Kategorie: Emilia-Galotti

  • Autobiographie von Gotthold Ephraim Lessing

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    Autobiographie von Gotthold Ephraim Lessing (1729- 1781)

    Gotthold Ephraim Lessing wurde am 22. 01. 1729 als drittes von zwölf Kindern des Archidiakons (Person mit hoher Stellung in der Kirche) Johann Gottfried Lessing und seiner Frau Justine Salome in Karmens (Sachsen) geboren. Er wuchs in einem protestantischen Elternhaus in bescheidenen Verhältnissen auf.
    Von 1741 bis 1746 besuchte Lessing die Fürstenschule St. Afra in Meißen, die in der damaligen Zeit zu den renommiertesten sächsischen Schulen zählte. Dort absolvierte er auch sein Abitur.
    Auf Wunsch seines Vaters begann Lessing 1746 in Leipzig ein Theologie- und Philologiestudium (Sprach- und Literaturwissenschaften).
    Zur gleichen Zeit lernte er die Theatergruppe von Caroline Neuber kennen, in der er viele neue Bekanntschaften schloss. Hier konnte er hervorragend seine Vorliebe für Theater und Literatur ausleben und begann damals seine ersten Gedichte, Erzählungen und Lustspiele (Komödien) zu schreiben.
    Sein erster großer Erfolg kam mit dem Stück: „Der junge Gelehrte“, das erstmals von der Neuberschen Theatergruppe aufgeführt wurde. Von da an hatte Lessing den Wunsch, Schriftsteller zu werden.
    Als die Theatergruppe in finanzielle Schwierigkeiten geriet, beschloss Lessing für einige verschuldete Schauspieler Bürgschaften zu übernehmen. Doch Lessing – selbst mehr arm als reich – konnte den Geldforderungen nicht nachkommen und verließ daraufhin die Stadt, um sein Studium in Wittenberg und anschließend in Berlin fortzusetzen.
    In Berlin angekommen hoffte er auf den großen Durchbruch als Schriftsteller, doch sein Vorhaben scheiterte erneut. Somit versuchte er sich mit diversen Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten. Glücklicherweise gelang es ihm eine feste Anstellung als Mitarbeiter der „Berlinerischen Privilegierten Zeitung“ zu bekommen, wo er als freier Schriftsteller arbeiten konnte.
    Ab Oktober 1755 begleitete Lessing Johann Gottfried Winkler, ein Leipziger Kaufmannssohn, auf seiner Europareise. Er sollte dadurch einen Eindruck von westeuropäischen Länder gewinnen. Doch ihre Reise wurde frühzeitig, durch den Ausbruch des Siebenjährigen Krieges, ein Ende gesetzt. 1758 traf er deshalb wieder in Berlin ein und versuchte sich erneut eine Existenz als freischaffender Künstler aufzubauen, doch auch dieser Versuch misslang.
    1760 ging er nach Breslau, da er das Angebot des Generalleutnants von Tauentzin, für ihn als Sekretär zu arbeiten, angenommen hatte. Er blieb dort fünf Jahre und war frei von jeglichen materiellen Sorgen.
    Aber im Laufe der Jahre hielt Lessing es beim Militär nicht mehr aus und kündigte seine Arbeit beim Generalleutnant.
    Das Ergebnis dieser Zeit war das erste bedeutende Lustspiel der deutschen Geschichte „Minna von Barnhelm oder das Soldatenglück“, indem er seine Erfahrungen erarbeitete.
    Von 1767 bis 1769 lebte Lessing in Hamburg. Dort arbeitete er als Dramaturg am Hamburger Nationaltheater. Sein Vorhaben – ein deutsches Nationaltheater zu errichten – ließ sich nicht verwirklichen, „weil die Rückständigkeit Deutschlands das einfach nicht erlaubte“ ; wie Lessing meinte.
    Gegen seine Prinzipien trat Lessing 1770 in den Dienst des Feudaladels
    (freie adelige Oberschicht, durch das Lehnsrecht mit Grundherrschaften und verschiedenen Hoheitsrechten ausgestattet). Als Bibliothekar des Herzogs von Braunschweig ging er im Frühjahr nach Wolfenbüttel.
    Im Herbst 1776 heiratete Lessing Eva König, die tragischerweise ein Jahr nach der Heirat verstarb, wie auch Lessings einziger Sohn nach der Geburt. Sie hinterließ ihm ihre Kinder aus erster Ehe. 1772 beendete er das bürgerliche Trauerspiel „Emilia Galotti“.
    1779 gipfelte der Kampf gegen den Feudalismus (mittelalterliche Gesellschaftsordnung) in dem Toleranzdrama „Nathan Der Weise“, in dem sich Lessing mit der Theologie seiner Zeit auseinandersetzte.
    Mit seinem ständigen Kampf gegen die Dominanz der Kirche, den Feudalismus und für die Aufklärung der Menschen leitete Lessing die klassische Literatur ein.
    Vor seinem Tod am 14. 02. 1781 im Alter von 52 Jahren durch einen Schlaganfall, war Lessing fast vollständig erblindet.

    Lessings wichtigste Werke im Überblick

    1745 : „Misogyn“    (Lustspiel)

    1747 : „Der Junge Gelehrte“  (Lustspiel)

    1749 : „Die Alte Jungfer“    (Lustspiel)

    1754 : „Die Juden“    (Lustspiel)

    1755 : „Der Freygeist“    (Lustspiel)

    1755 : „Der Schatz“      (Lustspiel)

    1755 : „Miß Sarah Sampson   (Trauerspiel)
    – Darstellung der Bedürfnisse der einfachen Bürger
- Handlung in englischer Sprache
- leichtes deutsches Drama

    1759 : „Doktor Faust“   (Frgm. II Akt, Szene 3/Bruchstücke des ersten Aufzugs)
    – der Drang nach Wahrheit und Tugend

    1759 : „Philotas“   (Trauerspiel)

    1767 : „Minna von Barnhelm oder Das Soldatenglück“   (Lustspiel)
    – Uraufführung 1767 im Nationaltheater
- deutsche Komödie
- Themen aus Gegenwart
- Erfahrungen des Soldatenlebens verarbeitet

    1772 : „Emilia Galotti“   (Trauerspiel)
    – bürgerliches Trauerspiel
- Kritik an Willkür der höfischen Bevölkerung
- Konfrontation von höfischer Welt mit der aufrechten und strebsamen
    bürgerlichen Welt

    1779 : „Nathan der Weise“   (Dramatisches Gedicht)
    – dramatisches Gedicht
- Vorstellung von Toleranz und freier Gesellschaft
- sorgte von 18. Jahrhundert bis Mitte 19. Jahrhundert für große
    Aufregung

  • Interpretation zu „Emilia Galotti“

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    Interpretation zu „Emilia Galotti“

    Typisch für die Zeit der Aufklärung ist, dass die bis dahin ständisch-gegliederte Gesellschaft auch in der Öffentlichkeit kritisiert wird.
    Dies greift Lessing auch in diesem Trauerspiel  auf, indem er die hierarchische Struktur des Hofes durch kriminelle Handlungen negativ darstellt.
    Der innere Zwiespalt der Emilia Galotti zwischen ihrer Erziehung und den Gefühlen dem Prinzen gegenüber symbolisiert so auch den Konflikt zwischen der bisherigen Gesellschaftsform( Brigitte Soubyran beschreibt dies deutlich als „einen autoritären Anspruch einer längst vergangenen bürgerlichen Tugendmoral“) und den nun ausgebrochenen Forderungen des Bürgertums nach Chancengleichheit und freiem Denken.

    Hört man erstmalig den Inhalt des Trauerspiels, so kommt die Frage auf, ob es nicht unmenschlich von  Lessing ist, die Lösung von Emilias Konflikt nur in ihrem Tod zu sehen. Dies würde auch den Vorstellungen der Aufklärer wiedersprechen.
    Aber mit genau dieser „polemischen Art“, wie es beispielsweise Brigitte Soubyran beschreibt, versucht Lessing auf die Missstände der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Die Moral der Gesellschaft stand zu dieser Zeit in einem großen Zusammenhang mit einem hohen autoritären Anspruch. Hierzu äußerte sich Hans A. Pestalozzi: „ Die schweigende Mehrheit kuscht, lässt sich verführen, liefert sich damit aus.“.
    Hingegen tritt nun die Figur Emilia Galotti auf, die fast rebellisch reagiert, damit sie der Tugend ihrer Erziehung standhält. Doch welche auch feststellt, dass „die Verführung die größte Gewalt sei“. Dieser Ausspruch wird häufig als Schlüsselsatz des Stückes hervorgehoben.
    Es ist typisch für Lessing Eltern, die noch nicht den Standpunkt der Aufklärer vertreten,  in der Rolle darzustellen, in der sie versuchen ihrem Kind keine moralische Autonomie an zu erziehen. So gibt es „keine Utopien, keinerlei Visionen, keine Möglichkeit der Veränderung“, wie Hans A. Pestalozzi weiter beschreibt.
    Durch diese Moralvorstellungen bleibt für die Emilia nur die Frage zwischen Anpassung oder Selbstmord.

  • Analyse der Szene II,10 aus „Emilia Galotti“ von G.E. Lessing

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    Analyse der Szene II,10 aus „Emilia Galotti“ von G.E. Lessing

    Gliederung

    Gegensätze zwischen dem Hofadel und dem Feudaladel im Absolutismus
    Erschließung und Interpretation von II,10
    Entscheidung über das Schicksal des Grafen
    Ablehnung des Scheinauftrages des Prinzen von Appiani
    Detaillierte Dialogerschließung
    Appiani lehnt die Freundschaft Marinellis ab, nimmt aber den Auftrag an
    Marinellis Reaktion auf die Ablehnung des Auftrages
    Eskalation des Dialoges
    Lessings Kritik am Absolutismus
    Marinellis unserer Zeit

    Das bürgerliche Trauerspiel „Emilia Galotti“ erschien 1772, gegen Ende der Aufklärung. Verfasst wurde es nach dem Vorbild der Legende der römischen Jungfrau „Virginia“ von Gotthold Ephraim Lessing. In ihm wird vor allem der offene Konflikt zwischen dem Adel und dem Bürgertum zur Zeit des Absolutismus hervorgehoben. Auf der einen Seite stehen die vielen absolutistischen Fürsten, die in ihrem kleinen begrenzten Gebiet willkürlich über alles verfügen und herrschen können, mit ihrem ihnen direkt verpflichteten Hofadel. Auf der anderen Seite steht das aufstrebende Bürgertum, das langsam beginnt alle gesellschaftlichen, moralischen und religiösen Grundsätze und Überzeugungen zu hinterfragen. Zwischen diesen gesellschaftlichen Gruppen ist der freie, nur dem längst machlosen Kaiser verpflichtete Feudaladel, der zwar nur wenig Land besitzt, jedoch keinem Fürsten unterworfen ist. Die zu analysierende Szene macht besonders die Abneigung des abhängigen Hofadels zum unabhängigen Feudaladel deutlich, die zum größten Teil auf Neid beruht.

    Der willkürlich und nicht gewissenhaft herrschende Prinz Hettore Gonzaga begehrt die aus bürgerlichen Verhältnissen stammende Emilia Galotti. Jene allerdings soll noch am selben Tag mit dem Grafen Appiani, einem Vertreter des Feudaladels, verheiratet werden. Natürlich möchte der Prinz eine Verhinderung der Höchzeit mit allen Mitteln erreichen und betraut seinen hofadeligen Kammerherren Marinelli mit dieser Aufgabe. Im folgenden Dialog zwischen Marinelli und Appiani entscheidet sich das Schicksal des Grafen, als dieser einen Scheinauftrag des Prinzen, der eine Aufschiebung der Hochzeit bedeutet hätte, ablehnt und damit Marinellis ersten gewaltlosen und unblutigen Plan zunichte macht.

    Im Hause Galotti trifft Marinelli den Grafen Appiani an und überbringt ihm den Auftrag, als Gesandter des Prinzen nach Massa zu reisen. Appiani nimmt diese ehrenvolle Aufgabe zunächst dankend an, lehnt jedoch ab, als er erfährt, noch am selben Tag abreisen zu müssen, was zwangsläufig seine Hochzeit mit Emilia verhindern würde. Er begründet diese Entscheidung dem scheinbar verblüfften Marinelli mit der Tatsache, dass er dem Prinzen nicht verpflichtet sei. Jetzt lässt Marinelli alle Höflichkeitsfloskeln fallen und fordert offen den Grafen dazu auf, die Hochzeit zu verschieben, was ja, aufgrund von Emilias niedrigem Stand, kein Problem darstelle. Appiani beendet den Dialog mit einer Beleidigung, die an Marinelli gerichtet ist, und wird deswegen von Marinelli zum Duell herausgefordert. Der Graf nimmt diese Herausforderung an und möchte diesen „Spaziergang“ (S 33 Z 16) sofort erledigen. Der Kammerdiener jedoch verschiebt die Angelegenheit auf unbestimmte Zeit und verlässt hierauf den Raum des Geschehens.


    Den Aufbau der Szene bestimmen zwei Gesprächsphasen. Zuerst wird Marinellis Verhalten verdeutlicht bevor Appiani den Auftrag als Gesandter nach Massa zu reisen ablehnt. Danach schildert Lessing wie Marinelli sich verhält, nachdem sein erster Plan zur Verhinderung der Hochzeit gescheitert ist.
    Anfangs kennzeichnet Marinellis Verhalten seine weit übertriebene Höflichkeit. Diese zeigt sich in seinen vielen inhaltslosen Floskeln, wie beispielsweise „Und wenn der Graf Appiani nicht (…) einen seiner ergebensten Freunde in  mir verkennen will – “ (S.30 Z.29 f.). Diese zweifelhaften Schmeicheleien unterbricht der Graf jedoch abrupt mit seiner Forderung „Ohne weitere Vorrede, wenn ich bitten darf“ (S.30 Z.29). In dieser Aufforderung wird der parataktische Satzbau und der Befehlston Appianis verdeutlicht, was einerseits auf eine gewisse Ungeduld des Grafen hinweist, andererseits aber auch seine Ablehnung gegenüber Marinelli deutlich macht. Auch scheint der Graf die Hofsprache des Kammerherren geringzuschätzen, benutzt er jene doch nie. Nun bringt Marinelli den eigentlichen Grund seiner Anwesenheit ins Gespräch. Er verkündet dem Grafen den Auftrag des Prinzen als „Bevollmächtigter“ (S.31 Z.3) nach Massa zu reisen. Dabei verweist Marinelli auch indirekt darauf, dass der Auftrag nur aufgrund  „[s]eines Zutun[s]“ (S.31 Z.8)dem Grafen erteilt wurde. In erster Linie möchte Marinelli damit dem Grafen schmeicheln um etwas Sympathie zu gewinnen. Allerdings kommen hier auch Marinellis Selbstgefälligkeit und Stolz zum Ausdruck. Diesen Anbiederungsversuch erwidert Appiani jedoch sarkastisch mit „Wahrlich, sie setzen mich wegen eines Dankes in Verlegenheit(…)“ (S.31 Z.9 f.). Diese Bemerkung unterstreicht die Verachtung gegenüber dem Residenzadeligen. Er weist zugleich darauf hin, dass er nicht mehr mit einem Auftrag vom Prinzen gerechnet hat (vgl. S.31 Z.10 f.). Der Graf ist zwar Marinelli gegenüber abgeneigt, jedoch nicht dem Prinzen gegenüber. In seiner typischen Hofsprache macht Marinelli deutlich, dass er davon ausgehe, Appianis Freund zu sein (vgl. S.31 Z.14 f.). Dies ist, wie alle Schmeicheleien zuvor, eher heuchlerisch als ernst gemeint. Appiani verwendet den Begiff „Freundschaft“ (S.31 Z.16) in seiner Replik mehrmals, so dass er inhaltsleer und sogar etwas lächerlich wirkt. Die ironische Aussage „Des Marchesen Marinellis Freunschaft hätt ich mir nie träumen lassen.“(S.31 Z.17 f.) provoziert Marinelli geradezu. Dieser muss zurückstecken, denn ohne die Erlaubnis Appianis darf er ihn nicht seinen Freund nennen. Dann greift Marinelli das eigentliche Thema, nämlich den Auftrag des Prinzen wieder auf. „Nach einiger Überlegung“ (S.31 Z.24) nimmt Appiani ihn an.


    „(…)Sie müssen noch heute abreisen.“ (S.31 Z.28). Diese Bedingung Marinellis gibt den Ausschlag, dass der Graf nun, nach einer kurzen Vergewisserungsphase, „die Ehre (…) [sich] verbitten muss“ (S.31 Z.32 f.). Marinelli ist wirklich fassungslos (vgl. S.31 Z.34 ff.). So ist doch sein erster, unblutiger und gewaltloser Plan zur Verhinderung der Hochzeit gründlich gescheitert. Dadurch hat der Graf im Grunde selbst sein Todesurteil gefällt. Seine Entscheidung begründet Appiani ironisch mit „eine[r] Kleinigkeit“ (S.32 Z.7), nämlich der bevorstehenden Hochzeit. Marinelli kannte natürlich diesen rund, spielt aber den Unwissenden (vgl. S.32 Z.6). Sein, aus Appianis Sicht, „verzweifelt naiv[er]“ (S.32 Z.10 f.) Kommentar „Nun ? und dann ?“ (S.32 Z.9) lässt erkennen, dass er diese Hochzeit wirklich als „Kleinigkeit“ (S.32 Z.7) sieht, meint er doch „dass sich Hochzeiten aufschieben lassen“ (S.32 Z.12 f.). Für ihn ist der „Befehl des Herrn“ (S.32 Z.17 f.) wesentlich wichtiger, da er auf ihn als Residenzadeliger angewiesen ist. Nun spielt der Graf seine Unabhängingkeit voll aus. Durch die mehrmalige Wiederholung des Begriffes „Herrn“ (S.32 Z.17 f.) macht er deutlich, dass ihm dieser Begriff wenig bedeutet. Dagegen hebt er den Unterschied zwischen ihm als „Freiwillige[n]“ (S.32 Z.20) am Hof und Marinelli als „Sklave[n]“ (S.32 Z.21) deutlich hervor. Appiani ist nicht an die Befehle des Prinzen gebunden, sondern nur an die des Kaisers, der Hofadelige jedoch ist direkt von seinem Fürsten abhängig.


    Marinelli wird unübersehbar dadurch provoziert und lässt alle Höflichkeitsfloskeln fallen. Nachdem er vom Grafen selbst erfahren hat, dass es sich bei der Braut um „Emilia Galotti“ (S.32 Z.29) handelt, beginn
    t er diese wenig standesgemäße Trauung zu bespötteln. Zuerst zeigt er das mit einem vieldeutigen „Hm.Hm.“ (S.32 Z.32); dann aber mit der sarkastischen Herabsetzung „die guten Eltern“ (S.33 Z.1). Aufgrund von Emilias bürgelicher Hekunft habe „es sonach um so weniger Schwierigkeiten, (…) die Zeremonie (…) auszusetzen“ (S.32 Z.34 ff.). Vor allem seine Anmerkung „Und Emilia bleibt ihnen ja wohl gewiss“ (S.33 Z.3) beleidigt er die Ehre von Appianis zukünftiger Frau. Diese Ehre muss Appiani wiederherstellen, indem er Marinelli als „ganze[n] Affe[n]“ (S.33 Z.5) bezeichnet, was zwangsläufig zu einem Duell führt. Marinelli scheint von Anfang an auf diese Eskalation des Dialoges hingesteuert zu haben, denn er verschiebt dieses Duell auf unbestimmte Zeit. So hat seine Schlussbemerkung „Nur Geduld, Graf, nur Geduld.“ (S.33 Z.18 f.) weniger zeitliche, sondern mehr richtungsweisende Bedeutung für den weiteren Verlauf des Stückes.

    In dieser Szene kritisiert Lessing vor allem die Abhängigkeit und das damit verbundene Verhalten des Hofadels im Absolutismus. Der Vertreter dieser Gruppe Marinelli spricht meistens in inhaltslosen Phrasen, heuchelt falsche Schmeicheleien und falsche Freundschaft vor und bekundet nie seine eigene Meinung. Denn ein falsches Wort, fürchtet er, und er verliert seine ihm so wichtige Stellung am Hof. Diese Stellung ist das einzige, das er besitzt. Ohne die Gunst des Fürsten wäre er ein Niemand.

    Ähnlich verhält es sich auch noch heute, nur etwas umgekehrt. Heute bettelt die Politik geradezu um die Gunst des Volkes. Sie macht Versprechungen, die sie nicht halten kann, zeigt in den Medien nur ihr strahlendes Lächeln und ihre Äußerungen richten sich meistens nur nach den neuesten Meinungsumfragen der Bevölkerung. Im Grunde genommen bestimmen ihre Reden größtenteils heuchlerische Versprechungen und inhaltslose Phrasen. Deswegen glaube ich behaupten zu können, das Stück ist auch heute noch aktuell, nur dass heute wirklich die Marinellis unserer Zeit an der Macht sind.

  • Emilia Galotti – Wesentliches

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    Emilia Galotti – Wesentliches

    Verfasst:    begonnen 1757, vollendet 1772
    Lessing hat es nach den Vorgaben seiner Hamburgischen Dramaturgie geschrieben

    Geschichtlicher Hintergrund eines des ersten politischen Dramen der neueren dt. Literatur
    zur Zeit der Aufklärung geschrieben und aufgeführt
    großer Epochenumbruch in West- und Mitteleuropa
    Forderungen der bürgerlichen Gesellschaft nach Chancengleichheit, Freiheit im Denken sowie wirtschaftlichen Handeln, was die bisherige, von der Kirche beeinflusst und geleitete, ständisch-gegliederte Gesellschaft ablöste
    beschränkte sich die französische Revolution in Deutschland vor allem auf die Philosophie und Literatur
    Durchsetzen der bürgerlichen Welt- und Gesellschaftsvorstellungen zugrunde, die den Idealen des Adels entgegengesetzt wurden
    zeigt die Abgrenzung vom Adel, der als lustvoll und tugendlos gilt
    Emilia dagegen scheint tugendhaft und unschuldig
    sie will lieber sterben als die Geliebte des Prinzen zu werden
    Lessing will den Zuschauern die neuen Tugenden näher bringen
    will sie vom französischen Drama( Lust, Adel vor Liebe, Maßlosigkeit) wegbringen und sieht in Shakespeare das neue Vorbild

    Gattung:            Trauerspiel, in Prosa geschrieben
    Kennzeichnend für die Tragödie ist der schicksalhafte Konflikt der Hauptfigur
    Situation der Hauptperson verändert sich im Laufe der Handlung

    Themen:             Konflikt zwischen Adel und Bürgertum
    Grund: Liebe und Eifersucht
    Übersteigertes Ehrgefühl führt zum Tod

    Schreibweise:
    benutzt das Prinzip der umfassenden Information
    will das Publikum zum Selbstdenken anregen
    er benutzt den methodischen Weg, das Falsche als Vorraussetzung der Erkenntnis des Wahren zu erfassen
    entfernt sich von der Regelpoetik Gottscheds und gelangt zu einer moralisch begründeten Wirkungspoetik
    nutzt individuelle, gemischte, Charaktere
    nutzt Katharsis als Mittel der Erziehung zur bürgerlichen Moralität

    Motiv:    Virginia-Motiv
    Eine von dem römischen Historiker Livius überlieferte Geschichte berichtet von Virginia, der Tochter des Kohortenführers Virginius, in die sich der Decemvir Appius Claudius verliebt ,der versucht ihre Liebe zu erzwingen. Um sie vor dem Tyrannen zu beschützen erdolcht Virginius Virginia was seinen Sturz und seinen Selbstmord zur Folge hat

    Handlungszeit:    spielt zwischen dem frühen Morgen und dem Abend eines einzigen Tages

    Struktur:    Unterteilung in 5 Akte  pyramidaler Dramenaufbau nach Gustav Freytag
    jeder Akt besteht aus 8 Szenen, außer dem 2. Akt (Bestehen aus 11 Szenen)
    wenig Handlungsplätze    – Schloss des Prinzen
    Hause der Galottis

  • Zusammenfassung/Inhaltsangabe von Emilia Galotti

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    Zusammenfassung/Inhaltsangabe von Emilia Galotti

    1. Aufzug / 1. Auftritt

    Der Prinz erhält einen Brief von einer Emilia Bruneschi. Der Prinz regt sich auf, da viel von Bruneschi gefordert wurde. Nach einer kurzen Weile erhält der Prinz einen Brief von der Gräfin Orsina, die in der Stadt sei. Es stellt sich heraus, dass der Prinz in Gräfin Orsina verliebt war. (S.6, Z.5)

    1. Aufzug / 2. Auftritt

    Conti, der Hofmaler des Prinzen, gibt dem Prinz zwei Gemälde. Auf dem einen Gemälde ist die Gräfin Orsina zu sehen.

    1. Aufzug / 3. Auftritt

    Der Prinz schaut sich das Bild an. Er erkennt, dass er früher leichter und fröhlicher war, was heute nicht mehr der Fall ist.

    1. Aufzug / 4. Auftritt

    Der Prinz lobt Contis Gemälde. Sie unterhalten sich über das Gemälde. Conti sagt, dass alle Maler sehr viel Liebe in das Bild reinstecken.
    Nach kurzer Zeit zeigt der Conti das zweite Gemälde, dass er gemalt hat. Auf dem Bild ist Emilia Galotti zu sehen. Der Prinz reagiert überrascht. Conti ist der Meinung, dass er ein sehr guter Maler ist und lobt sich selbst. Außerdem lobt er Emilia Galottis Schönheit.
    Da der Prinz von den Gemälden überzeugt ist, ist er der Meinung, dass Conti sich soviel Geld nehmen darf wie viel er will.

    1. Aufzug / 5. Auftritt

    Der Prinz lobt das Bild und die Schönheit Emilia Galottis. Er erwartet Marinelli.

    1. Aufzug / 6. Auftritt

    Marinelli und der Prinz reden über die Gräfin Orsina und wie viel unrecht sie hat. Nach einer Weile gesteht der Prinz, dass er eine andere liebt. Nachdem der Prinz fragt was so in der Stadt passiert sagt der Marinelli, dass ein gewisser Appiani noch an diesem Tage heiraten wird. Es stellt sich heraus, dass Emilia Galotti die Braut ist. Der Prinz gesteht, dass er Emilia Galotti liebt. Er fängt an sich selbst zu bemitleiden. Marinelli ist der Meinung, dass der Prinz sie trotzdem haben kann auch wenn sie schon verheiratet ist. Marinelli hat sogar schon einen Plan.

    1. Aufzug / 7. Auftritt

    Der Prinz bemitleidet sich selbst und stellt sich die Frage ob er Marinelli vertrauen kann.
    Eine Camillo Rota kommt.

    1. Aufzug / 8. Auftritt

    Der Prinz soll ein Todesurteil unterschreiben, aber Camillo Rota hat es vergessen mitzubringen.

    2. Aufzug / 1. Auftritt

    Claudia Galotti und Pirro treffen sich.

    2. Aufzug / 2. Aufzug

    Odoardo und Claudia Galotti reden über Emilia und dass sie nicht allein zur Messe gehen sollte.

    2. Aufzug / 3. Auftritt

    Pirro trifft auf Angelo. Angelo ist ein Mörder der gesucht wird und auf dem eine Belohnung ausgesetzt wurde. Angelo will Pirro Geld geben, das von dem alten Herr von Pirro ist. Pirro nimmt das Geld an. Angelo fragt warum der alte Galotti in der Stadt ist. Pirro sagt, dass seine Tochter heiratet und deswegen in der Stadt sei. Angelo fragt nach wann sie denn losfahren.
    Angelo will die Braut überfallen und Pirro soll ihn dabei helfen.

    2. Aufzug / 4. Auftritt

    Odoardo und Claudia Galotti warten auf Emilia Galotti, die noch auf der Messe ist. Sie unterhalten sich über den Prinzen. Claudia erzählt, dass sie denkt, dass der Prinz in Emilia verliebt ist. Odoardo will das nicht glauben.

    2. Aufzug / 5. Auftritt

    Claudia Galotti wartet auf Emilia und macht sich Sorgen.

    2. Aufzug / 6. Auftritt

    Emilia Galotti kommt und ist aufgebracht. Claudia will wissen was los ist. Emilia erzählt ihr was passiert ist. Sie sagt, dass auf der Messe der Prinz neben ihr saß und von Emilia erzählt hat. Als sie wieder gehen wollte, wollte der Prinz sie nicht gehen lassen und hat ihr Fragen gestellt. Sie aber ist dann weggelaufen und der Prinz lief ihr hinterher. Emilia will es auch dem Grafen Appiani erzählen, aber Claudia rät sie davon ab.

    2. Aufzug / 7. Auftritt

    Der Graf Appiani, Emilia und Claudia unterhalten sich über Odoardo Galotti. Sie unterhalten sich über das Aussehen von Emilia Galotti.

    2. Aufzug / 8. Auftritt

    Der Graf ist irgendwie ernst. Er wollte bevor er kam noch zum Prinzen. Claudia reagiert geschockt.

    2. Aufzug / 9. Auftritt

    Marinelli will mit dem Grafen Appiani reden.

    2. Aufzug / 10. Auftritt

    Marinelli hat den Befehl erhalten den Grafen zu sagen, dass der Graf ein Bevollmächtigter für eine Vermählung ist. Der Graf gerät in Verlegenheit. Er soll heute noch abreisen, aber er kann nicht weil er heiratet. Sie fangen an zu streiten.

    2. Aufzug / 11. Auftritt

    Claudia macht sich Sorgen um Appiani da sie einen heftigen Wortwechsel gehört hat.
    Appiani beruhigt sie.

    3. Aufzug / 1. Auftritt

    Marinelli ist beim Prinzen und sagt ihm, dass der Graf nicht kommen wird. Er wird heute noch Emilia heiraten. Nachdem Marinelli dem Prinzen erzählt hat was passiert ist, erzählt der Prinz was in der Kirche auf der Messe passiert ist. Marinelli hat eine Idee den Grafen von seiner Hochzeit abzuhalten. Plötzlich hören sie ein Gewehrschuss. Marinelli weiß, dass der Graf überfallen worden  ist und guckt aus dem Fenster. Der Prinz ist von Marinelli überrascht und geht.

    3. Aufzug / 2. Auftritt

    Marinelli kennt den Tätigen. Es ist Angelo. Marinelli hatte Angelo engagiert um den Grafen zu töten und gibt ihm seine Belohnung. Angelo nimmt das Geld und geht.

    3. Aufzug / 3. Auftritt

    Der Prinz macht sich Sorgen um Emilia. Marinelli beruhigt ihn.

    3. Aufzug / 4. Auftritt

    Emilia kommt in den Saal gelaufen und macht sich Sorgen um ihre Familie. Marinelli kommt hinzu. Marinelli befehlt Battista die Familie von Emilia zu suchen und in den Saal zu bringen. Marinelli schlägt Emilia vor zu bleiben und sagt ihr, dass der Prinz auch gleich komme. Emilia reagiert geschockt und fragt sich wo sie sei.

    3. Aufzug / 5. Auftritt

    Der Prinz kommt herein und sagt Emilia, dass es ihrer Familie gut geht. Emilia traut den Prinzen nicht.

    3. Aufzug / 6. Auftritt

    Battista sagt Marinelli, dass Claudia Galotti Emilia sucht.

    3. Aufzug / 7. Auftritt

    Battista trifft auf Claudia. Er sagt ihr wo Emilia ist.

    3. Aufzug / 8. Auftritt

    Claudia trifft auf Marinelli und erinnert sich an ihn. Außerdem sagt sie, dass die letzten Worte vom Grafen “Marinelli“ waren. Marinelli meint, dass der Graf ein vertrauter Freund war. Er sagt ihr, dass Emilia bei dem Prinzen ist. Claudia schreit Marinelli an und nennt ihn einen feigen Mörder. Dann hört sie die Stimme von Emilia.

    4. Aufzug / 1. Auftritt

    Der Prinz findet heraus, dass Marinelli hinter dem Mord vom Grafen steht. Marinelli sagt, dass er Angelo gesagt hatte niemandem zu verletzen. Da aber der Graf einen Freund von Angelo tötete, tötete Angelo den Grafen als Rache. Marinelli wollte den Tod vom Grafen auch nicht. Der Prinz befürchtet, dass alle ihn verdächtigen würden.

    Weitere Inhaltsangabe zu Emilia Galotti

  • Charakterisierung Gräfin Orsina von Emilia Galotti

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    Charakterisierung Gräfin Orsina :

    Die Gräfin Orsina war eine zeitweilige Geliebte des Grafen. Jedoch verlöschte die Liebe des Prinzen, was die Gräfin ihm jedoch nicht verzeihen kann. Deshalb versucht sie auch Odoardo dazu zu bringen den Prinzen umzubringen. So würde sie das Ziel ihrer Wut auslöschen, sich aber selbst die Finger nicht schmutzig machen.

  • Charakterisierung Graf Appiani von Emilia Galotti

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    Charakterisierung Graf Appiani :

    Der Graf Appiani wollte sich mit Emilia Galotti verheiraten, jedoch kam es nie so weit, da Marinelli ihn umbringen ließ. Der Graf hat ein sehr gutes Verhältnis zu seinen Schwiegereltern. Des weiteren achtet er den Prinzen und fürchtet ihn sogar, da er sich Sorgen macht, als er dem Prinzen nichts von seiner Heirat gesagt hatte. Jedoch ist er trotz alledem ein Privatmann und nicht vom Hof abhängig, weshalb Odoardo ihn sehr mochte. Es scheint, dass Appiani wusste, wie sehr der Prinz sich durch Marinelli ausnutzen ließ, so kann er diesen überhaupt nicht leiden.

     

  • Charakterisierung Odoardo Galotti von Emilia Galotti

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    Charakterisierung Odoardo Galotti :

    Odoardo Galotti ist Oberst und der Vater Emilias. Genau wie die Mutter ist auch er sehr besorgt um seine Tochter. Mit dem Grafen Appiani als zukünftigem Schwiegersohn ist er sehr zufrieden, da beide ein sehr gutes Verhältnis haben. Als er erfährt, dass auch der Prinz an seiner Tochter interessiert ist, regt er sich sehr auf, da er und der Prinz sich nicht leiden können. Außerdem ist Odoardo ein sehr starker Verfechter der Gerechtigkeit und ist zu dem Hof generell negativ eingestellt. Er unterstützt den Wunsch seiner Tochter nach Tugendhaftigkeit und Reinheit, deshalb bringt er sie am Ende der Geschichte auch um, wie sie es wollte.
     

  • Charakterisierung Emilia Galotti

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    Charakterisierung Emilia Galotti :

    Emilia Galotti ist eine religiös erzogene bürgerliche Frau, deren Reinheit und Treue ihr mehr wert ist als ihr Leben. Sie will den Grafen Appiani heiraten, dies wird jedoch von dem Prinzen und seinem Kammerdiener unterbunden, da der Prinz selbst ein Auge auf sie geworfen hat. Als der Graf tot ist, hat sie Angst den Verführungskünsten des Prinzen zu unterliegen und will ihre Reinheit schützen. Dies zeigt ihre ängstliche und fromme Haltung, die sie am Ende sogar dazu bewegt, sich selbst umzubringen, dies übernimmt jedoch ihr Vater für sie.
     

  • Charakterisierung Marchese Marinelli von Emilia Galotti

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    Charakterisierung Marchese Marinelli :

    Der Marchese Marinelli ist der Kammerdiener des Prinzen, er lenkt im Grunde genommen den gesamten Handlungsverlauf durch sein Verhalten. Er ist sehr gerissen und mit allen Wassern gewaschen. So schafft er es dem Prinzen gegenüber als Freund und Helfer aufzutreten, hinter seinem Rücken missbraucht er jedoch die Macht des Prinzen. Durch diese intrigante Einstellung kann er die Verantwortung für seine Taten leicht dem Prinzen unterschieben (siehe: Mord an Appiani). Er ist absolut machtgierig, was sich durch seine Verhaltensweise, dem Prinzen gegenüber ganz deutlich zeigt. Als Mensch betrachtet, hat er einen bedauernswerten Charakter, er ist skrupellos, unmoralisch, scheinheilig, zynisch und er betrachtet Frauen als Objekte. Er hält eine Heirat nur dann für angemessen, wenn man daraus irgendeinen Vorteil ziehen kann. Deshalb missbilligt es Heiraten zwischen dem Adel und dem Bürgertum, was außerdem auf seine sehr standesbewusste Haltung hindeutet. Dies zeigt auch das er nichts von den inneren Werten hält, sondern vielmehr von den äußeren Besitztümern (z.B. Geld / Rang / Besitz )
    Er glaubt die Situation immer unter Kontrolle zu haben, als Odoardo am Ende jedoch Emilia tötet, merkt sogar der Prinz was Marinelli für ein Spiel treibt.