Am Morgen seines 30. Geburtstags erwacht Josef K. in seinem Zimmer in einer Pension. Die Köchin seiner Vermieterin bringt ihm nicht wie sonst das Frühstück, dafür wird er von zwei Männern, den „Wächtern“, verhaftet. Diese behaupten von einer Behörde zu kommen und ihm nicht sagen zu dürften, warum er verhaftet sei.
Zu erst glaubt K., seine Kollegen spielen ihm einen bösen Streich, doch er bemerkt schon bald die Ernsthaftigkeit seiner Lage. Im Zimmer der nicht anwesenden Nachbarin Fräulein Bürstner, erhofft sich K. Auskünfte vom Aufseher über seine prekäre Situation, doch dieser weist K. schroff zurück. Allerdings sagt er K., dass die Verhaftung sein Leben kaum beeinträchtigen wird. Die sich ebenfalls im Zimmer befindenden und herum stöbernden drei untergeordneten Mitarbeiter aus der Bank, in der K. arbeitet, bringen ihn schließlich zur Arbeit.
Am Ende des Tages geht K. zurück in seine Pension, um sich bei seiner Zimmervermieterin und der Nachbarin für die Umstände zu entschuldigen, die seine Verhaftung verursacht haben. Da die Nachbarin erst spät nach Hause kommt, lauert K. ihr im Flur auf und erzählt ihr anschließend in ihrem Zimmer von den Geschehnissen des Tages, in dem er die Szenerie nachspielt. Fräulein Bürstner bittet mehrfach darum die Unterhaltung zu beenden, da sie sehr erschöpft ist. Als K. sich von ihr verabschiedet, küsst er sie plötzlich auf eine aufdringliche Art und Weise.
K. erhält für den Sonntag nach seiner Verhaftung eine Vorladung zur Untersuchung seiner Straftat. Ihm wird nicht mitgeteilt, wann er zu erscheinen hat, nur, dass man ihm über die folgenden Untersuchungen auf dem Laufenden halten werde.
Als er sich Sonntagmorgens zum Ort der Untersuchung begibt, sieht er sich einem alten Wohnhaus in einem halbverfallenem Viertel der Stadt gegenüber. Er findet den Gerichtssaal, ein kleines Zimmer im Appartment eines Gerichtsdieners, gefüllt von ähnlich gekleideten Personen.
K. versucht die Beamten des Gerichts mit einer langatmigen Rede über die Ungerechtigkeit seiner Verhaftung, den Irsinn des Gerichts, und die korrupten Wächter für sich zu gewinnen, verliert aber schnell die Aufmerksamkeit der Anhörer. Das Publikum teilt sich in zwei Lager (rechts und links). K. entdeckt, dass beide Parteien, und der Untersuchungsrichter, das gleichen Abzeichen tragen. Er echauffiert sich, wird handgreiflich und bezeichnet das Gericht als bestechliche Bande. Damit hat er sich laut Untersuchungsrichter des Vorteils auf ein Verhör beraubt.
Am nächsten Tag geht K. auf eigene Faust zurück in den Gerichtssaal, in der Annahme, die Verhandlung wird fortgesetzt. In der Wohnung, zu der der Gerichtssaal gehört, trifft er die Frau des dort ansässigen Gerichtsdieners. Sie flirtet mit K. und bietet ihm an, sich für ihn einzusetzen, in der Hoffnung er bringt Verbesserungen in das Gerichtssystem. Nach ersten Sträuben, führt sie ihn zu den Büchern des Untersuchungsrichters, welche voller pornographischer Skizzen sind. Außerdem hat die Frau hat ein Verhältnis mit dem Untersuchungsrichter.
Weiterhin gibt es noch den Jurastudent Berthold, welcher sie sehr begehre. Als Berthold erscheint, nimmt er die Frau und bringt sie zum Untersuchungsrichter. Diese lässt es willig geschehen. Daraufhin tritt der Gerichtsdiener und Mann der Frau auf den Plan und beklagt sich über ihre Untreue. Er fordert K. zu einer Besichtigung der Kanzleien auf, die sich alle auf Dachböden befinden. Urplötzlich wird K. übel und er verliert das Bewusstsein. Er wird von einem Mädchen und einem Mann nach draußen geführt. Dort geht es K. auf einmal wieder gut.
An einem der nächsten Abende passierte K. eine Tür, hinter der er Geräusche wahrnahm. Neugierig riss er die Tür auf und sieht wie die zwei Wächter bestraft werden sollen, die ihn verhaftet hatten, weil K. sich über sie beklagt hatte. Er fühlt sich schuldig und versucht vergebens den Prügler zu überreden, die zwei gehen zu lassen. Als einer der beiden Wächter aufschreit, flieht K. vor der Situation. Am nächsten Tag geht er noch einmal zur Rumpelkammer und findet erneut die gleiche Situation vor und wieder geht er einfach weg.
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Nach einem Briefwechsel besucht der Onkel Josef K. in der Bank, und biete ihm an, ihn mit seinem Freund und Anwalt Huld, welcher gute Beziehungen zu einigen Beamten haben soll. Beim ersten Besuch liegt dieser krank im Bett, ist aber bereit, K. zu vertreten.
Nach einiger Zeit beschließt K., sich selbst zu verteidigen, da der Advokat keine Fortschritte in seinem Prozeß erreicht.
Später trifft sich K. mit einen Fabrikanten, der von seinem Prozess gehört hat und ihm den Gerichtsmaler Titorelli empfiehlt, welcher ihn vielleicht bei der Befreiung helfen könnte, da er einige Richter und Beamte kennt. Er findet Titorelli in einem kleinen Zimmer auf dem Dachboden eines Hauses. Der Maler erklärt ihm, es gibt drei Möglichkeiten, dem Gericht zu entkommen: einen echten/wirklichen Freispruch (auf den K. aber keine reale Chance hat, selbst wenn er unschuldig ist), eine scheinbare Freisprechung und die Verschleppung. Titorelli verspricht, zu versuchen einige der Richter für Josef K. zu gewinnen. Dieser kann sich aber noch nicht für eine Möglichkeit entscheiden.
Nachdem sich Huld monatelang nicht gemeldet hatte, beschließt K. ihn zu kündigen. Bei ihm angekommen trifft er auf einen anderen Klienten, den Kaufmann Block, gegen den schon seit mehr als fünf Jahren ein Prozess geführt wird. Block erzählt K., dass er heimlich noch fünf andere Anwählte angeheuert hat.
Huld versucht K. zu überzeugen, ihn in seinen Diensten zu behalten. Um zu zeigen, dass seine Klienten auf ihn und seine Kontakte und die Möglichkeit Richter und Beamte zu bestechen angewiesen sind, demütigt er Block auf grauenhafte Weise.
K. soll sich mit einem Kunden aus Italien vor dem Dom treffen und ihm die Stadt zeigen. Kurz bevor er geht, ruft ihn Leni, Hulds Hausmädchen, an und bestätigt ihm: „Sie hetzen dich“. Als der Kunde nicht erscheint, geht K. allein hinein. Er trifft auf einen Pfarrer, der sich ihm als Gefängniskaplan vorstellt. Dieser erzählt K. die Parabel „Vor dem Gesetz“ und diskutiert mit ihm über deren Interpretation, um K. seine Situation begreiflich zu machen. Doch dieser sieht darin weder einen Zusammenhang zu seiner Lage noch irgendeine Hilfe für sich.
Am Abend vor seinem 31. Geburtstage wird K. von zwei Beamten aus seiner Wohnung abgeführt. Er überlegt kurz sich zu wehren, geht dann aber sogar freiwillig voraus und fragt sich, ob er sich das Leben nimmt. Sie bringen ihn zu einem Steinbruch und erstechen ihn mit einem Fleischermesser. Sie sehen zu, wie Josef K. stirbt „wie ein Hund“.