Kategorie: Geschichte

  • Frankfurter Nationalversammlung 1848 Zusammenfassung

    Frankfurter Nationalversammlung (18.5.-31.5)

    • Definition/ Bedeutung: erstes frei gewähltes Parlament, Tagung in Frankfurter Paulskirche, lange/ kontroverse Debatten resultierten in Paulskirchenverfassung, Vorbild für Weimarer Reichsverfassung (1919) und Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (1949)

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    • Wahl: 1.5, geheime, direkte Wahl („Selbständige“ Männer 80%), Insgesamt 812 Abgeordnete (Groß-/ Bildungsbürger überproportional vertreten) schwankende Beteiligung an Parlamentstagen (40 – 75%)

    • Fraktionen/„Parteien“: mangelnde politische Erfahrung 1. demokratische Linke: extreme Linke (Donnersberg): großdeutsche nationale Demokratie durch revolutionäre Aktion, gemäßigte Linke (Deutscher Hof, Nürnberger Hof und Westendhall): kleindeutsches Erbkaisertum, Parlamentarisch-demokratische Republik, 2. Liberale Mitte: parlamentarisch-liberale linke Zentrum (Württemberger Hof, Augsburger Hof, Landsberg), konstitutionell-liberale rechte Zentrum: (Kasino, Pariser Hof), konservative Rechte: Protestanten + Konservativen (Café Milano)

    • Streitfragen/Problematik und Ergebnisse:

      • Staatsorganisation: kein Einheits-/Zentralstaat sondern Bundesstaat, Grundrechte (Freiheit, Gleichheit, Eigentum, Versammlung, Presse-/Meinung, Briefgeheimnis, Forschung/ Lehre, kein Zensus sondern allgemeines/gleiches Wahlrecht

      • Staatsform: keine Republik sondern monarchische Zentralgewalt, gewählte Legislative (Kompromiss)

      • Staatsgebiet/ Deutsche Frage: keine großdeutsche Lösung (Preußen, Deutschland, Österreich, Minderheiten) sondern kleindeutsche Lösung unter preußischer Krone/ Ausgrenzung Vielvoelkerstaat Österreich

    • Paulskirchenverfassung, 28.3.1849: preußische Führung (Friedrich IV als Kaiser), konstitutionelle Erbmonarchie durch demokratische Abstimmung, Exekutive: Kaiser (Unterzeichnung Minister, aber Vetorecht, erinnert an Ermächtigungsgesetz), Legislative: Reichstag, Judikative: Reichsgericht, aus der Not geboren

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      Internationale Monarchen: keine Hilfe/Anerkennung für NV, Deutschland als Pufferstaat, Größe als Bedrohung (Hegemonialmacht), Angst gesamteuropäischer Revolution, Territorialfragen, Gefährdung Gleichgewichts/Solidarität, Urfeindschaften

  • Weltwirtschaftskrise 1929 Zusammenfassung, Gründe, Folgen, Ursachen

    Der Schwarze Freitag:

     

    1. Donnerstag 24.Oktober 1929 in USA

    2. Freitag 25.Oktober 1929 in Deutschland angekommen

    3. Fast senkrechte Kursstürze der Aktien in USA

    4. Jeder wollte verkaufen

    5. Selbstmordwelle

    6. BIP sank in den kommenden Jahren um mehr als ¼

    7. Banken wurden zahlungsunfähig

     

    Gründe der WWK:

    1. Durch verbesserte Produktionsmittel Sättigung des Marktes à Überproduktionen

    2. Der Preis einer Aktie hatte nichts mehr mit dem tatsächlichen Wert zu tun

    3. Warnungen der Bankiers wurden nicht beachtet

    4. Entlassungen nahmen zu, Aktienpreise fallen

    5. Kursverluste von 20%-50%

     

    Folgen:

    1. Entlassungen

    2. Schwarzer Donnerstag

    3. Schwarzer Dienstag

    4. Gestiegene Arbeitslosenquote

    5. Völliger Zusammenbruch des Wirtschaftskreislaufes

    6. Verlust der Kaufkraft

    7. Armut

    8. Auswanderungen

     

    Auswirkungen auf Deutschland:

    1. Industrielle Erzeugung, Einkommen, Lebenshaltung gesunken

    2. Wachsende Arbeitslosigkeit

    3. Gefühl der Unsicherheit = Katastrophenstimmung

    4. Gegner der Republik sahen Chance gegen Demokratie erfolgreich anzugehen. Angeblich Fehler des Systems

    5. Schwere Staatskrise, da Rückzahlung der Kredite und Schulden an USA

    6. NSDAP gewann an Zuspruch

     

    Deutschland:

     

    Brüning:

    > Dr. Heinrich Brüning (1885-1970)

    > Frühjahr 1930 Reichskanzler, von Hindenburg ernannt

     

    Brünings Deflationspolitik:

    1. Sparpolitik

    à Ziel einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen und eine Geldentwertung zu verhindern

    1. Wollte das Ende der Demokratie durch drohende Inflation vermeiden

    2. Einführung neuer Steuern um Staatskasse aufzubessern

    3. Gehaltskürzungen von Beamten

    4. Preissenkungen für Marktwaren

    5. Stütze sich auf Notverordnungen des Reichspräsidenten um Politik durchzusetzen

    6. Beseitigte größtenteils die Reparationszahlungen

    7. Scheiterung der Politik 1932

    à Brüning wurde von Hindenburg entlassen

     

     

    USA:

     

    Hoover:

    1. Herbert Clark Hoover (1874-1964)

    2. Republikaner

    3. 1992-1933 US-Präsident

     

    Hoover-Politik:

    1. Vertraute auf die Selbstheilungskräfte des Marktes

    2. à WWKs sind unvermeidliche Konsequenzen, die nur durch Gesundschrumpfen zu überwinden sind

    3. Verfassung lässt keine direkte Hilfe für das Wirtschaftsgeschen zu

    4. Zollerhöhungen

    à waren wirkungslos und beschleunigten die Krise

    1. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen

    à diese gingen entweder nicht weit genug oder kamen zu spät

     

     

    Roosevelt:

    1. Franklin Delano Roosevelt (1882-1945)

    2. Demokrat

    3. 1933-1945 US-Präsident

     

     

    New-Deal-Politik:

     

    1. Maßnahmen: • staatliche Überwachung der Börse

    • Mindespreise für Agrarprodukte

    • Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen

    • Sozialversicherung

    • Mindestlöhne

    • gesunde Währung

    • Staat und Regierung sollen Kosten reduzieren

    • Steigerung der Produktion und Kaufkraft

     

    2. Ziele: •Verbesserung der Einkommensbilanz

    • starke nationale Wirtschaft

    • Belebung des internationalen Handels

    • nationale Erholung

     

    3. Mittel: 1. Gleichgewicht von exekutiver und Legislativer Gewalt

    2. Zeitweiliges Abweichen vom Gleichgewicht

    3. Umfassende Exekutivgewalt

     

    Appell: nationale Gemeinschaft

     

    4. Kritik: • Oberste Bundesgericht

    à Hob mehrere Gesetze auf

    à Begründung war die Verfassungswidrigkeit des Gesetzes

    • American Liberty League

    à Unternehmer, denen die Gewerkschaftfreundlichkeit zu weit ging

    • Francis Townsend

    à gegen Arbeitslosigkeit und mangelnde Kaufkraft

     

     

    John Maynard Keynes:

    1. Wirtschaftstheoretiker

    2. Namensgeber des Keynesianismus

    3. Teilnehmer der Versailler Friedensverhandlungen

    4. 1936 : “Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes”

    5. Deficit spending (Defizitfinanzierung) à Zur Belebung der Konjunktur müssen höhere Staatsausgaben erreicht werden

    6. Aktive staatliche Konjunkturpolitik

    7. Ankurbelung der Investitionen

    8. STAATLICHE FISKALPOLITIK

     

    Theorie:

    1. Keine Erholung aus eigener Kraft aus der Arbeitslosigkeit

    2. Forderung einer aktiven staatlichen Konjunkturpolitik

    3. Für die Überwindung der Depressionen müssen die Investitionen angekurbelt werden

    4. Staatliche Fiskalpolitik als wirksamstes Mittel

  • Weimarer Republik – ausführliche Zusammenfassung

    Die Weimarer Republik (1919 – 1933)
    1. Phase: Revolution und Gründung der Republik (1918 – 1919)
    Vorgeschichte:
    • 1. Weltkrieg von 1914 – 1918,
    • Hungerwinter von 1916/17 führte zur allgemeinen Kriegsmüdigkeit
    • im Februar 1917 Kriegseintritt der USA
    • im Oktober 1917 Revolution in Russland,
      an der sich die Arbeiterschaft ein Beispiel nimmt.
    –› Novemberrevolution (1918)
    Im Januar 1918 veröffentlicht der amerikanische Präsident Wilson
    seine 
    „14 Punkte“:
    • demokratische Nachkriegsordnung
    • freier Welthandel
    • Sieg ohne Sieger und Besiegte
    • Selbstbestimmungsrecht der Länder
    • Völkerbund
    –› im Versailler Vertrag für Deutschland in keiner Weise erfüllt!

    …daraus folgt Missstimmung über den 
    „Schmachvertrag“.
     
    Hintergrund:
    • August 1918: bricht die deutsche Hoffnung auf Sieg zusammen, weil die USA die alliierten Truppen stetig verstärkt und Österreich-Ungarn kurz vor der Kapitulation steht.
    • September: Waffenstillstand auf der Grundlage von Wilsons 14 Punkten.
    • Oktober: Prinz Max von Baden wird von Kaiser Wilhelm II zum neuen Reichskanzlerernannt, beruft Abgeordnete der MSPD, des Zentrums und der Fortschrittlichen Volkspartei, um die erste parlamentarische Regierung zu bilden.
      Übergang von der konstitutionellen in die parlamentarische Monarchie
      (auch Oktoberverfassung, oder „
      Reformen von oben“)
    • November: Meuterei der Matrosen in Kiel (wehren sich gegen sinnlosen Befehl), dadurch entstehen Aufstände, die Fürsten wurden vertrieben, Rücktritt von Max von Baden ernennt Friedrich Ebert (Vorsitzender der MSPD) zum Kanzler, dieser hat demokratische Ziele. Gründung der Arbeiter- und Soldatenräte (füllen Machtvakuum aus). Revolution von unten“, hierdurch entsteht der Rat der Volksbeauftragten (3 Abgeordnete SPD, 3 Abgeordnete USPD = linke Abspaltung der SPD)
     
    Am 09. November 1918 wird die Republik doppelt ausgerufen:
    – von Philipp Scheidemann (Vorstand MSPD)
      die 
    demokratische Republik
    – von Karl Liebknecht (Spartakistenführer = linke Partei; Rosa Luxemburg)
    die 
    sozialistische Republik
    Einen Tag später flieht der Kaiser ins holländische Exil.
    Rat der Volksbeauftragten
    provisorische Revolutionsregierung,bestehend aus 3 Abgeordneten der MSPD und 3 der USPD; veröffentlicht das Neunpunkteprogramm (darin enthalten die Freiheitsrechte,der Achtstundentag, das Verhältnis- und Frauenwahlrecht)
    Abgeordneter (Erzberger) unterzeichnet Waffenstillstand mit den Alliierten.
    ! Deutschland muss besetzte Gebiete räumen !
    Dezember: Rätekongress in Berlin
     gewählte Nationalversammlung soll Demokratie regieren (Wahl am 19. Januar 1919)
     Erstellen einer Verfassung, Entscheidung für demokratischen Weg

    >> Spartakusbund + andere linke Partei schließen sich zu 
    KPD zusammen. <<
    KPD ruft zum Wahlboykott auf, will keinen Volksvertreter, will Parlament stoppen.
    Spartakusaufstand in Berlin im Januar 1919:
    • Ebert schließt sich mit Reichswehr und Freikorps zusammen
      schlägt den Aufstand nieder
    letzter Sturzversuch der Demokratie!
    Freikorps:
    › unterstehen nur dem Offizier
    › werden von konservativen Kreisen der Industrie bezahlt
    › kämpfen gegen Bolschewismus, Separatismus und später gegen die Republik
    19. Januar 1919: Wahl der Nationalversammlung,
    später wählt diese Friedrich Ebert zum 
    Reichspräsidenten; aus MSPD, DDP und Zentrum bildet Ebert die Weimarer Koalition, unter der Leitung von Scheidemann (MSPD).
     
    28. Juni: Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrags
     geprägt durch die Interessen von USA, Großbritannien und Frankreich 
     Obersten Rat der Großmächte,
    …Wilsons „14 Punkte“ kaum beachtet.
     
     
    Kernpunkte des Vertrages:
     Verlust von 13 % des deutschen Staatsgebietes
           teilweise an Volksabstimmungen gebunden
     
           
    1. Rückgabe von Elsass/Lothringen an Frankreich
           
    2. Gebietsabtretungen an Polen 
           
    3. Verlust von Industriegebieten und Rohstofflagern 
     Schwächung der Wirtschaft
     Artikel 231: Kriegsschuldartikel
           Deutschland wird für alle Kriegsverluste und Kriegsschäden 
           der Alliierten verantwortlich gemacht. 
            
    Grundlage für Reparationszahlungen
     Abtretung von: Waffen, Panzer, Luftwaffe, U-Boote, Kriegsflotte,
         90 % der Handelsflotte
     Westliche Rheinseite  Entmilitarisierung und Besetzung
     Armee eingeschränkt auf Freiwilligenheer von 100.000 Mann
     
    Deutsche Kritik am Versailler Vertrag:
    • Schanddiktat
    • Diktatfriede › einhellige Ablehnung
    • Schmachvertrag
    • Deutschland war von den Friedensverhandlungen ausgeschlossen!
    • Territoriale Bestimmungen (Gebietsabtretungen) 
    • Souveränitätseinschränkungen (Besetzung)
    • Reparationszahlungen Höhe nicht festgelegt (erst im Dawes-Plan von 1924)
    • Kriegsschuldartikel 
    Reparationszahlungen (zuerst sehr hoch, dann allmähliche Senkung)
    weil: Deutschlands Wirtschaft war nicht fähig Zahlungen zu leisten.
      » Dawes-Plan
      » Young-Plan

    Unmittelbare Folgen:
    –  Stärkung der Republikfeinde 
    –  Putschversuche 
    –  Politische Morde
    Langfristige Folgen:
    –  Stärkung der Nationalsozialisten 
    –  Separatismus 
    – Zersetzung des gesitteten politischen Stils 
    –  Inflation

    Absichten der Großmächte:
    Frankreich:
    1) Schwächung Deutschlands
    2) Sicherung der Vormachtstellung in Kontinentaleuropa
    England:
    1) Weniger: Schwächung Deutschlands
    2) Sondern: Deutschland als Bollwerk gegen mögliche russische Revolution

    USA:
    1) Durchsetzung der Wilson-Prinzipien
     
     
     europäische Mächte setzen sich durch (vor allem Frankreich)

     
    11. August: Reichspräsident Ebert unterzeichnet die Weimarer Reichsverfassung.
    Die einzelnen Staaten verlieren ihre Souveränität und sind dem Reichsrecht unterworfen, der Reichsrat ist kaum an der Legislative beteiligt und besitzt lediglich ein aufschiebendes Vetorecht, Parteien haben nur die Funktion der Organisation der Wahlen;

    das Wahlrecht ist allgemein, geheim, direkt und gleich, Wahlalter wurde auf 20 Jahre gesenkt, Frauenwahlrecht eingeführt, Verhältniswahl ohne Sperrklausel, Verfassungsrechte keinen höheren Rang als einfach Gesetze, Grundrechte besaßen nur geringen Stellenwert;

    Reichspräsident wird zu Art „Ersatzkaiser“ und zum Gegengewicht vom Parlament, mit Artikel 48 kann er sich zum „Diktator auf Zeit ernennen“
    ( = Notverordnung)

     
    2. Phase: Krisenjahre des Anfangs (1920 – 1923)
     
    Viele Morde von RECHTS, die „Justiz ist auf dem rechten Auge blind“,
    weil kaisertreue Beamte!
     politische Verbrechen von rechts werden kaum oder überhaupt nicht bestraft.
    Aber: politische Verbrechen von LINKS werden hart bestraft! 
     
    1920:
    • 13. -16. März: Kapp-Putsch in Berlin: ehemalige Offiziere und Freikorps rotten sich zusammen, um die Republik zu stürzen. Wolfgang Kapp ernennt sich zum Reichskanzler. 
    • Problem: Reichswehr neutral, bedeutet: sie erkennen den neuen Reichskanzler nicht an, kämpfen aber auch nicht gegen die Putschisten, weil: „Reichswehr schießt nicht auf Reichswehr.“
    • Lösung: Reichsregierung und Gewerkschaften rufen zum Generalstreik auf Niederschlagung des Putschversuchs
    • Direkt danach: Versuchter Sturz der Demokratie und Errichtung einer RätedemokratieKommunisten

    1921 Mai:
    § Annahme des Londoner Ultimatums über die Reparationszahlungen,
    weil: Drohung mit der Besetzung des Ruhrgebiets hat zur langfristigen Folge:
    Stärkung der Republikfeinde und Stärkung des Separatismus 
     
    1922:
    » 16. April: Rapallo-Vertrag zwischen Deutschland und der Sowjetunion: Verzicht auf Reparationen, wirtschaftliche Zusammenarbeit
    » 24. Juni: Ermordung des Außenministers Rathenau durch Rechtsradikale
    » langfristige Folge: Anheizen der Inflation
     
    1923:
    » Januar: Besetzung des Ruhrgebietes durch Frankreich und Belgien wegen Rückständen bei Reparationszahlungen: „Produktive Pfänder“; starke Inflation
    » Oktober/ November: Separatismus in Rheinland und Pfalz Abtrennung von der Weimarer Republik, unterstützt von Belgien und Frankreich
    Weil: Aussicht Deutschland zu kontrollieren
    Aber: England und USA setzen sich gegen den Separatismuszwingen Frankreich und Belgien die Unterstützung der Separatisten zu unterbinden
     
     Ende des Separatismus
    » 09. November: Erfolgloser Hitler-Putsch in München;
    Erich Ludendorff (Reichswehr- general) und Adolf Hitler (Führer der NSDAP), Vorbild: Mussolinis Marsch auf Rom = ital. Faschisten; anfangs unterstützt durch bayrischen Ministerpräsiden von Kahr.
    aber: „Marsch auf Berlin“ bricht am 9. November in München zusammen, 
     weil von Kahr sich doch gegen diese „nationale Revolution“ stellt.
    » Währungsreform (Rentenmark)
     
    Ruhrbesetzung
    Beginn: 11. Januar 1923, im Laufe des Jahres —› Invasionstruppe von 100.000 Mann
    Grund: Deutschland konnte Reparationszahlungen nicht nachkommen, die Alliierten sahen dies als Verstoß gegen den Versailler Vertrag. >> Besetzung des Ruhrgebiets durch Frankreich, Belgien und Italien! << Reaktion: Ruhrkampf (= Passiver Widerstand), es gab zahlreiche Sabotageakte viele Tote Staat muss Arbeitsausfall ersetzen (täglich 60 Mio. Goldmark) 
    aus Inflation wird Hyperinflation
    Geld ist fast überhaupt nichts mehr wert, das Geld wird vermehrt,
    ohne das die Warenmenge ebenfalls vermehrt wird.

    Inflation
      schleichende Inflation seit 1. Weltkrieg
     
     „galoppierende Inflation“ ab 1922
     
     „Hyperinflation“ durch Ruhrkampf ab 1923
     
    Ursachen:
    1) Reparationszahlungen
    2) Schuld aus Kriegsanleihen
    3) Versorgung der verwundeten Soldaten
    4) Renten für die Beamten
     Staat hat zu hohe Ausgaben
    Gewinner:

    Schuldner (Schulden konnten sofort abgezahlt werden)
    Landbesitzer und der Staat (!)
    Verlierer:

    kleine Leute
    führt zur Verarmung des Mittelstandes


    Dann: Währungsreform im November 1923 stabilisiert die Rentenmark
    • Kreditsperre
    • Unterbindung der Spekulationen
    • Beseitigung des privaten Notgeldes
    • Verknappung der gesetzlichen Zahlungsmittel
    >> England will Reparationszahlungen erst neu regeln, wenn Währung stabilisiert ist <<

    3. Phase:
     Jahre der Stabilisierung ["Goldene Zwanziger"] 1924 – 1929
     
    Neuregelung der Reparationen

    Nach Währungsstabilisierung ( Bedingung für Verhandlungen)
    1924:» 9. April: Dawes-Plan (Reparationszahlungen nach der Leistungsfähigkeit Deutschlands); jährlich 1,6 Mrd. Rentenmark, ab 1928 dann jährlich 2,4 Mrd. Rentenmark tragbar für die deutsche Wirtschaft
     
    1925:
    » 26. April: Hindenburg wird zum Reichspräsidenten gewählt (als Kandidat der Rechten)
    » Juli: Räumung des Ruhrgebietes
    » 05. -16. Oktober: Vertrag von Locarno (deutsch-französischer Ausgleich), Außenpolitik von Stresemann, die Staaten verpflichten sich auf jede gewaltsame Veränderung der bestehenden Grenzen zu verzichten.
     
    1926:
    » 24. April: Berliner Vertrag zwischen Deutschland und der Sowjetunion (Freundschafts- und Neutralitätsvertrag), Grundlage war der Rapallo-Vertrag von 1922, Verständigung in pol. und wirtschaftl. Fragen, freundschaftliche Fühlung; Neutralität
    » 08. September: Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund, somit ist es wieder ein gleichberechtigter Partner im Konzert der Großmächte.
     
    1928:
    » Briand-Kellogg-Pakt: Briand (franz. Außenminister) und Kellogg (amerik. Staats-sekretär) gründen ein Vertragswerk zur Ächtung des Krieges, das 15 Staaten (auch Deutschland) unterzeichnen.
     
    1929:
    » 07. Juni: Unterzeichnung des Young-Plans (Festlegung der Reparationszahlungen für 59 Jahre, somit ein Fortschritt, weil endlich ein zeitlicher Rahmen vorhanden war) eigentlich: sollten jährlich bis 1987/88 2 Mrd. Rentenmark bezahlt werden aber: wegen Weltwirtschaftskrise 1931 einjähriger Zahlungsaufschub und 1932 auf der Konferenz von Lausanne Reparationen endgültig eingestellt.
    Währungsreformen von `23 und Dawes-Plan von `24 beenden die Krisen der deutschen Innenpolitik und eröffnen neue Perspektiven in der Außenpolitik.

    Konsequenzen:
    • konservative Wende (Wahl Hindenburgs)
    • wirtschaftliche Erholung (auch durch amerikanische Kredite)
     „Zeit der relativen Stabilisierung

    Weimarer Republik hat immer mit der Opposition zu kämpfen
     nicht staatstragende Parteien werden immer mächtiger und machen Stimmung gegen die Regierung.
    >> Politiker tragen zwar zur Aufrechterhaltung der Republik bei, wollen aber eigentlich keine Republik << nicht staatstragend (Bsp: Adel, Soldaten, Unternehmer, Arbeiter, Bauern, NSDAP)
     
    Deutschland in der internationalen Politik der 20er
    Neustrukturierung Europas:
    1. Vertrag von St. Germain Österreich muss „bluten“
    2. Vertrag von Trianon

    Entstehung neuer Staaten:
    1) Jugoslawien
    2) Polen
    3) Estland, Lettland, Litauen
    4) Tschechoslowakei
    5) Ungarn
    6) Rumänien
     cordon sanitaire“ Bollwerk gegen bolschewistische Revolution

    Außenpolitische Ziele:
    England: Sicherung des Gleichgewichts der Großmächte, teilweise Revision des Versailler Vertrages
    Frankreich: Vormachtstellung in Europa sichern, Wiedererstarken Deutschlands verhindern.
    Deutschland: Anschluss Österreichs, Revision des Versailler Vertrags, Aufhebung der außenpolitischen Isolation, Erweiterung der Ostgrenze,
    Befreiung des Rheinlandes, Angliederung des Saargebiets
     
    Parteien:
    Rechte Front
    NSDAP + DNVP   Republikfeinde
    Eher Mitte
    DVP  tendiert gegen Ende zu Weimarer Koalition
    Linke Front
    KPD + USPD 
    + Spartakusbund (zu Beginn) 
    + Weltkommunismus 
     Republikfeinde
    Weimarer Koalition
    Staatstragende Parteien: 
    SPD, DDP, Staatspartei, Zentrum/BVP 
    gemeinsames Ziel: Republik Parlamentarismus
     
    4. Phase: Wirtschaftskrise und Ende der Demokratie (1929 – 1933)
     
    1929:
    25. Oktober: „Schwarzer Freitag“
    Zusammenbruch der New Yoker Börse, 
    Beginn der Weltwirtschaftskrise. Viele Banken in den USA wurden zahlungsunfähig und wollten die deutschen Kredite zurückgezahlt bekommen. Die Geldverknappung führte zur Konkurswelle und Massenarbeitslosigkeit(1932 ca. 30% Arbeitslose, vor allem Jugendliche).
     
    1930:
    • März: Rücktritt der letzten parlamentarisch funktionierenden Regierung der Weimarer Republik, wegen Streit um Erhöhung der Arbeitslosenversicherung;

      Reichspräsident Hindenburg beauftragt Zentrumspolitiker Brüning mit Bildung neuer Regierung, die SPD gehörte nicht mehr zum Kabinett dazu. Brüning erhält von Hindenburg die Vollmacht gegebenenfalls mit dem Notverordnungsartikel 48 zu regieren und den Reichstag aufzulösen. 

      Präsidialkabinett

     
    1930 – 1933:
    Präsidialkabinette unter Heinrich Brüning, Franz von Papen, General Kurt von Schleicher regieren mit der Autorität des Reichspräsidenten (Notverordnungsartikel 48) und unter parlamentarischer Duldung durch die nicht an der Regierung beteiligte SPD.
    1931: Akute Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit
    1932:
      » 10. April: Wiederwahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten
      » 8. Juli: Konferenz von Lausanne (Ende der Reparationszahlungen)
      » 31. Juli: Reichstagswahlen: Mehrheit der radikalen Parteien (NSDAP und KPD)
    1933:
    30. Januar: Hindenburg ernennt Hitler zum Reichskanzler (Machtergreifung Hitlers) und Franz von Papen zum Vizekanzler. Da Hitler erklärter Feind der Liberalen und demokratischen Reichsverfassung war, beging der Reichspräsident einen Verfassungsbruch. …..
  • Die Hyperinflation von 1923 – Ursachen, Auswirkungen, Gewinner und Verlierer

    Definition

    Die Inflation bedeutet die Zunahme der Verbraucherpreise. Eine Hyperinflation ist folglich eine drastische Zunahme von Verbraucherpreisen. Das Geld wird mehrfach durch die Notenbanken gedruckt und verliert durch die steigende Geldmenge an Wert, während die Gesamtgüterproduktion nicht mit ansteigt.

    Ursachen der Hyperinflation von 1923

    Während des Ersten Weltkriegs war die deutsche Reichsleitung davon überzeugt, dass sie den Krieg gewinnen konnten. Die finanziellen Investitionen für Waffen, Munitionen, Soldaten, Verpflegung, Transport und Logistik waren enorm. Die gesamten Rücklagen des Staates reichten allerdings nur für zwei Tagen aus; der Krieg dauerte aber vier Jahre. Während dieser Zeit druckte die Notenbanken enorme Banknoten aus, um den Krieg finanzieren zu können.

    Nach der Kapitulation des Krieges war Deutschland gezwungen, den Versailler Vertrag zu unterzeichnen. In diesem Vertrag wurde festgelegt, dass Deutschland Reparationszahlungen an die Alliierten leisten musste. Aufgrund der Tilgungszahlungen, die nach dem Ersten Weltkrieg entstanden war, betätigte die Regierung mehrmals die Notenpresse, um die Schulden abzubezahlen. Außerdem musste die Regierung Kriegsanleihen an den Bürgern zurückzahlen, die verwundeten Soldaten versorgen sowie die Renten der Beamten bezahlen.

    Durch verspätete Reparationszahlungen im Jahr 1924 besetzten die Franzosen das Ruhrgebiet. Es wurde in diesem Gebiet zum passiven Widerstand, zu Sabotage und Streik durch die Regierung aufgerufen. Hierfür bekamen die Streikenden ihre Löhne weiter bezahlt. Die galoppierende Inflation wurde ab Juni 1923 zu einer Hyperinflation.

    Auswirkungen

    Durch die fortschreitende Geldentwertung, hatte sich die Versorgungslage der Bevölkerung laufend verschlechtert. Es wurde mehr Geld gedruckt als an Waren produziert wurden. Die Preise für Waren und Dienstleistungen konnten die Löhne und Gehälter nicht folgen. Hierdurch vergrößerte sich die Schere zwischen arm und reich erheblich. Ersparnisse wurden völlig entwertet sowie die Spargelder von Generationen vernichtet und die feste Erträge und Zinsen waren wertlos. Durch den Mangel an Kaufkraft verloren auch die Immobilien an Wert. Außerdem erfolgten die Lohnzahlungen täglich, da das Geld täglich bzw. stündlich an Wert verlor. In diesem Fall versuchte jeder das Bargeld in Sachwerte einzutauschen. Die Menschen bezahlten nicht mehr mit Scheinen, sondern in Bündeln. Im Nachhinein wurden aus diesen Bündeln, Schubkarren voller Geld.

    Die untenstehende Tabelle zeigt die explodierende Geldabwertung innerhalb eines Jahres für bestimmte Produkte an:

    09. Juni 1923:

    02. Dezember 1923:

    1 Ei: 800 Mark

    1 Liter Milch: 1440 Mark

    1 Kilo Kartoffeln: 5000 Mark

    1 Straßenbahnfahrt: 600 Mark

    1 Dollar: 100.000 Mark

    1 Ei: 320 Milliarden Mark

    1 Liter Milch: 360 Milliarden Mark

    1 Kilo Kartoffeln: 90 Milliarden Mark

    1 Straßenbahnfahrt: 50 Milliarden Mark

    1 Dollar: 4,21 Billionen Mark

     

    Verlierer der Hyperinflation

    Die Verlierer waren hauptsächlich Gläubiger, Geldanleger bzw. Sparer, Banken sowie Bezieher von fixen Geldeinkünften (Gehälter und/oder Mieteinnahmen). Hierbei erhielten sie jeden Monat ihr fixes Gehalt, was nicht an die Inflation angepasst wurde und somit keinen Wert hatte. Diese Verlierer stellten „gutes“ Geld zur Verfügung bzw. leisteten Arbeit und erhielten dafür „schlechtes“ Geld.

    Gewinner der Hyperinflation

    Unter den Gewinner zählen die Schuldner, wie z. B. die Unternehmen, der Staat und Landwirte sowie die Sachvermögenbesitzer. Der Staat konnte seine Kriegsschulden mit der entwerteten Währung zurückzahlen sowie die Schuldner als auch die Unternehmen konnten mit dem Grundsatz „Mark = Mark“ deren aufgenommenen Kredite mit stabilen Kurs, durch entwertetes Geld zurückzahlen. Diese restlichen Tilgungszahlungen blieben gleich und verloren somit in der Inflation an Wert. Man konnte es einfach mit den erwirtschafteten Mittel begleichen. Außerdem bezahlten die Unternehmen mit schlechtem Geld die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter.

    Ende der Hyperinflation

    Im November 1923 wurde die neue Währung eingeführt, die sogenannte Rentenmark. Der Kurs für einen Dollar wurde auf 4,20 Rentenmark festgesetzt. Da aber ungenügend neue Rentenmarkenscheine zur Verfügung standen, waren noch bis Mitte 1924 wertbeständige Notgelder im Umlauf. Bei dieser Regelung wollte England die Reparationszahlungen dann endgültig festlegen, wenn die Währung stabil ist. Ab Oktober 1924 wurde die Reichsmark endgültig eingeführt und die alte Währung abgeschafft sowie die Notgelder mit entsorgt.

    In dieser Zeit entwickelte der Amerikaner Charles Dawes eine Art Marshallplan. Der sogenannte „Dawes-Plan“ befasste sich mit der Leistungsfähigkeit Deutschlands für die Reparationszahlungen. Hierbei wurde festgelegt, wie hoch die Reparationszahlungen sein sollten, wenn die Wirtschaftslage Deutschlands sich verbessert hat. Die deutsche Wirtschaft erholte sich Mitte der 20er Jahre und wurde wieder zahlungsfähig. Die berühmten Goldenen 20er Jahre begannen.

  • Hitlers Machtergreifung Machtübernahme 1933

    Hitlers Machtergreifung/Machtübernahme

    Hitlers Machtübernahme beginnt am 30. Januar 1933, wenn er von Hindenburg zum deutschen Reichskanzler ernannt wird. Die deutschen waren damals der Meinung man könne Hitler zähmen und den Nationalsozialismus somit entzaubern. Das ganze klappte bekanntermaßen nicht. Hitler konnte nicht gebändigt werden, wobei auch der Reichstagsbrand eine Rolle gespielt hat.

    Dieser Brand war ein Feuer im Gebäude des Reichstages am 27. Februar 1933, bei dem die Stätte Deutscher Herrschaft stark beschädigt wurde. Hitler schob die Schuld auf Oppositionelle und steckte daraufhin 4000 zum Teil auch führende Oppositionelle in „Schutzhaft“. Offiziell zum Schutze der Bevölkerung, inoffiziell zur eigenen Sicherheit. Aufgrund dieses Brandes machte Hitler über Hindenburg auch von der Notstandsverordnung der Weimarer Verfassung gebrauch und setzte die gesamte Verfassung außer Kraft. Dieser Artikel 48 ermöglichte es dem Reichspräsidenten direkt auf die Gesetzgebung einzuwirken.

    Hitler konnte nun bis zur nächsten Wahl kaum gestört seine Propaganda auf Staatskosten vollführen. So kamen ausführlichste Berichte über die NSDAP in Fernsehen und Radio. Trotzdem erhielt Hitlers NSDAP bei der Wahl am 5. März 1933 „nur“ 44% der Stimmen, hatte also noch keine absolute Mehrheit, sondern musste mit der DNVP (8%) koalieren.

    Eine Rechtschreibschwäche kann auch in Geschichte hinderlich sein.

    Dies brachte Hitler dennoch eine solche Mehrheit, dass er den Reichstag dazu bringen konnte sich selbst abzuschaffen. Hitler setzte mit seinen Helfern die anderen Parteien dermaßen unter Druck, dass alle außer der SPD am 23. März 1933 für das sogenannte Ermächtigungsgesetz stimmten. Dieses Gesetz beinhaltete die Abschaffung des Reichstages und die Ermächtigung Hitlers zum alleinigen Führer Deutschlands.

    Nun fehlte Hitler nur noch der Schritt zum Reichspräsident. Diesen vollzog er am 2. August 1934, dem Todestag Hindenburgs. Hitler übernahm sein Amt und stellte sofort die Reichswehr unter seine Kontrolle um sich gegen eventuelle Putschversuche zu wehren.

    Hitlers machtergreifung

  • Hitlers Außenpolitik bis 1939 als Zeitleiste

     

    Hitlers Außenpolitik hatte zwei Gesichter, so beteuerte auf der einen Seite den Frieden (in der Abbildung in grün), auf der anderen Seite vollführte er eine Politik der vollendeten Tatsachen (rot).

    Hitlers Außenpolitik

  • Deutsches Kaiserreich 1871 Verfassung einfach erklärt

     

    Deutsches Kaiserreich Verfassung

    Demokratische Elemente

    Möglichkeit der Wahl (+Wahlgrundsätze)
    Gegengewicht zum Bundestag (allerdings zu schwach)
    Repräsentation des Volkes
    Budgetrecht des Reichstages
    Stimmen im Bundesrat nach Größe des Landes
    Gesetzgebung nur nach Übereinstimmung von Reichstag und Bundesrat

    Undemokratische Elemente

    Zu Hohe Stellung des Kaisers
    Kaiser kann das gesamte Parlament auflösen
    Bundesrat besteht nur aus Adligen
    Bundesrat steht durch die Option der Auflösung über dem Reichstag Männerwahlrecht
    Generell nur geringe Beteiligungsmöglichkeiten des Volkes an der Politik Kaiser kann alleine Kriege auslösen, hat den Oberbefehl über das Heer Keinerlei Regierungsverantwortung des Kaisers gegenüber dem Reichstags

  • Nato: Mitglieder, Geschichte, Aufbau, Ziele

     

    I. Eckdaten der NATO

    • am 4.April 1949 von insgesamt 12 verschiedenen europäischen bzw. nordamerikanischen Staaten gegründet

    • Die Führung übernahm die USA

    • Hauptsitz ist seit 1967 in Brüssel (zuvor Washington D.C und Paris)

    • Mittlerweile 28 Mitglieder

    • Die NATO ist das Bündnis „freier demokratischer Staaten mit gemeinsamen Werten“

    • Das Ziel der NATO ist die Wahrung bzw. Verbreitung des Friedens (Demokratie), der

      Sicherheit und der Menschenrechte

    II. Die Entstehung der NATO

    Nach Ende des Zweiten Weltkriegs löste sich die Verbindung zwischen den USA, der Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich, welche sich gegen Hitler zusammengeschlossen hatten, auf. Danach wurden die Interessenkonflikte zwischen West und Ost deutlich und der Grundstein des Kalten Kriegs wurde gelegt. Resultierend aus den politischen Spannungen, zeigten sich zwei Konsequenzen auf militärischer Ebene. Sowohl West als auch Ost fingen an sich mit immer mehr Waffen auszurüsten, was in einem regelrechten Wettrüsten ausartete, denn keiner wollte dem anderen unterlegen sein. Außerdem schlossen sich politische Leger zusammen. Die UdSSR seitens Osteuropa, aufgrund der "Freundschafts- und Friedenspakte", wobei sich 1949 die westlichen Staaten, unter Führung der USA, zur NATO zusammenschlossen. Das geteilte Deutschland schloss sich jeweils einer Seite an. 1955 trat die BRD der NATO bei, im selben Jahr wurde die DDR in den "Warschauer Pakt" einbezogen.

    III. Die Geschichte der NATO – Vor dem Umbruch

    • Militärische Abschreckung (Wettrüsten), Verteidigung der Bündnispartner

    • Neue Politik: Entspannungspolitik und Abrüstungspolitik →

      erste Verhandlungen zwischen USA und UdSSR

    • GRUND: Abschreckung garantierte keine Sicherheit, Finanzierung des

      Aufrüstens, Gefahr eines Atomkrieges zu hoch

      – Der Umbruch

     
     
     

    Veränderung der NATO-Strategien: Sicherheit durch Entspannungspolitik und Abrüstung statt durch Abschreckung.

    Ostpolitik/ neue Deutschlandpolitik seit 1970: BRD schloss Verträge mit DDR, UdSSR, Polen und der Tschechoslowakischen Republik.

    „Schlussakte von Helsinki“ (1975 in Helsinki auf der Konferenz für Sicherheit und

     

    Zusammenarbeit in Europa (KSZE)): Anerkennung der bestehenden Grenzen → Milderung des Ost-West-Konflikts, Stabilisierung der Lage in Europa. Verpflichtung der Staaten zur Achtung der Menschenrechte.

    In der Sowjetunion:

    Michail Gorbatschow wird 1985 zum Vorsitzenden der KpdSU und Präsident der Sowjetunion. Seine Überzeugung: Sowjetunion und seine Staaten können nur existieren, wenn eine Reformation der Wirtschaft und der politischen Ordnung erfolgt. Wichtige Veränderungen waren „Perestroika“ (Reformen in der Wirtschaft und im Staatsaufbau) und „Glasnost“ (Offenheit und Transparenz der kommunistischen Partei → Pressefreiheit).

    Zudem verzichtete Gorbatschow auf die politische und militärische Vorherrschaft der UdSSR im Bereich des Warschauer Pakts. → Ende des Warschauer Pakts

    Nach dem Umbruch
    Das Ende des Ost-West-Konfliktes und der Zerfall der Sowjetunion 1991 hatte weitreichende Folgen für das Geschehen.
    – aus einer bipolaren Weltordnung ist nun eine
    multipolare Weltordnung entstanden
    – es bildeten sich Teilrepubliken mit
    liberalen und pluralistischen Demokratien, welche sich mit ähnlichen Wertevorstellungen der ehemaligen Westmächte identifizierten und sich der NATO anschlossen

    Für die NATO bedeutete dieses ein Wandel vom Verteidigungs- zum Interventionsbündnis.
    Sie erklärte sich bereit, von der UNO beschlossene friedenserhaltende Maßnahmen militärisch zu unterstützen, auch wenn diese außerhalb des NATO-Gebiets liegen (out of area).
    Ein 1999 beschlossenes neues strategisches Konzept sah die neuen Aufgaben für die NATO vor, wie zum Beispiel:
    -weltweite Friedensmissionen
    -Bekämpfung des internationalen Terrorismus
    -Frieden und Stabilitätsgarantie für Europa
    sowie eine von den USA unabhängige Sicherheitspolitik der europäischen NATO-Partner.
    Die Terroranschläge am 11.September 2001 lösten den bisher
    einzigen Bündnisfall aus, indem NATO-Mitglieder dazu verpflichtet waren, den USA militärisch zu unterstützen.

    IV.Das neue strategische Konzept (2010)

    Neue Herausforderungen: internationaler Terrorismus, Cyberangriffe, Energiesicherheit, Massenvernichtungswaffen

    Ziel: nuklearwaffenfreie Welt, „Missile Defense“

    Kernaufgaben: Kollektive Veteidigung Krisenmanagement

    Kooperative Sicherheit

    V. Kosovo-Krise und Afghanistan-Einsatz der Nato

    Der Kosovokrieg war ein bewaffneter Konflikt um die Kontrolle des Kosovo in den Jahren 1998/1999. Dieser Flammte im Jahre 1999 wieder auf und zog dadurch einen

     
     
     
     

    kriegerischen Einsatz der Nato nach sich, welcher aufgrund schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen zuerst durch Luftangriffe und schließlich durch eine Bodenoffensive durchgeführt wurde.
    Viele Kritiker sind der Ansicht, dass der Einsatz rechtswidrig ist, da keine UN-Resolution vorlag.

    Aktuell wird die Truppenpräsenz der KFOR (Kosovo Force) verstärkt, da verstärkt gewaltsame Konflikte auftreten.

    Die Internationale Sicherheitsunterstützungstruppe, kurz ISAF (aus dem engl. International Security Assistance Force), ist eine Sicherheits- und Aufbaumission unter NATO-Führung im Rahmen des Krieges in Afghanistan seit 2001. Die Aufstellung erfolgte auf Ersuchen der Teilnehmer der ersten Afghanistan-Konferenz 2001 an die internationale Gemeinschaft und mit Genehmigung durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Resolution 1386 vom 20. Dezember 2001).

     

    Der Auftrag besteht laut Bundesregierung darin, die vorläufigen Staatsorgane Afghanistans und ihre Nachfolgeinstitutionen bei der Aufrechterhaltung der Sicherheit in Afghanistan so zu unterstützen, dass sowohl die afghanischen Staatsorgane als auch das Personal der Vereinten Nationen und anderes internationales Zivilpersonal, insbesondere solches, das dem Wiederaufbau und humanitären Aufgaben nachgeht, in einem sicheren Umfeld arbeiten können, und Sicherheitsunterstützung bei der Wahrnehmung anderer Aufgaben in Unterstützung der „Bonner Vereinbarung“ zu gewähren.

  • Uno: Aufbau, Aufgaben und Ziele

    Uno Aufbau
     
    Allgemeines
     
    • gegründet am 26. Juni 1945 in San Francisco (51 Staaten)
    • basiert auf Atlantikcharta von 1941, welche folgende Punkte umfasst
    • Recht auf nationale Selbstbestimmung
    • freier Zugang zum Welthandel und Rohstoffe für alle
    • internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit
    • internationale Friedensordnung
    • Gewaltverzicht
    • Entmilitarisierung vonKonfliktstaaten
    • internationale Staatengemeinschaft zur Sicherung des Friedensbedingungens
    • verfügt über keine Streitkräfte, nur über Friedenstruppen (Blauhelme)
    • abhängig von den Truppen der Mitgliederstaaten
    • aktuell 193 Mitglieder
     

    Uno Generalversammlung

    • wichtigstes Beratungsorgan
    • jedes Mitglied hat nur eine Stimme – Prinzip der souveränen Gleichheit
    • erörtert internationale Fragen und Angelegenheiten
    • wählt den Generalsekretär auf Vorschlag für 5 Jahre
    • wählt die nicht-ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates
    • jährliche Sitzung im September
    • kann völkerrechtliche Empfehlungen für Mitglieder abgeben (nicht bindend)
    • trotzdem großes politisches Gewicht
    • kann Vorschläge an den Sicherheitsrat abgeben
     

    Uno Sicherheitsrat

    • zentrales Entscheidungsorgan der UNO
    • 5 ständige Mitglieder mit Veto-Recht (Russland, USA, China, Großbritannien, Frankreich)
    • 10 nicht-ständige Mitglieder, jeweils 2 Jahre (aktuell: Aserbaidschan, Deutschland, Guatemala, Indien, Kolumbien, Marokko, Pakistan, Portugal, Südafrika, Togo)
    • jährliche Wahl von 5 Mitgliedern für 2 Jahre
    • für einen verbindlichen Beschluss (Resolution) müssen 9 von 15 Mitgliedern zustimmen
    • ständiges Mitglied kann Veto-Recht einlegen und Beschluss verhindern
     

    Uno Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC)

    • 54 Mitgliederstaaten
    • wird von der Generalversammlung für 3 Jahre gewählt
    • kümmert sich um wirtschaftliche, soziale und humanitäre Aufgaben wie z.B.
    • Hebung des allgemeinen Lebensstandards
    • Förderung der Menschenrechte
    • besitzt Spezialorgane wie z.B. Welthandelsorganisation (WTO), Weltbank oder Internationaler Währungsfonds

    Uno Internationaler Gerichtshof (IGH)

    • Hauptrechtsprechungsorgan mit Sitz in Den Haag
    • 15 Mitglieder (unterschiedliche Nationalitäten gefordert)
    • gewählt von der Generalversammlung und dem Sicherheitsrat
    • 9 – jährige Amtszeit der Richter
    • kümmert sich um Rechtsstreitigkeiten einzelner Mitgliederstaaten
    • Sicherheitsrat kann Entscheidungen des IGH durchsetzen
    • IGH sind selbst keine Mittel zur Durchsetzung seiner Urteile gegeben
     
    Sekretäriat
     
    • Verwaltungs- bzw. Administrationsorgan der UNO mit Hauptsitz in New York
    • administrative und organisatorische Aufgaben
    • an der Spitze steht der Generalsekretär (seit dem 1. Januar 2007: Ban Ki-moon (Republik Korea))
    • von der Generalversammlung gewählt
    • 5 – jährige Amtszeit
    • baut den Hauptplan und die Durchführung der Finanzverwaltung auf
    • repräsentiert die UNO / „Kopf der UNO“ (z.B. Sprecher in den Medien)
    • Vermittler in Konflikten
    • arbeitet im Auftrag von Generalversammlung und Sicherheitsrat (hat keine Entscheidungsbefugniss)
     

    Aufgaben der Uno

    • Sicherung eines „positiven Friedens“
    • Vermeidung von Gewalt
    • Gewährleistung von Grundlegenden Menschenrechten
    • Schaffung gerechter sozialer Bedingungen
    • arbeitet im „Prinzip der kollektiven Sicherheit“
    • Streitigkeiten werden friedlich gelöst
    • laut Artikel 2.4 herrscht Gewaltverbot
    • UNO übernimmt Überwachungsrolle
    • Kooperationsplattform für Staaten zur Bewältigung von Problemen wie z.B. Armut oder Gewalt
    • übernimmt und schafft das Recht der anderen Staaten Krieg zu führen ab
    • fällt vielen Staaten schwer wenn Interessen entgegenstehen z.B. der Einmarsch Irak in Kuwait
    • Gewaltverbot hat zwei Ausnahmen
    • 1. bei einem Bruch oder einer Bedrohung des Weltfriedens kann der UN-Sicherheitsrat Zwangsmaßnahmen verhängen oder militärische Gewalt beschließen
    • 2. das Selbstverteidigungsrecht besagt, dass Staaten sich vor bewaffneten Angriffen verteidigen dürfen
     
    Konfliktbewältigungsstrategien der UNO
     
    • modifiziertes System kollektiver Sicherheit
    • nur vom Sicherheitsrat ausführbar (z.B. verschiedene Embargos oder militärische Einsätze)
    • Artikel 42 & 48: Embargos des Sicherheitsrates können auch von Mitgliedsstaaten verhängt werden
    • 1956 alternativ neues System der kollektiven Sicherheit – Friedenssicherung (Peacekeeping)
    • Grund: Unwirksamkeit zur Zeiten des Kalten Krieges
    • Agenda für den Frieden (1994): Friedensbewältigungsstrategien in ihren Grundzügen modifiziert
    • Vorbeugende Diplomatie
    • Einsatz diplomatischer Mittel
    • Entstehung von Streitigkeiten verhindern
    • bestehende Streitigkeiten eingrenzen
    • Vorbeugende Einsätze
    • präventive Truppeneinsätze, um Konflikte von vornherein zu verhindern
    • können durch Zustimmung der Regierung oder aller Konfliktparteien erfolgen
    • Friedensschaffung
    • Prozess bis zum Friedensvertrag oder Waffenstillstand
    • feindliche Parteien sollen durch friedliche Mittel zur Einigung gebracht werden
    • Friedenssicherung
    • personelle Präsenz der UN durch Einsatz von leichtbewaffneten Soldaten, Wahlbeobachtern und Polizisten zur Überwachung und Sicherung des Waffenstillstandes
    • Zustimmung von Konfliktbeteiligten benötigt
    • Friedensdurchsetzung
    • Einsatz von stärker bewaffneten Truppen
    • Maßnahmen zur Wiederherstellung und Aufrechterhaltung der Waffenruhe
    • keine Friedenstruppen mehr
     

    Herausforderung der Uno

    • wachsende Anzahl von schwierigeren und komplexeren Problemen
    • Struktur, Vorgehensweise und Entscheidungsvorgänge passen sich den Problemen nicht an
    • multilaterale Kooperation vs. unilaterale Sonderwege für Mitglieder = Widerspruch/Problem
    • Konsenszwang
    • Die großen Fünf“ besitzen das Vetorecht und sind im Gegensatz zu den anderen Mitgliedern priviligierter
    • z.B. ist von ihnen die Aufnahme neuer Mitglieder oder die Änderung der Charta abhängig
    • gewohnheitsmäßiger Gebrauch des Vetorechts (besonders 1945 – 1985) führt zur Blockade des Sicherheitsrates
    • Friedensmissionen
    • Friedenssicherungssystem kommt nicht zur Anwendung
    • Mitgliederstaaten wollen Verfügungsgewalt über Truppen selbst behalten
    • Ende der 40er Jahre entwickelten Blauhelmtruppen übernehmen die Arbeit
    • Überwachung von Waffenstillständen und Friedensverträgen (z.B. im Kongo oder in Palästina)
    • Problem: jahrzehntelange präsenz
    • Folgeprobleme durch Zerfall des Ost-West-Konflikts mussten gelöst werden (z.B. Afghanistan, Nicaragua oder Angola)
    • dort wurden Stellvertreterkriege geführt
    • neue Herausforderungen durch Staatszerfall in Jugoslawien und Somalia
    • 1990: erstmals Anwendung militärischer Gewalt
    • Grund: Überfall des Iraks auf Kuwait
    • zwischen 1988 und 1992 wurden mehr Einsätze begonnen als seit der Gründung der UN
    • die Qualität der Einsätze ändert sich
    • Bürgerkrieg, Vertreibung, Menschenrechtsverletzung oder Genozid
    • dadurch entstehen neue Anstrengungen
    • Zusammengefasst
    • Bildung militärisch robuster Mandate
    • notfalls durch Waffengewalt gegen Friedensstörer
    • Friedensmissionen durch zivile, polizeiliche oder administrative Funktionen erweitert
    • durch so einen komplexen Wiederaufbau ganzer Gemeinwesen entwickelt sich der Begriff der Friedenskonsolidierung
  • Russische Revolution 1905: Auslöser, Verlauf, Zusammenfassung, Folgen

    Die Revolution 1905/1906

     

    Ausgangslage: Russland im 19 Jh.

    • Europäische Großmacht

    • Ordnungsmacht (neben F,Ö-U,E,Pr)

    • Politische Herrschaft: Autokratie (monarchisches Prinzip)

    • Zar vereint alle Gewalten Absoluter Herrscher

    • Staat ist zentral verwalteter Staat gestützt auf Militär und Kirche (Polizeistaat – Überwachung)

    • Russland <–> westl. Ausland mit ihren Verfassungs- und liberalen Ideen

    • Gesellschaft: Agrargesellschaft

    • Leibeigene arbeiten entweder für die Krone oder Adel (Abschaffung der Leibeigenschaft bereits im 19Jh)

    • Bürgertum (Kaufleute) keine Bedeutung weder politisch noch zahlenmäßig

    • Inteligenzjia Gebildetet aus allen Schichten

    • Russland <–> westl Ausland: Nationalbewusstsein, keine Vielvölkerstaaten, bedeutende Rolle des Bürgertums

    • Autokratie

     

    Russische Revolution 1905 Ursprung:

    Krimkrieg 1853-1856 Russland gegen Osmanisches Reich (F,GB,Ö)

    • Militärisch und wirtschaftliche unterlegen

    • Führungsschwäche, Korruption, Unfähigkeit der russ. Industrie (Nachschub und Ausrüstung für die Armee nicht gewährleistet

     

     

    Bauernbefreiung 19.02.1861

    • Bauern waren weiterhin wirtschaftlich von Gemeinde abhängig zugeteilte Landnutzung

    • Keine Verfügung über das eigene Land

    • Keine freie Berufswahl

    • Kleine Landflächen aber hohe finanzielle Belastung

    • Unzulängliche Reformmaßnahmen des Staates

     

     

    Ab 1860er Jahre „Modernisierung von Oben“

    Staatsbetriebe, finanzielle Hilfe, hohe Importzölle, Regierungsbanken für Kredite

    forcierte Industrialisierung – gescheitert

     

    Missernten/Notstand

    1891, 1892, 1897, 1902 – 30-40 Mio. Bauern betroffen / Existenznot

     

    Niederlage Russlands im Russisch-Japanischen Krieg 1905

    Vollständiger Verlust der russischen Seeflotte (Seeschlacht Tsushima 14/15.05.1905)

    Autoritätsverlust des zaristischen Regimes im Inneren und nach außen hin Prestigeverlust

    • Wirtschaft verschlechterte sich gleichzeitig, hohe Arbeitslosigkeit / Exportmarkt bricht zusammen

    • Viele versch Gruppen lehnen das Zarenregime ab und beginnen Autonomiebestrebungen

      • Adlige Liberale, Land begehrende Bauern, soz. Arbeiterbew. Fremdvölker

    • Vorgehen des Staates gegen Opposition und Streiks, Unruhen und Demos

     

     

    Russische Revolution 1905 Auslöser:

    Blutsonntag 09.01.1905

    Hunderttausende Arbeiter gingen ins Stadtzentrum mit Bittschriften und forderten:

    • Bürgerliche Opposition/liberale: pol. Beteiligung, konstitutionelle Reg.

    • Bauern: Grundrechte und Bodenreform

    • Arbeiter: gerechtere Löhne, bessere Arbeitsbed. Grundrechte, Ende des Krieges, Verwaltungsreform (Bürokratie)

    • Minderheiten: Abwehr von Russifizierungspolitik

    •  

    • Höhepunkt von Konflikt zwischen Staat und Gesellschaft
    • Staat benutzt Militär – Soldaten bekommen Panik bei den Massen
    • eröffnen das Feuer 200 Tote

     

    Zar Nikolaus II ist gezwungen zu handeln: Oktober Manifest 17.10.1905 in Aussicht gestellt

    Kein Gesetzt ohne Genehmigung der Reichsduma

    Grundrechte

    Parlament, allgemeine Wahl (Duma)

    • Erste Schritte zur Gewaltenteilung

    • Scheinkonstitionalität

     

    Realität:

     

    • Versammlungs- und Meinungsfreiheit war eingeschränkt

    • Abgeordnete besaßen keine Immunität

    • Gesetzgebungsrecht der Duma war an die Unterschrift des Zaren gebunden

    • Zar und Regierung konnten Gesetze erlassen und erst nachträglich dem Parlament zur Genehmigung vorlegen

    • Regierung war nur dem Zaren verantwortlich – kein weiteres Kontrollorgan

    • Armee und Außenpolitik blieben in der Verantwortung des Zaren

    • Zar hatte das Recht den Notstand auszurufen inne

     

     

    Duma

    • Mehrheit stand in Opposition zur Regierung

    • Konstitionellen Demokraten wollten:

    • Russland in eine parlamentarische Monarchie umwandeln

    • Rechtstaatliche Prinzipien

    • Agrafrage durch Enteignung zugunsten der Bauern lösen

    • Nikolaus II wollte keine derart einschneidenden Veränderungen

    •  Duma Nov 1906 aufgelöst

      • Ein halbes Jahr später wurde die erneut gewählte

    Duma wieder aufgelöst und einige Mitglieder

    wurden nach Sibirien verbannt

    • Ein neues Wahlgesetz schloss den größten Teil der

    Bevölkerung aus und sicherte dem Zar so eine konservative Mehrheit

     

     

    Folgen der Revolution

    • Keine grundlegende Umgestaltung der sozialen und wirtschaftlichen Strukturen

    • Zar und Regierung waren sich bewusst, dass die Bauern die wichtigste Stütze der Autokratie waren

    • Ziel: Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Bauern und die Schaffung eines bäuerlichen Mittelstandes

    • Gesetzgebungswerk (1906-1911): Staatsschulden der Bauern gestrichen

    • Austritt aus Dorfkommunen genehmigt

    • Das von den Bauern bewirtschaftete Land sollte zu ihrem Eigentum werden

    • Flurbereinugung sollte Bodenzersplitterung abschaffen

    • sehr langsam voranschreitende Reform
    • 1913 waren erst 10% des bäuerlichen Gesamtbesitzes „lebensfähig“ bzw. rentabel

    • Neues Land in Sibirien, Zentralasien und Kaukasien gewonnen und besiedeln um den „Landhunger“ zu stillen – Durch das Bevölkerungswachstum konnte dieser aber dennoch nicht nachhaltig aufgefangen werden
    • 1906-1915 fanden 2 Mio. Bauern eine neue Existenz als Siedler

     

    Revolution von 1905 endete mit einer nahezu vollständigen Niederlage der reformbereiten Kräfte die Russlands Anschluss an den Westen anstrebten. Profitiert haben davon nicht die Bauern oder der Zar, sondern nur die radikalen Gruppen, die den Sturz des Zarismus und des alten System vorantreiben.