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  • Wiedergabe und Interpretation des Endes „Nathan der Weise“, Gotthold Ephraim Lessing

    Wiedergabe und Interpretation des Endes aus „Nathan der Weise“, Gotthold Ephraim Lessing

    Bei dem letzten Auftritt des Stückes treffen alle wichtigen Charaktere des Stückes zusammen. Recha ist bereits bei Prinzessin Sittah und ihrem Bruder Saladin, als Nathan mit dem Tempelherrn im Palast des Saladins eintrifft. Recha ist anzumerken, dass sie geweint hat und deshalb wendet sich Nathan ihr sofort zu. Er erklärt ihr, dass sie egal was passiere niemals ihren Vater verlieren würde und sie keine Angst haben brauche.
    Der Tempelherr reagiert darauf trotzig mit den Fakten, welche er vorher von Darja gehört hatte. Er versucht sich somit ein Recht auf Recha zu verschaffen. Auch der Sultan und Sittah sind darauf erpicht Recha und den Tempelherrn zusammenzuführen. Doch da schreitet Nathan ein. Er sagt da habe auch noch ein Anderer etwas mitzureden, meint damit jedoch nicht sich, sondern verweist auf ihren Bruder.
    Er beginnt damit das ganze Verwandtschaftsverhältnis zwischen den Anwesenden aufzuklären.
    Es klärt sich aufgrund des vorhandenen Buches von dem Bruder des Saladins, Assad, dass jener nicht nur Saladins Bruder war sondern auch der Vater von Recha und dem Tempelherrn. Assad hätte sich kurzzeitig mit einer Deutschen vermählt gehabt und aus diesem Verhältnis seien die Geschwister hervorgegangen. Nach dem Tod der Mutter sei Recha dann zu Nathan gebracht worden und Nathan nahm sie auf, als eine Art Ersatz für seine 7 Söhne, die kurze Zeit zuvor von Christen umgebracht worden waren, liebte sie doch mindestens genauso und bot ihr ein Zuhause mit Allem was dazu gehört.
    Der Tempelherr ist zunächst erschrocken doch umso mehr er darüber nachdenkt umso glücklicher wird er. Recha und der Tempelherr erfreuen sich ihres Schicksals und nehmen sich beide als Kinder Nathans an.
    Das Stück endet, indem sich Sultan Saladin als Onkel der Geschwister erkennt und der Tempelherr zugibt davon geträumt zu haben mit ihm verwandt zu sein.
    Lessing stellt hier ein glückliches Ende eines Religionskonfliktes dar. Mittelpunkt dieses Religionskonfliktes stellt Recha dar, welche als Tochter einer Christin und eines Moslems geboren wurde und später von einem Juden aufgezogen wurde. In ihr sind also alle 3 Weltreligionen vereint und das Ergebnis scheint kein schlechtes. Sie lebte eine glückliche Kindheit und wurde zwar von einem Juden aufgezogen, doch nie sonderlich in ihrer Religion beeinflusst. Nathan lehrte sie ausschließlich das unumgängliche, wie er sagt und erzog sie dazu nach ihrer eigenen Meinung zu handeln. Da spiegelt sich sein aufgeklärtes Denken wieder. Er versucht Recha zu einem eigenständigen Menschen zu erziehen, welcher nach seiner eigenen Vernunft ohne Vorgaben anderer handelt. Außerdem hat er ihr beigebracht Tolerant zu sein und alle Religionen zu akzeptieren. Lessing bezieht sich sehr genau darauf dieses Verständnis zu wecken und nimmt es als Moralvorstellung. Seine Botschaft besteht darin, dass jeder Mensch, egal welcher Religion oder welchen Standes, toleriert werden sollte. Nathan spielt hier die entscheidende Figur. Er geht auf die Personen ein, mit denen er spricht und versucht sie im Dialog zu erziehen. Dies geschieht jedoch nicht durch Beeinflussung, sondern durch Selbsterkenntnis, welche er durch sein Handeln versucht hervorzurufen.
    Mit dem Ende beabsichtigt Lessing zu zeigen, das, was er auch schon vorher in der Ringparabel erklärt hat. Alle Religionen sind untereinander verwandt wie auch  Recha, der Tempelherr und der Sultan. Es gibt keine richtige und keine falsche Religion und es ist auch nicht wichtig welcher man angehört. Es zählt nur welche Werte einem in der jeweiligen Religion vermittelt werden und die sind in allen Religionen gleich. Der Glaube vermittelt Menschlichkeit und Nächstenliebe und all das, was das Zusammenleben angenehm macht. Das allein ist wichtig und unabhängig jeder Religion der Grundsatz eines friedlichen Miteinanders.

  • Nathan der Weise Interpretation

    Nathan der Weise Interpretation

     

    Der Klosterbruder will sich nicht mit dem Problem des Tempelherrn befassen und verweist

    ihn deshalb an den Patriarchen, den er gerade kommen sieht. Der Patriarch beschwört den Tempelherrn, noch

    lange sein Amt zu behalten, was den genauen Gegensatz zu dessen Wunsch, Recha zu heiraten darstellt. Curd steht

    vor dem Konflikt, entweder Nathan zu verraten oder den Patriarchen zu belügen. Der Tempelherr teilt dem

    Patriarchen die Geschichte Rechas als angenommen Fall ohne Nennung von Namen mit und fragt ihn um Rat, was

    in einem solchen Fall zu tun ist. Der Geistliche antwortet, dem Juden, der so etwas wagen sollte , ist der Tod auf

    dem Scheiterhaufen bestimmt. Der Patriarch aber, der ahnt, dass es sich nicht bloß um einen angenommenen Fall

    handelt, beschließt den Frevel aufzudecken.

    Patriarch ist absolut intolerant und fordert den Tod Nathans weil er eine Christin jüdisch erzogen hat. Er sieht

    jüdisch sein als das schlimmste, was einem Menschen passieren kann an.

    Das Verhalten vom Patriarchen ist total untypisch für ein christliches Kirchenoberhaupt.

    Er bricht das Beichtgeheimnis, ist der Meinung das Recha lieber im Elend umgekommen wäre als jüdisch erzogen

    zu werden. Er widere holt dreimal den Satz „Tut nichts! Der Jude wird verbrannt“ was sein eindeutige Intoleranz

    und Brutalität zeigt.

     

    Weitere Interpretation Nathan der Weise

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