Kategorie: deutsch

  • Der Vorleser Interpretation

    Der Vorleser Interpretation

     

     

     

    Kapitelanalyse zum Roman „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink

    Analyse des 10. Kapitels

     

     

    Der Roman „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink, der 1995 erstmals veröffentlicht wurde, handelt von dem gesellschaftlichen Umgang mit der NS-Vergangenheit und den daraus resultierenden Fragen nach der Schuld an den Naziverbrechen. Im Folgenden werde ich das Kapitel 10 (Seite 125-129) aus dem zweiten Teil der Erzählung analysieren.

    Der Erzähler schreibt in der Ich-Form, die sich größtenteils personal und damit meist rückblickend verhält. Es handelt sich um ein “erinnerndes Ich”, das sich nicht nur auf die Außensicht beschränkt, sondern auch von einem inneren Standpunkt aus erzählt. Über Hannas Gefühle kann es jedoch nur spekulieren. Durch die häufige Vergegenwärtigung des Erzählers über das Geschehen kommt es zu Wechseln von auktorialer Distanzierung zu personalem Erleben. Er ist den erzählten Vorgängen gerade deshalb gegenüber affirmativ und skeptisch-schwankend, weil er diese aus seiner aktuellen Sichtweise retrospektiv betrachtet.

    In den vorhergehenden Kapiteln erfährt man, dass der 15-jährige Michael sich durch einen einfachen Zufall in Hanna, eine Schaffnerin von 36 Jahren, verliebt und diese seinem körperlichen Wunsch nach Nähe entgegenkommt. Hanna ist sehr bestimmend und hat zusätzlich die etwas “merkwürdige” Bitte, dass der Jugendliche ihr bevor sie den Akt des Beischlafes vollziehen, von Tag zu Tag vorliest. Es handelt sich hierbei hauptsächlich um allgemein bekannte Romane. Nach einer andauernden, geheimen und gesellschaftlich-unmoralischen Beziehung zwischen den beiden, verschwindet Hanna ganz plötzlich. Michael ist geschockt und gibt sich selbst die Schuld dafür, dass er von dieser, meist sehr stimmungschwankenden und temperamentvollen, Frau verlassen wurde. Jahre später trifft er sie während seines Jurastudiums in einem gerichtlichen Prozess wieder, in dem sie selbst zu den Angeklagten gehört. Sie wird beschuldigt als KZ-Aufseherin tätig gewesen zu sein und hunderte von Menschen in ihren Tod nach Auschwitz geschickt zu haben. Zusätzlich habe sie mit anderen Aufseherinnen Frauen in einer Bombennacht in eine Kirche eingesperrt und diese nicht befreit, nachdem eine Bombe darauf gefallen war und die Kirche Feuer gefangen hatte. Für Michael ist es auffällig, dass Hanna sich selbst immer weiter in die Schuld verwickelt und auf die gerichtliche Verhandlung nur wenig vorbereitet zu sein scheint.

    Im Nachfolgenden erfährt man, dass Hanna durch ihre ungeschickte Verteidigung zur lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt wird. Michael nimmt wieder Kontakt zu ihr auf, indem er ihr Aufnahmen von sich schickt, in denen er ihr vorliest. Einen Tag bevor Hanna jedoch wieder aus dem Gefängnis entlassen wird, begeht sie Selbstmord.

    Das Kapitel 10 handelt von der Erkenntnis des Protagonisten Michaels, dass seine Jugendliebe Hanna Analphabetin ist. [Der Anfang der Textstelle handelt allein von Erinnerungen des Ich-Erzählers. Er berichtet davon, dass er nicht mehr weiß, was genau er sich während der Gerichtsverhandlungen Nützliches für sein Studium angeeignet hat, aber dass er sehr gern in den Wald geflüchtet ist und davon geträumt hat zu reisen. Dort denkt er über Vieles nach.] Ihm fallen einige Hinweise von früheren Situationen ein, die ihn nach langem Nachdenken zu dem Entschluss bringen, dass Hanna nicht lesen und schreiben kann. Michael glaubt, dass sie während des Gerichtsprozesses nur aus dem Grunde aussagt und sich somit selbst verschuldet, sie hätte einen Bericht über den Ablauf des angeklagten Deliktes geschrieben, damit die Richter nicht ihre Schrift analysieren, falls der wirkliche Verfasser sich nicht freiwillig preisgibt. Gegen Ende der Textstelle fragt er sich schließlich wer die Schuld daran trägt, dass er sie verlassen hat. Daraufhin findet er keine genaue Antwort, aber er gibt sich selbst die Schuld dafür, dass er eine Verbrecherin geliebt hat.

     

     

     

    Im behandelten Kapitel 10 behält ausschließlich Michael, der Erzähler das Wort. Schon zu Beginn reflektiert er über Vergangenes: „An die feiertäglichen Seminarsitzungen habe ich keine Erinnerungen[…] Worüber haben wir gesprochen?“(S. 125, Z. 2-5). Im nächsten Absatz fängt der Erzähler dann an zu beschreiben: „Aber ich erinnere mich an die Sonntage. Von den Tagen im Gericht brachte ich einen mir neuen Hunger nach den Farben und Gerüchen der Natur mit“ (S. 125, Z. 7-9). Auf der nächsten Seite fängt er daraufhin an zu kommentieren: „Sie hat nichts Besonderes und hatte damals nichts Besonderes…“(S. 126, Z. 12-13). Des Weiteren spekuliert er öfter, was man an der Häufigkeit der Fragesätze im vorliegenden Kapitel erkennen kann.

    Der räumliche Standort Michaels ändert sich zwischendurch. Anfangs ist er noch mit seinen Erinnerungen bei den Gerichtsverhandlungen, dann wechselt er in die Natur, beschreibt diese und ist dann schließlich in einem Wald, in dem sich ihm Hannas Geheimnis enthüllt. Er denkt an die Zeit zurück, in der er mit dieser Frau zusammen war und denkt an die vielen Dinge, die sie gemeinsam unternommen haben. Der Ich-Erzähler berichtet also von einem Zeitraum, der mehrere Monate zusammenfasst und schließlich wieder bis in die Gegenwart reicht. Die Person, über die Michael größtenteils reflektiert ist Hanna. Alle anderen spielen für ihn eine weniger wichtige Rolle und spricht sie nur kurz an: „Weil sie das Buch der Tochter wie auch die Anklage nicht hatte lesen…[können]“ (S. 127, Z. 14-15). In diesem Zitat bezieht sich das „sie“ auch wieder nur auf Hanna, genauso wie in unzähligen weiteren Sätzen.

    Der Text ist in mehrere einzelne Paragraphen unterteilt, die mit dem Inhalt in Verbindung gesetzt werden können. Auf Seite 126 in der vorletzten Zeile findet man eine eher ungewöhnliche äußerliche Einschiebung des Absatzes. „Hanna konnte nicht lesen und schreiben.“ Ganz plötzlich nachdem der Erzähler noch bei Naturbeschreibungen war, macht er einen Sprung und kommt auf Hanna zurück. Der Satz ist jedoch von großer Gewichtigkeit für den Rest der Lektüre. Dass Hanna Analphabetin ist, lässt die Frage nach der Schuld der KZ-Verbrechen in ein neues Licht rücken. Des Weiteren versucht Michael nachzuvollziehen und Rechtzufertigen, warum die Frau, die er so geliebt hat, ohne Widerwillen bei der SS angefangen hat und stets das getan hat, was ihr befohlen wurde. Er fühlt sich schuldig dafür, dass er solch starke Gefühle für Hanna gehabt hat und versucht einerseits die Schuld von sich zu lenken indem er Hannas Taten beschwichtigt: „Das sie sich schämte, nicht lesen und schreiben zu können, und lieber mich befremdet als sich bloßgestellt hatte, verstand ich“ (S. 127, Z. 21-23). Andererseits will er sie verurteilen, da er es sich selbst nicht zu erklären weiß wie man Hannas Verhalten rechfertigen könnte, was in den Zeilen 25-27 deutlich wird: „Aus Angst vor der Bloßstellung als Analphabetin das Verbrechen?“. Selbst wenn eine Person nicht lesen oder schreiben kann, hätte sie doch Unterscheiden können wie viel Unrecht den Menschen in der NS-Zeit widerfahren ist.

    Die Sprache, die Schlink in seinem Roman verwendet ist kein Deutsch für hoch gebildete oder belesene Leute, sondern für fast jede Schichtgruppierung einfach nachzuvollziehen.

    Meiner Meinung nach, liegt die Intention des Autors darin, das Thema der NS-Vergangenheit aufs Neue zu aktualisieren, damit die Leser sich an die damaligen Verbrechen erinnern um Katastrophen dieses Ausmaßes zukünftig vermeiden zu können. Außerdem will er zeigen, dass ein solches Ereignis seine Zeit braucht um von jedem verarbeitet zu werden und die Schuldfragen, die aufkommen nicht immer ganz eindeutig beantwortet werden können, da immer noch ein Unterschied gemacht werden muss zwischen den Menschen, die nur Anweisungen befolgt haben um ihr eigenes Leben zu schützen und denen, die emphatisch zu dem Holocaust beigetragen haben.

    Meiner Meinung nach ist Schlinks Roman wirklich „lesenswert“ und die Thematik, die er anspricht spannend und interessant geschildert. Es gibt einem den Anlass Nachzudenken, sich vielleicht sogar selbst besser kennen zu lernen und auch mit der Frage nach Schuld wachsamer umgehen zu können, indem man versucht sich in die Charaktere hineinzuversetzen.

  • Argumentation Beispiel – richtig argumentieren

    Argumentation Beispiel

    Wie baut man ein Argument auf?

    Schritt 1
    Ein überzeugendes Argument zeichnet sich dadurch aus, dass es durch vollständige Nachforschung, logische Beispiele und ebensolchen Argumentationen fest untermauert wird. Die Grundlage eines Arguments beruht zu aller erst auf einer starken These. Unter These wird eine wissenschaftlich zu beweisende Behauptung oder ein bestimmter Leitsatz verstanden.
    Schritt 2
    Setzen Sie die Ergebnisse ihrer Nachforschungen gezielt ein, um sicher zu stellen, dass sie die Ansprüche stützen, die sie in ihrer These (Hauptthese) fordern und auch in den Hauptforderungen ihre Aussagen enthalten sind. Ein Argument ist erst dann als gültig zu bezeichnen und kann dann als ein stichhaltiges Argument gelten, wenn es mit fundierten grundlegenden Beweisen gestützt werden kann und dadurch nicht mehr durch Gegenargumente widerlegt werden kann.
    Schritt 3
    Unterstützen Sie ihre Ansprüche in dem sie sich ein Konstrukt aus Oberbegriffen mit Unterbegriffen entwickeln um daraus ein gutes Argument auf zu bauen.
    Kombiniert man die einzelnen Oberbegriffe, dann entsteht daraus die Summe die Ihr Argument zusammensetzen. Die Leser oder Zuhörer müssen durch die Teile Ihres Argumentes klar geleitet werden, ohne Spur Ihrer Logik zu verlieren. Die Oberbegriffe eines Argumentes sollten absolut eindeutig sein und direkt zurück zur Hauptthese in Verbindung stehen. Sie sind die Säulen, auf denen ihr Argument steht.
    Schritt 4
    Analysieren sie alle Gegenargumente genauestens und widerlegen sie diese sofort gezielt. Lassen sie nicht zu , dass die Gegner ihrer Argumentation die Chance bekommen dem Leser oder Zuhörer Zweifel zu vermitteln gegenüber ihren Ausführungen.
    Schritt 5
    Verfestigen sie das Argument mit einer starken Aussage am Schluss ihrer Ausführungen. Jetzt sind sie an der Stelle angelangt an der sämtliche Gegenargumente ausgeräumt sind und sie können wieder zur Anfangsthese ihres Argumentes zurückkehren und die Diskussion weiterführen.
  • Dialoganalyse – Beispiel Dialoganalyse Aufbau

     

    Beispiel Dialoganalyse Aufbau

    Leben des Galilei
    Dialoganalyse
    Bild 14

    Das 14. Bild des „Leben des Galilei“ spielt sich im Jahre 1633 ab, indem Galilei als lebenslänglicher Gefangener der Institution mit seiner Tochter Virginia und einem wachenden Mönch in einem Landhaus in der Nähe von Florenz lebt. An einem Tag besucht Andrea Sarti, mittlerweile ein Mann im mittleren Alter, Galilei in seinem Landhaus.
    Andrea hat sich nach dem Widerruf Galileis von ihm völlig abgewendet und ist nun auf der Durchreise nach Holland.
    Doch Andrea besucht ihn nur, da es seine Pflicht ist. Somit interessiert ihn weder die Erwartung an das Gespräch noch der Gesprächsverlauf.
    Konkreter Anlass für den Dialog ist die Verachtung von Andrea gegenüber Galilei.
    Dadurch, dass Andrea Galilei besucht, erhofft sich Galilei, dass man seine Lehren und neuen Erkenntnisse verbreiten könnte.
    Das Gespräch zwischen Galilei und Andrea beginnt mit einer distanzierten Einleitung, in der Galilei und Andrea sich gegenseitig unbedeutende Fragen stellen, die auch Andrea nicht für wichtig ansieht, da er nur den Auftrag hat, sich nach Galilei zu erkundigen.
    Trotz der Vielzahl an Provokationen in dem Gespräch bleibt Galilei gelassen und selbstbeherrscht.
    Dadurch, dass in dem Gespräch oft lange Pausen vorkommen, wird verdeutlicht, dass das Gespräch ziemlich langwierig war und sie oft nicht wussten was sie sagen sollen.
    Es besteht ein Wendepunkt im Gespräch zwischen Galilei und Andrea, als Galilei erneut von seiner Wiedergenesung spricht und seine Tochter Virginia hinausschickt. Nachdem auch der Mönch aus dem Zimmer geht, verändert sich Andreas Verhalten komplett.
    Andrea wirkt sehr begeistert, als er hört, dass Galilei die Discorsi fertig geschrieben hat, doch ist auch entsetzt, als er hört, dass die Discorsi in den Händen der Kirche ist. Doch Galilei besitzt eine Abschrift der Discorsi und händigt sie Andrea aus. Durch dieses Aushändigen entsteht wieder eine Verbundenheit der Beiden und Galilei überträgt die ganze Verantwortung auf Andrea.
    Nach diesem Ereignis entschuldigt sich Andrea bei Galilei aufgrund seinen Verleumdungen gegenüber Galilei.
    Im folgenden Abschnitt des Bildes gewinnt Andrea zunehmend an Redeanteilen, nachdem diese zuvor sehr gleichmäßig verteilt waren, indem er sich Galileis Widerruf zu erklären versucht.
    In diesem Abschnitt berichtet er von seiner eigenen Anklage, in der Andrea ihn verteidigt.
    Am Ende des Dialogs sind die Einstellungen umgedreht, denn Andrea gibt seine Meinung auf und Galilei vertritt nun überraschenderweise diese.

  • Praktikumsbericht – Beispiel, Vorlage & Muster

    Praktikumsbericht

    Wie verfasse ich einen Praktikumbericht?

    Die genannten Punkte enthalten Anhaltspunkte zum Verfassen eines Praktikumsberichtes. Der Bericht selber ist aber gemäß dem Profil des Unternehmens oder der Dienststelle (sofern öffentlicher Dienst) zu verfassen. So viel wie möglich soll über die einzelnen Punkte herausgefunden werden. Der Umfang der Tagesberichte soll eine halbe Din A 4 Seite pro Tag nicht überschreiten, der Gesamtumfang soll 10-15 Din A4 Seiten nicht überschreiten.

    Der Aufbau

    Titelblatt
    Hier ist Kreativität gefragt. Auf dem Titelblatt kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen. Es sollte dennoch kurze Angabe zu folgenden Punkten enthalten: Verfasser/in, Klasse, Betreuungslehrer, Art des Praktikums, Berufszweig, Einrichtung / Unternehmen / Dienststelle, Berufsfeld

    Inhaltsverzeichnis
    Hier für ist es sinnvoll, die Seiten des Berichts mit Seitenzahlen zu versehen. Es sollen nur die großen Überschriften aufgeführt werden, da das Inhaltsverzeichnis sonst mehrere Seiten umfassen würde, es soll aber nicht mehr als eine Seite in Anspruch nehmen.

    1) Unternehmen, Einrichtung (Dienststelle)
    Bezeichnung (Firma) des Unternehmens / der Einrichtung
    Branche / Geschäftszweig
    Art der Produkte oder Dienstleistungen
    Rechtsform des Unternehmens bzw. der Einrichtung (z.B. Eigenunternehmung, AG) sowie rechtliche Grundlegung (z.B. Grundgesetz, Landesverfassungsgesetz, KJHG, HGB) mit genauerer Erklärung
    Unternehmensstruktur
    Wirtschaftliche Verflechtung (Zulieferer, Märkte)
    Infrastruktur
    Personalstruktur des Betriebes (Welche Qualifikationen? Welche Hierarchisierung?)
    Fort- und Weiterbildung

    2) Markentwicklung und Reaktion der Unternehmung
    Gesellschaftliche, politische und gesetzliche Rahmenbedingungen (z.B. Reform des Gesundheitswesen und ihr Einfluss auf die Krankenhäuser)
    Prognosen des Unternehmens
    Marktposition des Unternehmens
    Rationalisierungsmaßnahmen
    Qualitätsmanagement und Evaluation (Z.B. Maßnahmen des Landesjugendamtes für Einrichtung der freien Jugendhilfe (OTs, Kindergärten))

    3) Arbeitplatz
    Beschreibung des Arbeitsplatzes
    Art der Tätigkeit
    Dienstliches Umfeld: Kollegen / Kolleginnen, Vorgesetze, Kunden, Klienten
    Räumlichkeiten
    Was ist an dem Arbeitsplatz interessant?
    Welche Belastungen treten auf?

    4) Interessenvertretung
    Betriebverfassungsgesetz
    Betriebsrat / Personalrat / Mitarbeitervertretung (MAV)
    Jugendvertretung
    Gleichstellungsbeauftragte / Gleichstellungsbeauftragter
    Tarifverbände

    5) Betrieb, Umweltschutz, Arbeitsmedizin
    umweltschädliche Stoffe, gesetzliche Auflagen
    Arbeitsmedizinische Versorgung

    6) Tagesberichte
    Die Tagesberichte sollen einen kurzen (!) Überblick über die ausgeführten Tätigkeiten geben. Eine wiederholte Beschreibung der gleichen Tätigkeit ist zu vermeiden.

    7) Zusammenfassende Schlussreflexion
    Zusammenfassende Beschreibung und Bewertung des Praktikums
    Entspricht dieser Berufszweig meinen Interessen, Fertigkeiten und Fähigkeiten?
    Inwiefern hat das Praktikum mir neue Einsichten vermittelt, meine Vorstellungen korrigiert?
    Hat es meine Berufswahl bestärkt?
    Was nehme ich aus dem Praktikum mit in die Schule?

    Formatierung des Berichts

    Schriftart:        Times New Roman, Arial

    Schriftgröße:        11-12

    Ränder:        Oben        3
                Unten        3
                Rechts        2,5
                Links        4

  • Freie Erörterung Beispiel – Atomkraftwerke ja oder nein?

    Freie Erörterung Beispiel

    Atomkraftwerke Ja oder Nein?

    Atomkraftwerke sind Streitpunkt vieler Demonstrationen. Als ich diesen Aufsatz geschriebene habe, war für mich klar: Ich bin dagegen. Ein Gespräch mit meinem Onkel veranlasste mich jedoch dazu, meinen Standpunkt noch einmal zu überdenken. Welche Alternativen gibt es überhaupt? Sind Atomkraftwerke wirklich so gefährlich? Darüber habe ich mir in dieser zweiten Version meines Aufsatzes Gedanken gemacht.

    Ich möchte mit der Gegenseite beginnen.
    Der Ausbruch eines Atomkraftwerkes hat verheerende Folgen.
    Bricht Radioaktivität aus einem Kraftwerk aus, sind alle Menschen in der unmittelbaren Umgebung, aufgrund der starken Strahlung, sofort tot. Als vor mehr als 20 Jahren das Unglück in Tschernobyl geschah, starben eine große unbekannte Zahl Menschen.

    Der Ausbruch hatte auch eine Verstrahlung des gesamten Gebietes zu Folge. Das gesamte Gebiet war unnutzbar und sehr gefährlich. Nach dem Unglück mussten tausende Menschen umsiedeln. Das Gebiet wird noch sehr lange unbewohnbar sein.

    Ein solcher Ausbruch hat auch gesundheitliche Folgen. Nach einem Unfall würden noch viele Menschen an Krebs und anderen Folgekrankheiten erkranken. So war es auch nach Tschernobyl der Fall. Viele Kinder, die in der Nähe lebten, hatten im Alter Krebs und andere Krankheiten. Außerdem hatten deren Kinder oft defekte Körperteile.

    Aber gibt es wirklich Alternativen?
    Alle alternativen Energien wie Solar- oder Windkraft liefern nicht genügend Energie. Ein Windrad verbraucht sogar mehr Energie wie es gewinnt, und die Ölquellen werden auch irgendwann versiegt sein.

    Nur Atomenergie liefert die Energie, die wir Menschen benötigen, und es wird täglich mehr.
    Kernkraft liefert als einziger Produzent genügend Energie für alle. Ölquellen und alternative Energien reichen nicht aus. Schon jetzt steigt der Ölpreis immer mehr, da es immer weniger Öl gibt.
    Mann muss auch beachten, dass es seit mehr als 50 Jahren Atomkraftwerke gibt, und es in dieser Zeit nur einen großen Unfall gab. Die Gefahren sind also eigentlich deutlich geringer wie bei so genannten alternativen Energien, bei denen es indirekt zu noch mehr
    gesundheitlichen Schäden kommt. Zum Beispiel bei der Verarbeitung von Kohle. Würde man auf den heutigen Sicherheitsstandart ein Atomkraftwerk bauen, wären die Gefahren eines Unfalles sehr gering, auch wenn seit Tschernobyl kein Atomkraftwerk mehr gebaut wurde.
    Nachdem ich das Ganze so betrachtet habe, habe ich mich entschieden, dass Atomkraftwerke nötig sind, damit wir Menschen genügend Strom bekommen. Ein Atomkraftwerk auf den heutigen Sicherheitsstandards wäre also ein gute, nicht zu gefährlicher Energielieferant.

     

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    Freie Erörterung

    Erörterung

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  • Freie Erörterung – Beispiel Aufbau Einleitung

    Freie Erörterung

    Formen der Freien Erörterung

    Es gibt 2 Formen der freien Erörterung. Die Pro- und Kontra Erörterung und die Steigende Erörterung. Diese unterscheiden sich darin, dass bei der Pro- und Kontra Erörterung Argumente für und gegen eine These dargestellt werden und die Themenformulierung in Behauptung, Forderung/ Empfehlung. Bei der Steigenden Erörterung werden die Argumente erst gesammelt und dann beginnt man mit den weniger wichtigen Argumenten und die wichtigsten zum Schluss, meist bei der eigenen Meinung.

    Gestaltung, Aufbau, Einleitung, Schluss

    Bei der Steigenden Erörterung wird das Thema in Sachaussage oder Ergänzungsfrage formuliert. Bei der Pro- und Kontra Erörterung an de r Behauptung, Forderung/ Empfehlung. Man erkennt die Gestaltung einer freien Erörterung demzufolge an der Themenformulierung.
    Beispiel:
    Steigernde Erörterung – Sachaussage: Rauchen schädigt die Gesundheit nicht nur der Raucher, sondern auch der Nichtraucher!
    Pro- und kontra Erörterung – Behauptung: Raucher schädigen die Gesundheit aller Menschen.
     

    Links zur Erörterung:

    Freie Erörterung

    Erörterung

    Textgebundene Erörterung

  • Willkommen und Abschied – Gedichtinterpretation Johann Wolfgang Goethe

    Gedichtinterpretation „Willkommen und Abschied“ von Johann Wolfgang Goethe

    In dem Gedicht „Willkommen und Abschied“ von Johann Wolfgang Goethe geht es um einen Mann, der zu seiner Geliebten reitet und von Vorfreude erfüllt ist. Doch schon bald müssen sie sich wieder schmerzlich trennen.
    Äußerlich ist das Gedicht in 4 Strophen zu je 8 Versen eingeteilt. Als Reimschema verwendet Goethe den Kreuzreim. Er verwendet sowohl weibliche Reime, als auch männliche Reime. Er beschränkt sich nicht nur auf reine Reime, sondern verwendet ebenso auch unreine (z.B. Götter – Wetter). Die auffälligsten Stilmittel dieses Gedichtes sind die häufigen Gegensätze, die Personifizierung, das Symbol und die Metapher.

    In der 1. Strophe (Zeile 1-8) beschreibt der Autor seine Umgebung.
    Johann Wolfgang Goethe schreibt das Gedicht aus der Sicht des lyrischen Ich („mein“). Sein Herz „schlug“. Das ist ein  Zeichen dafür, dass er voller Leben ist, vielleicht auch aufgeregt, denn er reitet „geschwind“. Dass „der Abend … schon die Erde“ wiegt, zeigt, dass es langsam dunkel wird, „an den Bergen“ ist es schon Nacht. An dieser Stelle verwendet er die ersten Personifizierungen („Abend wiegt“, „hing die Nacht“). Der Nebel legt sich auf die Erde nieder, die Eiche wirkt wie „ein aufgetürmter Riese“. Jetzt wird eine Metapher verwendet. Alles ist gruselig, finster und unsicher. Er kann auf Grund der „Finsternis“ nicht sehen, was in „dem Gesträuch“ vor sich geht. Das ist eine Art Unsicherheit. Er fühlt sich beobachtet („hundert schwarze Augen“). Es ist oft so, dass man sich im Dunkeln unsicher fühlt, weil man nicht weiß, wo die Gefahr lauert. Man vermutet sie überall, fühlt sich beobachtet, als ob die „Finsternis … hundert schwarze Augen“ habe. Die Finsternis ist ein Symbol für die Unsicherheit, welche er verspürt-

    In der 2. Strophe (Zeile 9 –16) berichtet er weiterhin von seiner Umgebung, jedoch kommt jetzt noch sein Gefühl dazu.
    Er sieht, wie der „Mond … kläglich aus dem Duft hervorschaut“- Mit „Duft“ ist der Nebel gemeint. Der Mond „sah“ (Personifizierung)  „kläglich“ hervor. Das wirkt auf ihn vermutlich so, weil der Mond von Nebel umgeben ist. Er hat nicht wie sonst eine klare Sicht zum Mond, sondern alles ist verschleiert. Der Wind weht ihm „schauerlich“ um die Ohren. Das verstärkt noch das Gefühl des Grusels in ihm. Er schreibt, dass die „Nacht … Ungeheuer“ schuf. Das kommt ihm vermutlich so vor, weil er so achtsam ist und sich so sehr darauf konzentriert, was passiert, dass er sich schon Sachen einbildet. Doch er ist nicht so verängstigt, dass er zurückkehrt. Nein, sein Mut ist „frisch und fröhlich“. Das lässt vermuten, dass ihn an seinem Ziel etwas Großartiges erwartet, in seinen „Adern“ brennt „Feuer“. Dieses Feuer ist ein Symbol für Adrenalin. Er hat zwar Streß (Ungewissheit der Dunkelheit), jedoch ist es ein positiver Streß, denn am Ende erwartet ihn etwas Tolles, dem er mit Leidenschaft („in meinem Herzen welche Glut“) entgegenfibert.

    In der 3. Strophe (Zeile 17-24) beschreibt er das Treffen mit ihr.
    An dieser Stelle nimmt das Gedicht eine Wende. Aus der Einsamkeit wird eine Zweisamkeit. Jetzt erzählt das lyrische Ich nicht mehr, sondern spricht jemanden direkt an („Dich sah ich“). Aus der Unsicherheit wird nun eine „milde Freude“, somit genau ein Gegensatz. Statt der „schwarzen Augen“ (1. Strophe) trifft ihn nun ein „süßer Blick“. Sein „Herz“ ist an ihrer Seite „ganz“. Es ist nicht mehr geteilt von der Unsicherheit und der Vorfreude, sondern nur noch von „milder Freude“ erfüllt. Es gibt für ihn nur noch sie, alles andere zählt nicht mehr. „Jeder Atemzug für“ sie. Dies zeigt seine große Liebe zu ihr, welche keine Grenzen kennt. Nun sieht er nur noch durch die rosarote Brille. Trotz Dunkelheit sieht er „ein rosafarbenes Frühlingswetter“. Er ist von „Zärtlichkeit“ umgeben. An dieser Stelle spricht er die „Götter“ an. Er hat es „gehofft“, aber nicht „verdient“, wie er meint. Dies lässt vermuten, dass es für ihn so schön ist, dass er nicht versteht, womit er so etwas schönes verdient habe.

    In der 4. Strophe (Zeile 25-32) geht es um den schmerzvollen Abschied der Geliebten.
    Es wird Morgen („Morgensonne“) und der Abschied kommt. Es ist sehr schmerzvoll für das lyrische Ich. Dies zeigt sich daran, dass es ihm das Herz „verengt“. Ihre Küsse waren eine Wohltat („Wonne“), doch nun ist es „Schmerz“. An dieser Stelle wird wieder ein Gegensatz verwendet. Nun bekommt auch die Überschrift des Gedichtes „Willkommen und Abschied“, in der auch ein Gegensatz steckt, einen Sinn. Erst verspüren sie die Freude des Wiedersehens („Willkommen“), nun den „Schmerz“ der Trennung („Abschied“). Als er geht, steht sie da und sieht „zur Erde“. Dies zeigt die Niedergeschlagenheit, sie lässt den Kopf hängen. Sie hat einen „nassen Blick“. Dies bringt ihre Traurigkeit verstärkt zum Ausdruck. Für ihn steht über der Traurigkeit das „Glück, geliebt zu werden“. Für ihn ist die kurze Zeit der Freude wichtiger, als die lange Zeit ohne sie. Er freut sich, dass er die schöne Zeit erleben durfte und weint nicht, dass sie vergangen ist. Er empfindet es als „Glück“ zu „lieben“. Hier spricht er wieder die Götter an, wahrscheinlich um ihnen für die Fähigkeit zu lieben zu danken.

    Das Gedicht ist sehr typisch für die „Sturm und Drang“-Zeit. Das lyrische Ich wird verwendet. In dieser Zeit galt es als Ideal sich selbst zu leben, die Subjektivität des Menschen stand im Vordergrund, welche durch das lyrische Ich dargestellt wird. Die Natur, der Mensch, die Liebe und die Götter kommen in diesem Gedicht vor. Diese Elemente waren in Goethes Liebeslyrik der „Sturm und Drang“-Zeit unzertrennlich. Er war sich der Natur bewusst und verband sie mit der Liebe. Auch verwendet er viele Personifizierungen und Symbole, wenn er die Natur beschreibt. Die Menschen dieser Zeit wollten sich das Geschriebene bildlich vorstellen können, wollten fühlen, was sie lasen. Durch diese Stilmittel ist das gut möglich.

    Ich finde dieses Gedicht sehr schön, da es im kleinen zeigt, woran die Welt im Großen krankt – nämlich am eklatanten Mangel an der  Fähigkeit zu Lieben. Leider haben  die meisten Menschen unserer Zeit die Fähigkeit bedingungslos zu lieben verloren, da jetzt der Profit im Vordergrund steht. Auch zeigt es, dass man vergangenen Stunden nicht nachtrauern sollte, sondern sich freuen sollte, dass man sie erleben durfte. Dies ist meiner Meinung nach eine wichtige Erkenntnis, die es einem ermöglicht glücklich zu sein und Trauer schneller zu überwinden. Diese Erkenntnis fehlt den meisten Menschen jedoch.

     

    Weitere Infos zu Willkommen und Abschied:

    Willkommen und Abschied Infos

    Infos zur Gedichtinterpretation

    Infos zu Johann Wolfgang Goethe

     

  • Erörterung – Schritte zur Abfassung einer erörterung

    Erörterung – Schritte zur Abfassung einer erörterung

    Durchdenken des Themas:
                                                           Was verlangt das Thema von mir?   (zentrale Begriffe)
    Sammeln von Gesichtspunkten, Argumenten und Beispielen zum Thema
    Ordnen der Gesichtspunkte etc. nach These und Antithese
    Was spricht dafür und was dagegen?
    Wie lassen sich Beispiele zuordnen?
    Welche Gesichtspunkte eignen sich für  Einleitung und Schluss?
    Wo ergeben sich Überleitungen zwischen den Gesichtspunkten?
          4)Anfertigen einer Gliederung:
                1. Einleitung:   führt auf das Thema hin, gibt Hinweise auf aktuelle Situationen,
                                         Beispiele oder allgemeine Fragestellung
                2. Hauptteil:     2.1. Formulierung der These
                                         2.1.2. Argument, das für die These spricht


    2.2. Überleitung zur Antithese:
    2.2.1. Formulierung der Antithese
    2.2.2. Argument, das für die Antithese spricht


                                         Überleitung zur Synthese:
                       2.3.Darstellung der Synthese / Entscheidung:
    Abwägen des Für und Wider
    (warum entscheide ich mich so und nicht anders?)
                  3. Schluss:  Ausleitung aus dem Thema:
                                     Hinweise auf mögliche Folgen, Entwicklungen, allgemeiner Aspekt
             5) Alles niederschreiben in Form eines Aufsatzes
             6) Noch mal lesen und auf Fehler überprüfen
     

  • Interpretation der Parabel „Herr Keuner und die Flut“ von Bertolt Brecht

    Thema: Analyse und Interpretation der Parabel „Herr Keuner und die Flut“ von Bertolt Brecht

    Die Parabel „Herr Keuner und die Flut“ von Bertolt Brecht handelt von Herrn Keuner, der sich zur Zeit der Flut in einem Flussbett befindet. Er wartet stehend im Wasser auf einen Kahn, bis das Wasser ihm bis zum Kinn steht und er losschwimmt.

    Durch die Aussage: „Herr Keuner ging durch ein Tal, als er plötzlich bemerkte, dass seine Füße in Wasser gingen.“ (Z.1-3), zeigt sich, dass Herr Keuner die Gefahr erst bemerkt, als er unmittelbar mit ihr konfrontiert wird, indem seine Füße das Wasser berühren.
    Dadurch dass Herr Keuner erst bemerkt, dass er sich nicht in einem Tal, sondern in einem Meeresarm befindet (Vgl. Z.4-5), lässt sich schließen, dass ihm erst jetzt seine Wirkliche Umgebung bewusst wird.
    Indem Herr Keuner erkennt, „dass die Zeit der Flut herannahte „ (Z.6(, wird dem Leser verdeutlicht, dass Herr K. die Gefahr wahrgenommen hat und begreift, dass sie steigt.
    Die Aussage: „Er blieb sofort stehen, um sich nach einem Kahn umzusehen“ (Z:6-8), zeigt, dass Herr Keuner nach Hilfe und einer Rettung Ausschau hält.
    Der Satz „Solange er auf einen Kahn hoffte, blieb er stehen. „ (Z.8-9) zeigt das Verhalten Herrn Keuners und verdeutlicht, dass er nicht die Eigeninitiative ergreift, sondern auf fremde Hilfe hofft. Der Leser ist verwundert, dass Herr Keuner nicht einfach ans Ufer geht oder schwimmt, da das Wasser steigt.
    Indem Herr Keuner die Hoffnung auf Rettung durch einen Kahn aufgibt und „hoffte, dass das Wasser nicht mehr steigen möchte“ (Z:11-12), zeigt sich wieder, dass Herr Keuner sich nicht selbst hilft, sondern hofft, dass etwas passiert, das ihn rettet.
    „Erst als ihm das Wasser bis ans Kinn ging, gab er auch diese Hoffnung auf und schwamm.“ (Z.12-14). Diese Aussage verdeutlicht, dass Herr Keuner als letzte Möglichkeit sich zu retten seine eigene Hilfe annimmt und schwimmt. Und dies tut er auch nur, als ihn das Wasser fast ertränkt. Daraus lässt sich schließen, dass Herr Keuner erst etwas gegen die Gefahr unternimmt, als sie auf dem Höhepunkt ist. Durch die Aussage: „Er hatte erkannt, dass er selber ein Kahn war“ (Z.14-16), wird verdeutlicht, dass Herr Keuner selbst die Initiative zu seiner Rettung ergriffen und nicht weiter auf fremde Hilfe gehofft hat.

    Intention der Parabel

    Wenn man sich in Gefahr befindet sollte man die Eigeninitiative ergreifen und nicht nur auf fremde Hilfe warten.

  • GedichtInterpretation „Der Einsiedler“ von Joseph von Eichendorff

    GedichtInterpretation „Der Einsiedler“ von Joseph von Eichendorff

    Der Einsiedler

    komm, Trost der Welt, Du stille Nacht!
    Wie steigst Du von den Bergen sacht,
    Die Lüfte alle schlafen,
    Ein Schiffer nur noch, wandermüd,
    Singt übers Meer sein Abendlied
    Zu Gottes Lob im Hafen.

    Die Jahre wie die Wolken gehn
    Und lassen mich hier einsam stehn,
    Die Welt hat mich vergessen,
    Da tratst Du wunderbar zu mir,
    Wenn ich beim Waldesrauschen hier
    Gedankenvoll gesessen.

    O Trost der Welt, Du stille Nacht!
    Der tag hat mich so müd gemacht,
    Das weite Meer schon dunkelt,
    lass ausruhn mich von Lust und Not,
    Bis dass das ew’ge Morgenrot
    Den stillen Wald durchfunkelt.

    Aufgabe: Interpretiere das Gedicht unter besonderer Berücksichtigung darin enthaltener religiöser Bilder!

    Das Gedicht „Der Einsiedler“ von Joseph von Eichendorff hat drei Strophen mit jeweils sechs Versen und ist der Epoche der Romantik zuzuordnen. Es handelt von einem Lyrischen Ich, das in einer Trauerphase durch Gott Trost findet. Durch diese Trauer hat das Gedicht eine etwas schwermütige und melancholische Wirkung.
    Eichendorffs Gedicht ist in drei Strophen mit jeweils sechs Versen aufgebaut und reimt sich. Die ersten beiden Verse haben immer acht Silben, der dritte und der sechste Vers immer sieben Silben und die Verse vier und fünf immer acht Silben.
    In der ersten Strophe des Gedichtes wird beschrieben, wie die Nacht hereinbricht und ein müder Schiffer noch ein Abendlied singt um Gott zu loben. In der darauf folgenden Strophe berichtet das Lyrische Ich davon, dass es sich die letzen Jahre einsam und von der Welt verlassen gefühlt hat, bis jemand zu ihm gekommen ist. Die Situation des Lyrischen Ich’s wird auch in der dritten und letzen Strophe deutlich. In ihr bittet das Lyrische Ich darum, sich von dem Tag und der Not ausruhen zu dürfen, bis das ewige Morgenrot den Wald durchfunkelt. Alle diese Strophen sind Jamben. Genau wie die Anzahl der Silben wechseln auch männliche und weibliche Kadenzen. Der erste, zweite, vierte und fünfte Vers haben eine männliche Kadenz und die Verse drei und sechs eine weibliche. Die Reime des Gedichts bestehen aus pro Strophe aus jeweils zwei Paarreimen und einem umarmenden Reim. Die Paarreime befinden sich dabei in Vers eins und zwei und in Vers vier und fünf. Der umarmende Reim befindet sich in den Versen drei und sechs. Auffällig ist dabei der Paarreim in Vers vier und der ersten Strophe. Bei ihm handelt es sich um einen unreinen Reim. (Achtung: Hier hätte eigentlich der Schweifreim hingemusst, aber bei uns hat man auch meine Beschreibung gelten lassen!) Eine weitere Auffälligkeit in der Sprache des Gedichtes ist der häufige Gebrauch von Wörtern wie „Nacht“, die Dunkelheit steht jedoch nicht für etwas negatives, sondern für Gott als Trostspender. Als das Lyrische Ich sich schon ganz verlassen und alleine fühlt,  findet es in Gott Trost, da dieser es seine Sorgen vergessen lässt. Dies ist jedoch nicht der einzige religiöse Bezug in dem Gedicht. Das Abendlied, das der Schiffer übers Meer singt, lässt sich als Abendgebet zu Gott deuten. Diese Interpretation wird auch durch den darauf folgenden Vers „Zu Gottes Lob im Hafen“ (Strophe 1, Vers 6) unterstützt. Aufgrund der Lebensgeschichte des Dichters lassen sich auch noch weitere Rückschlüsse auf die Gefühle des Lyrischen Ich’s schließen. Eichendorff verlor sehr früh seine Frau und fühlte sich dadurch wahrscheinlich genau wie der Sprecher sehr einsam. Da er eins ehr religiöser Mensch war, konnte er wie das Lyrische Ich in dem Gedicht Trost bei Gott und im Glauben finden. Dadurch lassen sich auch die vielen religiösen Bezüge im Gedicht erklären. ein weiterer dieser Bezüge ist das in Strophe drei beschriebene „ew’ge Morgenrot“ (Vers 5). Dieses steht für das ewige Licht dass in Kirchen zu finden ist. Die Epoche des Gedichtes ist die Romantik. Dies lässt sich z.B. an dem typischen Thema der Sehnsucht erkennen. Es wird in der Sehnsucht des Lyrischen Ich’s nach Trost deutlich. Außerdem lässt sich die Romantik an dem gebrauch von Wörtern wie „Nacht“, „einsam“, „Waldesrauschen“ und „stille“ erkennen. Diese erzeugen eine romantische Stimmung. Zusammenfassend kann man sagen, dass es in dem Gedicht um die Trostspendende Wirkung Gottes geht und dass das Gedicht durch die Lebenshaltung des Dichters viele religiöse Bezüge aufweist.

    Note: 2-