Schlagwort: Nehle

  • Inhaltsangabe zu "Der Verdacht" von Friedrich Dürrenmatt

    Inhaltsangabe zu "Der Verdacht" von Friedrich Dürrenmatt

     
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    Inhaltsangabe November 1948, der Schweizer Kriminalkommisär Hans Bärlach liegt nach einer schweren Magenoperation in einem Krankenhaus in Bern, in dem auch sein Freund, der Arzt Samuel Hungertobel, arbeitet. Der schon betagte Bärlach stößt während seines Krankenhausaufenthaltes in der amerikanischen Zeitschrift Life auf einen Bericht aus dem Jahre 1945 über den KZ-Arzt Nehle des Lagers Stutthof. Dieser hat Häftlinge ohne Narkose operiert und dadurch kaltblütig und brutal ermordet. Hungertobel fällt nachdem Bärlach ihm die Zeitschrift gezeigt hat früh die Ähnlichkeit zu seinem ehemaligen Studienkollegen Emmenberger, der jetzt eine hochexlusive Klinik in Sonnenstein betreibt, auf. 

     

    Da aber Hungertobel seinen Verdacht nicht wahrhaben will, klammert er sich an das Alibi, dass Emmenberger während des 2. Weltkrieges in Chile forschte und großartige Artikel für medizinische Zeitschriften schrieb – also nicht mit Nehle identisch sein kann. Bärlach spürt aber einen Zusammenhang. Da fällt Hungertobel ein, dass Emmenberger während des Studiums auch einen Kollegen ohne Narkose operiert hatte, was lebensrettend war, doch schien er dabei eine sadistische Freude gehabt zu haben. Durch Ermittlungen eines ehemaligen Arbeitskollegen erfährt Bärlach, dass Nehle sich schon vor drei Jahren das Leben mit Blausäuretabletten genommen hat. Bärlach lässt heimlich nach einem gewissen Gulliver schicken, um mehr über Nehle zu erfahren. Gulliver ist Jude und ehemaliger KZ Häftling. Er erzählt, dass er von Nehle auch ohne Narkose operiert wurde und als Einziger überlebt hat. Durch ihn erfährt Bärlach, dass alle Opfer Nehles freiwillig zu ihm kamen, weil er ihnen als Gegenleistung, wenn sie überlebten, die Freiheit versprach. Gulliver fotografierte Nehle heimlich bei einer seiner brutalen Operationen und ließ das Foto in "Life" veröffentlichen. Nach der Unterhaltung mit Gulliver und durch Akten über Nehle fallen dem Kommissär immer mehr Eigentümlichkeiten auf. Zum einem das absolut identische Aussehen Nehles und Emmenbergers. Sie haben nicht nur die gleiche Haar- und Augenfarbe, gleiche Gesichtszüge und den gleichen Körperbau, sondern auch an der linken Augenbraue die gleiche, eigentümliche Narbe und am linken Unterarm eine handbreite Brandnarbe.

     

    Da Emmenbergers medizinische Fachartikel, die er in Chile verfasste, reichlich unbeholfen sind, obwohl er zu Studienzeiten eine gewandte Feder führte, kommt Bärlach zu der Spekulation, dass nicht Emmenberger in Chile war, sondern Nehle unter dessen Namen, während Emmenberger unter des anderen Namen in Stutthof war. Er kommt zu diesem Schluss, da Nehle zwar schon von der Studienzeit an ein hervorragender Fachmann war, jedoch Mühe in den alten Sprachen und der Mathematik hatte und deswegen auch die Prüfung nicht bestand. Kommissär Bärlach verbindet die Unbeholfenheit der Artikel mit Nehle und die Operationen ohne Narkose im KZ Stutthof mit Emmenberger. Aus seinen Nachforschungen ergibt sich eine weitere Spekulation: Der aus Chile zurückgekehrte Nehle wurde von Emmenberger, der aus Stutthof, wo er den Namen Nehle führte, in die Schweiz zurückkehrte, getötet. Es werden noch viele andere Spekulationen aufgestellt, doch für Bärlach sind nur diese beiden von Interesse.

    Bärlach wird von seinem Freund Fortschig besucht, dem Inhaber, der kleinen, kritischen Zeitung ,,Apfelschuss". Bärlach verfasst einen Artikel über einen KZ-Arzt, dessen Namen er nicht erwähnt. Fortschig soll ihn unter seinem Namen veröffentlichen. Als Gegenleistung verspricht er dem mittellosen Fortschig eine Reise nach Paris und eine hohe Auflage des ,,Apfelschuss" auf seine Kosten. Nebenbei bittet er den Redakteur, den ,,Apfelschuss" mit dem entsprechenden Artikel an sämtliche Krankenhäuser des Landes zu versenden. Fortschig, der die wahren Gründe für Bärlachs großzügiges Angebot nicht weiß, geht auf dessen Wunsch ein. So will Bärlach Emmenberger aufmerksam machen. Um Fortschig dadurch nicht zu gefährden, will er diesen nach Paris schicken.

    Zu Silvester bringt Hungertobel seinen todkranken Freund auf seinen Wunsch nach Sonnenstein. Dieser meldet sich unter einem anderen Namen an. Schon bei der Ankunft fällt Bärlach ein ,,Zwerg" auf, der sich in der Klinik versteckt hält, dessen Existenz aber vom Krankenhauspersonal geleugnet wird. Bärlach wird von Emmenberger untersucht und macht dabei immer wieder Andeutungen über dessen KZ-Vergangenheit. Er versucht Emmenberger dadurch einzuschüchtern, was aber nicht zu klappen scheint. Danach wird Bärlach auf sein Zimmer gebracht, wo er erst 5 Tage später wieder aufwacht. Vor ihm steht die Geliebte von Emmenberger, Frau Dr. Marlok. Sie erzählt ihm, dass die Klinik seine wahre Identität und sein Vorhaben kennt. Neben seinem Bett entdeckt Bärlach den ,,Apfelschuss" mit seinem Artikel und die Todesanzeige von Fortschig. Ihm wird klar, dass Emmenberger seinen Freund töten ließ. Als einziger Verdächtiger kommt der ,,Zwerg" in Frage. Wenig später bestätigt Emmenberger Bärlachs Verdacht. Er spottet über die Naivität des Kommissärs und verrät ihm, dass er vorhat, auch ihn bei vollem Bewusstsein zu operieren. Genau um sieben Uhr soll die Operation stattfinden. Hungertobel will er durch den ,,Zwerg" beseitigen lassen. Für Bärlach vergehen Stunden voller Angst und Panik. Kurz vor seiner Operation betritt plötzlich Gulliver mit dem ,,Zwerg" auf dem Arm sein Zimmer. Er erklärt dem geschockten Bärlach, dass er Emmenberger gezwungen hat, sich das Leben durch Blausäuretabletten zu nehmen und dass der ,,Zwerg" sein alter Gefährte aus dem KZ ist, den Emmenberger als Werkzeug benutzt hat. Überglücklich verlässt Bärlach Sonnenstein. Vor der Klinik wartet Hungertobel, um ihn nach Bern zurückzubringen…

     Copyright 2008 by Kevin Görner