Dialektische Erörterung

Dialektische Erörterung Aufbau Beispiel Muster Themen Einleitung

Die dialektische Erörterung ist eine bedeutende Form des Aufsatzes. Sie soll zum kritischen Denken anleiten und konfrontiert zwei unterschiedliche Meinungen zum vorgegebenen Thema. Anschließend werden beide Meinungen gegeneinander abgewägt. Die dialektische Erörterung dient dem Zweck zwei gegensätzliche Argumente nachzuvollziehen. Dabei müssen diese Argumentationen im Detail erfasst und zudem erläutert werden. Der Schüler braucht hierzu eine besondere Sensibilität und auch die Fähigkeit sich vollständig auf eine fremde Position einzufinden. Erst am Ende des Hauptteils, sobald die Positionen geklärt wurden, kann die eigene Meinung befürwortet werden. Es kann an der Stelle aber auch eine weitere Position und zwar die des Autors eingebracht werden. Dies hängt vom jeweiligen Standpunkt des Autors sowie vom Thema ab.

Der erste Arbeitsschritt- die Themaerfassung
Zuerst muss man sich mit dem Thema der Erörterung befassen und sich dessen klar sein. Dabei muss geklärt werden, welche beiden Positionen gegeneinander abgewogen werden sollen. Hierbei handelt es sich um die zentrale Frage. Ein weiterer Faktor liegt darin, herauszufinden wie man seine Leser informieren möchte, damit dieser sich seine eigene kritische Meinung machen kann. Einige Themen sind daher nur mit bestem Sachwissen zu erörtern. Das bedeutet, dass bei der dialektischen Erörterung die Voraussetzungen zum Teil sehr hoch sind. Wird beispielsweise das Thema „Alternativer Strom“ erörtert, sind nicht allein ökologische Risiken abzuwägen, sondern auch Fakten wie Firmenpolitik und Wirtschaftlichkeit. Gerade in Schulen kann der Umfang eines Themas nicht nur Schüler auf Abwege führen, sondern kann auch Lehrer damit überfordern. Deshalb muss es dem Lehrer klar sein, welches Niveau er bei einer dialektischen Erörterung fordert. Es gibt Fälle in denen Schüler die Qualität von Experten erreichen.

Der zweite Arbeitsschritt- recherchieren und sammeln
Jetzt müssen die unterschiedlichen Positionen geklärt werden. Dazu müssen Fakten gesammelt und jeweils geprüft werden. Beim Sammeln besteht nicht nur die Schwierigkeit die Parteien voneinander abzugrenzen, sondern auch einen roten Faden zu finden.

Der dritte Arbeitsschritt- ordnen und gliedern
Als nächstes muss das gesammelte Material geordnet werden. Es ist sinnvoll dabei zunächst eine Rangfolge der Argumente und Informationen zu erstellen. Diese muss sich zudem in der nötigen Gliederung finden. Hierbei ist zu bedenken, ob man in zeitliche Phasen unterteilt und diese einzeln behandelt oder ob man die Argumentation im Ganzen betrachtet. Vor allem komplexe Themen können hierbei viele Gestaltungsmöglichkeiten bieten und beim Verfassen einer Erörterung viel Unsicherheit mit sich bringen.

Der vierte Arbeitsschritt- der Aufbau einer dialektischen Erörterung
Die dialektische Erörterung ist wie der klassische Aufbau eines Aufsatzes. Sie beginnt mit der Einleitung, es folgt der Hauptteil und letztlich der Schluss. Durch die Einleitung wird auf das Thema herangeführt. Dieser Beginn darf durchaus aphoristisch oder erzählend sein. Schließlich muss ja das Interesse des Lesers geweckt werden. Die Einleitung beinhaltet auch kurz beide Positionen, zudem werden wichtige Begriffe und Sachverhalte vorgestellt. Innerhalb des Hauptteils werden die einzelnen Positionen erläutert sowie gegeneinander gesetzt. Je nach Thema richtet sich hierbei die Form. Daher kann hier lediglich eine klassische Position dargestellt werden, welche im konkreten Fall aber überhaupt nicht hilfreich sein könnte. Innerhalb einer klassischen Position wird zuerst die Behauptung oder die These einer Partei behandelt und dabei deren Belege und Gründe erörtert. Danach wird eine Gegenthese zusammen mit Belegen und Gründen dieser Partei vorgestellt. Der dritte wichtige Abschnitt innerhalb des Hauptteils sind die beiden Standpunkte, welche nun gegeneinander abgewogen werden. Hierbei wird eine Entscheidung hervorgerufen oder ein Kompromiss eingegangen. Außerdem könnte an dieser Stelle noch eine dritte Position eingebracht werden. Im Schlussteil der dialektischen Erörterung wird diese abgerundet. Dabei knüpft dieser an die Einleitung an und zeigt kurz ähnlich Streitfälle auf und stellte einen Ausblick in die Zukunft vor.

Arbeitsschritte fünf und sechs- das Schreiben und die Präsentation

Vor dem Schreiben einer Erörterung, sollte das Thema vorher so gegliedert sein, dass es für den Leser transparenter ist. Umso besser die Gliederung, desto leichter gelingt die Niederschrift. Beim Schreiben müssen einige stilistische Regeln beachtet werden. Hierzu gehören die Verwendung des Präsens, das Beschränken auf poetische und rhetorische Mittel, Schreiben von kurzen Sätzen und das kenntlichmachen von indirekten und direkten Zitaten. Nach dem Niederschreiben der Erörterung, sollte eine längere Pause gemacht werden um diese dann mit Abstand noch Mal kritisch zu betrachten und eventuelle Veränderungen vorzunehmen. Erst wenn die Erörterung „rund“ wirkt, ist auch die Formatierung gut.