Die Physiker Interpretation zu Friedrich Dürrenmatts Buch
Interpretationen
Günter Kunert (1929* Berlin ) ist ein Autor der sich mit dem Problem der Staatsgewalt auseinandersetzt. Er nennt seine eigene Kindheit eine staatlich verpfuschte Kindheit. Günter Kunert ist jüdischer Abstammung und lebte viele Jahre seines Lebens in der DDR. Schriftsteller wurden in der DDR häufig kritisiert, da sie den Staat in ihren Werken zu skeptisch und pessimistisch sahen. Eine freie Meinungsbildung war in der DDR strafbar, besonders wenn die Meinung den Staat und die Politik betraf. Der Dichter, Publizist und Essayist zählt zu den vielseitigsten und produktivsten deutschen Schriftstellern der Nachkriegszeit.
Typisch für ihn als Schriftsteller ist es durch pessimistische Grundstimmung Probleme der Vergangenheit detailliert und kritisch zu beschreiben.
Die Kurzgeschichte „Zentralbahnhof“ von Günter Kunert (1972) spielt im November irgendeines Jahres in einem nicht bekannten Ort, von dem nur bekannt ist, dass es dort einen Zentralbahnhof gibt. Es lässt sich jedoch vermuten, dass die Handlung zur Zeit des Nationalsozialismus spielt, da es sich eindeutig um eine Diktatur handelt in der Menschen wahllos hingerichtet wurden. Hauptthemen sind Kritik an Diktaturen und an den Menschen, die eine Diktatur akzeptieren, bzw. sich nicht trauen etwas dagegen zu unternehmen und an den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten. Die Hauptfigur, die einfach nur als „Jemand“ bezeichnet wird, erhält einen Brief, in dem sie aufgefordert wird, sich zu ihrer Hinrichtung leichtbekleidet im Klo des städtischen Zentralbahnhofes einzufinden. Vergeblich sucht sich der „Jemand“ Rat bei Freunden und sogar bei einem Rechtsanwalt, die ihm aber nicht helfen wollen. Daher erscheint er auf dem Herrenklo, wo er schließlich tot aufgefunden wurde, wahrscheinlich ist er erfroren, da er nur leicht bekleidet ist und da es Winter ist. Die Gattung der Kurzgeschichte zeichnet sich generell, wie auch in diesem Beispiel, dadurch aus, dass der Leser sich direkt im Geschehen befindet, während die Handlung am Ende der Geschichte abgeschlossen ist.
Die Kurzgeschichte trägt die Überschrift „Zentralbahnhof“. Aus ihr kann man bisher nur ahnen, dass es sich um einen wichtigen Ort in der Geschichte handelt.
Die Hauptfigur ist eine anonyme Figur, die jedoch nur als „Jemand“ bezeichnet wird. Dieser entdeckt an einem „sonnigen Morgen innerhalb seiner Wohnung“ auf seinem „Frühstückstisch“ ein „amtliches Schreiben“. Dieses Schreiben steht im direkten Kontrast zur äußeren Situation, die harmonisch und alltäglich wirkt, vor allem durch die Sonnenstrahlen und das alltägliche morgendliche Frühstück. Der Brief hingegen, der auf „grauem, lappigem Papier“ gedruckt ist, „überfällt“ ihn. Dies verstärkt zum einen den Kontrast und zum anderen ist dies eine Personifikation. Der Brief steht also stellvertretend für die Leute, die ihm geschrieben haben. Da das Äußere des Briefes so miserabel aussieht, ergibt dies schon einen ersten negativen Eindruck. Der Inhalt des Schreibens ist ebenfalls ein strikter Gegensatz zum morgendlichen Idylle. Es ist ein Befehl, zu seiner „Hinrichtung“ in den „Zentralbahnhof“ zu kommen. „Bei Nichtbefolgung droht eine Bestrafung“ . Dies ist sehr Grotesk und wird außerdem noch durch die Bitte mit „leichter Kleidung“ zu erscheinen verstärkt. Dies ist eine indirekte Kritik gegen die Autoren des Briefes, also gegen die Regierenden. Dieser jemand nimmt diese Sache sehr ernst, was sich daran erkennen lässt, dass er „verzagt“ bei seinen Freunden auftaucht. Er wird nun auch nicht mehr jemand genannt, sondern „der solchermaßen Betroffene“ , was seine emotionale Lage zeigt. Ein weiterer Beleg ist seine Forderung nach „dringlichem Rat“ . Außerdem möchte er nichts essen oder trinken.. Die Freunde sind zu Beginn des Gespräches hilfsbereit, da sie ihm „Getränke und Imbiss“ anbieten. Jedoch, sobald sie von der vermeintlichen Hinrichtung hören, ändern sie ihre Haltung. Sie werden abweisend und versuchen ihn so schnell wie möglich loszuwerden. Sie haben sogar richtige Angst Kontakt mir ihm zu haben. Dies zeigt sich darin, dass sie sich weigern ihm zu helfen und stattdessen nur durch „ernstes und bedeutungsvolles Kopfschütteln“ ihr Interesse vortäuschen. Außerdem wird er plötzlich nur noch als „begrenzt Lebendiger“ beschrieben und sie sind froh, als er weg ist. Sie atmen heimlich auf als die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen ist. Als Begründung für ihr Verhalten stellen sie sich die Frage, ob es sich lohnt „wer weiß nicht was alles auf sich zu laden“ , da man ihn sowieso nicht retten kann, wie sie glauben. Da der begrenzt Lebendige immer noch keine Unterstützung bekommen hat, versucht er es nun bei einem „Rechtsanwalt“ . Aber auch dieser Rechtsanwalt hat nicht im geringsten das Interesse ihm zu helfen. Um sich selber jeden Ärgern vom Hals zu halten angeblich, um „Repressalien auszuweichen“, rät er ihm den Termin auf „jeden Fall einzuhalten“ . So versucht der Rechtanwalt ihn sogar mit Lügen zu vertrösten, was sich daran belegen lässt, dass er behauptet, dass die Sache mit der Hinrichtung ein „Druckfehler“ sei. Das ganze hieße in „Wirklichkeit „Einrichtung“. Ein weiter sinnloser Rat ist „Abwarten“. Es geht schließlich um eine festgesetzte Hinrichtung, daher ist Abwarten das Schlimmste, was man machen kann. Schließlich behauptet der Rechtsanwalt sogar, der Jemand sollte ihm „vertrauen“. Der Jemand glaubt dies alle, oder will es zumindest glauben, da diese eine Hoffnung ist, nicht sterben zu müssen. Da er jedoch keine Erfahrung hat und still alles glaubt, was der Rechtsanwalt zu ihm sagt, wird er nun auch „frisch gebackener Klient“ genannt. Nun ist er erst recht verzweifelt und aufgeregt, weshalb er sich „schlaflos“ in seinem „durchfeuchteten Laken“ wälzt. Er ist sogar so verzweifelt, dass er eine Fliege mit „brennendem Neid“ um ihre Freiheit beneidet. Hierzu hat er überhaupt keinen Grund, da eine Fliege in der Regel nur wenige Tage lang lebt, also wesentlich kürzer als er. Dies zeigt noch einmal die Verzweifelung und Ratlosigkeit. Vor lauter Niedergeschlagenheit durch die abweisenden Haltungen der anderen Figuren, versuch er es noch einmal bei seinem „Nachbarn“, den er „mitten in der Nacht“ aus dem Bett läutet. Dieser ist so abweisend, dass er sich noch nicht einmal auf ein Gespräch einlässt, sondern ihn einfach nur durch das „Guckloch anglotzt“. Er wird nicht angeschaut, nein er wird angeglotzt. Dies ist eine sehr abwertende Geste des Nachbarn. Er hat scheinbar große Angst sich dem „zur Herrentoilette Beorderten“ zu nähern. So starrt er ihn „ausdruckslos“ an. Dies zeigt, dass er weder Mitleid, noch richtigen Hass empfindet. Er hat, wie alle anderen Figuren auch, Angst vor den möglichen Folgen. Da es sich sehr wahrscheinlich um eine Diktatur handelt, in der „Gegner“ ohne Rücksicht und teilweise ohne Grund sogar umgebracht werden. Daher könnte dies alles eine Metapher für die Zeit des Nationalsozialismus sein, in der vor allem Juden „grundlos“ hingerichtet wurden, genau wie es mit dem Jemand geschehen soll. Da der Einzelne keine Rechte hat, hat auch der Rechtsanwalt keine Möglichkeit sich dem Staatswillen zu widersetzen. So hat der „zur Herrentoilette Beorderte“ keine andere Wahl, als „pünktlich“ im Zentralbahnhof zu erscheinen. Der Zentralbahnhof wirkt kalt, da der Jemand „fröstelt“ . Dies bezieht sich zwar auf die Temperatur, ist aber im übertragenen Sinne auch auf diesen Ort bezogen (Metapher). Der Ort selber ist menschenleer. Nur „hier und da gähnt ein beschäftigungsloser Gepäckträger“ . Der „Boden wird gefegt und immerzu mit einer Flüssigkeit besprengt“ . Dies erzeugt eine Vorstellung von Abstoßung und Sinnlosigkeit, ja sogar von Gefühlskälte. Dies sind sicher auch die Gefühle, die im „zur Toilette Beorderten“ vorgehen. Die Situation ist ihm sehr unbehaglich, vor lauter Angst hat er sogar die Anweisung so weit befolgt, dass er trotz der Kälte „das leichteste, was er an derartiger Kleidung besitzt“ trägt. Dies ist doch sinnlos, da er sowieso nichts zu befürchten hat, da er sowieso sterben soll. Doch vor laut Angst und Verwirrtheit handelt er so, wie es ihm befohlen wurde. Schließlich betritt er den Ort an dem er sterben soll, die „Herrentoilette“. Auch diese Toilette wirkt abstoßend durch die „spiegelnde Leere“ in der sein „einsamer Schritt“ „hallt“. Diese sterile Sauberkeit erinnert stark an ein Krankhaus oder ähnliches, was ebenfalls sehr abstoßend wirkt auf viele Leute. Schließlich betritt er seine Todeskabine „Kabine 18“ . Hier soll er sterben. Der Jemand ist dermaßen eingeschüchtert, dass er versucht sich selbst einzureden, dass gar nicht passieren wird. So „zuckt in ihm die Gewissheit auf, dass gar nichts passieren wird“ . Dies wiederholt er noch öfters, um sich selbst zu beruhigen. Dies zeigt sehr deutlich die verzweifelte Lage in der er sich befindet. Er ist sicher, dass dies die letzten Minuten seines Lebens sind. So wiederholt er hoffend die Worte seines Rechtsanwaltes: „Vertrauen! Vertrauen!“ .Eine, wie er sie empfindet „euphorische Stimmung“ steigt ihm in die Kehle. Dies ist nichts weiter als eine weitere Ausdruck seiner Angst. Ein weiterer Beleg ist, dass er das Schloss der Toilette „fächelnd verriegelt“ in der Hoffnung, dadurch geschützt zu werden. Dies ist natürlich völlig sinnlos, da es keinerlei Schutz bietet. „Eine Viertelstunde später“ wird sein „Leichnam&
ldquo; aufgefunden. Über seinen Tot wird nichts weiter gesagt. Es lässt sich zwar vermuten, dass er erfroren ist, da er trotz des Winters nur sehr dünn angezogen war, es ist jedoch völlig unwichtig, wie er gestorben ist. Wichtig ist nur, dass die „Herrscher“ ihr Ziel erreicht haben. Der Jemand ist tot. Das sein Tot Absicht war, lässt sich daran belegen, dass die beiden „Toilettenmänner“ ohne jeglichen Kommentar und ohne jeden Gemütsausdruck die Leiche wegschaffen. Ohne Zögern bringen Sie die Leiche in die Rotziegeligen Tiefen des Zentralbahnhofes, von dem jeder wusste, dass ihn weder ein Zug jemals erreicht hatte, obwohl oft über seinem Dach Rauch angeblicher Lokomotiven hing“. Dies zeigt, dass der Zentralbahnhof mit seiner Herrentoilette eine Metapher für die Konzentrationslager der Nationalsozialisten ist. Dort wurden die Opfer ebenfalls mit Zügen hingebracht, was den Namen Zentralbahnhof erklärt. Der angebliche Rauch stammt aus den Verbrennungen der Leichen, wie sie damals durchgeführt wurden. Die Macht der Diktatoren wird dadurch deutlich, dass „jeder wusste“, dass es ein KZ war, aber niemand traute sich dem Jemand die Wahrheit zu sagen. Sie hatten Angst selber in sein solches Lager zu müssen! Im Gegensatz zu der Aussage, dass alle es wüssten, steht die Behauptung des Jemand: „Man weiß es ja selber nichts darüber…“ Auch durch die Ellipse wird betont, dass der Jemand es schon weiß, es aber nicht wahrhaben will. Er möchte das alles am liebsten Verdrängen und lieber die Lügen glauben, die ihm der Rechtsanwalt erzählt. Nichts anderes macht er als er sich auf der Toilette einredet, dass das alles nur ein Missverständnis sei! Der Weg des Jemand bis zum Tod lässt sich als Leser besonders stark nachempfinden, da die Handlung im Präsens aus sicht des Jemand und nach seinem Tod aus Sicht eines allgegenwärtigen Erzählers erzählt wird. Es regt den Leser besonders durch die Groteske Gestaltung des Textes an, weiterzulesen, da der Leser erst zum Schluss erfährt, dass die Handlung auf tragische Weise mit dem Tod des Jemand endet. Stellen, wie die angedrohten Strafen bei Nichtbefolgung der Befehle in dem Brief oder der Rat des Rechtsanwaltes, einfach mal hinzugehen, es sei bestimmt ein Druckfehler und er solle sich auf der Herrentoilette des Zentralbahnhofes einrichten werden vom Leser beim ersten Lesen des Textes zunächst als Witze und Ironie aufgefasst. Dies ist, wie sich zum Ende des Textes zeigt, falsch.
Einleitung:
Das Werk „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller ist ein bürgerliches Trauerspiel. Es wurde im 18. Jahrhundert verfasst. Der ursprüngliche Titel des Stückes lautet „Luise Millern“ und trug somit den Namen einer der Hauptfiguren. Kabale und Liebe besteht aus fünf Akten, welche jeweils in eine unterschiedliche Anzahl von Szenen gegliedert sind. Schillers Werk wird auch als politisches Tendenzdrama bezeichnet. Das Hauptthema ist der Konflikt zwischen Adel und Bürgertum. In Kabale und Liebe wird der Absolutismus angegriffen, es ist folglich eine Anklage gegen die völlige Rechtlosigkeit der Untertanen (Bürgertum) und die Machtausübung des Adels. Friedrich Schiller greift in diesem Stück auch auf Erlebnisse in seiner Kindheit bzw. Jugend zurück. Wichtig hierfür waren die Erlebnisse auf der Schule vom Herzog Karl Eugen. Zu dieser Zeit wirkte jener Konflikt stark auf ihn ein, mit Kabale und liebe konnte Schiller diese Ereignisse verarbeiten und rächte sich an den Machenschaften des Herzogs. In der Szene sechs des zweiten Aktes findet ein Gespräch zwischen Präsident von Walter, Miller, Luise Miller, Ferdinand von Walter und Frau Miller statt. Es finden Dialoge zwischen den jeweiligen Personen statt, wobei Frau Miller keine tragende Rolle spielt. In dieser Szene wird dargestellt, wie Präsident von Walter die Familie Miller besucht, um Luise näher kennenzulernen. Dabei kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen den Beteiligten.
Hauptteil:
Die Szene sechs des zweiten Aktes könnte man in drei Teile gliedern. Im dem ersten Teil erkundigt sich Präsident von Walter über Luise, danach kommt es zum Konflikt zwischen den Präsident und Miller und als dritten Teil könnte man den Wutausbruch des Präsidenten und dessen angekündigte Rache bezeichnen.
Präsident von Walter möchte mehr über Luise Miller erfahren. Deshalb besucht er die bürgerliche Familie in deren Haus. Wichtiger Schwerpunkt dieser Szene ist das Gespräch zwischen Präsident von Walter und Miller. Beide Parteinen haben ein gemeinsames ziel, sie wollen, das Luise und Ferdinand von Walter zusammen kommen bzw. bleiben. Ein wichtiger Grund ist der Ständeunterschied, da Ferdinand von Walter aus der Schicht des Adels stammt, Luise Miller jedoch nur aus dem Bürgertum. Zu jener Zeit war es nicht möglich und unerwünscht, dass sich Bürger und Adel vereinen. Der Präsident sieht Luise nur als Geliebte Ferdinands und achtet nicht auf die Gefühle und Wünsche seines Sohnes. Miller sieht in der Beziehung auch keine Zukunft. Er will Luise nicht als zukünftige Mätresse Ferdinands sehen. Luise Miller und Ferdinand lieben einander und schworen sich dies auch. Luise ist im Verlauf des Gespräches höflich und zurückhaltend. Sie reagiert immer mit Respekt auf Fragen und Äußerungen. Anfangs fragt der Präsident die Tochter Millers aus. Er will wissen, wie sie zu Ferdinand steht „Wie lang kennt Sie den Sohn des Präsidenten?“, „Aber er bezahlte Sie doch jederzeit bar?“. Das zweite Zitat zeigt, dass sich der Präsident nicht vorstellen kann, dass Luise Ferdinand wirklich liebt. Er bezeichnet Luise als Hure und findet die Idee einer Beziehung zwischen ihr und Ferdinand regelrecht lächerlich „Eine lustige Zumutung! Der Vater soll die Hure des Sohne respektieren.“. Dies spiegelt auch die allgemeine Einstellung des Präsidenten wider. Für ihn zählen nur Macht, Reichtum und Erfolg. Liebe, Zuneigung und Fürsorge spielen keine wichtige Rolle. Als Luise als Hure bezeichnet wird, hält sich Miller nicht zurück und verteidigt seine Tochter „das Kind ist des Vaters Arbeit- wer das Kind eine Mähre schilt, schlägt den Vater ans Ohr und Ohrfeig` um Ohrfeig`“, seinen Namen „Ich heiße Miller“ und seinen Stand. Wichtig sind auch die Szenenhinweise „bis jetzt furchtsam auf der Seite gestanden, tritt hervor in Bewegung, wechselweise für Wut mit den Zähen knirschend und für Angst damit klappernd“. Trotz seiner Wut hält sich Miller zurück und behält seine Untertänigkeit bei. Die Unterwürfigkeit wird durch folgende Aussage verdeutlicht: „Euer Exzellenz“. Miller entwickelt innerhalb des Gesprächs mehr Selbstbewusstsein, was am Ende soweit führt, dass es den Präsidenten des Hauses verweist „… aber den ungehobelten Gast werf ich zur Tür hinaus“. Eine wohl wichtige Aussage ist der mehrmals auftretende Satz „Halten zu Gnaden.“. dieser Ausspruch wird von Miller verwendet. Anfangs wird dieser Satz unterwürfig betont, entwickelt sich aber. Es wird von Miller immer selbstbewusster ausgesprochen. Durch die steigende Selbstsicherheit Millers, steigt auch die Angst der Mutter, dass sie deshalb verurteilt werden könnten „… Mann! Du bringst Weib und Kind um.“. Diese Aussage der Mutter wird jedoch ignoriert, da sie keine wichtige Stellung im Hause hat und somit auch kein Mitspracherecht. Aber nicht nur die Angst der Mutter, sondern auch die Wut des Präsidenten steigert sich „vor Wut blaß“. Er duldet es nicht, dass ein Bürger in dieser Weise mit ihm redet und ihn sogar des Hauses verweisen will. Als Konsequenz will sich der Präsident rächen, indem er die ganze Familie bestrafen will „Vater ins Zuchthaus- an den Pranger Mutter und die Metze von Tochter“, „Ich will meinen Haß an eurem Untergang sättigen, die ganze Brut, Vater, Mutter und Tochter will ich meiner brennenden Rache opfern!“. Die Gerichtsdiener holen Vater und Mutter jedoch erst in der nächsten Szene. Der Präsident hat weder zu Familie Miller, noch zu seinem Sohn ein gutes Verhältnis. Er akzeptiert keine anderen Meinungen, dies spiegelt sich im Text deutlich wider. Von Walter nimmt den größten Sprachanteil ein, denn er sieht seine Gesprächspartner nicht als ebenwürdig. Ferdinand versucht seinen Vater von dem Gedanken, Familie Miller zu bestrafen, abzuhalten „O nicht doch! Seid außer Furcht! Ich bin zugegen. Wenn Sie sich selbst lieben, keine Gewaltsamkeit- Es gibt eine Gegend in meinem Herzen, worin das Wort Vater noch nie gehört worden ist- dringen Sie bis in diese!“. Er redet dabei mit seinem Vater zwanglos und „gelassen“. Der Präsident reagiert wütend und respektlos „Nichtswürdiger! Schweig! Reize meinen Grimm nicht noch mehr!“ Während alle anderen Beteiligten ihren Anstand bewahren, reagiert von Walter respektlos und unhöflich. Letztlich übt er seine Macht aus und will Familie Miller einsperren, da diese sich nicht alles bieten lassen.
Schluss:
Zusammenfassend ist zu sagen, dass Präsident von Walter bestrafen will. Beide Seite, also Der Präsident und Miller, wollen nicht, das ihre Kinder zusammenbleiben. Die Eigentliche Absicht der beiden, nämlich die Liebenden auseinander zu bringen, endete in einem Streitgespräch. Diese ist gekennzeichnet durch Beschimpfungen und ungerechte Äußerungen, welche von dem Präsidenten provoziert bzw. selbst gehandhabt wurden. Die sechste Szene spiegelt die Respektlosigkeit des Adels gegenüber dem Bürgertum wider. Im Bezug auf das gesamte Stück wird nochmals deutlich, dass sowohl Miller als auch von Walter von einer Beziehung der Liebenden absehen, Da Mutter und Vater Miller in einer der folgenden Szenen in Gewahrsam genommen werden, ist diese Szene auch wichtig für den Verlauf des Dramas. Luise schreibt einen falschen Brief (und gibt Eid darauf) um ihre Eltern zu befreien, somit entsagt sie sich der Liebe Ferdinands und die Kabale geling.