Zusammenfassung Akt 1
– Ort: Das Haus der Familie Stockmann
– während Frau Stockmann und Billing im Speisezimmer sitzen und sie ihn bewirtet, tritt der Bruder ihres Mannes, Peter Stockmann, ein
– als sie auch ihm etwas zu essen anbieten will, lehnt er ab und äußert sich skeptisch im Bezug auf Menschen, die es pflegen immer groß „auf zu trumpfen“ (er meint also sein Bruder: „..ich bleibe bei meinem Tee und meinem Butterbrot. Das ist doch gesünder auf die Dauer,- und auch ein bisschen haushälterischer“ S. 7 Z. 15-17)
– Hovstad tritt ein, er will Thomas, den Badearzt, bitten, etwas für seine Zeitung, den „Volksboten“, über das Bad zu schreiben, um viele neue Besucher für das Bad zu gewinnen
– Peter schließt daran an und betont, wie wichtig das Bad für die Stadt ist und dass es der Stadt viele Vorteile bringt ( finanzieller Aufschwung , geringe Arbeitslosigkeit, viele Besucher, lebhafte Menschen)
– er wirft auch ein, dass die Idee mit dem Bad von ihm stammt und bezweifelt gleichzeitig, dass sein Bruder der Richtige ist, um den Artikel zu schreiben
– Thomas, die beiden Söhne,Elif und Morten, und Horster, der Schiffskapitän, treten gemeinsam ein
– Thomas freut sich über die Gäste, Peter will gehen, als er sein Bruder kommt
– als sie anschließend alle gemeinsam Toddy essen, erzählt Thomas wie glücklich er ist, nun in solchen Umständen und umringt von so vielen jungen Gästen leben zu können, nachdem er mehrere Jahre einsam im Norden verbracht hatte
– Thomas erfährt, dass er einen Artikel für den Volksboten schreiben soll, allerdings will Thomas damit noch warten, verrät den anderen aber nicht aus welchem Grund
– daraufhin wird Peter wütend und fürchtet, sein Bruder führt etwas im Schilde („ Jedenfalls hast du von Natur aus den Hang, Deine eigenen Wege zu gehen. Und das ist in einer wohlgeordneten Gesellschaft beinahe ebenso unstatthaft.“ S. 14 Z.31-33) —> unterschiedlichen Ansichten werden sehr deutlich
– Streit eskaliert und Thomas verlässt das Haus
– als Hovstad sich aber über die unmögliche Laune von Peter aus lässt, verteidigt Thomas ihn ( „Wir dürfen nicht vergessen, dass Peter ein einsamer Mann ist, der arme Kerl!“ S.16 Z.8-9)
– beim Toddy- Essen wird über die anstehenden Wahlen und die geplante Amerika Reise des Kapitäns geredet
– Petra, die Tochter der Stockmanns, tritt ein und bringt ihrem Vater einen Brief mit, auf den er lange gewartet hatte und verschwindet damit in seinem Arbeitszimmer
– die anderen unterhalten sich währenddessen mit den beiden Söhnen über ihre Zukunftsvorstellungen, bis Frau Stockmann die beiden ins Bett schickt ( möchte nicht, dass sie etwas über Heiden von Billing erfahren)
– Petra, als emanzipierte Frau Lehrerin, gefällt dieses Verhalten ihrer Mutter gar nicht, da sie es als nicht richtig empfindet, wenn den Kindern, wie in der Schule, erlogene Dinge erzählt werden, um die von den Eltern gewählten Wahrheiten aufrecht zu erhalten
– Thomas kommt zurück und alle wollen wissen, was in dem Brief stand;
er tut aber sehr geheimnisvoll und will erstmal nichts verraten
– er erschüttert alle mit der Behauptung, dass das Bad eine Pesthöhle ist, das Wasser ist dreckig und gesundheitsschädigend; das Wasser in den Rohren wurde infiziert
– niemand will die Schreckens- Nachricht glauben
– Thomas erklärt, er habe Wasser- Proben an eine Universität geschickt, um sie untersuchen zu lassen und dort haben sie herausgefunden, dass sich im Wasser verfaulte organische Stoffe befinden, durch die Krankheiten wir Thypus ausgelöst werden
– Frau Stockmann ist glücklich, dass ihr Mann diesen Skandal aufgedeckt hat
– Thomas ist der Meinung, dass auch sein Bruder froh über seine Entdeckung sein wird und schickt gleich einen Untersuchungsbericht an die Badverwaltung ; auch ein Bericht im Volksboten über diesen Skandal ist geplant
– Thomas beteuert, dass er auf keinen Fall mehr Geld haben er möchte, er ist einfach nur froh, dass er seine Stadt mit dieser Entdeckung vor einer großen Katastrophe schützen kann
Bedeutung für den ganzen Roman:
-herrschende Gesellschaftsordnung wird deutlich
-der Konflikt zwischen den Brüdern zeigt sich von Anfang an sowohl in den Dialogen miteinander als auch in den Dialogen, wo sie über den anderen sprechen; auch dass die Brüder grundsätzlich verschieden in ihrer Art und bezüglich ihrer Auffassungen vom Leben sind zeigt sich schon im ersten Akt
-der Grundkonflikt (das verseuchte Wasser in dem Bad und die Auffassung und das Verhalten der dort lebenden Gesellschaft), der das Haupt- Thema des wird in der Exposition eingeleitet
-die wesentlichen Charaktere, die in dem Drama eine wichtige Rolle spielen, werden vorgestellt
Zusammenfassung des zweiten Aktes aus „Ein Volksfeind“:
Beteiligte Personen: Thomas Stockmann, Käte Stockmann, Morten Kiil, Hovstad, Aslaksen, Petra Stockmann, Peter Stockmann
Thomas Stockmann erhält einen Brief von seinem Bruder, in dem sich das zurückgesendete Manuskript befindet(S.27, Z.8-12)
Thomas erwartet bereits das Unbehagen seines Bruders (S.27, Z.21-26)
Morten Kiil will sich vergewissern, ob Stockmann wirklich seine Entdeckung veröffentlichen will und rät ihm davon ab, weil er seinem Bruder in den Rücken fallen würde (S.28, Z.1-29)
Hovstadt kommt hinzu und erklärt sich dazu bereit Thomas´ Artikel in der Zeitung zu veröffentlichen (S.30-31 Z.30); beide sind sich einig, dass die Wahrheit Vorrang habe(S.32, Z.15-18)
Aslaksen kommt ebenfalls hinzu und erklärt, dass er hinter Thomas Stockmann stehe und mit ihm auch die „kompakte Majorität“(S.33, Z.13-Z.34) und unterstreicht die Notwendigkeit seiner Unterstützung(S.34, Z.4-33)
Hovstad ist es wichtig, dass die blinde Autoritätsgläubigkeit aufhört und er will deshalb unbedingt den Artikel drucken, doch Thomas ist es wichtig vorher mit Peter zu sprechen (S.37, Z.4-15)
Thomas ist stolz so viele Leute hinter sich zu haben, doch Peter versucht seine Argumente zu entkräften, weil er nicht glaubt, dass die Situation wirklich so ernst ist(S.41, Z.2-5); er nennt die hohen anfallenden Kosten und die zweijährige Schließung wegen des Umbaus, um Thomas
die Folgen klarzumachen(S.40, Z.5-11); außerdem sieht er eine weitere Gefahr in der Konkurrenz(S.40, Z.19-26); er sei bereit Opfer zu akzeptieren(S.41, Z.17-19) und ihm ist sein Ruf das Wichtigste(S.42, Z.3-7); Peter fordert eine öffentliche Stellungnahme von Thomas, in der er die
Situation verharmlost(S.45, Z.5-13); Peter versucht seine Position/Macht(als Vorgesetzter) auszunutzen(S.45, Z.18-S.46, Z.5), doch Thomas lässt sich nicht abschrecken, ebenfalls nicht von der von Peter gedrohten Entlassung(S.46, Z:29), woraufhin Peter ihn einen „Feind der
Gesellschaft“ nennt(S.48, Z.3) und die Diskussion der beiden droht zu eskalieren
Thomas lässt sich auch durch die Sorgen von Käte nicht abbringen und wir bei seinem Plan gegen Peters Zustimmung zu handeln von Petra unterstützt
Dritter Akt
-Ort des Aktes ist das Redaktionsbüro des "Volksboten"
-Hovstad und Billing sind begeistert von Dr.Stockmanns Aufsatz über die Verseuchung des Kurbades und sehen "die Revolution in greifbarer Nähe gerückt"
– Dr.Stockmann betritt das Redaktionsbüro und fordert Hovstad auf den Aufsatz zu drücken
-Als Aslaksen in der Druckerei nur das Wort "eingerissen" hört, wird er hellwach und sieht das Badehaus in Gefahr
– Dr.Stockmann wird von seinen Verbündeten "Volksfreund" genannt, vertraut Aslaksen das Manuskript an undverabschiedet sich dann für kurze Zeit um einen Kranken zu besuchen
-währenddessen wechseln seine Verbündeten schon die Fronten : Aslaksen hindert sein Verantwortungsbewusstsein gegen die "örtlichen Machtträger" vorzugehen und er versucht auch Billing davon zu überzeugen, der sich um eine Stellung in der Stadtverwaltung beworben hat
-Nachdem Aslaksen und Billing gegangen sind, betritt Petra das Redaktionsbüro und gibt Hovstad die englische Erzählung zurück, die sie nicht übersetzen möchte, weil sie ihren Überzeugungen widerspricht
– Hovstad und Petra geraten in eine Diskussion in der Hovstad zu erkennen gibt, dass er sich ihretwegen für die Vorschläge ihres Vaters einsetzt, daraufhin verlässt Petra entrüstet das Redaktionsbüro
-Nun betritt der Stadtvoigt das Redaktionsbüro und gibt sich verlogen verbindlich
-Er spricht über den Aufsatz seines Bruder von dem Hovstad angeblich nichts verstehen und auf dessen Druck Aslaksen plötzlich keinen Einfluss haben will
– Peter Stockmann nennt die Kosten, die auf die einzelnen Bürger zukommen werden und kündigt eine Schließung des Bades an
-Hovstad und Aslaksen ändern sofort ihre Meinung
-Als sie sich gerade für einen erklärenden Artikel des Stadtvoigtes entscheiden wollten, betritt Dr.Stockmann erneut das Redaktionsbüro
-Daraufhin versteckt sich der Stadtvoigt, lässt aber Hut und Stock im Zimmer liegen.
– Dr.Stockmann verkennt die Situation und bemerkt noch nicht, was zuvor passiert ist
-Kurz Bevor Hovstad "reinen Wein einschenken" wollte, betritt Frau Stockmann das Büro, um ihren Mann zurückzuhalten
-Plötzlich entdeckt Dr.Stockmann Hut und Stock seines Bruders, legt sie an und holt ihn aus seinem Versteck
-Während dem ahnungslosen Thomas nun alle Möglichkeiten aktiv zu werden, genommen wurden, kündigt er an, den Stadtvoigt am nächsten Tag abzulösen
-Nun fallen ihm seine ehemals Verbündeten vollständig in den Rücken, lehnen den Druck seines Artikels ab und versuchen ihm verständlich zu machen, dass er und sein Artikel das Bürgertum ruinieren würden
-Aslaksen lehnt außerdem ab den Artikel als Flugblatt zu drucken und für eine von Dr.Stockmann angekündige Volksversammlung wird ihm kein Raum zur Verfügung gestellt
-Er beschließt dann mit seinen Söhnen und Petra durch die Stadt zu ziehen, um seinen Artikel selber zu veröffentlichen
Akt 4
Personen: Dr.Stockmann, seine Familie, Aslaksen, Hovstad, Billing,der Amtsrat, viele versammelte Bürger
Ort: Großer Saal, Horsters
Handlung:
Eine große Volksversammlung findet in dem Saal von Horsters statt, auf der Herr Stockmann seine Ergebnisse über das Bad der Bevölkerung mitzuteilen plant. Es sind viele Menschen anwesend, die auf die Rede Thomas gespannt sind. Im Vorfeld wurde schon im Volksboten durch Peter, der gegen die Veröffentlichung der Ergebnisse ist, angekündigt, Thomas Aussagen seien nicht der Wahrheit entsprechend und er wolle der Stadt nur schaden.
Um Thomas Rede erst einmal zu verzögern, wird auf der Versammlung erstmal ein Vorsitzender gewählt. Daraufhin will Thomas verspätet mit seiner Ansprache beginnen. Der Stadtvogt versucht, seine Rede zu verhindern, indem er nochmals betont, Peters Aussagen seien „unzuverlässig“ und „übertrieben“ (S.78 Z.13-14). Daraufhin mischt sich auch Aslaksen ein und erklärt, Doktor Stockmann strebe eine Revolution an, denn er wolle einen Wechsel der Personen in den Ämtern der Verwaltung erreichen. Weiter argumentieren Aslaksen und Hovstad gegen Thomas und ziehen die Bürger auf ihre Seite, indem sie sagen, Stockmanns Pläne würden den Steuern hoch zur last fallen. Die Versammlung ist aufgebracht und hetzt gegen den Badearzt. Stockmann hält sich relativ zurück und argumentiert nicht gegen Aslaksen und seinen Bruder. Als entschieden werden soll, ob Stockmann seine Rede noch halten soll, verzichtet der Arzt freiwillig über das Bad zu reden. Die Menge gibt an, nichts über die Notstände im Bad wissen zu wollen. Außer einem Betrunkenen, der anschließend aus dem Saal geschmissen wird, hat Stockmann niemanden auf seiner Seite. Als im das Wort schließlich überlassen wird, berichtet er energisch und mit heftigen Worten über seine eigentliche Entdeckung, die Missständen in der Gesellschaft, wobei er immer wieder indirekt passende Vergleiche zu den schlimmen Zuständen im Kurbad zieht (S.81, Z. 27f. : „[…] – die Entdeckung, dass unsere sämtlichen geistigen Quellen vergiftet sind, dass unsere ganze bürgerliche Gesellschaft auf dem verpesteten Boden der Lüge ruht.“). Stockmann wird während seiner Ansprache immer ausfälliger. Er kann nicht verstehen, wie die Gesellschaft die Fehler nicht wahrhaben will und zieht immer weiter über die Majorität und die Verwaltung her (S.84, Z. 33f.: „Der gefährlichste Feind, der Wahrheit und der Freiheit bei uns – das ist die kompakte Majorität. Jawoll, die verfluchte, kompakte, liberale Majorität, – dieist es! Jetzt wisst ihr's!“). Damit schafft er sich immer mehr Feinde, die Menge wird immer unruhiger und aufbrausender. Er selbst empfindet seine Angaben nicht als Unrecht und personifiziert sich sogar als die „Stimme der Wahrheit“ (S.88, Z.27). Daraufhin gibt er an, die Mehrheit hätte die Macht, jedoch nicht das Recht und bezeichnet die Majorität als „Kötermenschen“ (S.90, Z.16). Schließlich wird Stockmann als Volksfeind bezeichnet. Diese Aussage findet großen Anklang in der versammelten Masse. Aslaksen nutzt die Chance, eine Abstimmung herbeizugeführen, in der darüber abgestimmt werden soll, ob der Badearzt als Volksfeind zu beschreiben ist. Damit wird er mit allen Stimmen außer wieder der des Betrunkenen zum Volksfeind erklärt. Die Menschenmenge ist tobend und wütend. Sie droht, ihre Wut an der Familie Stockmanns und an deren Besitzt auszulassen. Kapitän Horster hilft der Familie, so gut wie möglich den Saal zu verlassen.
Akt 5
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Szene findet im Haus der Stockmanns statt
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Steine werden aufgesammelt, die in der Nacht zuvor durch das Fenster geworfen worden
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Herrn und Frau Stockmann werden die Folgen von Thomas Rede klar
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der Amtsrat kündigt seinem Bruder
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Vermieter kündigt der Familie Stockmann den Wohnungsvertrag
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Petra wird gekündigt
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-> dies alles wurde durch die Mehrheit des Volkes beschlossen
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Der Einzige, der zu den Stockmanns hält, ist der Kapitän Horster, dem wiederum ebenfalls gekündigt worden ist
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Dieser bietet den Stockmanns an, sie mit nach Amerika mitzunehmen, um dort neu anzufangen
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Wendepunkt: Morten Kill ( der Pflegevater von Frau Stockmann) taucht auf
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Dieser hat die ganzen Aktien des Bades gekauft
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Will nun, dass Thomas alles zurück nimmt, was er über das Bad und dessen Verschmutzung gesagt habe
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Wenn Thomas alles zurück nehmen würde, würden die Aktien wieder steigen und die Familie könnte sich wieder über Wasser halten
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das Handeln von Morten hat aber einen Hintergrund, denn er selbst ist für die Verschmutzung im Kurbad, durch seine Gerberei, verantwortlich
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nun kommen der Hovstad und Aslaksen dazu, weil sie der Meinung sind, dass Thomas die alles nur gemacht habe, damit er die Aktien günstig erwerben konnte
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verliert die Kontrolle und bedroht den Hovstad und Aslaksen mit einem Regenschirm, sodass diese das Haus verlassen
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Thomas lehnt das Angebot von Morten Kill ab
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Thomas will auch ebenfalls nicht nach Amerika auswandern
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Thomas will hier in seiner Heimatstadt bleiben und nicht einfach weglaufen
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Seine Kinder werden durch Petra unterrichtet ; wohnen tuen sie beim Kapitän Horster