Kategorie: deutsch

  • Offenes und Geschlossenes Drama im Vergleich

    Nach den Beiträge über geschlossenes und offenes Drama, vergleichen wir beide nun in einer Tabelle.

    Geschlossenes und offenes Drama Vergleich

    Kriterium

    Geschlossenes Drama

    Offenes Drama

    Raum

    Kein entscheidender Raumwechsel

    Unbedenklicher Schauplatzwechsel

    Zeit

    Ablauf des Geschehens in knapper, kontinuierlicher Zeiterstreckung

    Kleine und große Zeitsprünge

    Handlung

    Haupthandlung, eine Szene geht folgerichtig aus der anderen hervor, Sinn und die zugrunde liegende Idee werden durch die Aussagen der Personen deutlich, alles miteinander vernetzt, abhängig, aufbauend

    Mehrere Handlungsstränge, unvermittelter Beginn und Ende der Einzelszene, jede Szene bringt schon im Kern die Aussage des gesamten Dramas

    Komposition

    5 Akte (seltener 3): 1.Einleitung, Anbahnung des Konflikts
    2.Steigerung des Konflikts 3.Höhepunkt, Wendung 4.Retardation (=Verzögerung der Handlungsentwicklung) 5.Katastrophe oder untragische Lösung

    Mittelpunktfigur, die die Szenen zusammenhält, Wiederholung und Variation der gleichen Situation mit wechselnden oder gleichen Personen

    Sprache

    Einheitliche Sprache der Personen

    Pluralität der Sprachbereiche (verschiedene Berufs- und Standessprachen)

    – Dialog

    Dialogszenen treiben die Handlung voran, Gedanken und Gefühle sind folgernd dargestellt,

    treibt nur in geringem Maße die Handlung voran, vermittelt Selbstaussagen und Situationsreflexe, Verständnis der Personen füreinander ist gering, da nicht die gleichen Werte und Normen bestehen, der Dialogpartner ist nicht der Gegner, sondern die Welt ist der Gegner

     




    – Monolog

    Pro und Contra wird abgewogen, Reflexion über die Lage und das eigene Ich des Sprechers, Abstand zur Person

    Unklare Darlegungen, wirre Folge logisch unzusammenhängender Gefühle und Gedanken, Sprecher ist überwältigt von der Situation und dem Unbewussten


  • Geschlossenes Drama: Merkmale, Aufbau und Beispiel

     

    In diesem Artikel erklären wir das Geschlossene Drama, die Merkmale die es hat und wie es aufgebaut ist.

    • – Ausschnitt als Ganzes, in sich geschlossen
    • – Ausschnitt aus einem Ereignisganzen (Endphase und Höhepunkt)
    • – Einheit von Handlung, Raum und Zeit
    • – knappe Raum-, Zeit- und Geschehnisspanne
    • – eindeutige Haupthandlung bzw. Schlüssig geführte Handlung
    • – Ungebrochene Richtungsbewegung
    • – zeitliche Kontinuität, ununterbrochene Zeitstreckung
    • – geringe Anzahl von Personen
    • – Rededuelle; einheitliche Sprache
    • – Raum ist neutraler Rahmen des Geschehens
    • – Hierarchie der Teile
    • – Akte sind Gliederungseinheiten
    • – Einheitliches Konstruktionsschema (Exposition, steigende Handlung, Klimax, Peripetie, fallende Handlung, Katastrophe)
  • Offenes Drama, Merkmale, Woyzeck, Aufbau, Beispiel

     

    Indiesem Artikel werden wir auf das Offene Drama eingehen, wir erklären euch die Merkmale, wie man es erkennt, den Aufbau und geben mit Woyzeck ein Beispiel eines offenem Dramas.

     

    Offenes Drama (vor allem im Sturm und Drang)

    • – Das Ganze in Ausschnitten ; fragmentarisch
    • – Vielfalt von Handlung, Raum und Zeit
    • Gegenspieler des Helden keine Person, sondern die Welt mit ihren Einzelerscheinungen (vgl. Woyzeck)
    • – Handlungsführung: afinale Kreisbewegung, unerlöste Spannung, intensiv erlebte Augenblicke
    • – mehrere Handlungsstränge
    • – weite Zeitstreckung der Handlung
    • – zerstreute Handlungsteile (3 Kompositionsmittel)
    • – Vielzahl von Nebenfiguren
    • – Assoziationen, parataktisch
    • – Wechsel zwischen weitem und engem Raum
    • – Stückkomposition aus Einzelheiten
    • – Zusammenfassung eng zusammengehöriger Szenen

    Offenes Drama am Beispiel Woyzeck

     

    Klassisch aufgebautes Drama: Exposition (direkte/indirekte Personenvorstellung + Konfliktskizzierung), erregender Moment, Wendepunkt (Peripetie), retardierende Moment, Katastrophe

  • Woyzeck Sprachanalyse, Sprachliche, Stilistische Mittel

    Im Folgenden Beitrag wird die Sprache des Buches "Woyzeck" in einer Sprachanalyse analysiert, dabei wird auch auf sprachliche und stilistische Mittel eingegangen.

    Sprachanalyse von Woyzeck

    • – bei Woyzeck herrscht der natürliche Sprachstil vor (Dialekt, abgebrochene Sätze) – Gegensatz zu alten, klassischen Sprache (Adel: Versform)
    • – die Syntax folgt nicht mehr der grammatikalischen Richtigkeit
    • – das Stück orientiert sich an der Volkssprache
    • – elaborierter Code (Mittelschicht) und restringierter Code (Unterschicht
    • – Dialektische Färbung, falsch gesetzte Fragepronomen, falsche Syntax à verdeutlicht den sozialen Stand und dessen mangelnde Bildung
    • – Umgangssprachliche Verkürzungen, Ellipsen
    • – Aneinanderreihung von kurzen Haupt- oder Befehlssätzen, parataktische Struktur: keine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit
    • – Volkslieder: verdeutlichen Stimmung und das allgemeine Leben
    • – Bibelworte: kennen nicht mehr als die Bibel, Bibel kann nicht hinterfragt werden – Wissenschaftssprache: stellt sich über Woyzeck, Abgrenzung zur Unterschicht,

    Machtposition

    • – Gebrauch von Imperativen, Sprache des Militärs: Machtausübung

    Sprachliche und Stilistische Mittel

    Woyzecks Sprache ist stammelnd und einsilbig, geprägt von Wortwiederholungen, Verknappung und Abbrüchen, Ausdruck des Leids und Schmerzes.

  • Brudermord im Altwasser Inhaltsangabe Georg Britting

    Brudermord im Altwasser Inhaltsangabe

    Geoorg Brittig der Autor jener Kurzgeschichte hat diese um ca. 1929 Verfasst dabei handelt es sich
    um eine Kurzgeschichte, sie handelt davon wie sich drei Buben im Alter von 11-13 Jahren am Altwasser der
    Donau treffen um dort zu spielen, und so manches Abenteuer erleben.

    Dabei spielen die Jungen recht brutale Spiele, der jüngste der drei bekommt dies besonders heftig zu spüren, er wird so heftig von seinen Brüdern mit einer Weidenrute geschlagen, sodass sein Gesicht von dann an eine blutige
    Schramme ziert. Es dauert nicht sehr lange und diese fängt doll an zu bluten.

    Sie entdecken bald rauf einen Weiher, diesen sie bisher noch nicht kennen gelernt haben,
    mit einen kleinen Fischerboot wollen sie zur Mitte des Weihers fahren. Doch wegen eines dummen Streiches, welcher auf die "Kappe" der beiden älteren Brüder geht fällt der kleinste der drei ins Wasser und ertrinkt. Auf dem Nachhauseweg schwören sich die beiden älteren Jungen, dass sie niemals unter keinen Umständen ihren Eltern
    oder anderen Leuten von diesen Vorkommnissen zu erzählen.

    Den Tod des Jüngsten kann man am Anfang der Geschichte schon zumindest vorausahnen,
    das Boot brigen sie an die exakte Stelle zurück, wo sie es gefunden haben, auf der Fahrt zum Ufer herrscht
    beharrliches Schweigen. Sie kommen am Ufer an und nehmen ihre Beine in die Hand, so schnell wie sie nur können rennen sie in die Stadt, sie haben Angst das ihre Eltern das verschwinden ihres jüngsten bemerken werden.

    Der Autor beschreibt die Natur mit sprachlichen Mitteln, die einen düsteren, wilden und sehr gefährlichen
    Eindruck erzählen sollen, so passt die Natur zu den geheimnissvollen Spielen der Jungen.

    Dazu gebraucht er Adjektive und verwendet Farben wie Z.B. grün und Schwarz: "Grünschwarze" Tümpel sowie Grünschwarz schillernd"

    Den Unglücksfall schildert der Autor jener Geschichte, indem er eine ganze Reihe von kurzen Hauptsätzen mit " "und" miteinander verbindet. Auch wiederholt sich der Erzähler ständig so bewirkt der Autor, dass sich die Zeitspanne bis zum scheinbaren Unfall verringert.

  • Tauben im Gras Carla Behrend Charakterisierung

    Tauben im Gras Carla Behrend Charakterisierung

    Leben:

    • deutsch

    • stellt ihr Leben in Frage (S.118)

    • träumt von dem perfekten Leben, wie im Magazin (S.135)

    • verzweifelt wegen dem Kind „Es ist dringend“

    Verhalten zu Washington:

    • lebt mit ihm zusammen (hat ein eigenes Zimmer gemietet)

    • bekommt ein Kind von ihm (S.50)

    • bereit, dass sie sich mit ihm eingelassen hat „Es war ein Fehler gewesen, sich mit Washington zu vereinen.“ (S.127)

    • Gefühle für ins sind nicht klar, sie ist ambivalent (S.49/113)

    • Schämt sich mit ihm in der Öffentlichkeit, weil er schwarz ist „Mit Fingern würden sie auf mich weisen.“ (S.166) (will das Kind aufgrund der gesellschaftlichen Vorurteile und der ablehnenden Haltung gegenüber den Amerikanern, speziell den Farbigen, nicht austragen, hat Angst davor)

    Verhalten zu anderen Personen:

    • schlechtes Verhältnis zu der Mutter (S.116) (keine Kommunikation)

    • relativ gutes Verhältnis zum Vater (S.202)

    Entwicklung:

    • geht mit Washington in den Negerclub

    • steht zu Schwarzen somit zu Washington (S.202)

    • träumt immer noch vom perfekten Leben mit Washington (S.177)

    • Washington und Carla wollen nach Paris (S.202), Hoffnung auf ein vorurteilsfreies Leben, Utopie von einer anderen Welt

    • Washington und Carla sterben (S.218) bzw. werden von Deutschen mit Steinen beworfen

  • Der Prozess Interpretation – Vergleich mit Kohlhaas

    Im Folgenden findet ihr eine Beispielsaufgabe, wie sie im Abitur 2012 in Baden Württemberg drankommen kann, weiterführende Infos zum Deutsch Abi in Bawü:

    Michael Kohlhaas Übersichtsseite

    Der Prozess Überssichtsseite

     

    Der Prozess Interpretation + Vergleich mit Kohlhaas

    Textauszug:
    „Es war aber nicht so (…) um den Geistlichen noch zu sehen.“ (S.192, Z.11 – S.193, Z.34)

    • Legen Sie kurz die für das Verständnis des Textauszuges wichtigen Zusammenhänge dar.

    • Interpretieren Sie die Textstelle. Beziehen Sie dabei die sprachliche und erzählerische Gestaltung ein.

    • Kafkas „Der Proceß“ und Kleists „Michael Kohlhaas“: Vergleichen Sie die Rolle Luthers und diejenige des Gefängniskaplans in den beiden Werken.

    Der Prozess Interpretation (Szene mit Geistlichen)

    In Franz Kafkas Romanfragment „Der Proceß“, das 1914/15 entstanden ist und posthum veröffentlicht wurde, geht es um die Frage der Schuld und wie man diese definieren kann. Josef K. wird am Morgen seines 30. Geburtstags festgenommen und von einem unbekannten Gerichtswesen angeklagt, ohne ihm den Grund dafür zu nennen. Obwohl K. sich anfangs dieser Sache nicht annehmen will, bestimmt sie bald seine gesamte Gedankenwelt. So ist es für den Leser teilweise schwer die Grenze – sollte sie denn vorhanden sein – zwischen Realität und Fiktion zu erkennen. Nach und nach dringt K. immer tiefer in die Welt dieses Gerichtes ein, welches auf einem Dachboden tagt und dessen höchste Richter für jeden unerreichbar bleiben. Gleichzeitig dringt aber auch das Gericht immer weiter in sein Leben ein. So könnte man am Ende des Buches zu der Interpretation gelangen, dass es sich bei dem gesamten Prozess um eine Art inneres Gerichtsverfahren handelt, ein Selbstgericht, vor das sich K. stellt, und dass sich die im Roman beschriebenen Begebenheiten so nur in seinem Inneren abgespielt haben.

    Die zu interpretierende Textstelle steht im vorletzten Kapitel des Romanfragments. Das Gericht ist nun fast vollständig in seine Arbeitswelt eingedrungen. K. kann sich nur noch mit großer Schwierigkeit auf seine Arbeit konzentrieren. Er soll nun einem italienischen Geschäftsfreund den Dom zeigen, doch dieser taucht nicht auf. Als K. sich gerade dazu entschließt, nicht länger zu warten, betritt „ein Geistlicher“ (S.192 Z.7f) eine „kleine Kanzel“ (S.191 Z.12), die ihm kaum aufgefallen wäre, wäre oben nicht ein Licht angezündet worden. K. nimmt an, dass diese nur „irrtümlich angezündet worden (sei)“ (S.192 Z.10) und der Geistliche lediglich die Lampe wieder löschen wolle.

    Dem ist aber nicht so. „Der Geistliche schraubt(e)“ (S.192 Z.12) das Licht sogar „noch ein wenig“ (S.192 Z.12) auf. Dies ist der erste Hinweis auf die Wichtigkeit der folgenden Geschehnisse. Das Licht steht im gesamten Dom-Kapitel als Symbol der Erkenntnis oder zumindest als Ankündigung einer solchen. Da es sich im Dom befindet, der eigentlich ein Ort des Glaubens, der Sinnsuche und der potentiellen Einsicht ist, der hier aber eher als Ort der Finsternis beschrieben wird, kommt dem Licht noch eine größere Bedeutung zu.

    Dass sich der Geistliche nun „langsam“ (S.192 Z.13) der Brüstung zuwendet, diese an der „kantigen Einfassung“ (S.192 Z.13f) erfasst und in dieser Position „eine Zeitlang“ (S.192 Z.14) stehenbleibt, betont die Autorität, die von ihm ausgeht. Es zeigt, dass er Zeit hat und er scheint sich der Wirkung seines Auftretens sehr bewusst zu sein. Das Erfassen der „kantigen Einfassung“ versinnbildlicht die Stärke, die von ihm ausgeht. Es scheint ihn nicht zu kümmern, dass das Gitter kantig ist. Seine gesamte Erscheinung, wie er dort oben auf der Kanzel steht, muss auf K. wie ein enormes Bild der Macht wirken.

    Dies lässt sich auch aus seinem Verhalten schließen. Er weicht „ein großes Stück“ (S.192 Z.15f) zurück und muss sogar an der „Kirchenbank“ (S.192 Z.17) Halt suchen und sich abstützen. Auch ist er sehr verunsichert und blickt mit „unsichern Augen“ (S.192 Z.17) im Dom umher. Er weicht also vor dem Licht, der Erkenntnis, zurück.

    K. scheint unterbewusst schon zu bemerken, dass etwas nicht stimmt, er fühlt, dass sich etwas verändert hat. Dieses Gefühl wird in der erlebten Rede „Was für eine Stille herrschte jetzt im Dom! Aber K. mußte sie stören, er hatte nicht die Absicht hierzubleiben;“ (S.192 Z.20ff) zum Ausdruck gebracht. Erst jetzt fällt ihm die Stille, die schon die ganze Zeit da gewesen sein muss, auf. Sie ist ihm unangenehm und er verspürt den Drang sie zu stören. Er scheint nicht zu wissen warum, aber ihm ist klar, dass er nicht in dieser Kirche bleiben möchte.

    In seinen nächsten Gedanken scheint es, als wolle er sich vor sich selbst – und wahrscheinlich auch indirekt bei dem Geistlichen – entschuldigen. Es könnte sogar als eine Art Verteidigung aufgefasst werden: K. sagt sich selbst, dass es nicht an ihm läge, ob der Geistliche nun eine Predigt hielt oder nicht, und dass seine Anwesenheit „die Wirkung gewiß nicht steigern würde“ (S.19 Z.25f). Diese Überlegungen sind allerdings falsch und dies scheint auch K. zu wissen, denn ansonsten würde er sich wohl nicht so viele Gedanken machen und einfach gehen.

    Auch denkt er über die „Pflicht des Geistlichen“ (S.192 Z.22) nach, die seiner Meinung nach im Halten der Predigt besteht. Dass der Geistliche tatsächlich eine Pflicht zu erfüllen hat, wird später deutlich. Auch hier könnte es sein, dass K. schon eine Befürchtung oder Vorahnung hat.

    Das würde auch erklären, warum er sich auf „Zehenspitzen“ (S.192 Z.27), also schleichend fortbewegt, als sei er dazu nicht befugt. Durch seine Bewegungen unterbricht er, wie angekündigt, die Stille. Doch das Widerhallen seiner Schritte scheint K. selbst zu erschrecken. In diesem Moment fühlt er „sich ein wenig verlassen“ (S.192 Z.32), was merkwürdig ist, da er ja immer eher ein Einzelgänger ist und Bindungen zu anderen Menschen nur zulässt, wenn sie ihm helfen könnten. Nun fällt es ihm aber zum ersten Mal auf, wie alleine er wirklich ist, was ebenfalls ein Hinweis auf das baldige Ende des Prozesses und die damit verbundene Hinrichtung sein könnte. Das Verlassenfühlen wird durch die Worte „allein“ (S.192 Z.34) und „leer(en)“ (S.192 Z.33) im selben Satz noch verstärkt.

    Auch ein Hinweis auf sein baldiges Ende ist „die Größe des Doms“ (S.192 Z.34f), die ihm jetzt plötzlich auffällt und ihn fast erdrückt. Sie liegt für ihn „gerade an der Grenze des für Menschen noch Erträglichen“ (S.192 Z.25f). K. scheint am Ende seiner Kräfte zu sein.

    Nun hat er es eilig, den Dom zu verlassen, denn „ohne weiteren Aufenthalt“ (S. 192 Z.37), verlässt er die Bankreihen. Er „nähert sich dem freien Raum“ (S.193 Z.2f), der ihn vom Ausgang trennt. Das Wort „frei“ ist hier wohl von Kafka ganz bewusst gewählt worden, um noch einmal an die kleine Hoffnung des Protagonisten zu erinnern, aus seinem Prozess mit einem Freispruch rauszukommen.

    Auch könnte man an dieser Stell den Dom mit dem Prozess vergleichen, vor dem K. jetzt fliehen will, nachdem ihm seine enorme Größe und Macht deutlich geworden ist. Er kann den Ausgang und die Freiheit schon sehen, als der Geistliche zu sprechen beginnt. Hier wird nun also die Parallele zu seinem Prozess sehr deutlich: Genau in dem Moment, als ihm seine ,Flucht‘ fast gelungen ist, wird er von dem Geistlichen aufgehalten. Hier erschließt sich zudem – sowohl für K. als auch für den Leser – dass der Geistliche wohl ebenfalls aus der Gerichtswelt stammt, denn er ruft „Josef K.“ (S.193 Z.8) bei seinem Namen. Außerdem hat er eine „mächtige geübte Stimme“ (S.193 Z.4f). Während das Wort „geübt“ noch zu einem Geistlichen passen würde, scheint das Wort „mächtig“ hier völlig fehl am Platz.

    Auch K., der nun stehen bleibt, erkennt dies. Das erste, was er denkt, ist, dass er „vorläufig“ (S.193 Z.9) noch frei sei. Er befindet sich nun in einem inneren Konflikt: Soll er weitergehen – er hat schon die „Holztüren“ (S.193 Z.11), die ihn in die Freiheit führen könnten, im Blick – oder soll er dem Ruf folgen? Hier fällt nun wieder ein Wort aus der Gerichtswelt: „Geständnis“ (S.193 Z.15). Wenn K. sich „umdreh(t)e“ (S.193 Z.14) wäre es ein Geständnis, dass er den Ruf gehört habe und auch folgen würde.

    Hier wird klar wie sehr die Gerichtswelt und sein Prozess die Gedankenwelt K.‘s beherrschen. Er befürchtet, dass schon die kleinste Bewegung seinerseits als ein Geständnis gedeutet werden könnte.

    Seine Neugier auf den Geistlichen und auf das, was er von ihm will, kommt zum Ausdruck, als K. seinen „Kopf“ (S.193 Z.20) ein wenig dreht und dies mit einem sehr grotesken Widerspruch verteidigt: „da alles still blieb, solange er wartete, drehte er doch ein wenig den Kopf“ (S.193 Z.18ff). Wieso ging er nicht einfach weiter? Der Geistliche versuchte ja nicht weiter ihn davon abzuhalten.

    K. bemerkt, dass der Geistliche immer noch in seiner vorherigen Position verharrt. Da K. nicht „kindlich(es)“ (S.193 Z.23) erscheinen will, muss er sich umdrehen, aber vielleicht ist das auch nur ein weiterer Vorwand, da ihm ja sowieso keine andere Wahl bleibt.

    Der Geistliche winkt ihn zu sich und K. folgt „aus Neugierde und um die Angelegenheit abzukürzen“ (S.193 Z.27), wie er selbst sagt, aber vielleicht auch aus Respekt vor der autoritären Erscheinung des Geistlichen oder aus Angst vor der von ihm ausgehenden Stärke. Als er an den ersten Bänken anhält, zeigt der Geistliche „mit dem scharf gesenkten Zeigefinger auf eine Stelle knapp vor der Kanzel“ (S.139 Z.31f). Dies unterstreicht ein weiteres Mal die Macht, die von ihm ausgeht. Er gebraucht nicht einmal Worte und schafft es mit kleinen Gesten, die allerdings überaus ausdrucksstark sind, K. dorthin zu bewegen, wo er ihn haben möchte, nämlich so weit unter ihm, dass K. den Kopf „weit zurückbeugen“ (S.193 Z.33) muss, um ihn noch zu sehen.

    Vor allem gegen Ende der Textstelle wird das gegensätzliche Auftreten der beiden sehr deutlich: Der verunsicherte K., der nicht weiß, wie er sich verhalten soll, steht dem autoritär erscheinenden Geistlichen gegenüber, der die Fäden in der Hand hat und genau weiß, was er tut.

    Überträgt man das Ganze nun auf die psychologische Interpretationsebene, so lässt sich K.‘s Verhalten besser erklären. Der Geistliche ist der Gefängniskaplan des Gerichts. Er wird K. sagen, dass es schlecht um seinen Prozess steht. Wenn man nun davon ausgeht, dass der Prozess nur im Inneren K.‘s stattfindet, wird deutlich, warum er nicht einfach aus der Kirche verschwinden kann. Ihm ist bewusst, dass es um seinen Prozess geht und dass keine Flucht möglich wäre, da der Prozess ihn überallhin verfolgt.

    Der Gefängniskaplan steht hier für einen Josef K., der die Realität erkennt und diese K. ins Bewusstsein bringen möchte. Er sieht das Ende kommen und möchte K. daraufhin vorbereiten, was auch die Gelassenheit K.‘s im letzten Kapitel erklären würde. Er war innerlich durch sein die Wahrheit –erkennendes Ich schon auf sein Ende vorbereitet.


    Der Prozess Vergleich mit Michael Kohlhaas

    In vielen Punkten lässt sich der Gefängniskaplan aus Kafkas „Proceß“ mit Martin Luther aus Kleists „Michael Kohlhaas“ vergleichen.

    So möchte der Gefängniskaplan K. die Augen öffnen und ihm die Wahrheit über seinen Prozess bewusst machen, so versucht Luther Kohlhaas zu helfen, indem er ihn auffordert, von seiner blindwütigen Rache abzulassen. Allerdings versucht er das mit religiösem Bezug – anders als der Gefängniskaplan. Er spricht von „Gottes Thron“ (S.41 Z.21f), erinnert Kohlhaas damit an das Gericht Gottes und versucht ihn auf diese Weise zur Vernunft zu bringen. Außerdem greift Luther bei seiner Zurechtweisung zu harten Worten, so bezeichnet er ihn unter anderem als „gottverdammte(n) und entsetzliche(n)“ (S.44 Z.28) Menschen.

    Dagegen ist die Wortwahl des Gefängniskaplans deutlich freundlicher. Er begegnet ihm auf einer Ebene, nachdem er die Kanzel verlassen hat, und baut so „Vertrauen“ (S.196 Z.33) zu K. auf.

    Nichtsdestotrotz stellen beide eine Art Helferfigur dar und versuchen ihre ‚Schützlinge‘ auf einen besseren Weg zu lenken, in Kohlhaas‘ Fall auf einen gewaltloseren Weg und auf „den Damm der menschlichen Ordnung“ (S.40 Z.29f), in K.‘s Fall auf den Weg der Wahrheit.

    Auch das Ansehen der beiden, das sie vor K. beziehungsweise vor Kohlhaas haben, ähnelt sich: Luther wird von Kohlhaas geradezu verehrt. Er spricht über ihn als den „teuersten und verehrungswürdigsten Namen, den er kannte“ (S.42 Z.28). Seine Meinung ist ihm wichtiger als sonst eine und er möchte ebenfalls vor ihm Ansehen erlangen.

    K. respektiert den Gefängniskaplan und vertraut ihm als einzigem einer Reihe von Menschen, die für das Gerichtswesen arbeiten. Er schätzt seine Offenheit, die ihm hilft sich über sein nahendes Ende klar zu werden.

    Eine weitere Gemeinsamkeit zwischen Luther und dem Gefängniskaplan ist, dass sie beide in Verbindung zu den Feinden des jeweiligen Protagonisten stehen. Beide stehen auf der Seite einer stark hierarchisierten Gesellschaft, welche die Freiheit des Einzelnen, des Schwachen einschränkt. Auf der einen Seite vertraut Luther auf die absolute Obrigkeit und steht damit als Befürworter des Absolutismus. Auf der anderen Seite untersteht der Gefängniskaplan der absoluten Macht des Gerichts und glaubt an diese.

    Ein Unterschied zwischen den beiden ist aber, wie das Treffen zwischen ihnen und dem jeweiligen Protagonisten zustande kommt. Luther wird von Kohlhaas aufgesucht, um diesem seine Taten zu erklären und in seinem Ansehen wieder aufzusteigen. Während Kohlhaas Luther seit jeher verehrt, erfährt K. im Dom zum ersten Mal von der Existenz des Gefängniskaplans. Dieser lässt K. nämlich ohne sein Wissen zu sich kommen. Andersherum weiß der Gefängniskaplan, sobald er K. sieht, wen er vor sich hat. Luther hingegen erkennt Kohlhaas nicht sofort, als dieser sein Zimmer betritt.

    So gesehen könnte man sagen, dass die Rolle der Helferfigur nur teilweise zutrifft, denn Luther bietet Kohlhaas seine Hilfe zuerst nicht persönlich an, erst nachdem er von Kohlhaas regelrecht überfallen wird, macht er seine Unterstützung deutlich. Auch ob es sich bei dem Gefängniskaplan um eine wirkliche Hilfe handelt, bleibt den einzelnen Interpretationshypothesen überlassen. Wendet man den psychologischen Ansatz an, so hilft er K. – wie schon erläutert – auf jeden Fall.

    Betrachtet man es allerdings unter dem gesellschaftskritischen Interpretationsansatz, so könnte die scheinbare Hilfe auch nur ein Hinweis auf die absolute Macht des Gerichtes sein, welches nun entschieden hat und mit dessen Urteil K. sich abzufinden hat.

    Zusammenfassend ist die einzige Rolle, welche Luther und der Gefängniskaplan gemeinsam haben, die des Vertreters des Absolutismus, welche aber für beide Romane von großer Bedeutung ist, genauso wie für die beiden Autoren Kleist und Kafka, die mit ihren Büchern beide – unter anderem – eine Kritik an der hierarchisierten Gesellschaft ausdrücken wollten.

  • Ein Volksfeind Inhaltsangabe Zusammenfassung ausführlich

    Zusammenfassung Akt 1


    – Ort: Das Haus der Familie Stockmann
    – während Frau Stockmann und Billing im Speisezimmer sitzen und sie ihn bewirtet, tritt der Bruder ihres Mannes, Peter Stockmann, ein
    – als sie auch ihm etwas zu essen anbieten will, lehnt er ab und äußert sich skeptisch im Bezug auf Menschen, die es pflegen immer groß „auf zu trumpfen“ (er meint also sein Bruder: „..ich bleibe bei meinem Tee und meinem Butterbrot. Das ist doch gesünder auf die Dauer,- und auch ein bisschen haushälterischer“ S. 7 Z. 15-17)
    – Hovstad tritt ein, er will Thomas, den Badearzt, bitten, etwas für seine Zeitung, den „Volksboten“, über das Bad zu schreiben, um viele neue Besucher für das Bad zu gewinnen
    – Peter schließt daran an und betont, wie wichtig das Bad für die Stadt ist und dass es der Stadt viele Vorteile bringt ( finanzieller Aufschwung , geringe Arbeitslosigkeit, viele Besucher, lebhafte Menschen)
    – er wirft auch ein, dass die Idee mit dem Bad von ihm stammt und bezweifelt gleichzeitig, dass sein Bruder der Richtige ist, um den Artikel zu schreiben
    – Thomas, die beiden Söhne,Elif und Morten, und Horster, der Schiffskapitän, treten gemeinsam ein
    – Thomas freut sich über die Gäste, Peter will gehen, als er sein Bruder kommt
    – als sie anschließend alle gemeinsam Toddy essen, erzählt Thomas wie glücklich er ist, nun in solchen Umständen und umringt von so vielen jungen Gästen leben zu können, nachdem er mehrere Jahre einsam im Norden verbracht hatte
    – Thomas erfährt, dass er einen Artikel für den Volksboten schreiben soll, allerdings will Thomas damit noch warten, verrät den anderen aber nicht aus welchem Grund
    – daraufhin wird Peter wütend und fürchtet, sein Bruder führt etwas im Schilde („ Jedenfalls hast du von Natur aus den Hang, Deine eigenen Wege zu gehen. Und das ist in einer wohlgeordneten Gesellschaft beinahe ebenso unstatthaft.“ S. 14 Z.31-33) —> unterschiedlichen Ansichten werden sehr deutlich
    – Streit eskaliert und Thomas verlässt das Haus
    – als Hovstad sich aber über die unmögliche Laune von Peter aus lässt, verteidigt Thomas ihn ( „Wir dürfen nicht vergessen, dass Peter ein einsamer Mann ist, der arme Kerl!“ S.16 Z.8-9)
    – beim Toddy- Essen wird über die anstehenden Wahlen und die geplante Amerika Reise des Kapitäns geredet
    – Petra, die Tochter der Stockmanns, tritt ein und bringt ihrem Vater einen Brief mit, auf den er lange gewartet hatte und verschwindet damit in seinem Arbeitszimmer
    – die anderen unterhalten sich währenddessen mit den beiden Söhnen über ihre Zukunftsvorstellungen, bis Frau Stockmann die beiden ins Bett schickt ( möchte nicht, dass sie etwas über Heiden von Billing erfahren)
    – Petra, als emanzipierte Frau Lehrerin, gefällt dieses Verhalten ihrer Mutter gar nicht, da sie es als nicht richtig empfindet, wenn den Kindern, wie in der Schule, erlogene Dinge erzählt werden, um die von den Eltern gewählten Wahrheiten aufrecht zu erhalten
    – Thomas kommt zurück und alle wollen wissen, was in dem Brief stand;
    er tut aber sehr geheimnisvoll und will erstmal nichts verraten
    – er erschüttert alle mit der Behauptung, dass das Bad eine Pesthöhle ist, das Wasser ist dreckig und gesundheitsschädigend; das Wasser in den Rohren wurde infiziert
    – niemand will die Schreckens- Nachricht glauben
    – Thomas erklärt, er habe Wasser- Proben an eine Universität geschickt, um sie untersuchen zu lassen und dort haben sie herausgefunden, dass sich im Wasser verfaulte organische Stoffe befinden, durch die Krankheiten wir Thypus ausgelöst werden
    – Frau Stockmann ist glücklich, dass ihr Mann diesen Skandal aufgedeckt hat
    – Thomas ist der Meinung, dass auch sein Bruder froh über seine Entdeckung sein wird und schickt gleich einen Untersuchungsbericht an die Badverwaltung ; auch ein Bericht im Volksboten über diesen Skandal ist geplant
    – Thomas beteuert, dass er auf keinen Fall mehr Geld haben er möchte, er ist einfach nur froh, dass er seine Stadt mit dieser Entdeckung vor einer großen Katastrophe schützen kann

    Bedeutung für den ganzen Roman:

    -herrschende Gesellschaftsordnung wird deutlich
    -der Konflikt zwischen den Brüdern zeigt sich von Anfang an sowohl in den Dialogen miteinander als auch in den Dialogen, wo sie über den anderen sprechen; auch dass die Brüder grundsätzlich verschieden in ihrer Art und bezüglich ihrer Auffassungen vom Leben sind zeigt sich schon im ersten Akt
    -der Grundkonflikt (das verseuchte Wasser in dem Bad und die Auffassung und das Verhalten der dort lebenden Gesellschaft), der das Haupt- Thema des wird in der Exposition eingeleitet
    -die wesentlichen Charaktere, die in dem Drama eine wichtige Rolle spielen, werden vorgestellt


    Zusammenfassung des zweiten Aktes aus „Ein Volksfeind“:
    Beteiligte Personen: Thomas Stockmann, Käte Stockmann, Morten Kiil, Hovstad, Aslaksen, Petra Stockmann, Peter Stockmann
    Thomas Stockmann erhält einen Brief von seinem Bruder, in dem sich das zurückgesendete Manuskript befindet(S.27, Z.8-12)
    Thomas erwartet bereits das Unbehagen seines Bruders (S.27, Z.21-26)
    Morten Kiil will sich vergewissern, ob Stockmann wirklich seine Entdeckung veröffentlichen will und rät ihm davon ab, weil er seinem Bruder in den Rücken fallen würde (S.28, Z.1-29)
    Hovstadt kommt hinzu und erklärt sich dazu bereit Thomas´ Artikel in der Zeitung zu veröffentlichen (S.30-31 Z.30); beide sind sich einig, dass die Wahrheit Vorrang habe(S.32, Z.15-18)
    Aslaksen kommt ebenfalls hinzu und erklärt, dass er hinter Thomas Stockmann stehe und mit ihm auch die „kompakte Majorität“(S.33, Z.13-Z.34) und unterstreicht die Notwendigkeit seiner Unterstützung(S.34, Z.4-33)
    Hovstad ist es wichtig, dass die blinde Autoritätsgläubigkeit aufhört und er will deshalb unbedingt den Artikel drucken, doch Thomas ist es wichtig vorher mit Peter zu sprechen (S.37, Z.4-15)
    Thomas ist stolz so viele Leute hinter sich zu haben, doch Peter versucht seine Argumente zu entkräften, weil er nicht glaubt, dass die Situation wirklich so ernst ist(S.41, Z.2-5); er nennt die hohen anfallenden Kosten und die zweijährige Schließung wegen des Umbaus, um Thomas
    die Folgen klarzumachen(S.40, Z.5-11); außerdem sieht er eine weitere Gefahr in der Konkurrenz(S.40, Z.19-26); er sei bereit Opfer zu akzeptieren(S.41, Z.17-19) und ihm ist sein Ruf das Wichtigste(S.42, Z.3-7); Peter fordert eine öffentliche Stellungnahme von Thomas, in der er die
    Situation verharmlost(S.45, Z.5-13); Peter versucht seine Position/Macht(als Vorgesetzter) auszunutzen(S.45, Z.18-S.46, Z.5), doch Thomas lässt sich nicht abschrecken, ebenfalls nicht von der von Peter gedrohten Entlassung(S.46, Z:29), woraufhin Peter ihn einen „Feind der
    Gesellschaft“ nennt(S.48, Z.3) und die Diskussion der beiden droht zu eskalieren
    Thomas lässt sich auch durch die Sorgen von Käte nicht abbringen und wir bei seinem Plan gegen Peters Zustimmung zu handeln von Petra unterstützt

    Dritter Akt


    -Ort des Aktes ist das Redaktionsbüro des "Volksboten"
    -Hovstad und Billing sind begeistert von Dr.Stockmanns Aufsatz über die Verseuchung des Kurbades und sehen "die Revolution in greifbarer Nähe gerückt"
    – Dr.Stockmann betritt das Redaktionsbüro und fordert Hovstad auf den Aufsatz zu drücken
    -Als Aslaksen in der Druckerei nur das Wort "eingerissen" hört, wird er hellwach und sieht das Badehaus in Gefahr
    – Dr.Stockmann wird von seinen Verbündeten "Volksfreund" genannt, vertraut Aslaksen das Manuskript an undverabschiedet sich dann für kurze Zeit um einen Kranken zu besuchen
    -währenddessen wechseln seine Verbündeten schon die Fronten : Aslaksen hindert sein Verantwortungsbewusstsein gegen die "örtlichen Machtträger" vorzugehen und er versucht auch Billing davon zu überzeugen, der sich um eine Stellung in der Stadtverwaltung beworben hat
    -Nachdem Aslaksen und Billing gegangen sind, betritt Petra das Redaktionsbüro und gibt Hovstad die englische Erzählung zurück, die sie nicht übersetzen möchte, weil sie ihren Überzeugungen widerspricht
    – Hovstad und Petra geraten in eine Diskussion in der Hovstad zu erkennen gibt, dass er sich ihretwegen für die Vorschläge ihres Vaters einsetzt, daraufhin verlässt Petra entrüstet das Redaktionsbüro
    -Nun betritt der Stadtvoigt das Redaktionsbüro und gibt sich verlogen verbindlich
    -Er spricht über den Aufsatz seines Bruder von dem Hovstad angeblich nichts verstehen und auf dessen Druck Aslaksen plötzlich keinen Einfluss haben will
    – Peter Stockmann nennt die Kosten, die auf die einzelnen Bürger zukommen werden und kündigt eine Schließung des Bades an
    -Hovstad und Aslaksen ändern sofort ihre Meinung
    -Als sie sich gerade für einen erklärenden Artikel des Stadtvoigtes entscheiden wollten, betritt Dr.Stockmann erneut das Redaktionsbüro
    -Daraufhin versteckt sich der Stadtvoigt, lässt aber Hut und Stock im Zimmer liegen.
    – Dr.Stockmann verkennt die Situation und bemerkt noch nicht, was zuvor passiert ist
    -Kurz Bevor Hovstad "reinen Wein einschenken" wollte, betritt Frau Stockmann das Büro, um ihren Mann zurückzuhalten
    -Plötzlich entdeckt Dr.Stockmann Hut und Stock seines Bruders, legt sie an und holt ihn aus seinem Versteck
    -Während dem ahnungslosen Thomas nun alle Möglichkeiten aktiv zu werden, genommen wurden, kündigt er an, den Stadtvoigt am nächsten Tag abzulösen
    -Nun fallen ihm seine ehemals Verbündeten vollständig in den Rücken, lehnen den Druck seines Artikels ab und versuchen ihm verständlich zu machen, dass er und sein Artikel das Bürgertum ruinieren würden
    -Aslaksen lehnt außerdem ab den Artikel als Flugblatt zu drucken und für eine von Dr.Stockmann angekündige Volksversammlung wird ihm kein Raum zur Verfügung gestellt
    -Er beschließt dann mit seinen Söhnen und Petra durch die Stadt zu ziehen, um seinen Artikel selber zu veröffentlichen



    Akt 4

    Personen: Dr.Stockmann, seine Familie, Aslaksen, Hovstad, Billing,der Amtsrat, viele versammelte Bürger

    Ort: Großer Saal, Horsters

    Handlung:

    Eine große Volksversammlung findet in dem Saal von Horsters statt, auf der Herr Stockmann seine Ergebnisse über das Bad der Bevölkerung mitzuteilen plant. Es sind viele Menschen anwesend, die auf die Rede Thomas gespannt sind. Im Vorfeld wurde schon im Volksboten durch Peter, der gegen die Veröffentlichung der Ergebnisse ist, angekündigt, Thomas Aussagen seien nicht der Wahrheit entsprechend und er wolle der Stadt nur schaden.
    Um Thomas Rede erst einmal zu verzögern, wird auf der Versammlung erstmal ein Vorsitzender gewählt. Daraufhin will Thomas verspätet mit seiner Ansprache beginnen. Der Stadtvogt versucht, seine Rede zu verhindern, indem er nochmals betont, Peters Aussagen seien „unzuverlässig“ und „übertrieben“ (S.78 Z.13-14). Daraufhin mischt sich auch Aslaksen ein und erklärt, Doktor Stockmann strebe eine Revolution an, denn er wolle einen Wechsel der Personen in den Ämtern der Verwaltung erreichen. Weiter argumentieren Aslaksen und Hovstad gegen Thomas und ziehen die Bürger auf ihre Seite, indem sie sagen, Stockmanns Pläne würden den Steuern hoch zur last fallen. Die Versammlung ist aufgebracht und hetzt gegen den Badearzt. Stockmann hält sich relativ zurück und argumentiert nicht gegen Aslaksen und seinen Bruder. Als entschieden werden soll, ob Stockmann seine Rede noch halten soll, verzichtet der Arzt freiwillig über das Bad zu reden. Die Menge gibt an, nichts über die Notstände im Bad wissen zu wollen. Außer einem Betrunkenen, der anschließend aus dem Saal geschmissen wird, hat Stockmann niemanden auf seiner Seite. Als im das Wort schließlich überlassen wird, berichtet er energisch und mit heftigen Worten über seine eigentliche Entdeckung, die Missständen in der Gesellschaft, wobei er immer wieder indirekt passende Vergleiche zu den schlimmen Zuständen im Kurbad zieht (S.81, Z. 27f. : „[…] – die Entdeckung, dass unsere sämtlichen geistigen Quellen vergiftet sind, dass unsere ganze bürgerliche Gesellschaft auf dem verpesteten Boden der Lüge ruht.“). Stockmann wird während seiner Ansprache immer ausfälliger. Er kann nicht verstehen, wie die Gesellschaft die Fehler nicht wahrhaben will und zieht immer weiter über die Majorität und die Verwaltung her (S.84, Z. 33f.: „Der gefährlichste Feind, der Wahrheit und der Freiheit bei uns – das ist die kompakte Majorität. Jawoll, die verfluchte, kompakte, liberale Majorität, – dieist es! Jetzt wisst ihr's!“). Damit schafft er sich immer mehr Feinde, die Menge wird immer unruhiger und aufbrausender. Er selbst empfindet seine Angaben nicht als Unrecht und personifiziert sich sogar als die „Stimme der Wahrheit“ (S.88, Z.27). Daraufhin gibt er an, die Mehrheit hätte die Macht, jedoch nicht das Recht und bezeichnet die Majorität als „Kötermenschen“ (S.90, Z.16). Schließlich wird Stockmann als Volksfeind bezeichnet. Diese Aussage findet großen Anklang in der versammelten Masse. Aslaksen nutzt die Chance, eine Abstimmung herbeizugeführen, in der darüber abgestimmt werden soll, ob der Badearzt als Volksfeind zu beschreiben ist. Damit wird er mit allen Stimmen außer wieder der des Betrunkenen zum Volksfeind erklärt. Die Menschenmenge ist tobend und wütend. Sie droht, ihre Wut an der Familie Stockmanns und an deren Besitzt auszulassen. Kapitän Horster hilft der Familie, so gut wie möglich den Saal zu verlassen.



    Akt 5
    • Szene findet im Haus der Stockmanns statt
    • Steine werden aufgesammelt, die in der Nacht zuvor durch das Fenster geworfen worden
    • Herrn und Frau Stockmann werden die Folgen von Thomas Rede klar
    • der Amtsrat kündigt seinem Bruder
    • Vermieter kündigt der Familie Stockmann den Wohnungsvertrag
    • Petra wird gekündigt
    • -> dies alles wurde durch die Mehrheit des Volkes beschlossen
    • Der Einzige, der zu den Stockmanns hält, ist der Kapitän Horster, dem wiederum ebenfalls gekündigt worden ist
    • Dieser bietet den Stockmanns an, sie mit nach Amerika mitzunehmen, um dort neu anzufangen
    • Wendepunkt: Morten Kill ( der Pflegevater von Frau Stockmann) taucht auf
    • Dieser hat die ganzen Aktien des Bades gekauft
    • Will nun, dass Thomas alles zurück nimmt, was er über das Bad und dessen Verschmutzung gesagt habe
    • Wenn Thomas alles zurück nehmen würde, würden die Aktien wieder steigen und die Familie könnte sich wieder über Wasser halten
    • das Handeln von Morten hat aber einen Hintergrund, denn er selbst ist für die Verschmutzung im Kurbad, durch seine Gerberei, verantwortlich
    • nun kommen der Hovstad und Aslaksen dazu, weil sie der Meinung sind, dass Thomas die alles nur gemacht habe, damit er die Aktien günstig erwerben konnte
    • hoffen nun, durch ihrer Unterstützung, dass Thomas von dem Gewinn den Volksboten unterstützt
    • verliert die Kontrolle und bedroht den Hovstad und Aslaksen mit einem Regenschirm, sodass diese das Haus verlassen
    • Thomas lehnt das Angebot von Morten Kill ab
    • Thomas will auch ebenfalls nicht nach Amerika auswandern
    • Thomas will hier in seiner Heimatstadt bleiben und nicht einfach weglaufen
    • Seine Kinder werden durch Petra unterrichtet ; wohnen tuen sie beim Kapitän Horster
    • Thomas will sich der Gesellschaft entgegenstellen
  • Adler und Engel Inhaltsangabe Zusammenfassung Juli Zeh

     

    Adler und Engel Inhaltsangabe Zusammenfassung Juli Zeh

     

     

    Das Werk „Adler und Engel“ von Juli Zeh ist eine moderne Geschichte in dem der Protagonist Max, mithilfe einer zielstrebigen Studenten und nebenberuflichen Radiomoderatorin namens Clara, eine Reise unternimmt, in welcher er durch eine Verarbeitung seiner Vergangenheit, den Tod seiner Freundin Jessie zu verstehen versucht. Im Hintergrund der Handlung ziehen sich die Suizidgedanken von Max.
     
    Zu Beginn treffen der Ich- Erzähler und die Psychologiestudentin Clara aufeinander, nachdem diese sich nach einem Anruf von Max in ihrer Radiosendung entschlossen hatte, ihre Diplomarbeit über seine Psychose zu verfassen. Ihre ersten Treffen sind von sturen Fragen Claras und aggressiven Reaktionen des Ich- Erzählers geprägt. Da es Max, nachdem vermeidlichen „Selbstmord“ seiner Freundin Jessie in der Wohnung nicht mehr aushält und häufig tagelang im von Kokain berauschten Zustand befindet, gar Raum und Zeitgefühl verliert, begibt er sich in die Wohnung Claras. In dieser Situation, wo ihm nur Abneigung von ihr begegnet und sein nahender Suizid ihm als einziger Ausweg vorkommt, beginnt er seine Erinnerungen auf einem Recorder zu verarbeiten. Ab diesem Punkt beginnt ein fragmentarischer Flash back , indem der Leser zunächst in die Jugendwelt des damals noch pickligen, dicken Max abtaucht. Er berichtet zuerst vom Internatsleben von ihm und seinem zunächst „besten“ Freund Shershah , der durch seine einnehmende Persönlichkeit eine berauschende Wirkung auf Frauen zu haben scheint und besonders auf Maxi Traumfrau Jessie, welche diesem hoffnungslos verfällt. Im festen Glauben seiner Jessie näher zu kommen, nimmt er aufgrund seines vorhandenen Führerscheins an einem Drogenkuriertrip nach Bari teil. Dieser Gedankenfluss wird immer wieder von der Realität unterbrochen, in der er den Tag meist berauscht verschläft und in der Nacht Spaziergänge zur Tankstelle unternimmt. Ein Ritual, dass ihn an die Zeit mit Jessie erinnert. Ebenfalls schaut er beim Sender vorbei bei dem Clara ihre Lateline aufnimmt. Kurz vorm Ende des ersten Sinnabschnitts im Buch erfährt der Leser von dem von drogengeprägten Trip der beiden Jungs nach Bari, welche dann durch Dummheit und Übermüdung ihren mit Kokain beladenen VW-Bus verlieren. In Bari erfährt der Leser von dem Shersha's ins Kuriergeschäft der Familie von Jessie einzusteigen, welche selbst Straßenkurier für Kokain ist. Mit der Flucht von Claras Geburtstagsparty, die für Außenstehende die Identität von einer Lisa angenommen hat, im Ford Ascona des Technikers Tom aus dem Radiostudio, endet der erste Sinnabschnitt in Leipzig und geht durch die Fahrt nach Wien der beiden Protagonisten fließend in den Wien- Abschnitt über.
     
    Zu Beginn dieser wichtigen Phase ist die Intention Claras offenkundig. Durch das Aufsuchen der Orte in Wien, welche sich Max in seinem Lebensabschnitt dort eingeprägt haben, soll dieser noch mehr Erfahrungen seiner Vergangenheit für ihre Diplomarbeit preisgeben, da ihr Professor diese zum derzeitigen Zeitpunkt nicht für Prädestiniert erachtet ihr Diplom zu erhalten. Max selbst beginnt körperlich abzubauen und fortführend im Kokainkonsum sich seinen Suizid auszumalen. In Wien angekommen richten sich die Beiden ihr Lager im Hof der damaligen Familienresidenz Jessies ein. Sofort beginnt der Ich-Erzähler der Erinnerungen seiner Wien-Zeit zu verarbeiten, was sich beim Begehen der Innenstadt noch verstärkt. Man erfährt, dass der damals Mitte 20 Jährige gut und erfolgreich aussehende Max in der Juristenkanzlei eines prestigeträchtigen Völkerrechtlers Rufus arbeitet, dessen linke Hand er inzwischen ist und von ihm als Max „the Maximal“ betitelt wird. Alles scheint sich zum Positiven zu entwickeln, als die Telefonate mit seiner Jugendliebe Jessie wieder beginnen. Es kommt zum Treffen und Max bemerkt, was er an Jessie schätzt: das Kleine und Besondere. In der Realität indes, beginnt eine Entwicklung in die totale Isolation der beiden Protagonisten, während Clara keinen Tag etwas zu Essen scheint und immer meint, dass ihr schlecht sei. Die Vergangenheitsbewältigung nimmt mehr an Relevanz zu. Der Leser erfährt, dass der besorgte Max durch clevere Tricks und Metaphern Jessie, die alleine hilflos wäre, dazu bringt ihre eigenen Lebensumstände zu verbessern. Ebenfalls erreicht er bei ihr einen regelmäßige Nahrungsaufnahme, was eine Vernachlässigung seiner Arbeit nach sich zieht.
     
    Bei einem Mittagessen mit ihr erzählt diese von einem wichtigen Ereignis im Balkan, wo sie Zeuge einer kriminellen Aktionen und Akteure der Drogenszene wird. Dem ich-Erzähler wird die Präsenz und Gefahr der Situation bewusst. Die Geschichte erreicht ihren Klimax, als Max der inzwischen völlig, kraftlosen Clara von Mord an seine „Kumpel“ Shershah erzählt. Als jener zur damaligen Wie- zeit zu Jessie kommt um diese abzuholen und abzuliefern, während sie dachte er wäre Tod, bringt diese Situation Max zu einer Kurzschlussreaktion. Er greift zum Gewehr von Jessie, welches er zügig zusammenbaut und zum Schuss ansetzt. Durch ein Licht anschalten von Jessie bemerkt Shershah den Mordversuch, rennt los und wird von einem Lieferwagen überfahren. Durch diesen „vermeidlichen“ Mord werden Beide von der familiären Seite von Jessie und Max Arbeitgeber Rufus gezwungen Wien zu verlassen und nach Leipzig zu einem Außenposten der Kanzlei zu ziehen, wo Beide ein behütetes Leben führen bis zum Tod Jessies. Als seine Geschichte erzählt scheint, erwacht die von Max totgeglaubte, geschoren und geschundene Clara wieder zu Leben. Man erfährt, dass sie die ganze Zeit den leblosen Körper spielte um an seine tiefste Psyche zu gelange, damit er ihr alles erzählt, weil er durch diese Leblosigkeit eine Verbindung zu ihr aufbaut, ihre Charaktere förmlich synthetisieren.
     

    Am Schluss des modernen Werks trifft sich Max mit Jessies Bruder Ross, der ihnen damals die Flucht nach Leipzig mit ermöglichte. Durch ihn erfährt man das Herbert, Jessies Vater und Rufus, die ganze Zeit kooperierten und Max dafür ausnutzten unter dem Vorwand des Völkerrechts den Drogentransfer ermöglichten. Ebenfalls war der einzige Grund von Jessies Schutz, dass allein diese den Code für den Pc hat aufdem sich wichtige Daten für beide Seiten sind. Da sie sich selbst das Leben nahm ist die einzige Chance für Beide gewesen, Max Erinnerungen von Clara zu kaufen um den Code zu erfahren. Diesen findet Max zurück auf dem Hof hinter dem Ohr seines grade ermordeten Hundes Jaque-Chirac, der während der gesamten Reise ein treuer Gefährte war und erinnert sich an Die Erinnerung, wo Jessie den Code zusammensetzte aus den 3 Geburtsdaten von ihr, Max und Shershah. Diesen gibt Max Ross durch unter der Voraussetzung, dass die geflohene Clara unangetastet zu ihm zurück kommt. Er zieht sich aus, legt sich nackt in den ersten Regen in dem extrem warmen Sommer und start in den Himmel. In dieser Szenarie endet die Geschichte.
  • Michael Kohlhaas Einleitungssatz / Basissatz für Inhaltsangabe

    Im Folgenden findet ihr jetzt noch zu Michael Kohlhaas ein Beispiel für einen Einleitungssatz / Basissatz für eine Inhaltsangabe:

     

    Die Novelle "Michael Kohlhaas", die 1808 von Heinrich von Kleist verfasst wurde, beschreibt die Problematik der Ungerechtigkeit des absolutistischem Herrschaftssystems im 16. Jahrhundert.

     

    Wer einen anderen Basis/Einleitungssatz hat, bitte als Kommentar posten 😉

    Welche Szene muss im Abitur interpretiert werden? Und welche übergreifende Frage ist möglich, mehr dazu im Forum!

    —-> Welche Themen vermutet ihr im Abi 2012 in Baden Württemberg in Deutsch?

    Einleitungen zu anderen Prüfungsthemen:

    Der Besuch der alten Dame: Einleitungssatz Basissatz

    Einleitungssatz Der Prozess Kafka