Der Besuch der alten Dame Inhaltsangabe Zusammenfassung

Der Besuch der alten Dame Inhaltsangabe Zusammenfassung

 

Mit Geld ist so ziemlich alles und jeder zu kaufen. Kaum perfekter, als in Friedrich Dürrenmatts Buch “Der Besuch der alten Dame“, wird das verdeutlicht.

Güllen, ein kleines, heruntergekommenes Städtchen, erwartet hohen Besuch. Claire Zachanassian hat sich angekündigt. Die mittlerweile alte Dame wurde einst als Klara Wäscher in Güllen geboren und wuchs in der Kleinstadt auf. Die meisten Leute nannten sie damals Kläri. Zu dieser Zeit ging es Güllen und seinen Bürgern noch gut. Doch viele Jahre später, als Claire, wie sich Klara nun nennt, in die Stadt zurückkehrt, regiert die Armut. Claire hingegen hat es zu Geld gebracht, zu sehr viel Geld. Ihr riesiges Vermögen verdankt sie zahlreichen Männern, mit denen sie im Laufe ihres Lebens verheiratet war. Alle diese Herren hatten eins gemeinsam: sie waren nicht nur gut situiert oder wohlhabend, nein, sie waren steinreich! Claire wurde durch diese Ehen, von denen sie im Laufe ihres Lebens oft selbst nicht mehr genau wusste, wie viele es letztendlich waren, zur Multimillionärin.

Natürlich ist es den Bürgern Güllens bekannt, was aus “ihrer“ kleinen, in Armut groß gewordenen Kläri mittlerweile geworden ist. Sie erhoffen sich von dem Besuch der alten Dame eine großzügige finanzielle Zuwendung. Nötig hätten sie es allemal, sind doch die Häuser der Stadt so baufällig, dass Einsturzgefahr droht, und die Schlaglöcher auf Güllens Straßen kaum noch zu zählen.

Claire Zachanassian soll einen würdigen Empfang bekommen. Das haben sich die Bürger vorgenommen. Eine schöne Feier, eine festliche Ansprache des Bürgermeisters, all das soll dazu beitragen, Claire zu einer Stiftung in Milliardenhöhe zu bewegen. Würde sich endlich Güllens Wirtschaftslage wieder bessern, so ginge es auch den Bürgern wieder gut, und sie könnten endlich unbeschwert und sorglos leben.

Doch nicht nur die Bürger Güllens haben Pläne und Ziele, auch Claire Zachanassian hat es nicht absolut grundlos nach 45 Jahren in ihren Geburtsort verschlagen. Sie hat noch eine alte Rechnung offen mit dem Kaufmann Ill. Der mittlerweile Siebzigjährige war einst Claires große Jugendliebe. Von ihm erwartete sie als junge Frau ein Kind und hatte sich nichts mehr gewünscht, als dass er zu der Vaterschaft gestanden und sie geheiratet hätte. Doch Ill ließ die junge Kläri kläglich im Stich. Eine Vaterschaftsklage wehrte er damals erfolgreich ab. Dabei waren ihm alle Mittel recht, und er scheute weder Falschaussagen noch die Bestechung von Zeugen. Anstatt zu Klara Wäscher und dem gemeinsamen Kind zu stehen, heiratete er in späteren Jahren eine Kaufmannstocher, mit der er heute noch in Güllen lebt. Hier genießt er Ansehen und erfreut sich großer Beliebtheit. Wer einen Rat benötigt geht zu Ill, und hinter vorgehaltener Hand wird er sogar als Nachfolger des Bürgermeisters gehandelt.

Claire sinnt derweil auf Rache. Nie hat sie die damalige Schmach vergessen. Nie hat sie ihrem Geliebten verziehen. Ihr Kind musste sie damals notgedrungen zur Adoption freigeben. Das Baby war gerade einmal ein Jahr alt, als es an einer Hirnhautentzündung erkrankte und verstarb. Ill soll dafür bezahlen. Claire will nichts mehr als seinen Tod.

Sie macht das dem Bürgermeister von Güllen und den Bürgern nur allzu deutlich. Mehr noch, sie lässt klar durchblicken, dass sie bereit ist, der Stadt eine Milliarde zu stiften, unter der Bedingung, dass Ill stirbt.

Obwohl der Bürgermeister sich nach außen hin ziert, und Claires Anliegen als abscheulich, ja, fast schon kriminell darstellt und rigoros ablehnt, ändert sich einiges in Güllen recht plötzlich. Auf einmal sind die Kaufleute wieder bereit Kredite zu gewähren. Die Bürger kaufen neue Kleidung und viele andere Dinge, für die bisher kein Geld mehr vorhanden war.

Natürlich entgeht Ill die Verwandlung seiner Mitbürger nicht. Er bekommt es mit der Angst zu tun. Zu offensichtlich ist die Stimmung umgeschlagen. Man schimpft über ihn, entrüstet sich über sein damaliges Verhalten, und ergreift mehr und mehr Partei für die damals sitzengelassene Claire. Ill sucht Hilfe bei einigen Menschen, denen er bisher immer vertraut hat.

Doch warum trägt auch der Bürgermeister neue Schuhe? Und nicht nur der, sondern auch der Polizist und selbst der Pfarrer. Letzterer hat sogar neue Glocken in die Kirche hängen lassen. In ganz Güllen kann man förmlich die Hoffnung eines jeden riechen, dass irgendjemand Claires Wunsch nachkommt, und Ill ins Jenseits befördert. Endlich soll die Milliardenspende fließen. Keiner wünscht sich etwas mehr, wie dieses Geld endlich in der Stadtkasse zu wissen.

In einem Gespräch unter zwei Augen rät der Bürgermeister Ill zum Selbstmord, was dieser allerdings vehement ablehnt. Doch nun ist die Lage mehr als klar. Alle wollen seinen Tod! Schließlich ist auch er selbst fast schon überzeugt, dass sein baldiges Ableben für Güllen wohl das Beste wäre. Selbst in seiner Familie geht es wieder aufwärts. Auch sie hat neue Kleidung und Schuhe. Den Plan, nach Australien zu fliehen, gibt er schnell wieder auf. Letztendlich ist Ill aber zermürbt genug, um sich selbst auszuliefern. Schuldgefühle gegenüber Claire Zachanassian und große Angst lassen ihn diesen Entschluss fassen. Gerade als er sich stellen will, verkündet der Bürgermeister, dass Claire Zachanassian der Stadt die erhoffte Milliarde stiften wird.

Es folgt eine Versammlung, auf der alle Bürger der Stadt Güllen die Spende annehmen. Damit besiegeln sie Ills Tod, der ebenfalls der Versammlung beiwohnt. Ill ist sich dessen wohl bewusst, denn er geht, ohne zu zögern, auf die Menschengasse zu, die die Bürger vor ihm gebildet haben. Sie umschließen ihn, bedrängen ihn, lassen ihn nicht mehr entkommen. Als sie auseinander gehen, bleibt Ill tot am Boden liegen. Hätten sie ihn nicht aus Geldgier erwürgt, könnte man meinen, er sei an einem “Herzschlag“ gestorben.

Ill ist tot und Güllen und seine Bürger sind um eine Milliarde reicher. Zudem sonnen sie sich in der beruhigenden Gewissheit, dass nun wieder Gerechtigkeit herrscht. Ill hat bekommen, was er schon lange verdient hatte. Wie er gehandelt hatte benimmt sich kein ehrenwerter Mensch! Darüber waren sich alle einig.

Die alte Dame indes überreicht dem Bürgermeister den Milliardenscheck. Danach verlässt Claire die Stadt. Sie hat bekommen was sie wollte, Rache und Genugtuung! Ills Leichnam, der zuvor in einen Sarg gebettet wurde, nimmt sie mit, und reist nach Capri. Hier lässt sie den toten Kaufmann und einstigen Geliebten neben ihrem toten Kind beisetzen.

 

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3 Antworten zu „Der Besuch der alten Dame Inhaltsangabe Zusammenfassung“

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