – Steigerung der Aussage:

    Str. 1-3

    – Form der rhetorischen Frage + identischer Strophenbeginn – rücken
    sinngemäß zu einer Einheit zusammen

    – Ausdruck von Wut u. Empörung durch "Wer bist du", aber auch Verachtung,
    weil abfällige Antwort hintergründig schon mitschwingt

    – drastische Ausdrücke (Roß und Wagen, Hund und Jagd) – Erscheinung des
    Bauern als Gejagter; muß ständig aufpassen, nicht den unwillkürlichen
    Mißhandlungen der Fürsten (ohne Strafe) zum Opfer zu fallen, denn:

    Bauer in wehr- u. rechtslosem Zustand (ohne Erlaubnis keine Ehe,
    Handwerkslehre, Verlassen des Landes) ( (Bauer – Besitzer Ländereien,
    Leibeigener, Gerichtsherr (wahllos: Recht auf Kauf/ Verkauf von Menschen,
    Entscheidung über Leben und Tod)

    3. Str.

    – Jagdrecht der Fürsten – Bauer = Treiber zum Spaß des Hofes (Parforcejagd
    = Jagd auf einen markierten Verfolgten, verbotene Hetzjagd zu Pferd mit
    Hundemeute auf lebendes Wild);

    Bauer – Vergleich mit Wild

    2. Teil

    – Änderung der Sprachgestaltung von klagender, rhetorischer Frage zur
    selbstbewußten Anklage

    – Bauer setzt Fürst mit jagenden Tieren gleich; Fürst ist niedrigstes
    ("Roß und Hund und du")

    – Bauer – Klarstellung von Besitzansprüchen ("Die Saat […] das Brot
    […] ist mein") – Bezichtigung des Fürsten als Dieb;

    begründet Anspruch auf Brot damit, dass es sein Produkt ist

    (will sagen: "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen."

    Schlußstr.- vernichtendes Gesamturteil:

    – Attacke Bauer gg. Anspruch d. Fürsten auf Titel "In Gottes Gnaden"
    (vollkommen autonomer Herrscher, keiner staatl. Instanz Rechenschaft
    schuldig, Vertretung Gotten auf Erden (Verlangen bedingungslosen Gehorsams
    seiner Untertanen, andererseits Verpflichtung für Sorge um ihr
    Wohlergehen) – Bestreitung diese Anspruchs = Zuspitzung der Anklage

    4. Tendenzen innerhalb der Literatur gegenüber der Aufklärung

    – gegenüber früher Aufklärung – starke Zunahme des Anteils der schönen
    Literatur an Veröffentlichungen;

    früher – Dominanz von theologischen Schriften, relionsphilosophischen und
    erzieherischen Betrachtungen (mehr schöne Literatur

    4.1. Änderungen innerhalb der schönen Literatur:

    – früher mehr Moraldidaktik – Fabel, Kalendergeschichten als geeignete
    Form (weniger Drama und Roman) (jetzt Roman u. Dramen mit durchgestalteten
    Handlungen u. Vertiefung des histor. Konflikts = "Handlungsdrama" mit
    individualisiertem, bürgerlichen Helden, einem "Selbsthelfer" als
    Zentralfigur;

    Drama – gute Gestaltungsmöglichkeiten d. gesellschaftl. Widersprüche D.'s
    und große Publikumswirksamkeit

    – später Aufnahme von volksliedhaften Elementen

    – Verarbeitung gesellsch. Erfahrungen und Themen (Erreichen einer bis
    dahin im 18.Jhd. noch nicht dagewesenen Volksverbundenheit und
    Volkstümlichkeit

    4.2. Besondere Vertreter und das Ende des Sturm und Dranges:

    in frühen Werken Goethe's u. Schiller's – besondere Deutlichkeit dieser
    Grundzüge:

    – Schiller – Dramen mit sonst nie erreichter prinzipieller polit. Kritik
    u. gestalteter Geschicklichkeit

    – Goethe – besonders herausscheinendes ästhetisches und philosophisches
    Urteil

    – besondere Darstellung des Selbsthelfermotives und das hohe Maß an
    Anklage – Beleg für Volksverbundenheit und Stellung von Goethe und
    Schiller als Nationalautoren

    – gleichzeitig – durch Verwendung des Selbsthelferthemas (z.B. Götz von
    Berlichingen, auch Karl Moor) Darstellung des Dilemmas des Sturm und
    Dranges – das Fehlen der Massenbasis

    (nur Bestehen des Sturm und Dranges als literarische Revolution, aber
    fehlende Umwälzung des Systems zu Gusten des Bürgertums und der Bauern

    weitere Vertreter:

    – Heinrich Leopold Wagner (1747- 1779): "Die Kindermörderin",

    (Drama, 1776)

    – Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792): "Der Hofmeister",

    (Drama, 1774)

    – Christian Friedrich Daniel Schubert: (Zeitschrift Deutsche Chronik,
    Gedicht "Die Fürstengruft" in Gefangenschaft des Herzogs Karl Eugen
    geschrieben)

    – meist dragisches Scheitern der Stürmer und Dränger am Leben, ebenso wie
    die "Idealmenschen" – stets im Kampf gg. die Gesellschaft unterlegen

    (Verblassung des leidenschaftlichen Radikalismus' des Sturm und Dranges
    gg. feudalabsolutistische Unterjochung, weil Dichter – Verlust des
    Glaubens an Sieg mit zunehmendem Alter und Abwendung vieler Dichter zu
    anderen Kunstrichtungen.

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  • politscher Hintergrund / Sturm und Drang Die Räuber

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    Hintergrund Sturm und Drang & politischer Hintergrund

     

    Schiller schrieb „Die Räuber“ in der Epoche des „Sturm und Drang“, welches sich von dem gleichnamigen Drama von Friedrich Maximilian Klinger ableitet. Ausgangspunkt für diese Epoche war eine jugendliche Revolte die sich gegen die Einseitigkeiten der Aufklärung, gegen den Rationalismus, die Regelgläubigkeit und das einseitige Menschenbild, richtete. Die Epoche des „Sturm und Drang“ ging von 1767 bis 1789, dabei standen als Leitideen die Selbsterfahrung, die Befreiung des Individuums, die Betonung des Gefühls, der Sinnlichkeit und der Spontaneität dem konservativem und Verstandbetontem „Zeitalter der Aufklärung“ gegenüber. Außerdem wird die Natur als Sinnbild für alles Lebendige und Schöpferische verstanden und interpretiert (vergleichbar mit Goethe´s „Die Leiden des jungen Werther“).
    Im Sturm und Drang wurde, anders wie in der Aufklärung, die gesamte Bevölkerung, nicht nur die gebildete Bevölkerungsschicht, dazu aufgerufen, sich von der feudalabsolutistischen und kirchlichen Bevormundung zu befreien.
    Dabei standen eben die politischen Ziele der Dichter, wie auch „Die Räuber“ von Schiller, im krassen Gegensatz zu der wirklichen Situation Deuschlands. Denn das Bürgertum war noch zu unterentwickelt um auf revolutionärem Weg für eine einheitliche Nation zu kämpfen (Deutschland bestand damals aus vielen, kleinen Fürstentümern).
    Auch wurde vor allem das Individuum in den Vordergrund gestellt und der Verstand ausgeschalten, um nur noch auf die Gefühle zu hören.
    Die Natur wurde zum Inbegriff des Ursprünglichen, Elementaren, Göttlichen und war nicht mehr das vernünftig Geordnete wie in der Aufklärung.