Kurze Inhaltsangabe zu Das Parfum von Patrick Süßkind
Dieser Roman ist auf den Schriftsteller Patrick Süßkind und das Jahr 1985 zurückzuführen. Im Zuge dieses Romans schreibt Süßkind über die außergewöhnliche Begabung eines sonderbaren Parfümeurs namens Jean-Baptiste Grenouille, der mit einem außerordentlich sensiblen Geruchssinn ausgestattet ist und auf diese Weise die Welt mit der Nase und über künstliche und natürliche Gerüche erkundet. Im Zuge der Handlung erfahren Sie mehr über die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen sowie über die Herstellung von Parfum auf eine unkonventionelle Art und Weise. Dieses Werk wurde in insgesamt 48 Sprachen übersetzt und verkaufte sich bisher über 20 Millionen Mal. Nicht nur seine überaus erfolgreichen Verkaufszahlen machen das Parfum zu einem der erfolgreichsten, deutschsprachigen Romane des 20. Jahrhunderts. Der Titel hielt sich ganze neun Jahre in der Spiegel Bestsellerliste.
Ausführliche Zusammenfassung zu Das Parfum
Jean-Baptiste Grenouille: seine Geburt und seine Kindheit
Die Hauptfigur dieses Romans ist der Waise Jean-Baptiste Grenouille, der zu Beginn auf einem übel stinkenden Fischmarkt unter einem Verkaufsstand zur Welt kommt und von seiner Mutter direkt auf den Müll geschmissen wird. Schon zu Beginn seines Lebens hat Grenouille ein Leben auf dem Gewissen, da seine Mutter für dieses Vergehen den Tod fand. Grenouille – der im Deutschen mit dem Frosch zu übersetzen ist – wuchs in einem Waisenhaus auf und erlitt an diesem Ort zahlreiche Demütigungen und Qualen. Doch eines war von Beginn an ungebrochen, seine Überlebenswille und Drang, auch in den schwierigsten Situationen mit dem Leben davonzukommen. Seine Vision stand schnell fest, er möchte das erfolgreichste Parfum aller Zeiten herstellen.
Grenouilles Jugend bei Gerber Grimal
Seine Vision macht ihn wenig später zum Mörder. Mithilfe des Parfüms erhält Grenouille unbändige Macht über die gesamte Menschheit. Kurz nach seinem Aufenthalt im Kinderhaus und dem Verkauf an den unerbittlichen Gerber Grimal erkrankt Grenouille an dem tödlich verlaufenden Milzbrand. Doch wider Erwarten überlebt er diese Krankheit und steigt auf diese Weise auch in seinem persönlichen Wert. Er erarbeitet sich daraufhin kleinere Freiräume und begleitet seinen Chef mit in die Großstadt Paris. Dort begeistern Grenouille die unterschiedlichen Gerüche. So geht er auf Streifzug, angezogen von einem atemberaubenden Duft. Er folgte diesem Duft bis in eine dunkle Gasse und entdeckt ein rothaariges Mädchen, das damit beschäftigt ist, Mirabellen zu putzen. Grenouille wiederum ist nur von ihrem Geruch eingenommen und nähert sich dem unschuldigen Mädchen von hinten. Das Mädchen erschrickt daraufhin und Grenouille erstickt sie. Er schreckt nicht zurück, sondern saugt gierig ihren Duft in sich auf. Da keimt eine verhängnisvolle Vision in ihm: Der größte Parfümeur aller Zeiten zu werden. Dieser Wunsch lässt ihn von diesem Moment an nicht mehr los.
Lehrjahre beim erfahrenen Parfümeur Baldini
Kurze Zeit später übergibt Grenouille dem Parfümeur Baldini eine Lieferung Lederhäute und sieht in dieser Begegnung seine Chance. Er überzeugt Baldini von seinem Können, kreiert jedes bekannte Parfum im Handumdrehen, nennt alle Bestandteile und geht bei ihm in die Lehre. Seinem ehemaligen Chef ergeht es weniger gut, denn dieser wird kurz darauf überfallen und in der Seine versenkt. Er fordert von seinem Lehrmeister, dass er ihm beibringt, wie man Düfte konserviert. Baldini stellt Grenouille ein und profitiert fortan von seinem Geruchssinn. Sein unerschöpflicher Tatendrang macht Baldidnis Laden schnell zur ersten Adresse in ganz Europa.
Der junge Parfümeur kreiert die besten Düfte und Kombinationen. Doch im Hintergrund, ganz still und heimlich arbeitet er daran, anorganische Verbindungen, wie zum Beispiel Eisen und Glas Gerüchen zu entlocken. Es folgen zahlreiche ungewöhnliche Begegnungen, wie zum Beispiel der Versuch, Baldinis Katze ihre ureigenen Gerüche zu entlocken. Diese bezahlt den Versuch mit ihrem Leben. An dieser Stelle wird deutlich, dass Grenouille keinerlei Skrupel besitzt, in seinem Vorhaben den perfekten Duft zu kreieren. Nachdem er eine gefährliche Pockenerkrankung überlebt erhält er alsbald im Frühjahr 1756 seinen langersehnten Gesellenbrief. Grenouille bricht daraufhin in Richtung Süden auf. Noch in derselben Nacht fällt die Brücke genau auf das Haus Baldinis ohne eine erkennbare Ursache. Der Parfümeur und seine Frau werden im Schlaf überrascht und sind sofort tot.
Die Jahre der Wanderung und bewegender Erkenntnisse
Im Zuge seiner Wanderungen durch Frankreich entdeckt Grenouille eine neue Leidenschaft: Er möchte fortan Luft atmen, die frei von menschlichen Gerüchen ist. Er findet diese interessanten Gerüche auf einem Vulkanberg, in tiefen Höhlen, Schluchten und in der freien Natur. Auch wenn er äußerlich zu vegetieren scheint, blühen in ihm zahlreiche Düfte auf. Nach sieben Jahren der Wanderung kommt es zu einer erschütternden Wende. Er entdeckt im Traum, dass er selbst gar keinen Geruch oder Duft hat. Die Leser wissen dies schon seit seiner spektakulären Geburt. Mit dieser Erkenntnis und Erschütterung beschließt Grenouille, zurück in die Zivilisation zu kehren. Er geht zum Marquis de la Taillade-Espinasse und erklärt ihm, er wäre über sieben Jahre hinweg von Räubern gefangen gehalten worden. Mithilfe eines Vitalluftventilationsapparats möchte der augenscheinliche Wissenschaftler Grenouille kurieren. Doch er selbst weiß, was es braucht, um sein Äußeres für die Gesellschaft wiederherzustellen. Ein zweites Parfüm, das wie gewöhnliche Menschen duftet; in diesem Zusammenhang erkennt er die Manipulation der Gesellschaft. Grenouille möchte fortan die Macht über die Menschheit erlangen und das nur über einen einzigen Duft.
Grenouilles Meisterjahre in Grasse
Angekommen in Grasse macht Grenouille eine folgenreiche Entdeckung: der betörende Duft eines Mädchen, das dem Mädchen im damaligen Paris zum Verwechseln ähnlich sieht. Er erhält eine Anstellung im Atelier der verwitweten Madame Arnulfi und geht dem ersten Gesellen – Dominque Druot – zur Hand. Im Zuge der Arbeit äußert Grenouille immer wieder kleinere Verbesserungsmöglichkeiten. Dies führt dazu, dass Dominique ihm die Arbeit überlässt, was wiederum Grenouille mehr Freiheit überlässt. Er ist in der Lage, sein eigenes Meisterwerk zu vollenden. Er besitzt von nun an die Fähigkeit, die Düfte seiner Opfer verlustfrei einzufangen. Das einzigartige Parfum setzt sich aus einem Duftdiadem aus 24 Einzeldüften unschuldiger Mädchen zusammen. Grenouille wird zum Serienmörder.
Vollendung: Grenouilles letztes Opfer Laure
Der Vater seines letzten Opfers Laure soll ihm wenig später auf die Schliche kommen. Grenouille ist zum Schrecken der Bürger in ganz Frankreich geworden. Laures Vater möchte diesem Spuk ein Ende setzen, indem er seine Tochter auf eine einsame Insel verbringt und sie heimlich verheiratet. Doch hat er nicht mit der feinen Nase von Grenouille gerechnet, denn er spürt die beiden in einer abgelegenen Gaststube auf. Grenouille trifft auf Laure im Schlaf und die Handlung nimmt ihren Lauf. Doch hat er mit der Zeit Spuren hinterlassen, sodass die Polizisten diese bis zu seinem Haus zurückverfolgen können.
Der Eklat auf seiner geplanten Hinrichtung
Im Zuge der Vernehmung antwortet Grenouille immer wieder, er habe dieses Mädchen doch gebraucht. Er wird am 15. April 1766 zum Tod am Strang verurteilt. Doch seine Hinrichtung nimmt eine ungewohnte Wendung. Urplötzlich ist die Masse nicht mehr der Meinung, dass es sich bei Grenouille um einen Serienmörder handelt, da dieser sein sagenumwobenes Parfum einsetzt und es nun seine volle Wirkung entfaltet. Für diese Wendung ist einzig und allein die Wirkung seines Parfüms und seiner betörenden Extrakte verantwortlich. Es setzt eine wilde Orgie ein, über die sich Grenouille mit Hass und Ekel erhebt. Selbst der Vater des toten Mädchens Laure ist geblendet und möchte nun Grenouille sogar adoptieren. Dieser willigt zum Vorschein ein, macht sich jedoch kurz darauf aus dem Staub. Dominique Druot wird nun für den Mord verantwortlich gemacht. Unter Folter zwingt man ihm ein Eingeständnis ab.
Ernüchtert und enttäuscht: Grenouille kehrt seinem Leben den Rücken
Völlig desillusioniert und ernüchtert kehrt Grenouille an den Anfang seiner Lebensgeschichte nach Paris zurück und kommt dort am 25. Juni 1767 an. Vor den Augen aller Ausgestoßenen von Paris übergießt sich Grenouille mit dem Parfüm – die Ausgestoßenen begehren ihn mit kannibalischer Gier und zerreißen ihn innerhalb kürzester Zeit. Dieser Abschluss des Romans lässt sich als Schluss der Rahmenhandlung und Rückkehr zum Anfang verstehen.
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