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Charakterisierung Karl Moor
Karl Moor ist die Hauptperson dieses Dramas und kommt in Akt I, Szene 2 zum ersten Mal vor.
Er ist der erstgeborene Sohn von Maximilian von Moor, ist somit Franz ältere Bruder und der Geliebter von Amalia.
Das Aussehen von Karl wird nicht geschildert. Man weiß nur, dass er schöner ist als Franz.
Karl ist Franz Rivale, dadurch dass er der Liebling des Vaters, Geliebter von Amalia und alleinige Erbe von Vermögen und Thron ist.
Franz beschreibt Karl in Akt I, Szene 1 als eine Person, die eine ablehnende Haltung gegenüber Gesellschaft und Kirche hat („(Karl mied) den Anblick der Kirche, wie ein Missetäter das Gefängnis“ (S. 13; Z. 21-22), „(Karl las) die Abenteuer (…) stockfinsteren Heiden lieber (…) als die Geschichten des bußfertigen Tobias“ (S. 13, Z. 25-28), „Das Gesetzt hat noch keinen großen Mann gebildet“ (S. 23, Z. 15-16) und „(Die Gesellschaft klatscht) in die Hände, wenn ihr Nebenbuhler bankrott von der Börse geht“ (S. 23, Z. 5-6)).
Obwohl er adlig ist, ist er nicht überheblich. Er spielte als Kind mit den Kindern aus dem Dorf: „(Karl), noch ein Knabe, (hetzte) mit Gassenjungen und elendem Gesindel auf Wiesen und Bergen sich herum“ (S. 13, Z. 18-21).
Er ist edel, barmherzig und liebevoll, denn er gibt Bettler Geld: „(Karl warf) die Pfennige (…) dem ersten dem besten Bettler in den Hut“ (S. 13, Z. 22-23).
Er scheint gebildet, da er viele Geschichte aus der Antike liest und studiert: „…er (las) die Abenteuer des Julius Cäsar und Alexander Magnus und anderen…“ (S. 13, Z. 25-26).
Weitere Eigenschaften sind: „Offenheit“ (S. 14, Z. 4), ein „feuriger Geist“
(S. 14, Z. 2), „Weichheit des Gefühls“ (S. 14, Z. 5), „männliche(r) Mut“
(S. 14, Z. 7), „kindliche(r) Ehrgeiz“ (S. 14, Z. 9) und „unüberwindliche(r) Starrsinn“ (S. 14, Z. 10).
Außerdem ist er ein Mensch, der sehr Emotional und überheblich ist. Er überlegt nicht, wie er aus schwierigen Situationen herauskommt und was vielleicht dahinter steckt.
Er ist bestrebt nach Freiheit („…die Freiheit brütet Kolosse und Extremitäten aus.“ (S. 23, Z. 16-17)).
In Akt I, Szene 2 kretisiert er scharf die Gesellschaft, die Kirche, Justiz und die Feudalherrschaft. Jedoch folgt auf seine Kritik kein Handeln.
Diese ganzen Eigenschaften machen Karl zu einem aufgeklärten Menschen.
Durch die Intrige von Franz verstößt der Vater Karl. Karl, der wirklich vorher ein Brief, in den jedoch weit weniger schlimmeren Taten steht, an seinen Vater schrieb, wartete auf eine Antwort und Vergebung. Karl, der nicht mit einer Verstoßung rechnete, verzweifelt.
Karl gründet daraufhin eine Räuberbande und wird Hauptmann.
Er handelt aus getränktem Stolz und privater Hilflosigkeit heraus. Dies merkt man sehr in dieser Aussage: „Ich habe keinen Vater mehr, ich habe keine Liebe mehr, und Blut und Tod soll mich vergessen lehren, dass mir jemals etwas teuer war!“ (S. 36, Z. 26-28). Karl wandelt sein selbst widerfahrendes Unrecht in gesellschaftliches Unrecht um, genauso wie sein Bruder Franz. Da Karl aus verletztem Stolz und nicht aus der politische Idee oder Überzeugung handelt, ist er kein politischer Rebelle.
In Akt II, Szene 3 erkennt man, dass in der Räubergruppe Spiegelberg das Gegenteil von Karl ist. Spiegelberg ist ein brutaler Räuber, der in Akt II, Szene 3 über einem Überfall eines Nonnenkloster stolz berichtigen.
Razmann, ein Mitglied der Räuberbande, erläutert Karls Räuberdasein: „(Karl) mordet nicht (…) wie wir (wegen) dem Geld (…), und selbst sein Dritteil an der Beute (…) verschenkt er an Waisenkinder, oder lässt damit arme Jungen (…) studieren.“ (S. 64, Z. 21-26).
Dieses positive Bild von den Räuberhauptmann Karl Moor wird im Gespräch zwischen Karl und den Pater noch mal verdeutlich. In diesem Gespräch rechtfertigt er seine Verbrechen. Karl erzählt, dass er Adlige, die sich Ämter erschwindeln oder verkaufen, bestechliche Minister oder verlogene Kirchliche, bestraft. Karl konfrontiert diese Adligen mit ihre Verbrechen und bestraft diese mit den Tod: „…diesen Rubin zog ich einen Minister vom Finger, den ich (…) niederwarf. Er hatte sich (…) emporgeschmeichelt (…). Diesen Demant zog ich einen Finanzrat ab, der Ehrenstellen und Ämter an die Meistbietenden verkaufte und den traurenden Patriot vor seiner Türe stieß. – Diesen Achat (gehörte ein Kirchlich, der meint,) dass die Inquisition so in Zerfall käme“ (S. 77, Z. 8-18).
Er zählt zudem die Verbrechen des Christentums auf, wodurch man noch mal seine Ablehnung an die Kirche merkt: „(Die Prediger) bringen dem Gott der Liebe Menschenopfer (…) predigen Liebe des Nächsten, und fluchen den achtzigjährigen Blinden von ihren Türen hinweg; (…) haben Peru um goldener Spangen willen entvölkert und die Heiden wie Zugvieh vor ihre Wagen gespannt“ (S. 77, Z. 30-36) und „(Ihr Kirchlichen seit) Falschmünzen der Wahrheit, (…) Affen der Gottheit“ (S. 78, Z. 2-3).
Karl erscheint als ehrenvoller Räuber.
Nachdem Kosinsky in die Bande eintritt und seine Lebensgeschichte, die Karls ähnelt, erzählt, erinnert sich Karl an seine Liebe zu Amalia. Durch die Liebe zu Amalia schöpft Karl die Kraft den Entschluss zu fassen in die Heimat zurück zukehren und vergisst den Racheschwur gegenüber seinem Vater.
In der Heimat entlarvt Karl die Intrigen seines Bruders, da er sein Vater, der im Wald in einem Turm eingesperrt ist, findet. Sein Drang nach Gerechtigkeit bleibt. Er schwört Rache und will über seinem Bruder richten: „Rache, Rache, Rache dir! (…) (Ich schwöre) das Licht des Tages nicht mehr zu grüßen, bis des Vatermörders Blut, vor diesem Steine verschüttet, gegen die Sonne dampft.“
(S. 124, Z. 36 bis S. 125, Z. 14) und „Ganz muss ich ihn (= Franz) haben, und wenn du (= Schweizer) ihn ganz und lebendig bringst, so sollst du eine Million zur Belohnung haben…“ (S. 126, Z. 22-23).
Er kann jedoch nicht über Franz richten, da Franz vorher Selbstmord begeht. Karl ist jedoch nicht wütend, sondern eher erleichtert nicht der “Richter“ sein zu müssen.
Nach den Tot von Franz erzählt Karl sein Vater schonungslos, dass er der tot geglaubte Sohn und Räuberhauptmann ist. Für den Vater ist es ein zu großer Schock und er stirbt.
Karl beendet so Franz Plan den Vater durch psychische Gewalt umzubringen.
Man erkennt die Parallelität der beiden Brüder.
Es scheint als würde Karl auch eine Person sein, die ein hoher Besitzanspruch hat, denn er tötet Amalia mit den Worten: „Moors Geliebte soll nur durch Moor sterben“ (S. 147, Z. 9-10).
Er liefert sich selbst aus, obwohl er selber das Rechtssystem kritisiert. Er scheint eine wechselhafte Meinung zu haben. Hier erkennt man aber auch den Widerspruch des Dramas.
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