Kategorie: Inhaltsangaben

Inhaltsangabe

  • Grafeneck Inhaltsangabe Zusammenfassung Rainer Gross

    Grafeneck Inhaltsangabe

    Ort der Handlung ist das kleine vergessene Dorf Buttenhausen auf der Schwäbischen Alb. Die Hauptfigur ist Hermann Mauser, ein eigenbrötlerischer, verschrobener einundsechzigjähriger Grundschullehrer. Seit dreißig Jahren unterrichtet er die Kinder Buttenhausens, geradlinig und eintönig. Das Leben in diesem gottverlassenen Dorf gleicht einem Bilderband der Jahreszeiten. Jahr für Jahr ziehen Frühling, Sommer, Herbst und Winter vorüber, als einzige Änderungen im Leben der Einwohner. Eine fade Idylle beginnt sich vor dem geistigen Auge des Lesers auszubreiten. Aber es gibt keinen Ort ohne Vergangenheit, so wenig wie es einen Menschen ohne Vergangenheit gibt.

    Und eines Tages erhebt sie sich aus dem Dornröschenschlaf, mit brutaler Deutlichkeit wird sie vor die Augen der entsetzten Bewohner gezerrt, denn die Vergangenheit ist nicht vergangen. Auch nicht in Buttenhausen, obwohl es dort "keine Nazis" gab, und "die Juden den Ort schon lange zuvor verlassen hatten". Die Erinnerung erwacht, ausgelöst durch ein brutales Verbrechen. Im Berg, in einer Lehmkammerhöhle findet Hermann Mauser die mumifizierte Leiche eines Mannes und mit einem Mal wird alles wieder lebendig und die Vergangenheit kehrt zurück. Ereignisse tauchen auf aus dem Schlund der Vergessenheit und der Sohn eines ehemaligen Polizisten sieht sich der Konfrontation mit der Ermordung von Behinderten im dritten Reich gegenüber. Der Vater versuchte sich damals gegen das laufende Unrecht des in Grafeneck vollzogenen Euthanasieprogramms zu stellen. Die behinderte Schwester Mutz fiel diesem zum Opfer, als Hermann Mauser acht Jahre alt war, ohne dass sein Vater dies verhindern konnte. Die Ohnmacht gegen dieses grauenvolle Regime, raubte seiner Mutter die Lebensfreude und sie wählte, ausgelöst durch die Ermordung der Schwester Mutz, den Freitod. Mauser erkennt, dass es Taten in Form von Verbrechen gibt, die die Zeit nicht auslöschen kann. Er empfindet die Last einer Schuld, die keiner vergeben kann und für die es keine Erleichterung, keine Sühne gibt. Er ist allein, allein mit diesem Gefühl, allein mit einem Kaskadenartigen Schuldkomplex, der sein Leben zu überschwemmen droht und lädt sich daher eine Schuld auf die Schultern, die niemals die seine war.

    Die Untersuchung des Mordfalles leitet Kommissar Greving aus Reutlingen. Er soll herausfinden, wer den Mann aus der Lehmkammerhöhle erschossen hat. Ein interessantes Spiel zwischen Mauser Greving und ortsansässigen Protagonisten beginnt. Viele wollen die Vergangenheit nicht sehen und verleugnen sie, obwohl ihnen die rauchenden Schornsteine des Krematoriums von Grafeneck, gleichwohl wie die grauen Busse wie brennende Fanale im Unterbewusstsein stehen.

    Ein spannendes dunkles Buch, geschrieben in nahezu suggestiver Sprache. Es gibt keine Idylle und keinen Garten Eden, solange die Schatten der Vergangenheit die Zukunft verdunkeln.

  • Weggesperrt Inhaltsangabe Zusammenfassung

    Weggesperrt Inhaltsangabe Zusammenfassung

    Das Buch "Weggesperrt" der Autorin Grit Poppe ist 2009 im Cecilie Dressler Verlag erschienen. Ausgestattet mit einem Nachwort und einem Glossar zur DDR und ihrer Begrifflichkeit, die sich von der der damaligen BRD doch erheblich unterschied, wird den Lesern eine vergangene Welt und gleichzeitig ein Stück deutscher Vergangenheit vor der Wende 1989 klar gemacht. Im Juni 2010 wurde „Weggesperrt“ mit dem „Lese Peter“ der AG Jugendliteratur und Medien der GEW ausgezeichnet.

    Die besondere Brisanz ist der Handlungszeitraum, denn das geschehen spielt im Jahr 1988, also ein jahr vor der Wende. Hauptfigur ist die 14 jährige Anna, die wie die meisten Kinder in diesem Alter nicht immer Pflegeleicht sind, in der Schule da und dort anecken, aber nicht ernsthafte Probleme haben.
    Das ändert sich von dem Moment an, als Anjas Mutter einen Ausreiseantrag stellt und öffentlich gegen die Politik der DDR protestiert, die durch die Reisebeschränkungen die Bewohner gefangen hält.

    Wie in damaligen Zeiten üblich, wird Anja in einen Jugendwerkhof (Alt Stralau), eine Einrichtung der Jugendhilfe gebracht. Dies geschieht wider ihren Willen, ohne Grund und, ohne dass sie weiß, was mit ihrer Mutter ist.
    Ein Trauma nimmt seinen Lauf, denn Anja ist nicht nur schockiert von den Zuständen im Heim, sondern vor allem von der Willkür der Erzieher, ihren Maßnahmen, die auch vor Gewaltanwendungen nicht Halt machen und dem Drill.

    Dies alles ruft den Widerstandswillen in Anja wach. Sie beschließt zu fliehen und arbeitet obendrein an den Fluchtvorbereitungen. Ihr gelingt die Flucht auch eines Tages und eine Weile auch, bei Verwandten unterzukommen. Dort allerdings wird sie von der Polizei aufgespürt und wieder zurück ins Heim gebracht. Das Trauma beginnt von Neuem: Drill, Sport, Arbeit und Strafen. Die Zuspitzung des Geschehens lässt folglich auch nicht lange auf sich warten. Anja rastet aus. Daraufhin wird sie in den geschlossenen Jugendwerkhof nach Torgau gebracht.

    Das Wort "geschlossen" wirkt fast beschönigend, denn es handelt sich um ein tatsächliches Jugendgefängnis, mit allen seinen Erscheinungen: Stahltore und -gitter, Stacheldraht und Wachhunde sind nur die äußeren Umstände. Viel schlimmer ist das, was den Menschen widerfährt: Willkür. Gewalt, Demütigungen, die sich permanent ins Unermessliche steigern. Anja stellt sich nur die Frage, ob dies ihr Leben ist oder ob es eine Hoffnung gibt. Geheimnisvolle Erzählungen von friedlichen Demonstrationen in der Außenwelt machen die Runde….
    Die Autorin bekennt, dass sie ohne Hilfe der Zeitzeugen der Jugendstrafanstalt Torgau, die nach der Wende zu einer Erinnerungs- und Begegnungsstätte wurde, nie hätte schreiben können.

  • Die Physiker Inhaltsangabe Zusammenfassung Friedrich Dürrenmatt

    Inhaltsangabe/Zusammenfassung von Die Physiker

     Zur ausführlichen Inhaltsangabe von Die Physiker

    Das ganze Stück spielt sich in einer Irrenanstalt ab. Der Handlungsort ist identisch und die Handlung dauert genauso lang wie die Spielzeit.

    1. Akt

    In dem Sanatorium „Les Ceresiers“ sind drei geisteskranke Physiker geboren. Wenn in der letzten Zeit nichts Bedenkliches vorgefallen wäre, würden sich diese als „wahre Musterpatienten“ abgeben. Das Bild der „harmlosen, liebenswerten, irren“ Physiker hat sich jedoch geändert. Ernst Heinrich Ernesti hat vor kurzen Irene Straub mit der Schnur einer Stehlampe erdrosselt. Kriminalbeamte kommen in das Sanatorium um den Mord aufzuklären. Drei Monate zuvor hat Newton die Krankenschwester Dorothea Moser ebenfalls mit einer Vorhangkordel erwürgt.

    Newton erzählt dem Inspektor, dass er in Wirklichkeit Einstein sei, dies aber nicht vor Ernesti erwähnen kann, da sonst die Hölle los wäre. Als Mathilde von Zahnd dazukommt, will der Inspektor mehrere Informationen über den Mord erhalten. Mathilde von Zahnd jedoch, gibt keinerlei Information. Sie teilt dem Inspektor nur mit, dass es sich nicht um einen Mörder, sondern um einen verrückten Kranken handelt. Familie Rose (Fr.Möbius und ihr neuer Gatte, deren drei Söhne) besucht Möbius ein letztes Mal, um sich von ihm zu verabschieden, da sie auf die Marianen abreisen werden.

    Bevor die Familie mit Möbius redet, erzählt Frau Möbius der Chefärztin die Geschichte über ihr Leben mit Möbius. Mit 15 lernte sie ihn als „Waisenbub“ kennen; sie ermöglichte ihm sein Abitur und sein Studium; Heiratete ihn; sie bekamen drei Kinder; sie arbeitete und er schrieb seine Doktorarbeit und als eine Professur in Sicht war wurde er krank. Sie musste 15 Jahre Unterhalt für Möbius zahlen. Die Chefärztin versichert ihr einen weiteren Aufenthalt für ihn.

    Als daraufhin Möbius auftritt scheint er weder seine Kinder – noch irgendwelche Zusammenhänge zu erkennen. Ein Sohn teil ihm mit, dass er später auch Physiker werden will, doch Möbius verbietet ihm diesen Beruf, denn er selbst landete durch diesen Beruf im Irrenhaus. Er spricht von König Salomo und berichtet, dass er ihn ständig erscheine. Als die Jungen ihm zum Abschied etwas auf Blockflöte vorspielen, reagiert er aggressiv. Er konfrontiert die Anwesenden mit Psalmen Salomons und wirft seiner früheren Frau mit diesem Satz hinaus: „Schiebt ab! Für immer! Nach dem Stillen Ozean! […] Ihr sollt verflucht sein! Ihr sollt mit den ganzen Marianen im Marianengraben versaufen! Elftausend Meter tief. Im schwärzesten Loch des Meeres sollt ihr verlaufen, von Gott vergessen und den Menschen!“

    Als die Familie weg ist, ist Möbius mit Schwester Monika alleine. Er offenbart ihr, dass er den Auftritt seiner Familie simuliert habe und seinen Wahnsinn nur vortäuscht. Beide gestehen sich ihre Liebe zueinander. Als Schwester Monika jedoch von Heirat redet, bricht Möbius in Panik aus und erdrosselt mit „Tränen in den Augen“ die Krankenschwester.

    1. Akt

    Der zweite Akt beginnt ähnlich wie der erste Akt. Erneut ist die Polizei, wegen einem Mordfall im Hause. Diesmal wird die die Position vertauscht, denn jetzt spricht die Chefärztin von Mördern und der Inspektor von Tätern. Als Möbius mit dem Inspektor redet, fordert er von ihm, ihn zu verhaften, da er Schwester Monika umgebracht hat. Der Inspektor verweigert eine Verhaftung. Er erklärt Möbius, dass man ihn wegen seiner Unzurechnungsfähigkeit verhaften kann und berichtet, dass für einen Irren keine normalen Gesetze gelten. Nachdem der Inspektor abgegangen ist, setzen sich die drei Physiker zusammen an einen Tisch. Newton und Einstein enthüllen ihre Identität. Sie bekennen, nicht verrückt zu sein, sondern den Wahnsinn nur vorgespielt zu haben. Newton gibt sich als den Begründer der Entsprechungslehre, Physiker Alec Jasper Kilton und Einstein also Physiker Joseph Eisler, Entdecker des Eisler-Effekts zu erkennen. Auch sie sind eigentlich berühmte Physiker, welche jedoch vom Geheimdienst ihres jeweiligen Landes beauftragt worden sind, sich im Irrenhaus einzuschleichen und an Möbius’ Formel zu kommen, denn Möbius war zu dieser Zeit der genialste Physiker den man das „System aller möglichen Erfindungen“ zutraute und diese „Weltformel zu besitzen“ würde für sie die Weltmacht bedeuten.

    Die Morde begründen sie damit, dass die Krankenschwestern bereits Verdacht geschöpft haben, dass Newton und Möbius ihre Verrücktheit nur spielen. Nach den Bekenntnissen verkündet auch Möbius, dass er nicht verrückt ist, sondern den Irren nur vorspielt, um sich in der Anstalt verstecken zu können. Er hat die Formel aller Formeln gefunden und glaubt, dass seine Erfindung, sobald sie in die falschen Hände gerät, Unheil über Menschheit bringen wird. Aus moralischen Gründen hat er sich also von der Welt zurückgezogen. Er appelliert an sie, aus Verantwortung gegenüber der Menschheit seine Entdeckungen vor dem jeweiligen Machtapparat geheim zu halten und als Verrückter in der Anstalt zu bleiben. Er berichtet ihnen außerdem, dass ihre Mission, an die Manuskripte seiner Entdeckung zu kommen, bereits ohne Erfolg ist, da er diese schon verbrannt hat.

    Er will sie vom weiteren Aufenthalt in der Irrenanstalt überzeugen, indem er ihnen klarmachen will, dass sie „draußen“, wegen Mord, sofort ins Gefängnis kommen würden. Erst durch das Argument, dass es nicht um die Freiheit der Physik oder um ihre Unterordnung unter die Machtpolitik eines Landes gehe, sondern um bloße Vernunft, gelingt es Möbius die beiden zu überzeugen. Sie entschließen sich weiterhin hinter der Maske des Wahnsinns zu leben. Nun steht die schlimmstmögliche Wendung bevor. Die Chefärztin erklärt den Physikern, dass auch ihr seit Jahren König Salomo erscheint.

    Es stellt sich heraus das die Chefärztin von Zahnd die einzig wirkliche Verrückte ist. König Salomon sei ihr erschienen und habe ihr aufgetragen, in seinem Namen die Weltherrschaft zu übernehmen. Heimlich hat sie Möbius‘ Aufzeichnungen und ein Unternehmen gegründet, um mit Hilfe der genialen Formel die Welt zu erobern und auszubeuten. Die Pfleger bringen Gitter an den Fenstern der Anstalt an, um sie ausbruchssicher zu machen. Die drei gesunden Physiker sitzen im Irrenhaus fest, während die verrückte Ärztin die Weltherrschaft an sich gerissen hat. In der Schlussszene stellen sich die drei Physiker als diese vor, als die sie sich am Anfang des Stückes ausgegeben haben. (Leseprobe: Schlussdialog von Einstein)

    Danke an Nina fürs Einsenden 🙂

  • Iphigenie auf Tauris Zusammenfassung Inhaltsangabe

    Iphigenie auf Tauris Vorgeschichte

    Agamemnon, der Vater von Iphigenie und Orest, wird auf seiner Heimkehr nach Troja von widrigen Winden aufgehalten. Der Seher Kalchas sieht darin eine Rache der Göttin Diana, der Agamemnon einst eine heilige Hirschkuh getötet hatte. Kalchas verlangt, Iphigenie nach Tauris zu schicken, denn jeder Fremde, der das Land betritt, wird der Göttin geopfert. Diana jedoch hat Mitleid mit Iphigenie, bringt den König Thaos dazu, den Brauch aufzuheben und behält Iphigenie als Priesterin. Agamemnon wird nach seiner Rückkehr von seiner Gattin Klytämnestra und deren Liebhaber ermordet. Orest, der Bruder Iphigenies, tötet die beiden, um den Vater zu rächen.
    Seit dieser Tat fühlt sich Orest von Rachegöttinnen verflucht und verfolgt, nur sein Freund Pylades, von dessen Eltern er aufgenommen wurde, steht ihm zur Seite. Hilfe sucht er beim Orakel von Delphi und bittet Apollo um Beistand. Das Orakel antwortet in einem doppeldeutigen Spruch: Seine Schwester soll nach Griechenland zurückgebracht werden, dann löse sich der Fluch. Orest und Pylades verstehen dies als Auftrag, das Bildnis Dianas wieder in die Heimat zurückzuholen.

    Iphigenie auf Tauris Inhaltsangabe Zusammenfassung

    Die Handlung spielt auf Tauris, wo Iphigenie als Priesterin der Göttin Diana dient. Iphigenie auf Tauris, ein klassisches Drama von Johann Wolfgang von Goethe wurde 1779 in Weimar uraufgeführt, 1786 war die endgültige Fassung fertig. Mit der Figur der Iphigenie als der Lüge unfähigen Priesterin, schuf Goethe sein Idealbild vom „reinen“ Menschen. Die übergeordnete Idee des Dramas ist die Humanität. Die Wahrheit und das Vertrauen in Menschlichkeit und Toleranz sind für Iphigenie der einzige Weg zur Konfliktlösung.Iphigenie wird gegen ihren Willen auf Tauris als Priesterin der Göttin Diana festgehalten. Arkas, der Bote des Taurer Königs Thaos, kündigt dessen Besuch an. Thaos bittet sie zum wiederholten Mal, seinen Antrag doch wenigstens aus Dankbarkeit anzunehmen, denn er habe doch ihretwegen das Gesetz geändert, das gebietet, dass alle Fremden, die auf Tauris eintreffen, der Göttin Diana geopfert werden müssen. Und Iphigenie solle endlich das Geheimnis ihrer geheimnisvollen Herkunft lüften. Iphigenie lehnt den Antrag wieder ab, sie ist der festen Überzeugung, dass ihr Leben und ihr Schicksal in den Händen Dianas liegen, durch ihre Rettung betrachtet Iphigenie sich als das Eigentum der Göttin. Enttäuscht will Thaos sich ebenfalls in den Dienst der Göttin stellen und die Tradition der Opferung jedes neu ankommenden Fremden auf Tauris wieder aufnehmen. Gerade sind zwei Fremde angekommen, die die ersten sein sollen, und Iphigenie bittet Diana um Hilfe.
    Orest hat große Angst, doch Pylades muntert ihn auf und erzählt von der gütigen Priesterin ohne zu wissen, um wen es sich handelt. Iphigenie spricht mit Pylades, er erzählt, er und Orest seien Brüder und Orest habe Brudermord begangen. Iphigenie ist von den Erzählungen über Griechenland tief berührt, Sehnsucht nach der Heimat erwacht. Pylades berichtet ihr auch über den Fall Trojas und über den Mord an ihrem Vater.

    Iphigenie verspricht Orest, sie werde sich bei Diana für sie einsetzen. Sie befragt ihn nach ihren Geschwistern und Orest erzählt ihr von der Aufstachelung Elektras, die zur Ermordung ihrer Mutter Klytämnestra führte. Als er Iphigenies Trauer und Leid sieht, erträgt er es nicht und offenbart seine Identität. Er entscheidet sich für die Aufrichtigkeit und Wahrheit. Pylades hingegen will sich durch List und Lüge der Opferung entziehen. Auch Iphigenie gibt sich zu erkennen, Orest will nur noch sterben um endlich den Erynnien zu entkommen, Iphigenie und Pylades sollen sich alleine retten. Orest sinkt ohnmächtig zu Boden, in seiner Bewusstlosigkeit hat er die „Hadesvision“. Er sieht die längst toten Tantaliden vereint und versöhnt in der Unterwelt. Möglicherweise ist dies der erste Schritt zu seiner Heilung, da er an eine Versöhnung und Vergebung nach dem Tode glauben kann.
    Nach dem Aufwachen glaubt er sich immer noch im Hades mit Iphigenie und Pylades. Die Beiden erbitten von Diana die Heilung Orests. Iphigenie dankt der Göttin für ihre Güte und fleht um Befreiung Orests von dem Fluch. Pylades spricht zu Orest mit sachlichen Worten und will ihn überreden aufzuwachen. Als Orest aus seiner Vision erwacht, fühlt er sich vom Fluch befreit und dankt den Göttern.

    Pylades drängt zur Eile, er will der Gefahr entrinnen und sie planen ihre Flucht. Iphigenie hat ein schlechtes Gewissen, sie möchte den König nicht hintergehen, Pylades jedoch macht ihr Angst. Der Bote Arkas überbringt den Befehl des Königs, mit dem Opfer zu beginnen. Iphigenie zweifelt den Fluchtplan immer mehr an, im Lied der Parzen beschwört sie die Rache der Götter herauf, deutet aber auch ihre Zweifel an.
    Iphigenie fasst einen Entschluss. Sie wendet sich an den König und erzählt ihm die Wahrheit. Thaos ist sehr wütend, dann aber mehr auf sich selbst, denn er glaubt, dass seine Taten Iphigenies Handlungen beeinflusst haben. Als Thaos erfährt, dass Orest Iphigenies Bruder ist, fürchtet er den Verbrecher im Mörder und wird wieder zornig um so mehr, als Orest die Flucht mit Gewalt erzwingen will. Iphigenie hat die Kraft, alle zu beruhigen. Der König gestattet den Dreien die Rückkehr nach Griechenland. Der Orakelspruch hat seine richtige Deutung erfüllt: Orest bringt die Schwester nach Griechenland zurück.

     

    Iphigenie zeigt zuerst ihre Weiblichkeit in Schwäche, in Unterwerfung, in Abhängigkeit und Machtlosigkeit. Dies wandelt sich in Stärke, erst durch vom Zwang befreites Handeln ist es ihr möglich, den Fluch zu lösen. Nicht durch Unterwerfung, sondern nur durch freie Entscheidung kann man zur Menschlichkeit gelangen. Diese Toleranz dem anderen gegenüber ist auch mit schmerzlichem Verlust verbunden: Thoas muss auf Iphigenie verzichten und Iphigenie auf jede Art von Liebe im herkömmlichen Sinn, sie bleibt Priesterin.

    Goethe folgt in dem Aufbau seines Dramas dem der klassischen griechischen Tragödie, das Drama lebt vom gesprochenen Wort und nicht von Handlung. Im letzten Akt müsste die Katastrophe erfolgen, aber Goethe löst den Konflikt auf und betitelt sein Stück somit nicht als Tragödie sondern als Schauspiel.

    Weitere Iphigenie auf Tauris Artikel

  • Der Besuch der alten Dame – Inhaltsangabe Zusammenfassung

    Der Besuch der alten Dame – Inhaltsangabe Zusammenfassung Friedrich Dürrenmatt

     

    In der tragischen Komödie "Der Besuch der alten Dame" von Friedrich Dürrenmatt, geht es um die Milliadärin Claire Zachanassian, die den Bewohnern der verarmten Kleinstadt Güllen ein unmoralisches Angebot unterbreitet.

    Klara Wäscher verlässt als junges Mädchen schwanger, verarmt und entehrt die kleine Stadt Güllen, da sie der junge Alfred Ill für eine Frau aus besseren Verhältnissen verlässt und vor dem Gericht mit zwei Zeugen die Vaterschaft abstreitet. Sie rutscht ab ins Rotlicht-Milleu, das Kind wird ihr weggenommen und stirbt an Hirnhautentzündung, was sie niemals verkraftet.

    Als Prostituierte begegnet sie dem reichen Ölquellenbesitzer Zachanassian, der sie heiratet und zu einer reichen Frau macht. Sie benennt sich in Claire Zachanassian um und führt von da an ein ereignisreiches Leben, in dem sie einen Arm und ein Bein verliert. Nach dem Tod ihres ersten Mannes wird sie durch sechs weitere Heiraten mit reichen, angesehenen Männern zur Milliadärin.

    45 Jahre später kehrt sie alt, in ihre mittlerweile völlig verarmte Heimatstadt Güllen zurück und wird feierlich von ihren Mitbürgern begrüßt, die sich erhoffen, das Claire ihnen finanzielle Unterstüzung bringt, die sie der Stadt tatsächlich anbietet.
    Sie will eine Milliarde geben, für die Gerechtigkeit, verkündet sie und unterbreitet den Güllenern ein unmoralisches Angebot.

    Claire verlangt den Tod von Alfred Ill, der mittlerweile ein alter, verbitterter Krämer ist, der es im Leben zu nichts gebracht hat. Demonstrativ lässt sie einen Sarg, wie auch Kränze in das Hotel tragen, das sie bewohnt und erzählt allen, von dem Unrecht, das ihr hier in Güllen, durch Alfred widerfahren ist. Der Richter von damals, ist heute ihr Bediensteter und bestätigt die Geschichte.
    Zuallererst lehnt die Stadt empört ab und beharrt auf die Menschlichkeit, bald beginnen die ersten jedoch auf Kredit zu kaufen und besser zu leben, als es ihnen allen in Wirklichkeit möglich ist.
    Ill entgeht das durch den Besitz seines Krämerladens nicht und er gerät langsam in Panik. Hilfesuchend wendet er sich an den Bürgermeister, den Polizisten und den Pfarrer, aber selbst die Honoratioren der Stadt weisen ihn ab, und behaupten es wäre Unfug, was er befürchte, da sie bereits dem Geldrausch verfallen sind.

    Nur der Lehrer und der Arzt besuchen Claire Zachanassian nach ihrer letzten Hochzeit und versuchen an ihre Menschlichkeit zu appellieren, in dem sie ihr ein Angebot unterbreiten. Anstatt Güllen eine Milliarde für Ills Leben zu geben, solle sie die Wagnerwerke und andere ehemals geldbringenden Stätten aufkaufen, sie sanieren und wieder Geld mit ihnen machen. Claire verät den beiden jedoch, das sie Güllen schon vor Jahren aufkaufen ließ und die Stadt nur deswegen überhaupt erst in die Armut gerutscht sei. Der Lehrer verfällt daraufhin dem Alkoholismus. Ill hingegen vollzieht langsam eine Wandlung, spricht nocheinmal mit Claire und findet sich nach und nach mit seinem Schicksal ab, da er sich nun verantwortlich fühlt.

    Am Ende lässt Güllen eine Bürgerversammlung abhalten, in der Alfred Ill tatsächlich umgebracht wird. Claire verkündet, ihn mitzunehmen, da sie ihn auf Capri beerdigen will und stellt der Stadt einen Scheck über die vereinbarte Summe aus, den der Bürgermeister entgegennimmt.

  • Der Prozess Kafka – Inhaltsangabe Zusammenfassung Interpretation

    Franz Kafka – Der Prozess Inhaltsangabe Zusammenfassung

    ACHTUNG AN ALLE ABITURIENTEN AUS BADEN WÜRTTEMBERG!!! AUF DER FOLGENDEN SEITE GIBT ES EINEN UMFASSENDEN ÜBERBLICK MIT MATERIALIEN ZU ALLEN 3 PFLICHTLEKTÜREN:

    —–> Deutsch Abitur 2012 Baden Württemberg Zusammenfassung <——–

    Am Morgen seines 30. Geburtstags erwacht Josef K. in seinem Zimmer in einer Pension. Die Köchin seiner Vermieterin bringt ihm nicht wie sonst das Frühstück, dafür wird er von zwei Männern, den „Wächtern“, verhaftet. Diese behaupten von einer Behörde zu kommen und ihm nicht sagen zu dürften, warum er verhaftet sei.

    Zu erst glaubt K., seine Kollegen spielen ihm einen bösen Streich, doch er bemerkt schon bald die Ernsthaftigkeit seiner Lage. Im Zimmer der nicht anwesenden Nachbarin Fräulein Bürstner, erhofft sich K. Auskünfte vom Aufseher über seine prekäre Situation, doch dieser weist K. schroff zurück. Allerdings sagt er K., dass die Verhaftung sein Leben kaum beeinträchtigen wird. Die sich ebenfalls im Zimmer befindenden und herum stöbernden drei untergeordneten Mitarbeiter aus der Bank, in der K. arbeitet, bringen ihn schließlich zur Arbeit.

    Am Ende des Tages geht K. zurück in seine Pension, um sich bei seiner Zimmervermieterin und der Nachbarin für die Umstände zu entschuldigen, die seine Verhaftung verursacht haben. Da die Nachbarin erst spät nach Hause kommt, lauert K. ihr im Flur auf und erzählt ihr anschließend in ihrem Zimmer von den Geschehnissen des Tages, in dem er die Szenerie nachspielt. Fräulein Bürstner bittet mehrfach darum die Unterhaltung zu beenden, da sie sehr erschöpft ist. Als K. sich von ihr verabschiedet, küsst er sie plötzlich auf eine aufdringliche Art und Weise.
    K. erhält für den Sonntag nach seiner Verhaftung eine Vorladung zur Untersuchung seiner Straftat. Ihm wird nicht mitgeteilt, wann er zu erscheinen hat, nur, dass man ihm über die folgenden Untersuchungen auf dem Laufenden halten werde.

    Als er sich Sonntagmorgens zum Ort der Untersuchung begibt, sieht er sich einem alten Wohnhaus in einem halbverfallenem Viertel der Stadt gegenüber. Er findet den Gerichtssaal, ein kleines Zimmer im Appartment eines Gerichtsdieners, gefüllt von ähnlich gekleideten Personen.
    K. versucht die Beamten des Gerichts mit einer langatmigen Rede über die Ungerechtigkeit seiner Verhaftung, den Irsinn des Gerichts, und die korrupten Wächter für sich zu gewinnen, verliert aber schnell die Aufmerksamkeit der Anhörer. Das Publikum teilt sich in zwei Lager (rechts und links). K. entdeckt, dass beide Parteien, und der Untersuchungsrichter, das gleichen Abzeichen tragen. Er echauffiert sich, wird handgreiflich und bezeichnet das Gericht als bestechliche Bande. Damit hat er sich laut Untersuchungsrichter des Vorteils auf ein Verhör beraubt.

    Am nächsten Tag geht K. auf eigene Faust zurück in den Gerichtssaal, in der Annahme, die Verhandlung wird fortgesetzt. In der Wohnung, zu der der Gerichtssaal gehört, trifft er die Frau des dort ansässigen Gerichtsdieners. Sie flirtet mit K. und bietet ihm an, sich für ihn einzusetzen, in der Hoffnung er bringt Verbesserungen in das Gerichtssystem. Nach ersten Sträuben, führt sie ihn zu den Büchern des Untersuchungsrichters, welche voller pornographischer Skizzen sind. Außerdem hat die Frau hat ein Verhältnis mit dem Untersuchungsrichter.

    Weiterhin gibt es noch den Jurastudent Berthold, welcher sie sehr begehre. Als Berthold erscheint, nimmt er die Frau und bringt sie zum Untersuchungsrichter. Diese lässt es willig geschehen. Daraufhin tritt der Gerichtsdiener und Mann der Frau auf den Plan und beklagt sich über ihre Untreue. Er fordert K. zu einer Besichtigung der Kanzleien auf, die sich alle auf Dachböden befinden. Urplötzlich wird K. übel und er verliert das Bewusstsein. Er wird von einem Mädchen und einem Mann nach draußen geführt. Dort geht es K. auf einmal wieder gut.

    An einem der nächsten Abende passierte K. eine Tür, hinter der er Geräusche wahrnahm. Neugierig riss er die Tür auf und sieht wie die zwei Wächter bestraft werden sollen, die ihn verhaftet hatten, weil K. sich über sie beklagt hatte. Er fühlt sich schuldig und versucht vergebens den Prügler zu überreden, die zwei gehen zu lassen. Als einer der beiden Wächter aufschreit, flieht K. vor der Situation. Am nächsten Tag geht er noch einmal zur Rumpelkammer und findet erneut die gleiche Situation vor und wieder geht er einfach weg.

     

    Welche Szene muss im Abitur interpretiert werden? Und welche übergreifende Frage ist möglich, mehr dazu im Forum!

    —-> Welche Themen vermutet ihr im Abi 2012 in Baden Württemberg in Deutsch?

    Nach einem Briefwechsel besucht der Onkel Josef K. in der Bank, und biete ihm an, ihn mit seinem Freund und Anwalt Huld, welcher gute Beziehungen zu einigen Beamten haben soll. Beim ersten Besuch liegt dieser krank im Bett, ist aber bereit, K. zu vertreten.

    Nach einiger Zeit beschließt K., sich selbst zu verteidigen, da der Advokat keine Fortschritte in seinem Prozeß erreicht.

    Später trifft sich K. mit einen Fabrikanten, der von seinem Prozess gehört hat und ihm den Gerichtsmaler Titorelli empfiehlt, welcher ihn vielleicht bei der Befreiung helfen könnte, da er einige Richter und Beamte kennt. Er findet Titorelli in einem kleinen Zimmer auf dem Dachboden eines Hauses. Der Maler erklärt ihm, es gibt drei Möglichkeiten, dem Gericht zu entkommen: einen echten/wirklichen Freispruch (auf den K. aber keine reale Chance hat, selbst wenn er unschuldig ist), eine scheinbare Freisprechung und die Verschleppung. Titorelli verspricht, zu versuchen einige der Richter für Josef K. zu gewinnen. Dieser kann sich aber noch nicht für eine Möglichkeit entscheiden.

    Nachdem sich Huld monatelang nicht gemeldet hatte, beschließt K. ihn zu kündigen. Bei ihm angekommen trifft er auf einen anderen Klienten, den Kaufmann Block, gegen den schon seit mehr als fünf Jahren ein Prozess geführt wird. Block erzählt K., dass er heimlich noch fünf andere Anwählte angeheuert hat.
    Huld versucht K. zu überzeugen, ihn in seinen Diensten zu behalten. Um zu zeigen, dass seine Klienten auf ihn und seine Kontakte und die Möglichkeit Richter und Beamte zu bestechen angewiesen sind, demütigt er Block auf grauenhafte Weise.

    K. soll sich mit einem Kunden aus Italien vor dem Dom treffen und ihm die Stadt zeigen. Kurz bevor er geht, ruft ihn Leni, Hulds Hausmädchen, an und bestätigt ihm: „Sie hetzen dich“. Als der Kunde nicht erscheint, geht K. allein hinein. Er trifft auf einen Pfarrer, der sich ihm als Gefängniskaplan vorstellt. Dieser erzählt K. die Parabel „Vor dem Gesetz“ und diskutiert mit ihm über deren Interpretation, um K. seine Situation begreiflich zu machen. Doch dieser sieht darin weder einen Zusammenhang zu seiner Lage noch irgendeine Hilfe für sich.

    Am Abend vor seinem 31. Geburtstage wird K. von zwei Beamten aus seiner Wohnung abgeführt. Er überlegt kurz sich zu wehren, geht dann aber sogar freiwillig voraus und fragt sich, ob er sich das Leben nimmt. Sie bringen ihn zu einem Steinbruch und erstechen ihn mit einem Fleischermesser. Sie sehen zu, wie Josef K. stirbt „wie ein Hund“.

    Deutsch Abitur 2012 Baden Württemberg Zusammenfassung

     
    Wir hoffen diese Der Prozess Inhaltsangabe hat euch geholfen!!!
     

    Der Prozess Interpretation

  • Meine Schwester Sara Inhaltsangabe Zusammenfassung

    Vor dem Frühstück
    Im ersten Kapitel geht es darum, wie Johannes Petrus Leroux oder auch Jo genannt, ein Professor der Biochemie, sich an seine Kindheit erinnert. Er wurde im Januar 1934 geboren. Sein Vater, Pa Zacharias Adriaan Leroux war sehr streng und das Oberhaupt der Familie. Er trat 1928 seinen ersten Posten als Grundschullehrer an. Fünf Jahre später heiratete er Jo´s Mutter, Ma Maria Letita Mayer. Jo sitzt in der Rumpelkammer, schaut den Hocker an und erinnert sich wie er es, auf Empfehlung von Sara, gekauft hat. Johannes ist sehr krank und gerade mitten im Umzug. Er will ans Meer ziehen, um dort den letzten Abschnitt seines Lebens zu verbringen.

    Frühstück
    Beim Frühstück betrachtet Jo ein altes Familienfoto, dass er gefunden hat. Er beschreibt die einzelnen Familienmitglieder und denkt dabei an die Zeit zurück als sie Sara adoptiert haben. Wie schüchtern sie war und das Pa sie am Anfang sehr mochte.

    Vormittagstee

    – Sara ging inzwischen in den Kindergarten und kann schon Afrikaans und ein wenig Englisch
    – Freddie hatte Geburtstag
    – Die Papiere von Sara sind gekommen
    – Pa ist sehr wütend als er erfährt dass Sara Jüdin ist
    – Pa fährt Sara fast um
    – Sara versteht sich gut mit den schwarzen Kindern und redet mit ihnen
    – Sara versteht nicht warum Weiße nicht in die Bantuwohnungen gehen
    – Als Sara Pa begrüßt, ignoriert er sie
    – Pa war sehr sauer und schrie Sara an als sie einen Löffel fallen lies
    – Lisa und Gerda lesen Sara eine Geschichte vor
    – Pa lies Jo zu sich rufen um ihm mitzuteilen, dass Sara Jüdin ist.
    – Sara war in einem Konzentrationslager geboren, ihre Mutter starb an ihrer Geburt und der Vater ist unbekannt.
    – Sie wurde nach dem Krieg von einem Englischen Soldaten gefunden und in ein Krankenhaus gebracht von dort aus kam sie in ein Heim
    – Zum ersten Mal waren sich Ma und Pa nicht einig
    – Jo hatte das Vertrauen zu Pa verloren durch seine Reaktion gegenüber Sara
    – Pa verbrachte nicht mehr so viel zeit mit der Familie

    Eine kalte Tasse Tee
    – Ma hatte sich ihr eigenes Zimmer eingerichtet
    – Ja gab Ma das Versprechen niemandem über Saras Herkunft zu erzählen
    – Sara wird in der Familie bleiben
    – Pa schaute sich alle Schularbeiten seiner Kinder an aber wenn er bei Sara ankam wich er aus
    – Die anderen Geschwister spielen nicht mehr mit Sara
    – Sara war verängstigt und wich allen aus, sogar Jo
    – Ma nahm Sara überall mithin
    – Jo musste sich um seine Prüfung kümmern und konnte sich nicht mehr so viel um Sara kümmern
    – Jo studierte und wohnt nicht mehr zuhause
    – Sara war in der zwischen zeit in die Schule gekommen
    – Sara war die beste in ihrer Klasse
    – Sara stand morgens immer als erste auf um die Post anzuschauen, weil sie Angst hatte, Pa würde ihre Post abfangen.
    – Die Apartheid wurde ausgerufen
    – Die Zwillinge hatte Sara Kot in ihr Bett geschmiert
    – Sara war Bettnässerin
    – Sara warf Jo vor, er sei einfach weggegangen und hätte sie alleine gelassen
    – Jo und Sara machten sich zusammen Kakao
    – Ja forderte Ma auf besser darauf zu achten was die Zwillinge mit Sara machten
    – Ma reagierte hysterisch und ja schrie sie daraufhin an
    – Ja wurde von Pa geschlagen sodass er Nasenbluten hatte
    – Jo provozierte Pa mit seiner Entschuldigung an Ma
    – Ma hatte einen Nervenzusammenbruch

    Mittagsessen
    – Bei einem Gespräch mit Hannah, stellt Jo fest dass sie im selben Jahr wie Sara geboren ist.
    – Nach Jos Streit mit Pa fährt er mit seinen Geschwistern für 3 Wochen nach Kleurfontain.
    – Als er und seine Geschwister zu einer Hochzeit fahren wollten kommt es zu einer Szene zwischen Gisela und Sara.
    – Gisela redet mit Sara deutsch und bezeichnet sie als Judenbrut.
    – Sara ist verstört und läuft weg.
    – Jo sucht Sara und findet sie im Kraal bei den Schwarzen.
    – In dieser Nacht wird Sara sehr krank, sodass ein Arzt kommen muss.
    – Jo schreibt seinem Vater einen Entschuldigungsbrief indem er sich aber nicht dafür entschuldigt ihn beleidigt zu haben sondern nur dafür dass er Ma angeschrieen hat.
    – Bevor Jo Kleurfontain verlässt erzählt ihm Gisela ihr Geschichte und Jo wird klar warum sie so heftig auf Saras Abstammung reagiert hat.

    Nachmittagsspaziergang
    Am Anfang des Kapitels sind sie auf dem Weg zum Golfplatz mit dem BMW, dann erinnert sich Jo an ein Brief von Ma in dem stand das Saras Musiklehrerin eine Kommunistin ist. Die Direktorin meint das die Musiklehrerin Sara einige Male nach Orlando genommen hat und deswegen in einen Aufsatz schrieb in dem stand ,dass Diebe am Freitagabend an der Bushaltestelle bestehlen, wenn sie mit ihrem Lohn betrunken nach Hause kommen, Ma glaubte das Sie ihr kommunistische Gedanken ins Kopf setzen will, deswegen bat Sie Jo, das er ein Brief schreiben soll. Inzwischen erreichten sie den Golfplatz und Jo merkte das farbige die Golftaschen der Herren trugen. dann fiel Jo eine Geschichte aus den 50er ein in denen ein farbiger die Golfmeisterschaft gewann doch den Preis nicht überreicht bekam, weil er farbig war. Eine Erinnerung kam Jo auf, Sara hatte nach dem Anfall Tante Emma auf dem Land besucht und durfte bleiben.
    Sara blieb 4 Wochen auf dem Land und war nicht in der Schule Ma besorgte ihr alle Lehrmaterialien. Jo kam nur an den Weichnachtstagen nach Hause. Er erfuhr, dass er ein Stipendium erfolgreich bestanden hatte und Pa nun nicht mehr auf Jo sauer war. Er trank mit ihm zur Feier des Tages im Arbeitszimmer und sie begannen zu reden bis Jo von Sara anfing. Pa war der Meinung, dass Sara in ein Internat gehöre. Jo fuhr Sara in das Internat nach dem die Feiertage vorbei waren.
    Jo laß während seines Spatzierganges einige Briefe von Sara. Er hatte einen Brief von Sara gelesen, der ihn erinnerte an Dries erinnerte, der damals sein Landwirtschaftstudium absolviert hatte und die Zwillinge inzwischen auf eine Handelsschule gingen und bei einer Nichte von Ma lebten. Sara beschrieb in dem Brief den internationalen Frauentag feierte, der Burenfrauen wie sie mit ihren Kindern an der Hand und auf dem Arm vom Bahnhof kamen. wie die Polizisten sich nicht um die Frauen kümmerten und sie einfach in Ruhe ließen.

    Tea for Two

    Anfangs erfährt man, dass Greta schon etwas älter geworden ist und nun mit einem Polizisten verheiratet ist. Jo und Greta unterhalten sich etwas. Greta hatte Angst und Jo versetzte sich dadurch zurück in das Jahr 1959, dem Jahr in dem Sara ihr Schulabschlussexamen mit hervorragenden Ergebnissen schrieb. Sara hatte in der Schule keine engen Freundschaften mehr geschlossen, aber trotzdem war sie beliebt und hilfsbereit. Jo erinnert sich zurück an die Kartoffelgeschichte (landweiter Kartoffelboykott). Das brachte die Bantu dazu illegal, also ohne offizielle Erlaubnis, in städtische Gegenden zu gehen um Arbeit zu suchen. Als Sara von der Kartoffelfarm wegreiten wollte, kamen ein Polizeiauto und eine „Schwarze Maria“ und durchsuchten die Kartoffelfarm. Sara hatte sich vorher versteckt, so dass die Polizei sie nicht entdecken konnte. Doch auf einmal sah Sara einen armen Bantu, der offenbar ein Gefangener war. Da die Polizei auf der Suche nach ihm war, verhalf Sara dem armen Bantu zur Flucht. Sara schlug dem Polizisten mit der Peitsche auf den Rücken und befahl dem Bantu, dass er mit dem Pferd sofort flüchten soll. Sara musste daraufhin mit zur Polizeistation.
    Später musste Sara vor ein Jugendstrafgericht. Pa war auch mit dabei. Pa blieb keine andere Wahl sich schützend vor Sara zu stellen. Ma berichtete Jo, dass Sara sich entschuldigen sollte und dass dann die Sache nicht weiter verfolgt werde. Aber es kam anders. Das Gericht ging weiter. Während des Gerichtsverfahrens zeigte sich Saras politischer Eindruck, denn sie sagt, dass den Juden ihre Berufe, Bürgerrechte, Besitztum genommen wurden und ihre Menschenwürde in den Staub getreten worden sei. Sara sagte auch noch, dass hiermit ihre neue Heimat (Südafrika) gemeint war. Sara gab eine Analyse des politischen Standes. Am Ende entschuldigt Sara auch noch und zeigte dem Magistrat das sie Recht hat (Magistrat sagt flüsternd: „Fall geschlossen“). Der Fall war nun beendet. Am Ende des Kapitels erfährt man, dass Sara 18 Jahre alt ist und schon sehr viel Erfahrung besaß. Nun hatte Sara in ihrem Leben endlich richtige Freunde, die sie nicht ablehnten. Als Jo Sara mal umarmte, spürte er dass er kein kleines Kind mehr in seinen Armen hielt, sondern eine junge Frau. Jo hat sich also in Sara verliebt und sieht sie nicht mehr als Schwester à tanzen zusammen. Eines Abends knipste Jo dass Radio an und fand einen illegalen Radiosender der ANC-Partei
    (à Zusammenschluss mit Kommunisten). Am Ende erfährt man noch etwas über den Friedenskämpfer Nelson Mandela, der zu lebenslanger Haft verurteilt worden war.

    Abendessen

    Anfangs war Jo in Meerkat als auf einmal ein paar Polizisten zu ihm kamen und das Haus durchsuchten. Sie suchten nach Sara. Sara hatte inzwischen ein Verhältnis mit einem Schwarzen namens Simunya. Da Jo in Sara verliebt war, war er eifersüchtig. Sara wurde von der Polizei verfolgt, da sie ein Verhältnis mit einem Schwarzen hatte ( Es war verboten, dass ein/e Weiße ein Verhältnis mit einem Schwarzen hatte). Es kam zu schlimmen Taten. Ein Polizist erschoss daraufhin den Schwarzen Simunya. Sara war sehr wütend auf die Polizei, da der Schwarze nichts dafür konnte. Jo wollte Sara beschützen und behaupte gegenüber der Polizei, dass Simunya nur bei Sara übernachten wollte. Sara würde schwer verletzt. Da Jo ein Arzt war, half er ihr. Am nächsten Morgen würde Sara von der Polizei mit auf das Revier genommen. Sara war nun in Gefahr. Es wird zu einer Gerichtsverhandlung kommen. Da Sara kaum jemand hatte, der ihr helfen kann, suchte Jo für sie nach Hilfe. Ma und Pa konnten ihr nicht helfen. Jo wusste, dass nur jemand von Saras Leuten helfen kann. Deshalb rufte Jo den Juden John Hill, der Saras Anwalt war. Jo erklärte ihm alles über Sara und dem Verhältnis zwischen Sara und Pa. Anscheinend soll Sara einer illegalen Organisation angehören. Inzwischen saß Sara immer noch in Einzelhaft. Dort hatte sie es sehr schwer und sie durfte nicht einmal mit ihrem Rechtsanwalt sprechen. Nun stand Sara noch unter Verhör. Sie lit unter schwerer Folter. Jo schwur inzwischen der Assistent für John Hill zu sein. Nun begann das Gerichtsverfahren. Der Staatsanwalt rief den ersten Zeugen auf: Pa Leroux. Pa erklärte während des Verhörs, dass Sara sich mit Schwarzen zusammenschließt und Pa zeigte sich sehr kommunistisch und war gegen Sara. Mit der Aussage:“Der letzte Dreck ist eine Frau, die mit einem Bantu intim wird.“ Er sagte auch woran er die politische Meinung von Sara sah:“ Durch die Vorliebe für jüdisch-kommunistische Freunde“. Am Ende kam heraus dass Sara ein e Jüdin ist und damit erfuhr Sara es endlich. Sara wurde von ihrem Pa verraten. Die Sitzung wurde vom Richter vertagt. Außerdem sei Sara schuld daran, dass sich Ma und Pa sich entzweien. Sara wusste nun warum Pa immer so streng zu ihr war und sie nie beachtete. Sara hatte während des Verhörs keine Aussage gemacht und leugnete einer illegalen Organisation anzugehören. Das Verfahren ging weiter. es wurde der Sergeant verhört. Er erklärte das Geschehen, das an dem Abend in Meerkat geschah. Er sagt, dass Sara und Simunya in zwei getrennten Zimmern waren und nicht zusammen waren. Die Polizei sei zu früh in das Haus eingedrungen. Der Schuss auf Simunya wurde wegen Fluchtversuch durchgeführt. Nun kam eine alte Frau mit Krankenschwester-still namens Hadassa Elron als Zeugin. Sie erzählte von einer schwangeren Frau, die aus einer schlechten Gegend kam. Sie sagte, dass sie das Kind in einem KZ geboren hatte und einem Soldaten geben musste, da sie sehr krank wurde. Das Kind war ein jüdisches Waisenkind namens Sara Lehmann. Nun ernannte der Richter die Sitzung für beendet. Nach der Verhandlung überlegte man mit der Freilassung von Sara. Der Richter hat den Prozess seinen korrekten Verlauf nehmen lassen und Sara bekam ihren Pass, etwas Geld und ein paar Devisen. Außerdem wurden die Beweise für die Anklage wegen illegalen Geschlechtsverkehrs als unzulänglich zurückgewiesen. Aber wegen der Anklage als Mitglied einer illegalen Organisation zu sein, wurde Sara als schuldig erwiesen. Sara wusste, dass sie sich jetzt von allen verabschieden musste. Aber Jo versuchte mit Sara zu flüchten. Während der Flucht, stieg Sara in einen anderen Laster ein und somit war Jo auch von Sara getrennt und mit ihr die Wärme aus seinem Leben…

    Ende des Tages

    Am Anfang entdeckt Jo das Bild, dass er damals Sara gegeben hatte. Auf dem Bild sah er wie Pa und Sara zusammen waren, nur diesmal hielt Pa ein Dolch in der Hand. Sara hatte den Dolch eingezeichnet, um zu zeigen wie wütend sie auf Pa war und das Pa ihre Herkunft verschwiegen hatte. Man erfährt außerdem, dass die anderen Familienmitglieder glücklich waren und das Dries und Gisela hatten ein Kind eines armen Kleinbauern adoptiert. Außer Nico, dem ging es schlechter. Nämlich als Sara in die Familie kam, wurde Nico von den Eltern etwas vernachlässigt. Jo hatte immer weniger Kontakt zu Sara. Doch als er mal auf der Straße lief, kam ihm ein Mann entgegen, der Jo einen Brief zusteckte, in dem stand, dass es Sara gut ginge und ihr die Flucht gelang. Jo erhielt immer mehr Briefe, mit denen er immer mehr Kontakt zu Sara hatte. Später bekam Jo etwas von einer Konferenz mit, bei der es um Schwarze (Bantus werden nun Afrikaner genannt) geht. Jo geht dort hin und entdeckt dort Sara Lehmann(Sie hatte ihren alten Nachnamen wieder). Sara erzählte alles, was sie so erlebt hatte. Was sie in Deutschland gemacht hatte und das sie sich einen Pass besorgt hatte. Sara hat nun die deutsche Staatangehörigkeit, aber ist trotzdem eine Südafrikanerin. Außerdem erzählt Sara vieles über ihre Verwandtschaft und dass sie am Ort war, auf dem ihre Mutter gelebt hatte. Sara meinte, dass Afrika ihre Heimat sei und dass sie erst nach Pretoria zurückgehen konnte, wenn die NP nicht mehr über Pretoria regiert. Sara blieb über Nacht bei Jo im Hotel. Im Zimmer gestand Jo seine Liebe zu Sara. Sara verstand Jo kaum. Jo erkannte, dass er für Sara immer ihr lieber Bruder sein würde. Zum Frühstück am nächsten Morgen war Sara bereits gegangen. Später feierten Sara und Jo auf einer Halbinsel Saras Geburtstag. Zu diesem Zeitpunkt wuchs die Liebe zwischen Sara und Jo. Am Ende des Tages liefen sie Hand in Hand und liebten sich. Am Morgen darauf fand Jo eine Nachricht: „SARA LIEBT JO. AUF WIEDERSEHEN.“ In Soweto kam es zu einer großen Demonstration von Schwarzen gegen ihre Unterdrückung. Die Polizei war gezwungen zu schießen und somit gab es viele Tote. Die Demonstration breitete sich auch nach Johannesburg aus. Auch Pa wurde durch die Demonstration getötet, während er im Auto saß und eine Scherbe ihm die Halsschlagader aufschnitt. Aber auch Sara wurde durch einen Herzschuss getötet. Als Jo zu dem Beamten gekommen war, um Abschied von Pa und Sara zu nehmen. Jo hielt sich viel länger bei Sara auf. Jo wusste, dass er der einzige für Sara war, den sie am meisten liebte. Er erkannte, dass Pa und Sara, die sich gegenseitig so verschieden waren, nun endlich zusammen gekommen waren…

     

    Danke für das Einsenden an Daniel H.!

  • Die Ratten Inhaltsangabe / Zusammenfassung

    Die Ratten Inhalt

     

    Die fünf Akte der John-Tragödie lassen sich wie folgt zusammenfassen:

    1.Akt: Frau John versucht der Piperkarcka das Kind abzuhandeln

    2.Akt: Die Piperkarcka fordert ihr Kind zurück

    3.Akt: Um das todkranke Kind der Knobbe streiten seine Mutter und die Piperkacka vergeblich

    4.Akt: Frau John kehrt nach eintägiger Flucht mit dem Kind der ermordeten Piperkarcka zurück

    5.Akt: Frau John stürzt aus dem Fenster

     

    Die Ratten Figuren

    – Es gibt zwei „Lager“, die Figuren der „John-Gruppe“ und die des „Hassenreuter-Umfelds“

    – Der ersten lassen sich die im weitesten Sinne tragischen, der zweiten die komischen Figuren

    zuordnen

    – Frau John als realistisch angelegte tragische Hauptfigur ist Hassenreuter als fast clowneske

    Erscheinung der Kunstwelt „Theater“ gegenübergestellt.

    – „Opferfiguren“ unterschiedlicher Art sind: Paul John aufgrund seiner Leichtgläubigkeit und

    seines familiären Harmoniebedürfnisses, Bruna Mechelke in Folge seiner sozialen entwurzel-

    ung und Pauline Piperkarcka als Spielball skrupelloser Männer

    – Erich Spitta ist die auf Grund seiner moralischen Grundsätze menschlich überzeugendste Figur,

    wirkt aber mangels Lebenserfahrung und auf Grund persönlicher Ungeschicklichkeit auch

    komisch

    Die Ratten Aufbau

    – Die Fünfaktigkeit des Stücks entspricht dem Aufbau klassischer Dramen

    – Zwei Parallelhandlungen sind miteinander verflochten, die eine tragisch, die andere komisch

    – Jeder der beiden Handlungsstränge wird von einer zentralen Figur getragen, Henriette John und

    Harro Hassenreuter

    – Die beiden Handlungen spiegeln und relativieren sich wechselseitig, daher die

    Gattungsbezeichnung „Tragikomödie“

    – In einer „Spiel im Spiel“ – Situation wird die Frage der wahren und falschen Tragik diskutiert

    – Die Blindheit der Figuren für das Wirkliche führt zu „tragischer Ironie“

     

    Raum- und Zeitgestaltung

     

    • Das Stück spielt im Mai 1885

    • Die zwei Schauplätze sind beide in der Mietskaserne lokalisiert

    • Auch der zeitliche Rahmen ist eng gesteckt, es sind fünf tage innerhalb eines Monats

    • Die räumliche und zeitliche Konzentration fördert die dramatische Spannung

     

    Die Ratten Sprache

     

    – Hochdeutsch und Dialekt markieren die Schichtenzugehörigkeit der Figuren

    – Innerhalb dieser beiden „Hauptsprachen“ gibt es zahlreiche individuelle Ausprägungen, die

    insgesamt die gestörte Kommunikationsfähigkeit der Menschen verstärken

    – Die Verwendung unterschiedlicher Sprechweisen ist Teil des naturalistischen Programms

     

    Motive und Zeichen

     

    – Hauptmann hat dem buchstäblichen Verhältnis von Ratten eine symbolische Zusatzbedeutung

    gegeben

    – Die Erwähnung von Gespenstern und Geistern macht die Mietskaserne zu einem Ort des Spuks

    – Bühnenfiguren (Frau John, Bruna Machelke) werden in den Augen ihrer Mitmenschen selbst zu

    gespensterhaften Erscheinungen

     

     

    Themen

     

    – Der Streit von Müttern um ein Kleinkind hat bekannte literarische Vorbilder, z.B. in der Bibel

    und bei Brecht

    – Paul John und Pastor Spitta sind – in Umkehrung ihrer sozialen Rolle – sehr gegensätzliche

    Vaterfiguren

    – Die Mietskaserne fördert mit ihren elenden Wohnverhältnissen die Bedrohung der bürgerlichen

    Ordnung

    – Die Welt des Theaters wird in „Die Ratten“ sehr negativ gezeichnet

     

     

     

    Die Ratten Inhaltsangabe / Zusammenfassung

     

    Der Schauplatz des Dramas ist eine verkommene Mietskaserne und dessen Dachboden, auf dem der Theaterdirektor Hasenreuther seinen gesamten Kostümfundus untergebracht hat. In der ehemaligen Kavalleriekaserne wohnen auch die anderen Personen des Stücks : Das schwangere Dienstmädchen Pauline Piperkarcka, Henriette John, die Reinemachefrau Hassen- reuthers und ihr Mann Paul, der am Anfang des Dramas in dem entfernten Altona arbeitet.

    Da Piperkarcka von ihrem Liebhaber ausgenutzt und verlassen wurde und ein Kind erwartet, will sie Selbstmord begehen. Da aber Frau Johns Kind früh gestorben ist, und sie und ihr Mann sich sehnlichst ein Kind wünschen, kauft sie das Kind von ihrem Ersparnissen (123 DM) Pauline ab und trägt dieses auf dem Standesamt als ihr eigenes ein. Nach einiger Zeit will aber Pauline ihr Kind wiederhaben, um ihren treulosen Bräutigam dazu zu bringen, dass er sie heiratet. Sie meldet das Kind ebenfalls beim Standesamt an und bezeichnet Frau John dabei als Pflegemutter. Diese wird von Panik ergriffen, als sich ein Vertreter der Führsorge um das Kind kümmern möchte. Schließlich verläßt sie mit dem Säugling, den sie inzwischen als ihr eigenes ansieht, das Haus. Es kommt zu einer Verwechslung, als Pauline ihr Kind abholen möchte, da sich das Kind der Nachbarin Knobbe in Johns Wohnung befindet. Schließlich entbrennt ein Streit zwischen Frau Knobbe und Pauline, die glaubt, es handle sich um ihr Kind. Während sich die beiden Frauen streiten, stirbt das Kind.

    Unterdessen hat Henriette John ihren düster gesinnten Bruder Bruno losgeschickt, um Piperkarcka einzuschüchtern. Dieser erschlägt aber aus Versehen Piperkarcka und flüchtet nach einem kurzem Wiedersehen mit seiner Schwester. Als Paul John freudestrahlend heimkehrt, kommt es zunächst zu Mißverständnissen : Er glaubt, dass es sich bei dem toten Kind von Frau Knobbe um das von Pauline handelt, und dass Bruno und Pauline ein Verhältnis hatten, da er die beiden zuvor zusammen in der Stadt gesehen hatte. Schließlich erfährt er aber die gesamte Wahrheit. Das Kind soll nun in einem Heim aufwachsen, worauf sich Frau John aus dem Fenster stürtzt.

     

    Parallel zu dieser Handlung wird die Geschichte von Hassenreuther erzählt, der es schafft, vom Verwalter des Kostümfundus zum Theatordirektor aufzusteigen. Seine Tochter Walburga hat ein Verhältnis mit dem ehemaligen Theologiestudenten und jetzigen Schüler Hassenreuthers Spitta. Obwohl sich beide Väter zunächst gegen eine Beziehung aussprechen, wird das Verhältnis am Ende des Dramas von Hassenreuther gebilligt.

  • Don Karlos Inhaltsangabe / Zusammenfassung

    Don Karlos, Infant von Spanien Inhaltsangabe / Zusammenfassung

    In meinem Referat werde ich euch vom Drama Don Carlos, Infant von Spanien mit dem Untertitel “ ein dramatisches Gedicht” von Friedrich Schiller berichten, zunächst aber die allerwichtigsten Daten im Leben des Autors.

    Johann Christoph Friedrich Schiller wird am 10. November 1759 in Marbach am Neckar

    als 2. Kind von Johann und Elisabeth Schiller geboren.Es herrscht eine streng religiöse

    Erziehung in seinem Elternhaus, so daß der junge Schiller zunächst den Wunsch verspürt, Theologe zu werden.Auf Geheiß des Herzogs Karl Eugen trittt er jedoch 1773 in die Militärakademie Solitude ein , wo er zunächst Rechtsgelehrsamkeit, dann Medizin studiert . 1776-1777 entstanden die ersten literarischen Versuche.Als Schiller 1780 aus der Militärakademie entlassen wird, tritt er eine Stelle als Regimentsmedikus an, arbeitet aber nebenbei an seiner dichterischen Karriere. Zu den wichtigsten Werke Schillers zählen Die Räuber (1776), Kabale und Liebe (1782) , Fiesko (1783) und Maria Stuart ( 1801). 1790 heiratet er Charlotte von Lengenfels. Im Laufe seiner schriftstellerischen Tätigkeit entwickelt sich Schillers Stil vom Sturm und Drang zur weimarer Klassik. Am 9. Mai 1805 stirbt er an den Folgen einer Lungenentzündung.

    Friedrich Schillers Tragödie “Don Carlos” entstand in der Zeit zwischen 1783-87 und wurde

    am 29.8.1787 in Hamburg uraufgeführt. Als Vorlage diente der Geschichtsroman des Abbé

    Saint-Réal, der von allen aufgeklärten Feinden des spanisch- katholischen Weltreiches hoch

    gepriesen wurde.Es handelt sich hierbei um ein Gemisch aus Liebesgeschichte und Hofintrige, Verherrlichung edler Leidenschaft, Verdammung roher Gewalt sowie die Verurteilung Phillips II und seines Staatswesens. Für Schiller, erbitterter Gegner jeglicher Tyrannei, war dieser Stoff wie geschaffen. So entstand ein Schauspiel in fünf Akten, welches im Blankvers ( 5-hebiger, ungereimter Jambus) gehalten ist.Die Vielzahl der Enjambements jedoch rücken es immer wieder in die Nähe der Prosa.

    Zum besseren Verständnis des Stückes werde ich kurz auf den zeitgeschichtlichen Hintergrund

    eingehen: Das Drama spielt in der Regierungszeit Phillips II, der von 1556-1598 König von Spanien war. Zur Zeit der Handlung , im April 1568, war er 41 Jahre.Schiller dagegen geht mit den Daten im Allgemeinen großzügig um und läßt ihn in seiner Tragödie bereits 60 Jahre alt sein.Unter Phillips Herrschaft fällt ein Teil der Niederlande an Spanien und wird aufgrund der Steuerpolitik des Königs rücksichtslos ausgebeutet, was zu scharfem Protest bei der niederländischen Aristokratie führte.Ebenfalls Gegenstand der Empörung war die Einführung der Inquisition(=Untersuchung der kath.Kirche, ob man ein Ketzer ist oder nicht, und daras resultierende Verfolgung der Ketzer zur Reinhaltung des Glaubens) die besonders PhillipII

    zur Zeit der Gegenreformation als beliebtes Mittel zur Bekämpfung der Protestanten diente.

    Dennoch versuchte der Sohn Karls V als weltliches Oberhaupt der europäischen Gegenreformation vergeblich, dem Verfall des spanischen Weltreiches entgegenzuwirken.

    Auf der spanischen Insel La Palma ist es recht sinnvoll einen Mietwagen zu mieten, da die Insel recht dünn besiedelt und der öffentliche Nahverkehr schlecht ausgebaut ist. Ein Mietwagen auf La Palma bringt die Feriengäste an fast jeden beliebigen Platz der Insel und hilft bei der Planung eines individuellen Ausfluges. Es gibt sehr viele interessante Orte auf La Palma, ohne Mietwagen schlichtweg nicht zu erreichen wären.

    Zur Inhaltsangabe von Don Karlos

    Und nun zum Inhalt:

    Don Carlos, der Kronprinz des spanischen Weltreiches, liebt seine jugendliche Stiefmutter,

    die Königin Elisabeth. Verschlossen gegen seine Umgebung, enthüllt er sein Geheimnis dem

    aus Brüssel zurückgekehrten Marquis von Posa, seinem Jugendfreund. Die Basis ihrer Freundschaft war das beiderseitige Verlangen, den unter spanischer Herrschaft stehenden

    Niederlanden die Freiheit zu geben. ( Carlos damals sehr ambitioniert und voll Tatendrang)

    Um so mehr ist Posa irritiert über das Befinden von Don Carlos, den er melancholisch und ausgezehrt von der unglücklichen Liebe zur Königin antrifft.Für den Marquis ist Carlos

    Verhalten unverständlich. Dennoch arrangiert er eine Unterredung zwischen Elisabeth und Carlos, in deren Verlauf der Prinz seine Liebe zu ihr bekundet..Er wird allerdings von der Königin zurückgewiesen und auf seine politische Bestimmung aufmerksam gemacht, ein neues Zeitalter in Spanien einzuläuten und die Grausamkeiten in den Niederlanden zu beenden:

    so appeliert sie an ihn:” Elisabeth war ihre erste Liebe.Ihre zweite sei Spanien.”

    Also verlangt Carlos von seinem Vater, anstelle des “Henkersknechtes” Herzog

    Alba das Kommando über die in die Niederlande entsandten spanischen Truppen zu erhalten.

    Doch der König lehnt ab, denn der Aufruhr dort verlangt seines Erachtens eine harte Reaktion,

    für die sein Sohn zu weich ist. Er hat kein Vertrauen zu Karlos und unterstellt ihm zudem

    Putsch-bzw. Mordpläne:” und zugleich mein bestes Kriegsheer deiner Herrschbegierde? Das Messer meinem Mörder?”

    Der weitere Gang der Handlung wird nun durch eine Intrige der Prinzessin Eboli, einer Hofdame der Königin, vorangetrieben.Sie ist heimlich in Don Carlos verliebt und sendet ihm

    ein anonymes Schreiben zu , worin dieser wiederum eine geheime Nachricht der Königin

    erblickt. Eine Konfrontation zwischen Carlos und der Prinzessin klärt das Mißverständnis, aber die Prinzessin weiß nun auch um die Neigung des Kronprinzen für die Königin.

    Carlos dafür erfährt, daß sein Vater zu den Verehren der Eboli zählt. Um ihre Schwäche zu

    rächen, weckt sie, in Verbindung mit Herzog Alba und Domingo, dem königlichen Beichtvater,

    beim König den Verdacht einer “blutschänderischen Umarmung”(=Verhältnis) zwischen Mutter und Sohn. In der weiteren Entwicklung der Handlung gewinnt Posa eine zentrale Bedeutung.Er wird am Ende des dritten Aktes vom König beauftragt, ihm Sicherheit über die Behauptungen der Eboli zu verschaffen. Posa enthüllt im Zusammentreffen mit dem König seine republikanische Gesinnung und drängt ihn, die Niederlande von der spanischen Tyrannei

    zu befreien. Posa soll Carlos überwachen und will natürlich die Unschuld seines Freundes

    beweisen. Zugleich verfolgt er hinter dem Rücken des Königs seine Rebellionspläne weiter.

    Der Marquis will nämlich heimlich mit Carlos in die Niederlande reisen.Posa entlarvt die Intrige der Eboli und verschafft sich einen Haftungsbefehl, um Carlos besser kontrollieren

    zu können, weiht diesen aber nicht in seine Vorhaben ein.Der Prinz vertraut sich erneut der

    Eboli an und Posa kann die Situation nur noch klären indem er entweder die Prinzessin tötet,

    oder sich selbst opfert. Er entscheidet für letzteres. Carlos wird vorübergehend vom Marquis verhaftet. Zugleich spielt er dem König ein Schreiben in die Hände, das ihn, Posa, als Hochverräter ausweist, denn der Brief handelt von der angeblichen Liebe zwischen der Königin und dem Marquis. Carlos kommt frei, und Posa kann ihm die wahren Hintergründe schildern. Er hat zugleich alles vorbereitet,daß der Prinz in die Niederlande flüchten kann.Kurz darauf wird Marquis Posa als Hochverräter erschossen.

    Auch die Königin ist nun in Carlos Vorhaben eingeweiht. Sie hat zur Begünstigung seiner Flucht in Madrid einen Aufstand veranlaßt.Doch Herzog Alba entdeckt die Pläne und der König übergibt seinem Sohn dem Großinquisitor .Das Drama beschließt mit den Worten des Königs:” Kardinal! Ich habe das Meinige getan. Tun Sie das Ihre”.

    Charakteristik der Personen und Interpretationsansätze:

    Don Karlos, Infant von Spanien wächst ohne Elternliebe auf. Die Mutter stirbt bei der Geburt,

    den Vater sieht er zum ersten Mal, als er sechs Jahre alt ist und dieser gerade ein Todesurteil

    unterschreibt. Dies,und die knechtische Erziehung, die er seinem Kind zukommen läßt, ersticken jede Sohnesliebe im Keim. Die Situation verschärft sich dramatisch, als der König

    die Verlobte des Prinzen, nämlich Elisabeth von Valois, der Staatsraison zuliebe selbst zur Frau nimmt.Der Infant liebt die Frau seines Vaters und so ist der Konflikt unweigerlich vorprogrammiert. .Diese Leidenschaft zehrt an der Lebenskraft des Prinzen,sie hindert ihn, sich auf die großen Aufgaben vorzubereiten, die sein zukünftiger Beruf ihm stellt.Von Eifersucht gequält, hält der König seinen Nachfolger von der Königin und den Regierungsgeschäften fern. Zwischen Vater und Sohn sind alle Brücken der Verständigung abgebrochen.

    Der Prinz ist im Grunde kein Kämpfertyp.Wenn sein Weg nicht deutlich vor ihm liegt, verfällt er ohne Orientierung in Lethargie.Er selbst hätte nie die Iniziative ergriffen,

    um seine Ideale, sprich die Befreiung der Niederlande und ein humaneres Spanien, zu verwirklichen sondern er braucht vielmehr immer einen Hieb von außen.Sogesehen

    hat der Prinz am Ende des ersten Aktes eine bemerkenswerte Entwicklung vollzogen, denn nach dem Zuspruch des Marquis ist er nun endlich bereit, seine Untätigkeit aufzugeben und den Kampf um die Befreiung der Niederlande aufzunehmen.Erleichtert stellt Posa fest:” Jetzt endlich hör ich meinen Karlos wieder. Jetzt sind Sie wieder ganz Sie selbst.”

    Doch bereits zu Beginn des zweiten Aktes verabschiedet sich der Titelheld nach der Absage des

    Königs, ihn nach Flandern zu schicken, als handelnde Figur aus dem Dramengeschehen.

    Dies zeigt den extremen Charakter des Prinzen, denn zuerst ist er so begeistert von der Idee,

    doch schon beim ersten Rückschlag wandelt sich die Begeisterung ins andere Extrem und

    er verfällt wieder in Lethargie.Der Prinz läßt sich in Intrigen verwickeln und durchschaut nicht

    mehr, was um ihn herum vorgeht. Er ist zum Objekt fremder Pläne und Interessen geworden.

    Die Anschauungen des Marquis Posa sind von den Ideen der europäischen

    Aufklärung geprägt.So sind es meist Schillers eigene Wertvorstellungen, die den Marquis im

    Drama sprechen und handeln lassen. Obwohl Don Carlos eigentlich der Titelheld ist, gewinnt

    der Marquis ab dem 2. Akt eine wesentlich größere Bedeutung als der Kronprinz und steigt

    als handelnde Person voll ins Geschehen mit ein. Alle Grundsätze und Gefühle Posas

    drehen sich um die republikanische Tugend, was vor allem den Aufopferungswillen des Marquis für seinen Freund deutlich wird.Während Karlos sich in der Zeit der Trennung zum Negativen hin veränderte, ist aus dem Marquis ein erfahrener Weltmann geworden, der seine erhabenen Ziele mit Willenskraft, diplomatischem Geschick und Klugheit verfolgt.Schiller legt dar, daß Posa einen Schauplatz sucht, auf dem er seine Ideale anwenden kann. Die flanderischen Provinzen brauchen einen Retter und nun erst erinnert er sich an seinen alten

    Freund Karlos.Der Prinz wird also zum Werkzeug des Marquis. Zudem setzt er das Wohl seines

    Freundes, sein eigenes und sein Lebenswerk leichtfertig aufs Spiel- und verliert. Sein Opfertod

    für Karlos erscheint nur als heroische Torheit und ist absolut unnötig. Der Marquis scheint ein

    bißchen zu idealistisch zu sein, da er gefährliche Situationen nicht als solche erkennt und

    scheinbar darauf vertraut, daß das Gute nicht verlieren kann.

    Mit König Phillip stellt Schiller das Staatssystem und die Charaktereigenschaften dar, die

    ihm selbst ein Greuel sind. Der König herrscht über sein Land mit politischer und religiöser

    Tyrannei und unterdrückt mit unerbittlicher Strenge alle freien menschlichen Regungen.Er ist

    voll von grenzenlosem Mißtrauen, sogar gegen seine Frau und seinen Sohn, von zynischer

    Menschenverachtung und übermäßigem Bewußtsein seiner königlichen Würde. Er beharrt auf die bedingungslose Ausführung seiner Befehle und unterwirft sich voll und ganz dem Willen

    der Kirche.Insgeheim aber sehnt sich Phillip nach einer mitfühlenden Seele,denn er hat keine Freunde.In dem eifersüchtigen König steckt im Grunde ein tief verwundbarer Mensch. Schiller verleiht dem Tyrannen also auch menschliche Züge. Dies wird deutlich in der Szene , wo der Herzog von Medina-Sidonia dem König den Untergang der Armada unter seiner Führung gesteht. Nicht ohne Milde tröstet er den Herzog:” Gott ist über mir. Ich habe gegen Menschen, nicht gegen Sturm und Klippen dich gesendet.”Er findet in Marquis Posa den Menschen, den er sucht.Zum ersten Mal verläßt ihn sein Argwohn und sein kalter Stolz. Für einen Augenblick leuchtet die Möglichkeit auf, Phillip von seiner Politik des Schreckens und der Tyrannei abzubringen, doch der Marquis hintergeht den könig treulos. Nach dieser Enttäuschung ist sein Bruch mit der Menschlichkeit entschieden. Er läßt Posa ermorden.

    Auch der Königin wird die Entscheidung zwischen Humanität und Inhumanität nicht erspart.

    Sie nimmt Partei für das Prinzip der Menschlichkeit und beteiltigt sich an der Verschwörung des Marquis Posa. Damit entscheidet sie sich zugleich auf einer höheren Ebene, auf der Ebene eines politischen und sittlichen Ideals, für Don Carlos, und gegen ihren Gatten, den König.

    Mit dem ersten Akt ist die Exposition des Stückes abgeschlossen. Der Konflik zwischen Vater und Sohn, aus dem tragische Entwicklungen entstehen, ist hier angelegt. Ferner

    treten zwei Personen auf, die für grundverschiedene Prinzipien stehen, nämlich Posa und der

    Herzog von Alba. Der eine tritt für ein freies, höheres Menschentum ein, der andere für die Erhaltung eines menschenverachtenden Regimes.Nun beginnt die steigende Handlung.

    Zunächst scheitert im zweiten Akt die Bitte des Prinzen an den König, ihm Flandern anzuver-

    trauen am Starrsinn des Königs. Der dritte Akt kann als retardierender Moment bezeichnet

    werden, weil er im Zeichen der Entwicklung des Königs zu mehr Menschlichkeit steht. Er sehnt sich nach einem wahrheitsliebenden Menschen und findet ihn in Posa.Dieser weist den Herrscher auf den Weg der Menschlichkeit , der alle seine Gebrechen heilen und seinen Untertanen Glück bringen würde.Damit ist der Gipfelpunkt der Handlung,die Peripetie, erreicht.Der vierte Akt leitet die fallende Handlung ein.Indem Posa sich auf das Intrigenspiel einläßt, leitet er die Wendung ein, der er und Karlos zum Opfer fallen. Am Ende triumphiert Alba, die Inkarnation des Bösen:” Der Sieg ist unser.”Mit Beginnd des 5. Aktes ist das äußere

    Intrigenspiel beendet Posa stirbt an der Mörderkugel des Königs, neben seiner Leiche fällt die

    Entscheidung zwischen Vater und Sohn.Ein weiterer retardierender Moment tritt auf, als der

    König die Höflinge sodann mit seiner Abdankung überrascht.Doch schon im nächsten Auftritt gewinnt der König seine eiserne Entschlußkraft zurück.Folgerichtig geht die Handlung zu Ende:

    Der König büßt die letzten Spuren der Menschlichkeit ein, während der Prinz allen irdischen

    Begierden entsagt und sein Leben einer besseren Zukunft der Menschheit weiht. Damit wird die

    Katastrophe vollendet.

    Die Tragödie “Don Carlos” ist ein klassisches Drama. Dies erkennt man zunächst an der Reimart, denn der Blankvers ist typisch für diese literarische Epoche. Ebenfalls Merkmal eines

    klassischen Dramas ist das Auftreten eines idealen Menschen. In diesem Drama tritt dennoch nicht eine ideale Person auf, von der man mit Sicherheit behaupten könne, sie sei der Held.

    Don Carlos und Marquis Posa teilen sich diese Rolle mehr oder weniger, indem sie beide

    auf ihre Art Menschlichkeit und den Glauben an das Wahre und Gute in ihrer Figur versinnbildlichen. Ferner läßt Schiller die geistigen Strömungen seiner Zeit durch den Marquis

    ins Drama einfließen, also z.B: die Gedanken der Aufklärung, die ja die Klassik auch stark

    beeinflußt haben.

    Schiller wollte mit seinem Geschichtsdrama die Schrecken einer autoritären Monarchie, in

    der jegliche Gedanken- und Meinungsfreiheit grausam unterdrückt wird, darstellen.

    Dennoch empfindet man bis heute die Tragödie “Don Carlos”als zu kompliziert, intrigenreich und undurchschaubar. Vor allem am Ende des Vierten Aktes kann der Leser nur noch mit Mühe auseinanderhalten, wer wen seit wann mit welchen Mitteln zu welchem Zweck hintergeht.

    Ich hoffe allerdings, daß bei euch nicht solche massiven Verständnisschwierigkeiten aufgetreten sind!