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  • Faust 1 Inhaltsangabe Zusammenfassung Goethe

    Faust- Der Tragödie Erster Teil Inhaltsangabe Zusammenfassung

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    1.) Zueignung

    Personen: Faust (Monolog)
    Faust betrauert vergangene Zeiten seiner Jugend, Liebe, Leidenschaft, sowie verlorene Gefährten.
    Hier geht es zur langen Faust Inhaltsangabe.

     

    1. Vorspiel auf dem Theater

    Personen: Direktor (eines Theaters), Theaterdichter, Lustige Person (=Schauspieler)

    • Diskussion unter den oben genannten Personen. Dabei werden verschiedene Ansichten zur Bedeutung des Theaters deutlich.

    Direktor: Unternehmerische Sicht.

    “Denn freilich mag ich gern die Menge sehen, wenn sich der Strom nach unserer

    Bude drängt. […] Mit Stößen sich bis an die Kasse ficht und wie in Hungersnot

    um Brot und Bäckertüren, um ein Billet sich fast die Hälse bricht […]” (l. 49- 56,

    1. 4)

    Theaterdichter: Künstlerische Sicht, ernst, Dichter wird als ehrenwert und höher gestellt angesehen.

    “Verhülle mir das wogende Gedränge, das Widerwillen uns zum Strudel zieht.

    Nein, führe mich zur stillen Himmelsenge, wo nur dem Dichter reine Freude

    Blüht.” (l. 61- 64, S. 4)

    Lustige Person: Unterhaltender Aspekt.

    “Wer machte denn der Mitwelt Spaß? Den will sie doch und soll sie haben. […]

    Drum seid nur brav und zeigt euch musterhaft, lasst Phantasie, mit allen Chören,

    Vernunft, Verstand, Empfindung, Leidenschaft. Doch merkt euch wohl! Nicht

    Ohne Narrheit hören.” (l. 77- 88, S. 5)

    Kompromiss: “ So schreitet in dem engen Bretterhaus den ganzen Kreis der Schöpfung aus und wandelt mit bedächtiger Stille, vom Himmel durch die Welt zur Hölle.” (l. 239- 242, S. 9)

     

    1. Prolog im Himmel

    Personen: Der Herr, Die himmlischen Heerscharen, Mephistopholes, Die drei Erzengel

    • Der Herr empfängt Mephistopholes und beginnt eine Diskussion mit ihm, welche über Faust, Gottes Knecht, handelt. Aus ihr resultiert eine Wette, die beide abschließen. Mephisto glaubt Faust verführen zu können und ihn vom rechten Weg abzubringen; Der Herr hält dagegen.

    Der Herr: Glaube an seinen Knecht.

    “Ein guter Mensch in seinem Drange ist sich des rechten Weges wohl bewusst.”

    (l. 328- 329, S. 11)

    Mephistopholes: Faust ist schwach, er kann von Mephistopholes verführt werden.

    “Schon gut! Nur dauert es nicht lange. Mir ist für meine Wette gar nicht bange.”

    (l. 330- 331, S. 11)

     

    1. Nacht

    Personen: Faust, Wagner

     

    Faust zweifelt an den Erkenntnissen der Wissenschaft.

    “Und sehe, dass wir nichts wissen können!” (l. 364, S.13)

    Faust ist praktizierender Magier und möchte damit herausfinden, was der Sinn der Welt, des Seins ist.

    “Drum habe ich mich der Magie ergeben […] Dass ich nicht mehr, mit saurem

    Schweiß, zu sagen brauche was ich nicht weiß; Dass ich erkenne was die Welt im

    Innersten zusammenhält.” (l. 377, 380- 383, S. 13)

    Faust ruft den Erdgeist an, dieser erscheint ihm. Faust sieht sich als sein Ebenbild, wird in dieser Hinsicht jedoch vom Geist enttäuscht.

    “Ich bin´s, Faust, bin deinesgleichen!” (l. 500, S. 17)

    “Du gleichst dem Geist den du begreifst, nicht mir!” (l. 512- 513, S. 17)

    Wagner tritt auf. Er ist ein Lehrling Fausts, der sein ganzes Wissen aus Büchern bezieht und diese als Lebensinhalt darstellt.

    “Mit Eifer habe ich mich der Studien beflissen; Zwar weiß ich viel, doch möchte

    ich alles wissen.” (l. 600- 601, S. 19)

    Suizidgedanken bei Faust- er möchte sich vergiften. Grund ist innere Verzweiflung und der Wunsch nach Grenzüberschreitung. Schöne Kindheitserinnerungen halten ihn von seinem Vorhaben ab.

    “Ich grüße dich, du einzige Phiole! […] Du Auszug aller tödlichen feinen Kräfte

    Erweise deinem Meister deine Gunst!” (l. 690, 694- 695, S. 22)

    “Erinnerung hält mich nun, mit kindlichem Gefühle, vom letzten ernsten Schritt

    Zurück.” (l.781- 782, S. 24)

     

    1. Vor dem Tor

    Personen: Spaziergänger aller Art, Faust, Wagner

     

    • Die Gesellschaftsschicht der dortigen Zeit wird aufgezeigt. Es spielen Bettler, Dienstmädchen, Handwerksburschen, Schüler, Bürger, Soldaten und Alte eine Rolle.

    Faust unternimmt einen Osterspaziergang durchs Dorf mit seinen Lehrling Wagner, währenddessen ihnen ein schwarzer Pudel folgt. Dort wird Fausts hohe Stellung in der Gesellschaft deutlich. Er berichtet Wagner außerdem von einem inneren Zwiespalt, in dem er sich befindet.

    Alter Bauer: “Herr Doktor, das ist schön von euch, dass ihr uns heute nicht

    Verschmäht und unter dieses Volksgedräng, als ein so Hochgelehrter geht.”

    (l. 981- 984, S. 29)

    Zwiespalt à “ Zwei Seelen wohnen, ach! In meiner Brust; Die eine will sich von

    der anderen trennen; Die eine hält, in derber Liebeslust, sich an die Welt, mit

    klammernden Organen; Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust zu den Gefilden

    hoher Ahnen.” (l. 1112- 1117, S. 33)

     

    1. Studierzimmer 1

    Personen: Faust, Pudel

     

    Faust ist mit dem ihm zuvor folgenden Pudel in seinem Studierzimmer. Der Hund erscheint ihm unruhig und von einer ominösen Macht umwoben. Er beschwört ihn mit Zaubersprüchen. Der Pudel verwandelt sich in Mephisto. Der Teufel schlägt ihm einen Deal vor, den Faust nun sofort wahrnehmen möchte. Mephisto soll ihm sein Leben lang dienen, als Gegenleistung erwartet dieser das Selbige von Faust, sobald dieser stirbt.

    Mephisto à “Ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute

    schafft.” (l. 1335- 1336, S. 39)

    Faust à “Die Hölle selbst hat ihre Rechte? Das find ich gut, da ließe sich ein Pakt

    Und sicher wohl, mit euch ihr Herren schließen?” (l. 1413- 1415, S. 41)

     

    1. Studierzimmer 2

    Personen: Faust, Mephisto, Ein Schüler

     

    Faust und Mephisto treffen sich am nächsten Tag wieder. Mephisto schlägt den besagten Pakt vor. Faust sagt zu und unterzeichnet den Vertrag, welcher von Mephisto aufgesetzt wurde.

    “Doch willst du, mit mir vereint, deine Schritte durchs Leben nehmen, so will ich

    Mich gern bequemen dein zu sein, auf der Stelle. Ich bin dein Geselle und, mach

    Ich´s dir recht, bin ich dein Diener, bin ich dein Knecht!” (l.1637- 1648, S. 47)

    “Ich will mich hier zu deinem Dienst verbinden, auf deinem Wink nicht rasten und

    Nicht ruhen; So sollst du mir das gleiche tun.” (l. 1657- 1659, S. 47)

    Mephisto nutzt Fausts Enttäuschung über sein Studierbudenleben aus.

    “Verachte nur Vernunft und Wissenschaft,” (l. 1852, S. 52)

    Ein Schüler tritt auf. Mephisto mokiert sich über ihn. Die Komik der Szene steht im Gegensatz zur Tragik der Paktszene.

    “Da seht dass ihr tiefsinnig fasst, was in des Menschen Hirn nicht passt.”

    (l. 1950-1951, S. 55)

     

    1. Auerbachs Keller in Leipzig

    Personen: Lustige Gesellen, Faust, Mephisto

     

    Mephisto möchte Faust ein Leben voll Spaß und Leichtsinn zeigen, wie er es bisher nicht geführt hat. Sie gehen in eine Kneipe, setzten sich zu lustigen Gesellen und Mephisto gelangt durch ein dreistes Lied in deren Gunst. Als die gute Stimmung nicht auf Faust übertritt, zaubert Mephisto einen Brand, der alle anderen Gäste verdutzt und wütend macht. Beide gehen.

     

    1. Hexenküche

    Personen: Faust, Mephisto

     

    Mephisto führt Faust zu einer Hexe. Diese soll ihm einen Trank mixen, welcher ihn verjüngen und wunderschön machen soll. In der Hexenküche angekommen, bereitet die Hexe den Trank vor. Währenddessen sieht Faust in einem Spiegel das Idealbild einer Frau und verlangt sofort zu ihr geführt zu werden. Faust trinkt das Gebräu und die versprochene Wirkung tritt ein.

    “Was seh ich? Welch ein himmlisches Bild zeigt sich in diesem Zauberspiegel!

    Oh Liebe, leihe mit den schnellsten deiner Flügel und führe mich in ihr Gefild.”

    (l. 2429- 2432, S. 69)

     

    1. Straße

    Personen: Gretchen, Faust, Mephisto

     

    Faust trifft auf Gretchen. Er macht ihr Avancen, welche sie jedoch zurückweist. Faust ist so von ihrer Schönheit und ihrem Wesen eingenommen, dass er Mephisto befiehlt, sie ihm zu verschaffen. Mephisto mokiert sich über Fausts Lüsternheit, doch als dieser droht den Pakt zu brechen, verspricht er Fausts Wunsch nachzugehen.

    “Hör, du musst mir die Dirne schaffen!” (l. 2618, S. 75)

    “Über die hab ich keine Gewalt.” (l. 2626, S. 75)

    “Ist über vierzehn Jahr doch alt.” (l. 2627, S. 75)

    “Ihr sprecht schon fast wie ein Franzos.” (l. 2645, S. 76)

    “Will euch noch heut in ihr Zimmer führen.” (l. 2666, S. 76)

     

    1. Abend

    Personen: Gretchen, Mephisto, Faust

     

    Gretchen ist allein in ihrem Zimmer, sie fragt sich wer Faust sein könnte.

    “Ich gäb was drum, wenn ich nur wüsst wer heute der Herr gewesen ist.”

    (l. 2678- 2679, S. 77)

    Als Gretchen gegangen ist treten Faust und Mephisto in ihr Zimmer. Faust bittet Mephisto darum, ihn allein zu lassen. Er sieht sich in dem Zimmer um und schwärmt in Phantasien von einer gemeinsamen Zeit mit Gretchen. Später bemerkt er sein frevelhaftes Verhalten und schämt sich.

    “Hier möchte ich volle Stunden säumen. Natur! Hier bildetest in leichten Träumen

    Den eingeborenen Engel aus; Hier lag das Kind! Mit warmen Leben den zarten

    Busen angefüllt, und hier mit heilig reinen Weben entwirkte sich das Götterbild.”

    (l. 2710- 2716, S. 78)

    “Armseliger Faust! Ich kenne dich nicht mehr.” (l. 2720, S. 78)

    Faust stellt ein Kästchen mit Schmuck als Geschenk für Gretchen auf. Er und Mephisto, welcher das Kästchen besorgt hat, verschwinden. Gretchen tritt ein, findet das Kästchen und freut sich.

     

    1. Spaziergang

    Personen: Faust, Mephisto

     

    Gretchens Mutter hat den Schmuck gefunden und Gretchen dazu überredet ihn der Kirche zu spenden, da der Pfarrer ihr himmlischen Lohn als Gegenleistung versprochen hat.

    “Denkt nur, den Schmuck für Gretchen angeschafft, den hat ein Pfaff

    Hinweggerafft.” (l. 2813- 2814, S. 81)

    Faust trägt Mephisto auf, sich mit der Nachbarin Gretchens, die gleichzeitig ihre Vertraute ist, anzufreunden und Gretchen ein neues Geschenk zu besorgen.

    “Und mach und richte es nach meinem Sinn, häng dich an ihre Nachbarin.”

    (l. 2856- 2857, S. 82)

     

    1. Der Nachbarin Haus

    Personen: Marthe, Mephisto, Gretchen

     

    Marthe ist zunächst allein. Sie betrauert sich und ihren Zustand. Ihr Mann ist verschwunden und sie wünscht sich eine Bestätigung seines Todes, um wieder frei zu sein.

    “Geht da stracks in die Welt hinein, und lässt mich auf dem Stroh allein.

    Tät ihn doch wahrlich nicht betrüben, tät ihn, weiß Gott, recht herzlich

    Lieben. Vielleicht ist er gar tot! Oh Pein! Hätte ich nur einen Totenschein.”

    (l. 2868- 2873, S. 83)

    • Gretchen erscheint. Sie hat das neue Schmuckkästchen gefunden und zeigt es ihrer Freundin. Diese schlägt vor, Gretchens Mutter nichts davon zu erzählen, damit ihr der Schmuck erhalten bleibt.

    Mephisto tritt auf. Er gibt sich als Beamter aus, welcher Marthe den Tod ihres Gatten nahebringen und bestätigen möchte. Dazu ist jedoch ein zweiter Zeuge nötig. Mephisto arrangiert ein Treffen zwischen ihm, Marthe, Gretchen und Faust, welcher den zweiten Zeugen darstellt.

    “Ja gute Frau, durch zweier Zeugen Mund wird allerwegs die Wahrheit kund;

    Habe noch gar einen feinen Gesellen, den will ich euch vor den Richter stellen.

    Ich bring ihn her.” (l. 3013- 3017, S. 87)

    “Und hier die Jungfrau ist auch da?- Ein braver Knabe! Ist viel gereist,

    Fräuleins alle Höflichkeit erweist.” (l. 3018- 3020, S. 87)

     

    1. Straße

    Personen: Faust, Mephisto

     

    Mephisto berichtet über die oben genannten Ereignisse. Faust möchte zunächst nicht den zweiten Zeugen spielen, da es gegen seine Moral verstößt. Mephisto mokiert sich darüber. Faust habe auch als Wissenschaftler Dinge gesagt, die nicht bewiesen sind.

    “Oh heiliger Mann! Da wärt ihr es nun! Ist es das erste Mal in Eurem Leben,

    Dass Ihr falsch Zeugnis abgelegt?” (l. 3040- 3045, S. 88)

    Faust ist überzeugt und geht auf das Betrugspiel ein.

     

    1. Garten

    Personen: Mephisto, Marthe, Faust, Gretchen

     

    • Mephisto unterhält sich mir Marthe, welche ihm Avancen macht. Faust tut das selbe mit Gretchen. Sie erzählt von ihrer Kindheit. Gretchens Vater ist früh gestorben, wodurch ihre Mutter in tiefe Trauer gestürzt ist und Gretchen ihr Geschwisterchen als eigenes Kind aufziehen musste.

    Faust und Gretchen gestehen sich ihre Gefühle füreinander.

    “Verstehst du was das heißt? Er liebt dich!” (l. 3186, S. 92)

    Gretchen und Faust ziehen sich in ein Gartenhäuschen zurück.

     

    1. Ein Gartenhäuschen

    Personen: Gretchen, Faust, Mephisto

     

    Gretchen und Faust geben sich ihren Gefühlen hin, bis Mephisto sie stört und zum Aufbruch drängt. Gretchen erwidert voll Naivität Fausts Gefühle, obwohl sie nicht weiß, ob dieser es ernst mit ihr meint, da er viel gebildeter ist, als sie.

    “Beschämt nur steh ich vor ihm da, und sag zu allen Sachen ja. Bin doch

    Ein arm unwissend Kind, begreife nicht was er an mir find.” (l. 3213- 3216, S. 94)

     

    1. Wald und Höhle

    Personen: Faust, Mephisto

     

    Faust, der zunächst alleine ist, dankt dem Erdgeist für das Geschehene, die Natur sei ihm jetzt viel näher und begreiflicher. Es gibt keine Distanz, was üblich für Wissenschaftler ist, da sie alles theoretisch und sachlich angehen. Faust beklagt seine Abhängigkeit zu Mephisto.

    “Du gabst zu dieser Wonne, die mich den Göttern nah und näher bringt,

    Mir den Gefährten, den ich schon nicht mehr entbehren kann […]”

    (l. 3241- 3244, S. 95)

    Mephisto tritt auf. Er vergleicht Fausts Liebe zur Natur mit Selbstbefriedigung. Faust ist wütend. Er möchte seine Begierde nach Gretchen nicht von Mephisto angestachelt haben, da er sie gerade im Zaum vermochte. Doch er rechtfertigt seine Gefühle durch die Macht Mephistos.

    “Verruchter! Hebe dich von hinnen, und nenne nicht das schöne

    Weib!” (l. 3326- 3327, S. 97)

    “Was muss geschehen, mag gleich geschehen! Mag ihr Geschick auf mich

    Zusammenstürzen und sie mit mir zugrunde gehen.” (l. 3363- 3365, S. 98)

     

    1. Gretchens Stube

    Personen: Gretchen

     

    Gretchen sinniert über ihren Verlust an seelischem Gleichgewicht.

    “Meine Ruh ist hin, mein Herz ist schwer; Ich finde sie nimmer und

    Nimmermehr.” (l. 3374- 3377, S. 98)

    “Mein Busen drängt sich nach ihm hin. Ach dürfte ich fassen und halten ihn

    Und küssen ihn so wie ich wollt, an seinen Küssen vergehen sollt!”

    (l. 3406- 3413, S. 99)

     

    1. Marthens Garten

    Personen: Gretchen, Faust, Mephisto

     

    • Faust bekommt die “Gretchenfrage” gestellt: “Wie hast du es mit der Religion?” (l. 3415, S. 100)

    Faust antwortet darauf, dass es an etwas Übermächtiges glaubt, es jedoch nicht auf Begriffe wie Gott oder ähnliches beschränkt.

    “Ich habe keinen Namen dafür! Gefühl ist alles; Name ist Schall und Rauch,

    Umnebelt Himmelsglut.” (l. 3455- 3458, S. 101)

    • Gretchen offenbart ihre Abneigung gegen Mephisto.
    • Faust möchte mit Gretchen intim werden und gibt Gretchen ein scheinbar ungefährliches Schlafmittel für ihre Mutter. Später stellt sich heraus, dass es sie umbringen wird.

    Mephisto tritt auf. Er und Faust streiten sich. Mephisto verspottet Faust, welcher sich als treu und ehrenhaft ausgibt und doch mit Gretchen in der Nacht intim werden wird.

    “Du Spottgeburt aus Dreck und Feuer!” (l. 3536, S 103)

     

    1. Am Brunnen

    Personen: Gretchen, Lieschen

     

    Gretchen trifft sich mit Lieschen. Diese erzählt von einer Bekannten, die nun verachtet wird, da sie eine Affäre mit einem jungen Mann hatte. Gretchen bedauert sie, Lieschen gibt den Leuten, welche sie verspotten, recht. Gretchen erkennt ihre Sünden bezüglich Faust.

    “Und segnet mich und tat so groß, und bin nun selbst der Sünde bloß! Doch

    Alles was dazu mich trieb, Gott! Ach war so gut! Ach war so lieb!”

    (l. 3584- 3586, S. 104)

     

    1. Zwinger

    Personen: Gretchen

     

    Gretchen betet Gottesmutter um Hilfe an. Sie kann sich mit ihrem Gewissen nicht vereinen und hofft hier auf Hilfe.

    “Hilf! Rette mich von Schmach und Tod! Ach neige, du Schmerzensreiche,

    Dein Antlitz gnädig meiner Not!” (l. 3616- 3619, S. 105)

     

    1. Nacht

    Personen: Valentin, Faust, Mephisto, Gretchen

     

    Valentin, Gretchens Bruder und Soldat, erfuhr von den moralisch verwerflichen Handlungen seiner Schwester und möchte nun ihren Verführer umbringen. Faust und Mephisto verweilen zur selben Zeit in der Kirche. Sie überlegen den Kirchenschatz zu stehlen, einigen sich dann jedoch darauf Gretchen mit einem selbstkomponierten Lied zu einer weiteren Nacht mit Faust zu überreden. Sie machen sich auf den Weg zu Gretchen und treffen auf Valentin, welcher Faust droht. Mephisto stachelt die Situation weiter an und bringt Faust letztendlich dazu, Valentin zu erstechen. Im Sterben liegend, bezeichnet Valentin seine Schwester als “Hure” und verweist auf seinen Lebensstil, der im Gegensatz zu Gretchens vorbildlich ist.

    Valentin à “Ist er es, so pack ich ihn beim Felle, soll nicht lebendig von

    Der Stelle.” (l. 3648- 3649, S. 106)

    “Wen lockst du hier? Beim Element! Vermaledeiter Rattenfänger! Zum Teufel

    Erst das Instrument! Zum Teufel hinterdrein den Sänger!” (l. 3698- 7001, S. 108)

    “Ich sterbe! Das ist bald gesagt und bälder noch getan. […] Du bist doch nun

    Einmal eine Hur´, so sei es auch eben recht.” (l. 3722- 3731, S. 109)

    “Ich gehe durch den Todesschlaf zu Gott ein als Soldat und brav.”

    (l. 3774- 3775, S. 110)

    Mephisto à “Nur zugestoßen! Ich pariere.” (l. 3007, S. 108)

    (zu Faust) “Stoß zu!” (l. 3712, S. 108)

     

    1. Dom

    Personen: Gretchen, Böser Geist

     

    Gretchen ist in der Kirche bzw. im Dom, als der Böse Geist auf sie trifft und ihr vorwirft, sie habe Sünden begangen uns sei nicht mehr voll Unschuld. Es wird angedeutet, dass Gretchen ein Kind von Faust bekommen wird. Nachdem der Geist und der Chor auf sie einreden und ihr Vorwürfe machen, fällt sie in Ohnmacht.

    “Wie anders, Gretchen, war es dir als du noch voll Unschuld hier zum

    Altar tratst. Aus dem vergriffenen Büchelchen Gebete lalltest, halb

    Kinderspiele, halb Gott im Herzen. Gretchen! Wo steht dein Kopf?

    Welch Missetat in deinem Herzen?” (l. 3777- 3786, S. 110)

    Schwangerschaft à “Verbirg dich! Sünd und Schande! Bleibt nicht

    Verborgen.” (l. 3821- 3822, S. 111)

     

    1. Walpurgisnacht

    Personen: Faust, Mephisto

    Faust und Mephisto fliehen aus der Stadt, um nicht für ihre Mordtat bestraft zu werden. Sie begeben sich zum Blocksberg, auf dessen Gipfel ein Hexenfest, die Walpurgisnacht, stattfindet. Faust drängt Mephisto zum Gipfel und begegnet unterdessen einem Kind, das Gretchen sehr ähnelt. Um Faust von dem Kind abzulenken geht Mephisto mit ihm zu einem Theaterspiel.

    “Mephisto, siehst du dort ein blasses, schönes Kind allein und ferne

    Stehen? Sie scheint mit geschlossenen Füßen zu gehen. Ich muss bekennen

    Dass mir deucht, dass sie dem guten Gretchen gleicht.” (l. 4183- 4188, S. 121)

     

    1. Walpurgisnachtstraum

    Personen: Intermezzo

     

    • Der Walpurgisnachtstraum ist in einfachen vierzeiligen Strophen verfasst, die je nach Sprechermehr oder weniger flüssig erscheinen. Er besteht aus insgesamt 176 Versen aufgeteilt in Strophen á 4 Versen.

    Mephisto merkt, dass sich Faust von ihm abwendet und die Faszination an seinen Verführungskünsten, die ihn zuvor noch fesselten, zu Gunsten Gretchens verliert. Daher versucht er ihn mit einer großen, bunten und phantastischen Inszenierung auf dem Hexenberg wieder neu zu begeistern. Währendessen vollziehen sich dramatische Entwicklungen bei Gretchen. Sie ertränkt ihr Kind und wird in Folge dessen in den Kerker gesperrt.

    “Wolkenzug und Nebelflor erhellen sich von oben. Luft und Laub und Wind

    Im Rohr. Und alles ist zerstorben.” (l. 4395- 4398, S. 127)

     

    1. Trüber Tag; Feld

    Personen: Faust, Mephisto

     

    Faust erfährt von den schrecklichen Ereignissen, die Gretchen zugestoßen sind. Er findet Gretchen wäre ungerecht behandelt worden und möchte sie retten. Er macht Mephisto für alles Geschehene verantwortlich, dieser widerspricht jedoch. Auf die Gefahr hin, für seinen Mord büßen zu müssen, kehrt Faust in die Stadt zurück, um Gretchen zu retten.

    “Im Elend! Verzweifelnd! Erbärmlich auf der Erde lange verirrt und nun gefangen

    Als Missetäterin im Kerker zu entsetzlichen Qualen eingesperrt das holde

    Unselige Geschöpf! Bis dahin! Dahin! Verräterischer, nichtswürdiger Geist

    Und das hast du mir verheimlicht!” (S. 127)

    “Wer war es, der sie ins Verderben stürzte? Ich oder du?” (S. 128)

    “Bring mich hin! Sie soll frei sein!” (S. 128)

     

    1. Nacht; offen Feld

    Personen: Mephisto, Faust

     

    Mephisto und Faust reiten durch den Wald zum Kerker. Unterwegs begegnen sie vorüber fliegenden Hexen.

     

    1. Kerker

    Personen: Mephisto, Faust, Gretchen

     

    Mephisto und Faust sind am Kerker angelangt. Faust öffnet Gretchens Tür, welche apathisch zu sein scheint. Auf Fausts Bitte hin, mit ihm und Mephisto zu fliehen, erwidert sie, sie ginge von hier bis ins ewige Ruhebett und weiter keinen Schritt. Mephisto urteilt schnell, sagt Gretchen sei gerichtet. Doch da erscheint eine Stimme von oben. Gretchen sei nicht gerichtet, sondern gerettet. Faust und Mephisto verschwinden.