Autor: kevin

  • Andorra Innerer Monolog Abschiedsbrief von Can

    „Andorra“ (Max Frisch)

    Der Lehrer Can schreibt vor seinem Selbstmord einen Abschiedsbrief an die Nachwelt. Schreibe diesen Brief als inneren Monolog und berücksichtige dabei die verschiedenen Konflikte im Drama, die dabei eine wesentliche Rolle spielen.

    An meine liebste Frau, die du ein Recht auf Aufklärung hast,
    an Senora, deren Kind ich hab’ leiden lassen,
    an Barblin, der ich das Leben schwer gemacht habe mit meiner Trinkerei,
    und an Andri, an dessen Tod ich Schuld habe!

    Am meisten gilt dir der Brief, lieber Andri. Auch wenn du das nicht lesen kannst, da du aufgrund meiner Lüge ums Leben gekommen bist! Doch sicher kommen meine letzten Worte bei dir an. Du hast mir selbst kurz vor deinem Tod nicht geglaubt. Da du nicht geglaubt hast, warst du verloren. Mir ist es wichtig, Andri, dass du wenigstens nach deinem Tod in Frieden ruhst. Außerdem sollst du die Wahrheit wissen, du bist mein Sohn, Andri! Ich habe dir gesagt, ich würde mich erhängen, damit du es glaubst! Nun tu ich es. Das bin  ich dir schuldig. Ich war der Grund, warum du dein ganzes Leben lang gelitten hast! Meinetwegen konntest du nicht Tischler werden. War das nicht dein größter Wunsch? Oder war es nicht dein größter Wunsch, Barblin zu heiraten? Ich konnte dir nicht meine Tochter geben, wo ich dir doch alles hätte geben wollen! Doch wie, sag es mir Andri, wie hätte ich dir das beibringen sollen? Du verachtest mich. Das ist dein Recht, Andri. Ich habe dir Unrecht angetan! Ich hätte dir alles sagen wollen, doch du hättest mir nicht gegöaubt, genauso wenig wie die verdammten Andorraner! Diese Lumpenhunde haben dich gequält. Selbst dieser verdammte Akademiker! Dieser Schmugglersohn konnte seine Arbeit nicht machen ohne etwas über den Jud’ abzulassen! Jud! Kein Tag vergeht ohne Jud, keine Nacht ohne Jud! Überall höre ich Jud! Jeder plappert’s nach! Jud! Jud! Jud! Ich wollte dir die Wahrheit sagen, aber die Lüge ist ein Egel, sie hat die Wahrheit ausgesaugt. Die Lüge wuchs und wuchs. Ich kam da nicht mehr heraus! Die Andorraner – diese gemütlichen Leut, wie man sagt, die nicht feig seien, immer hieß es, ein Andorraner hat keine Angst – wollten die Wahrheit doch gar nicht! Doch ich habe immer zu dir gehalten, Andri! Diese Andorraner – ja, schneeweißes Andorra, voller Unschuld – meinten immer, sie wissen, wie der Jud ist. Die hätten es nicht geglaubt. Später haben sie es ja auch nicht. Sie hatten es doch schon geplant! Der Pfahl war da – ja, und niemand usste, was es damit auf sich hatte! Andorraner, voller Unschuld! Und liebste Frau, du weißt, ich liebe dich! Doch kann ich nicht großer Schuld weiter leben. Vergib’ mir, dass ich wieder allen Leid zufüge. Aber es ist nun mal so, ich bin feig. Ich laufe wieder davon. Bin ich nicht immer davon gelaufen? Vergib’ mir, dass ich selbst dir nicht die Wahrheit gesagt habe! Und ich habe dich zwar geheiratet, weil du eine Andorranerin warst, aber ich habe dich im Laufe der Ehejahre lieben gelernt! Du bist wundervoll! Vergib’ mir bitte auch, dass du meinetwegen so gelitten hast, wegen meiner Trinkerei!
    Und Senora, auch dir bin ich vieles schuldig! Es ist der beste Beweis für Andri mich zu erhängen! Ja ich war feig’! Ein für alle mal, ich war feig’!
    Du trägst keine Schuld, ich möchte, dass du das weißt.
    Barblin, meinetwegen hast du dich in deinen Bruder verliebt. Meinetwegen haben dich alle auf meine Trinkerei angesprochen. Auch dir habe ich das Leben schwer gemacht. Bei dir möchte ich mich am meisten entschuldigen, für das, was ich gleich tun werde! Ich liebe dich, Barblin, und du hast einen besseren Vater verdient, aber man kann sich seinen Vater nicht aussuchen.
    Ihr werdet alle ohne mich besser dran sein!

    In großer Liebe und Entschlossenheit,

    Can

    Wichtige Kriterien für den Abschiedsbrief:

    -Anlass für den Selbstmord
    -Schuldbekenntnisse
    -Enttäushung für Andri, persönliche Entwicklung, Position zu den Andorranern

  • Der Meuchelmörder-Club – Nicholas Blake

    Nicholas Blake, Der Meuchelmörder-Club

    Wie verhält sich der Privatdetektiv Nigel Strangeways während der Dinnerparty am 20. Dezember?
    In dieser Kriminalgeschichte gibt es mehrere Verdächtige, die für den späteren Mord in Frage kommen. Beschreiben Sie diese Personen.
    Vergleichen Sie Täter und Opfer in dieser Geschichte.

    a)

    Nigel Strangeway ist sehr aufmerksam, nimmt Dales Zittern und seine feuchten Hände wahr, die auf der Karte einen Abdruck hinterlassen haben. Er nimmt sich in nicht zurück und spricht Dale direkt auf seine Nervosität an. „Er sieht die animierten, mehr oder weniger erhitzen und doch zum Teil überraschend unfreie Gesichter der Esser, sah den wachsam aber reglos wie eine Statue dastehenden Maitre d’hotel mit seinen makellos weißen Handschuhen, sah die diskret im Hintergrund wartenden Kellner, sah die strahlenden Lichter an der Decke des Speisesaals – alles völlig normal, und doch… Irgendeine Regung, die er sich selbst nicht erklären konnte, veranlasste ihn, mitten in das entstandene tiefe Schweigen hinein die Bemerkung fallen zu lassen: Weiß Gott, dies wäre ein prachtvoller Rahmen für einen Mord! Hätte er daraufhin in die richtige Richtung geschaut, hätte er bemerkt, wie Dales’ Weinglas sich plötzlich neigte und ein paar Tropfen Sherry verschwappte“. Nach einer hitzigen Diskussion unter den Anwesenden versucht Nigel sich seines Essens zu erfreuen, gleichzeitig der immer verwickelter werdenden Geschichte des Präsidenten zu lauschen und ganz nebenher den sehr merkwürdigen Ausdruck auf dem Gesicht des unscheinbaren kleinen Mannes zu deuten. Im Dunkeln vernimmt er Bewegungen überall ringsrum. (Besteck, Stühle, leise, leichte Schritte)
    Nachdem das Licht wieder an ist, bemerkt er aus den Augenwinkeln, dass Carruthers’ Gesicht noch tiefer über das Essen gebeugt ist als gewöhnlich. Erst ein zweiter, etwas genauerer Blick zeigt ihm, dass der Kopf direkt auf dem Teller liegt. Nach einigen Überlegungen und Verhören springt er aus seinem Sessel empor. Mit blitzenden Augen stößt er aus, dass ihm die vermisste Einzelheit endlich eingefallen sei. Nachdem er den Kellner gefragt hat, wohin das Fenster mit der Lüftungsklappe führt, spricht er ihn auf seine fehlenden weißen Handschuhe an, die er trug, bevor das Licht ausging. Er äußert die Vermutung, dass Stevens’ Handschuhe unten im Hof liegen. Daraufhin wirft der Mann Nigel einen verzweifelten Blick zu undsinkt schluchzend auf einen Stuhl. Am Ende „amüsiert“ er sich noch über den Mord, da ein Richter zugegen war.

    b)

    Dale und Cripps

    Dale: Er verlässt den Saal, der Hauptschalter wird ausgedreht werden, er ist sehr nervös während des Essens.

    Tatmotive für Dale: Er wünscht sich, dass sich jemand findet, der Carruthers mal ein bisschen abzumurksen versucht, weil er immer mit seiner Unerschrockenheit prahlt.

    Cripps: Er sitzt direkt neben Carruthers, hat einen merkwürdigen Gesichtsausdruck.

    Tatmotive für Cripps: Ihm würde es nach Meinung von Carruthers gefallen, sein Blut zu sehen. Er traut ihm also selbst den Mord zu. Carruther hat ihm einmal die Idee zu einem Roman geklaut und daraus einen Bestseller gemacht. Carruther hat Cripps auch immer durch Veränderung seines Namens (Crippen) lächerlich gemacht.

    c)

    Carruther hat als Täter die Tochter des Hoteldirektors geschändet, die sich daraufhin das Leben nahm. Als Kurzschlusshandlung während des Stromausfalls greift Stevens zum Tortenheber und ersticht Carruthers, da er den Verlust seiner Tochter nicht verarbeiten konnte.

     

  • Andorra Max Frisch Analyse 6 Bild

    Max Frisch, Andorra, 6. Bild, S. 53-56
    Analysiere und interpretiere das Gespräch zwischen Andri und dem Vater unter sprachlichen und inhaltlichen Gesichtspunkten.

    Dem Gespräch des Vaters mit Andri im sechsten Bild geht voraus, dass der Lehrer sich Gedanken macht, wie er die Lüge, die er einst in die Welt gesetzt hat, widerlegen kann, damit keiner mehr glaubt, Andri sei ein Jude. Er trinkt sich Mut an, damit es ihm leichter fällt, über seine Fehler zu reden.
    Im ersten Teil des sechsten Bildes erzählt Andri in vollem Stolz und mit Freude seiner Barblin, wie viel Geld er schon gespart hätte und dass sie bald wegziehen könnten. Als der Vater erscheint, behandelt ihn Andri respektlos, weil dieser wieder getrunken hat. Andri versteht nicht, warum der Vater getrunken hat und weißt ihn zurück. Er ekelt sich und beschimpft ihn. Er macht ihm klar, dass er es angenommen habe ein Jude zu sein und schenkt der  Wahrheit des Vaters keinen Glauben. Der Vater weiß nicht weiter und geht.
        Ein besonderes Merkmal erstreckt sich übe den ganzen Textabschnitt: Die Bestimmtheit und das Selbstbewusstsein mit dem Andri seine Meinung vertritt und diese nicht mehr verklemmt und ängstlich versteckt. Ein Beispiel dafür sind die wie Befehle formulierten Anweisungen: „Lass das!“; „Und sag nicht immer: Mein Sohn, wenn du blau bist!“. Er sagt dem Vater klar und deutlich, was er von ihm Verlangt. Der hingegen nimmt eine rezessive Rolle in dem Geschehen ein: Er führt die Sätze nicht zuende und kann sein Anliegen nicht richtig in Worte fassen: „Hörst du mich an?“; „Ich bin bekümmert …“; „Damit habe ich nicht gerechnet …“. Der Lehrer versucht Andri zu erklären, dass er kein Judenkind sei, sondern sein eigener Sohn, aber er kann es nicht in eine für Andri verständliche Form bringen: „Du verdankst mir dein Leben …“ Andri daraufhin: „Ich verdanke es.“. Erschwerend kommt hinzu, dass Andri nicht gewillt ist, ihm zuzuhören und ihm entgegenzukommen: Regieanweisung: „Andri schweigt.“. Sein Vater stellt eine Vermutung auf: „Du verachtest mich …“, die Andri damit begründet, welchen Eindruck er einst vom Vater hatte: „Ich habe dich verehrt. Nicht weil du mein Leben gerettet hast, sondern weil ich glaubte, du bist nicht wie alle, du denkst nicht ihre Gedanken, du hast Mut.“. Das alles hat sich jetzt geändert und der Vater bringt nicht die Kraft auf die Lüge aus der Welt zu schaffen.
        Als der Lehrer versucht, Andri vom Gegenteil zu überzeugen, lenkt dieser ab und provoziert ihn mit Vorurteilen, denen er tagtäglich ausgesetzt ist: „Um sieben muss ich im Laden sein, Stühle verkaufen, Tische verkaufen, Schränke verkaufen, meine Hände reiben.“ (…) „ »Kann man finden einen besseren Stuhl? Wackelt das? Ächzt das? Kann man finden einen billigeren Stuhl?« ich muss reich werden.“ Der Lehrer versteht diese Anspielungen nicht und erfragt den Hintergrund: „Warum musst du reich werden?“. Andri entgegnet: „Weil ich Jud bin.“. Durch eine einfühlsame Geste  versucht der Vater ihm näher zu kommen, doch Andri fühlt sich angegriffen und beschimpft seinen Vater: „Du ekelst mich.“; „Geh pissen!“. Des Lehrers Vermutung, Andri verachte ihn, hat sich zu Hass gesteigert und er sieht keinen Sinn in einem weiteren Gespräch und geht.
        Da Andri immer eine abweisende Haltung gegenüber dem Lehrer einnimmt und sein Vater mit seinen Erklärungen nichts an Andris Meinung ändern kann, bringt dieses Gespräch für beide nichts, es hat eher die Spannung zwischen ihnen verschärft.

  • Gedichtinterpretation Roboter von Susanne Pfister

    Gedichtinterpretation Roboter

    Das Gedicht „Roboter“ wurde von Susanne Pfister, geboren 1962, geschrieben. Dieses moderne Gedicht ist eine Zeilenkomposition, denn es besitzt kein Reimschema. „Roboter“ ist in 5 Absätzen gegliedert. Abwechselnd werden die Wörter „bist“ und „ist“ verwendet. Dieses Gedicht ist eine Gedankenlyrik, es enthält keine wörtliche Rede. Es wurden viele Aufzählungen aufgeführt. Der Klang der ersten 6 Zeilen ist abgehackt. Das lyrische Ich spricht den Roboter immer im ersten Satz der Absätze direkt an. Der Roboter steht als Symbol für die ganze Technik. Im ersten Absatz kann man sehr gut erkennen, wie sich das Wort und somit auch der Roboter vervollständigt. Der erste Absatz ist geprägt von konkreter Poesie. In der ersten Zeile steht „Ro“ und in der 6. Zeile des Gedichts das Wort „Roboter“. Im zweiten Absatz beschreibt sie das perfekte Aussehen des Roboters mit den Sätzen: “Du bist schön, dein Körper hat keine  Fehler…..“, doch dann vermittelt sie den Leser, dass dieser Körper auch kalt ist. Sie widerspricht sich. Im 3. Absatz wird das Innere des Roboters beschreiben. Wie schön dieser doch ist, das er „logisch und rational“, „mathematisch, wissenschaftlich“ denkt. Sie aber findet es „unmenschlich“, denn niemand kann immer logisch und rational denken So leitet sie zum 4. Absatz über, in dem es um die Gefühle des Roboters geht. Durch die Aufzählungen: „Du kennst keinen Hass, keine Wut, keine Traurigkeit – keine Freunde verdeutlicht sie, dass eine Maschine kein Mensch mit Gefühlen sein kann. Gefühle gehören zu einem Menschen dazu und eine Maschine wird nicht dazu gebaut Gefühle zu empfinden. Im letzten Absatz versucht sie sich selbst von den Vorteil eines Roboters zu überzeugen: “Du musst schön sein, denn sie sagen, du bist die Zukunft.“ Mit „sie“ sind wahrscheinlich die Wissenschaftler und Erfinder angesprochen. Die Autorin hofft, dass die Zukunft schön sein wird. Deshalb müsste eigentlich auch der Roboter schön sein. Aber dann fragt sie: “Du bist schön?“ Sie zeigt damit, dass sie daran zweifelt. Meines Achtens müsste sie dann auch an der Zukunft zweifeln bzw. an der Schönheit der Zukunft. Ich denke, dass sie nicht an die totale Perfektion des Roboters glaubt. Sie möchte vielleicht mit ihren Aussagen verdeutlichen, dass die Technik die Menschheit bedroht. Wenn man sich mit diesem Gedicht intensiver auseinandersetzt erkennt man, dass sich die Autorin nur mit dem einen Satz: “Du bist schön?“ beschäftigt. Sie möchte sich nicht von ihren Optimismus trennen und hofft, dass die Technik keine Bedrohung für die Menschheit wird. Die Technik allgemein bringt viele Vor- und Nachteile mit sich. Der Menschheit wurde durch die Technik viel geholfen und unterstützt. Zum Beispiel durch den Taschenrechner wurde uns das Denken erleichtert. Aber durch die Technik wurden viele Länder durch Atombomben zerstört. Insgesamt denke ich, dass dieses Gedicht ein Lob auf das Mensch-Sein und das Nicht-Perfekt-Sein ist.
     

  • Beispiel Erörterung „ Schön sein, fit sein, stark sein“

    Beispiel Erörterung

    Das Denken und Handeln mancher Menschen beschränkt sich nur auf den eigenen Körper. Folgendes anscheinend weltbewegende Thema „ Schön sein, fit sein, stark sein“ findet man heutzutage überall, ob in den Medien wie zum Beispiel im Radio, Internet, Fernsehen als auch im völlig normalen Alltag. Der größte Teil der Bevölkerung ergibt sich mehr oder weniger dem Schönheitswahn. Ihr Leben besteht dann etwa in der Erfüllung des momentanen Schönheitsideals. Es mag zwar sein, dass man selbstzufriedener ist, wenn man einen nahezu perfekten Körper hat, doch ist man dann gleich mehr wert?!? In der heutigen Gesellschaft  anscheinend schon! Meiner Meinung nach ist doch ein etwas korpulenterer, vielleicht auf den ersten Blick nicht wunderschöner, aber netter Mensch, nicht weniger wert. Außerdem gibt es an der ganzen „Schönheitssache“ noch ein Problem…und zwar folgendes: das Schönheitsideal ist zeitgemäß. Es verändert sich von Zeit zu Zeit immer wieder. Was ist nun, wenn sich eine Person ein Tattoo zum Zwecke des momentanen Schönheitsideals stechen lässt und es angenommen zwei Jahre später vollkommen „out“ ist? Dann hat sich diese Person dem Schönheitswahn hingegeben und hat das Tattoo ein Leben lang. Sicherlich ist ein schlanker, durchtrainierter und wohlgeformter Körper schöner anzusehen, als ein unförmiger nicht so wohlgeformter Körper, aber dennoch bleibe ich bei der Meinung, dass Aussehen nicht alles ist. Was nützt ein perfekter Mensch, wenn der Charakter mies ist? Genau das ist die Problematik der Gesellschaft, es zählt nur das Äußere. Nach dem Motto: „Wer nach nichts aussieht, taugt auch nichts!“ Aber warum?
    Ich denke, die Leute machen sich viel zu wenig Gedanken über das Wesentliche im Leben! Wenn gesagt wird: „Wer einen perfekten Körper hat, zeugt von Willensstärke und Disziplin!“ Dieser Ausspruch hat meiner Meinung nach überhaupt keinen Sinn. Man kann Disziplin und Willensstärke doch auch in anderen Bereichen des Lebens, dazu noch viel besser, ausdrücken. Beispielsweise im schulischen oder beruflichen Leben. Um Stärke und Fitness zu zeigen müssen, so denke ich jedenfalls, auch Männer nicht von Kopf bis Fuß muskelbepackt sen. ( Da gibt es ja auch noch diverse Präparate.) Fit sein bedeutet doch auch gesund und zufrieden mit sich selbst zu sein. Dennoch bekommen Kinder, Jugendliche und Erwachsene heutzutage nichts anderes von Medien und Gesellschaft gezeigt. Der Wahn nach Schönheit, Perfektion und Idealismus vom eigenen Körper wird immer bestehen bleiben. Sieht man in einer einzigen Werbung für Mode oder Körperpflegeartikel einen einzigen Makel an der figur oder der Haut der Models? Die Antwort ist: Nein! Die Gesellschaft wird regelrecht  auf die Perfektion des Körpers getrimmt.
    Man hat keine wirkliche andere Wahl. Klar, schaut jeder zuerst auf die Äußere Erscheinung eines Menschen, dies ist die „Frage“ der Symphatie, aber das alleine zählt doch nicht. Einige beleibtere Menschen fühlen sich wohl mit ihren kleineren oder größeren Speckröllchen. Warum auch nicht? Jeden wie es gefällt! Man kann sich nicht auf Grund der Figur eine Meinung über jemanden bilden, ohne ihn überhaupt ein bisschen zu kennen. Es gibt andere Wege um zufrieden mit sich zu sein, als den Lebensinhalt auf gesellschaftliche Ideale zu stützen. Jeder Mensch ist, ob gewollt oder eher ungewollt, schon allein durch seine Persönlichkeit ein Individuum. Ich persönlich  finde es wirklich schön, wenn diverse Personen ihren eigenen Stil haben und ihr Leben leben. Als Beispiel sind Punks vielleicht ganz gut, denn denen ist es völlig egal, was die Gesellschaft denkt oder sagt. Das zeugt meiner Meinung nach von einer gewissen Stärke! Stärke, sich nicht anhand  von anderen zu orientieren, sondern seine eigenen, ganz persönlichen Ideale zu verwirklichen und seine „Ding“ durchzuziehen. Zeitlebens zu versuchen einem Ideal hinterherzurennen ist in meinen Augen völliger Schwachsinn. Man sollte das Leben genießen, so wie man sich wohlfühlt.
    Dabei sollte man sich nicht nach der Gesellscjaft richten. Man lebt schließlich nur einmal! Vielleicht ist das Aussehen auch so ein großes Thema, weil es hunderte Möglichkeiten gibt, mit teilweise stark überteuerten, Tabletten und hochtechnischen „Wundergeräten“ seine Figur und somit sein Aussehen zu verbessern. Von der Wirkung  der Geräte bin ich nicht überzeugt. Tatsache ist, in ziemlich jeder Gesellschaftsschicht anzutreffen und er wird auch kein Ende finden.

  • Charakterisierung Homo Fabers

    Charakterisierung Homo Fabers

    Schriftliche Charakterisierung des „Homo Faber" äußere Erscheinung: Walter Faber ist während seiner Berichterstattung 50 Jahre alt, geboren am 29.06.1907. (S.66/Z.12; S.97/Z.30f.). Er selbst bezeichnet sich „als Mann in den besten Jahren". Er hatte graue Haare und eine lange Nase, fand sich aber trotzdem sportlich (S.106/Z.18ff). soziale Situation: Faber war von 1933-1935 Assistent an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich und arbeitete an einer Dissertation über den Max´wellschen Dämon, die er aber nicht fertigstellte (S.35/Z.10ff.). Seinen Militärdienst leistete er in der Schweiz und erhielt dann ca. 1935/36 ein Stellenangebot von Escher-Wyss als Ingenieur in Bagdad, welche er auch annahm (S.51/Z.1ff.). Nach dem 2. Weltkrieg arbeitete er bei der UNESCO und leistete „technische Hilfe für unterentwickelte Völker" (S.10/Z.34). Er leitete Montagen, wo es in dir Millionen geht, hatte schon ganze Kraftwerke unter sich und hat in Persien, Liberia, Panama, Venezuela und Peru gewirkt (S.105/Z.31ff.). Durch seine Arbeit bei der UNESCO, dachte Faber, er würde von seinem Sitznachbar während des Fluges New York- Mexico-City wie eine Autorität behandelt (S.11/Z.1ff.). Walter Faber hatte nicht viele Kontakte bzw. Beziehungen zu anderen Menschen. Er lebte in einer Wohnung im Central Park West, die zwei Zimmer mit Dachgarten besaß, aber nach seiner Meinung nach viel zu teuer war (S.63/Z.25ff.). Seine Freundin Ivy, die 24 Jahre jünger ist als Faber, war seine einzige Beziehung, die er fortwährend hatte (S.66/Z.16). Während seiner weiteren Reisen lernt er Elisabeth Piper kennen und lieben, schließt mit Herbert Hencke, Lajser Lewin Freundschaft. Faber hatte eine berufliche Beziehung zu seinem Vorgesetztem Williams ( ausführlicher im Teil „emotionale und soziale Beziehungen). äußeres Verhalten: Sein äußeres Verhalten kennzeichnet markante Eigenarten und Gewohnheiten. Faber verträgt es nicht unrasiert zu sein (S.10/Z.21). Ohne Rasur, hat er das Gefühl, dass er zur Pflanze wird und muß unwillkürlich an sein Kinn fassen (S.29/Z.13ff.). Faber ist immer nervös, wenn es keine Strom gibt (S.29/Z.18). Alles Ungewohnte macht ihn nervös (S.82/Z.1f.). Faber bezeichnet sich in beruflichen Dingen selbst als „äußerst gewissenhaft, geradezu pedantisch" (S.35/Z.33f.). Bei seiner Notlandung in der Wüste von Tamaulipas bemerkt man seine Abneigung gegenüber Landschaften z.B.: „Daß ich mir aus Landschaften nichts mache, geschweige denn aus einer Wüste" (S.25/Z.19f.). Faber findet die Erscheinungen in der Wüste nicht fantastisch (was er weibisch findet), sondern erklärlich (S.26/Z.11). Es ist auch nicht seine Art, der letzte zu sein (S.14/Z.8f.). Auch das Vermeiden von Körperkontakt mit anderen Menschen kennzeichnet Walter Faber (S.19/Z.1). "Zu den glücklichsten Minuten, die ich kenne, gehört die Minute, wenn ich eine Gesellschaft verlasse". Hieran kann man erkennen, dass Faber gar keine gesellschaftlichen Kontakte hegen möchte (S.99/Z.33ff.). Faber reiste stets mit seiner „Hermes Baby" und einem Steckschach (S.24/Z.24). Er schätzte das schachspielen, weil man stundenlang nichts reden braucht (S.25/Z.4ff.). Walter Fabers Art war nämlich auch, es zu liebe allein zu sein (S.7/Z.27). Faber ist stets in der Lage Vorträge über mathematische und physikalische Themen zu halten (S.80/Z.25ff.). Faber hatte es nie nötig Frauen nachzulaufen, z.B.: „Ich habe es nicht nötig gehabt, offen gestanden…" (S.93/Z.1ff.). Als er denkt Sabeth nach der Schiffsreise nie wieder zu sehen, wurde er sentimental, was seiner Art nicht entspricht (S.95/Z.22). Fabers Sprache in seinem Bericht (Reisebericht) mischt sich mit sachbezogene Informationen, Begründungen und Urteile. Doch im Endeffekt rechtfertigt und begründet er in seinem Bericht. Wahrscheinlich muß er sich für den Tod Sabeth gegenüber Hanna rechtfertigen Faber spricht stets sachlich, von keinerlei Gefühlen beeinflußt. Doch seine Sprache und seine Art verändert sich nach der Reise in Kuba. Faber erkennt die Schönheit der Natur, dies zeigt sich in seiner Beschreibung der Menschen und Geschehnisse von der Prado- Mauer aus (S.196/Z.16ff) und war einfach so glücklich und fest davon entschlossen Hanna einen Heiratsantrag zu machen (S.195/Z.23). Da „Homo Faber" den Untertitel „Ein Bericht" trägt , ist die sprachliche Gestaltung klar vorgegeben. Das ganze Werk wird von einer nüchternen Sprache beherrscht, deren Niveau auch nicht besonders künstlerisch ist. Die Wortwahl wird von Fabers Weltbild beeinflußt. Es kommen sehr viele technische Ausdrücke und Vergleiche auf, aber Frisch verwendet auch veraltete Wendungen, die oft vom Englischen beeinflußt sind. Der Stil wird beherrscht durch kurze Absätze, Einschübe, Beschreibungen und Erzählungen. Die Sprache ist emotionsarm. psychisches Verhalten: Fabers Einstellungen zum anderen Geschlecht, anderen Rassen und Männern ist merkwürdig. Er kann zum Beispiel die Deutschen nicht leiden, außer seinen deutschen Freund Joachim (S.10/Z.12f.). Er kann eine Frau nur ertragen, wenn er dazu bereit ist, er hasst Gespräche über Liebe und Ehe (S.9/.2f.). Man kann verallgemeinern, dass Faber frauenfeindlich agierte. So ist er der Meinung, dass der Beruf des Technikers ein männlicher Beruf ist, wenn nicht sogar der einzig männliche überhaupt (s.83/Z.23ff.). Er äußert sich fast nur über die Gesamtheit der Frauen, wobei er ihre Individualität vernachlässigt. So haben seiner Meinung nach „Alle Frauen […] einen Hang zum Aberglauben (S.142/Z.) und, weil er sie nicht verstehen kann, sind sie ihm unheimlich (S.38). Faber hält auch sozialen Abstand zu Afrikaner, z.B.: „Wieso die Negerin plötzlich lachte, […], ihr Riesenmaul, ihr Kruselhaar (S.12/Z.24ff.). Von Künstler hielt er genauso wenig: „Manchmal ging er mir auf die Nerven, wie alle Künstler, die sich für höhere oder tiefere Wesen halten, bloß weil sie nicht wissen, was Elektrizität ist" (S.42/Z.23ff.). Gefühle sind für Walter Faber „Ermüdungserscheinungen" (S.100/Z.6). Er mache sich auch nichts aus Romanen- sowenig wie aus Träumen (S.16/Z.17f.). Wie gesagt, für Faber ist alles erklärlich. Er glaubt nicht an Fügung und Schicksal. Für ihn als Techniker ist er gewohnt mit „Formeln der Wahrscheinlichkeit zu rechnen" (S.23/Z.10ff.). Walter Faber hat auch keine Angst, als sie in der Wüste von Tamaulipas notlanden müssen, er hat nur eine Sorge: „Wohin mit dem Lunch" (S.21/Z.3)? In dieser Situation, in der viele Menschen mit der Angst ringen, ist er noch für Späße aufgelegt (S.19/Z.34f.). Für ihn sind auch Schwangerschaftsunterbrechungen eine „Selbstverständlichkeit". Weiter ist er der Meinung: „Wer Schwangerschaftsunterbrechungen grundsätzlich ablehnt, ist romantisch und unverantwortlich" (S.114/Z.8ff.). gesellschaftliche Bedingtheit und Wirkung: Es geht nicht aus Fabers Aufzeichnungen heraus, wodurch genau er diese äußeren und psychischen Verhalten erlangt. Man kann in dem Fall nur deuten. Seine Haltung gegenüber Frauen, könnte damit zusammenhängen, dass Hanna seinen Heiratsantrag ablehnte. Somit ist verschlossener und kühler gegenüber Gefühlen zu Frauen geworden. Sein Verhältnis zu Frauen wird durch ein Erlebnis in seiner Kindheit geprägt, bei dem die Gattin seines Professors ihn verführte. Er sagt über dieses Erlebnis, daß die Gattin ihm „wie eine Irre […] oder wie eine Hündin vorkam" (S.107/Z.32f.). Überhaupt nennt er die Sexualität als solche des &ouml
    ;fteren absurd (S.107/Z.34). emotionale und soziale Beziehungen: Fabers Beziehung zu Ivy spiegelt seine allgemeine Einstellung gegenüber Frauen am besten wieder. Er fühlt sich von ihr bedrängt (S.16/Z.18f.) und er setzt den Namen Ivy mit Efeu (S.99/Z.4f.) gleich, um damit zu bekräftigen, daß er Frauen als etwas Unselbständiges empfindet, die etwas Festes brauchen um wachsen zu können. Auch mit ihren eigentlichen Interessen beschäftigt er sich kaum: er weiß wenig von Ivy (S.64), obwohl die beiden schon längere Zeit befreundet sind. Die Tatsache, daß Faber sich von Ivy verführen läßt, obwohl er das gar nicht will, beängstigt ihn, da dies nicht seinem Typ, der mit beiden Beinen auf der Erde steht entspricht (S.66/Z.26ff.). Als Faber sich von Ivy getrennt hat, fühlt er sich frei, bereit, ein neues Leben zu beginnen und sehr erleichtert, als das Schiff abgelegt und sich die „schweren Taue lös[t]en" (S.73/Z.22f.). Mit Sabeth tritt jemand in sein Leben, der seine Theorien über ein gefühlskaltes Leben wiederstößt. Wegen der Ähnlichkeit von Mutter und Tochter verliebt sich Faber auch in Sabeth. Faber sagt zwar, er sei nicht verliebt (S.78/Z.20), andererseits zeigt er sehr genau, daß er eifersüchtig ist: „[…] seine Flirterei mit dem jungen Mädchen, das nicht seinetwegen an unseren Tisch gekommen ist, seine Hand, die er auf ihren Arm legt, dann auf ihre Schulter, dann wieder auf ihren Arm, seine fleischige Hand. Wozu faßt er das Mädchen immer an" (S.83/Z.9ff.). Aber auch Sabeth gegenüber zeigt Faber seine männliche Überlegenheit und spielt ihr gegenüber den Lehrer, hält ihr Vorträge über „Kybernetik" (S80./Z.24f.). Außerdem fühlt er sich als Mann bestätigt und ist stolz darauf, in seinem Alter (50) ein Mädchen von 20 Jahren auf einer Reise begleiten zu können. Sie sind beide zufrieden: „Ich kann nur sagen, daß ich glücklich gewesen bin, weil das Mädchen, […] glücklich gewesen ist, trotz Altersunterschied" (S.117/Z.17ff.). Mit Sabeth fängt er auch an die die Schönheit der Natur zu erkennen, z.B.: „Die Stille über schwarzen Hängen, die nach Pfefferminz duften, […] " (S.163/Z.31f.). Hanna ist die einzige Frau in Fabers Leben, die er als ihm nahezu gleichwertig ansieht. „Hanna ist eine Frau, aber anders als Ivy und die anderen, die ich gekannt habe, nicht zu vergleichen; auch anders als Sabeth, die ihr in vielen gleicht. Hanna ist vertrauter; ohne Hader,[…]" (S.158/Z.14ff.). Auch nach der Trennung der beiden empfindet Faber für Hanna bei ihrem Wiedersehen sehr viel. Doch der Konflikt der beiden scheint noch nicht gelöst. Faber erfährt, dass Sabeth seine Tochter ist. Um nicht alleine zu sein, will er Hanna heiraten und wäre endlich vereint mit seiner Jugendliebe. Walter Faber stellte fest, dass Joachim Hencke sein einziger wahrer Freund war (S.63/Z.35). Faber vertraute Joachim Hannas Probleme an und bat Joachim, als er nach Bagdad ging, auf Hanna aufzupassen. Beide spielten gerne Schach. Auch Herbert Hencke, der Bruder von Joachim, wird von Faber als Freund eingeschätzt. Die Freundschaft entwickelte sich erst später, da Faber zuerst gar nicht von ihm angetan war. Professor O. ist für Faber immer eine Art Vorbild gewesen (S.112/Z.7). Bei der tatsächlichen Begegnung in Paris und später in Zürich erkennt Faber den vom Tod gezeichneten „Magenkrebs" nicht (S.112/Z.27ff.). Im Krankenhaus in Athen erfährt Faber, dass Professor O. gestorben ist (S.187/Z.1ff.). Nur als Leser merkt man, dass dieser Professor O. Parallelfigur und Todesbote für Faber ist. Der Baptist aus Chicago ist für ihn während der Schiffsreise ein Konkurrent. Da er sich Sabeth nähert und mehr Wissen über den Louvre hat, als Faber. Auf der Ozeanfahrt lern Faber noch einen weiteren Herren kennen. Lajser Lewin, ein Landwirt aus Israel, der in Polen geboren ist und seine Kindheit im Ghetto verbrachte, ist Faber schon viel sympathischer (S.96/Z.27f.). Außerdem redet er auch gerne über Maschinen. Faber hatte nur noch eine berufliche Beziehung zu seinem Vorgesetzten Williams. Er will stets souverän und pünktlich gegenüber seinem Vorgesetzten wirken. Doch als sich sein Leben und seine Einstellung zum Leben nach der Reise in Kuba änderte, kündigte Faber seinen Job. Faber erkennt, dass es auch noch andere Gründe zum Leben gibt, außer zum Arbeiten. Zusammenfassend kann man sagen, dass Faber nicht viele soziale, geschweige denn emotionale Beziehungen hatte. Wahrscheinlich legte er darauf keinen Wert, bis er den Sinn des Lebens für sich entdeckte (nach seiner Reise in Kuba). Nun erkennt er, dass er nicht allein sein will und dass er sich binden möchte.
     

  • Interpretation Kabale und Liebe – Friedrich Schiller

    Interpretation eines dramatischen Textes
    Friedrich Schiller
    Kabale und Liebe
    Zweiter Akt, sechste Szene
     

    Einleitung:
    Das Werk „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller ist ein bürgerliches Trauerspiel. Es wurde im 18. Jahrhundert verfasst. Der ursprüngliche Titel des Stückes lautet „Luise Millern“ und trug somit den Namen einer der Hauptfiguren. Kabale und Liebe besteht aus fünf Akten, welche jeweils in eine unterschiedliche Anzahl von Szenen gegliedert sind. Schillers Werk wird auch als politisches Tendenzdrama bezeichnet. Das Hauptthema ist der Konflikt zwischen Adel und Bürgertum. In Kabale und Liebe wird der Absolutismus angegriffen, es ist folglich eine Anklage gegen die völlige Rechtlosigkeit der Untertanen (Bürgertum) und die Machtausübung des Adels. Friedrich Schiller greift in diesem Stück auch auf Erlebnisse in seiner Kindheit bzw. Jugend zurück. Wichtig hierfür waren die Erlebnisse auf der Schule vom Herzog Karl Eugen. Zu dieser Zeit wirkte jener Konflikt stark auf ihn ein, mit Kabale und liebe konnte Schiller diese Ereignisse verarbeiten und rächte sich an den Machenschaften des Herzogs. In der Szene sechs des zweiten Aktes findet ein Gespräch zwischen Präsident von Walter, Miller, Luise Miller, Ferdinand von Walter und Frau Miller statt. Es finden Dialoge zwischen den jeweiligen Personen statt, wobei Frau Miller keine tragende Rolle spielt. In dieser Szene wird dargestellt, wie Präsident von Walter die Familie Miller besucht, um Luise näher kennenzulernen. Dabei kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen den Beteiligten.

    Hauptteil:
    Die Szene sechs des zweiten Aktes könnte man in drei Teile gliedern. Im dem ersten Teil erkundigt sich Präsident von Walter über Luise, danach kommt es zum Konflikt zwischen den Präsident und Miller und als dritten Teil könnte man den Wutausbruch des Präsidenten und dessen angekündigte Rache bezeichnen.
    Präsident von Walter möchte mehr über Luise Miller erfahren. Deshalb besucht er die bürgerliche Familie in deren Haus. Wichtiger Schwerpunkt dieser Szene ist das Gespräch zwischen Präsident von Walter und Miller. Beide Parteinen haben ein gemeinsames ziel, sie wollen, das Luise und Ferdinand von Walter zusammen kommen bzw. bleiben. Ein wichtiger Grund ist der Ständeunterschied, da Ferdinand von Walter aus der Schicht des Adels stammt, Luise Miller jedoch nur aus dem Bürgertum. Zu jener Zeit war es nicht möglich und unerwünscht, dass sich Bürger und Adel vereinen. Der Präsident sieht Luise nur als Geliebte Ferdinands und achtet nicht auf die Gefühle und Wünsche seines Sohnes. Miller sieht in der Beziehung auch keine Zukunft. Er will Luise nicht als zukünftige Mätresse Ferdinands sehen. Luise Miller und Ferdinand lieben einander und schworen sich dies auch. Luise ist im Verlauf des Gespräches höflich und zurückhaltend. Sie reagiert immer mit Respekt auf Fragen und Äußerungen. Anfangs fragt der Präsident die Tochter Millers aus. Er will wissen, wie sie zu Ferdinand steht „Wie lang kennt Sie den Sohn des Präsidenten?“, „Aber er bezahlte Sie doch jederzeit bar?“. Das zweite Zitat zeigt, dass sich der Präsident nicht vorstellen kann, dass Luise Ferdinand wirklich liebt. Er bezeichnet Luise als Hure und findet die Idee einer Beziehung zwischen ihr und Ferdinand regelrecht lächerlich „Eine lustige Zumutung! Der Vater soll die Hure des Sohne respektieren.“. Dies spiegelt auch die allgemeine Einstellung des Präsidenten wider. Für ihn zählen nur Macht, Reichtum und Erfolg. Liebe, Zuneigung und Fürsorge spielen keine wichtige Rolle. Als Luise als Hure bezeichnet wird, hält sich Miller nicht zurück und verteidigt seine Tochter „das Kind ist des Vaters Arbeit- wer das Kind eine Mähre schilt, schlägt den Vater ans Ohr und Ohrfeig` um Ohrfeig`“, seinen Namen „Ich heiße Miller“ und seinen Stand. Wichtig sind auch die Szenenhinweise „bis jetzt furchtsam auf der Seite gestanden, tritt hervor in Bewegung, wechselweise für Wut mit den Zähen knirschend und für Angst damit klappernd“. Trotz seiner Wut hält sich Miller zurück und behält seine Untertänigkeit bei. Die Unterwürfigkeit wird durch folgende Aussage verdeutlicht: „Euer Exzellenz“. Miller entwickelt innerhalb des Gesprächs mehr Selbstbewusstsein, was am Ende soweit führt, dass es den Präsidenten des Hauses verweist „… aber den ungehobelten Gast werf ich zur Tür hinaus“. Eine wohl wichtige Aussage ist der mehrmals auftretende Satz „Halten zu Gnaden.“. dieser Ausspruch wird von Miller verwendet. Anfangs wird dieser Satz unterwürfig betont, entwickelt sich aber. Es wird von Miller immer selbstbewusster ausgesprochen. Durch die steigende Selbstsicherheit Millers, steigt auch die Angst der Mutter, dass sie deshalb verurteilt werden könnten „… Mann! Du bringst Weib und Kind um.“. Diese Aussage der Mutter wird jedoch ignoriert, da sie keine wichtige Stellung im Hause hat und somit auch kein Mitspracherecht. Aber nicht nur die Angst der Mutter, sondern auch die Wut des Präsidenten steigert sich „vor Wut blaß“. Er duldet es nicht, dass ein Bürger in dieser Weise mit ihm redet und ihn sogar des Hauses verweisen will. Als Konsequenz will sich der Präsident rächen, indem er die ganze Familie bestrafen will „Vater ins Zuchthaus- an den Pranger Mutter und die Metze von Tochter“, „Ich will meinen Haß an eurem Untergang sättigen, die ganze Brut, Vater, Mutter und Tochter will ich meiner brennenden Rache opfern!“. Die Gerichtsdiener holen Vater und Mutter jedoch erst in der nächsten Szene. Der Präsident hat weder zu Familie Miller, noch zu seinem Sohn ein gutes Verhältnis. Er akzeptiert keine anderen Meinungen, dies spiegelt sich im Text deutlich wider. Von Walter nimmt den größten Sprachanteil ein, denn er sieht seine Gesprächspartner nicht als ebenwürdig. Ferdinand versucht seinen Vater von dem Gedanken, Familie Miller zu bestrafen, abzuhalten „O nicht doch! Seid außer Furcht! Ich bin zugegen. Wenn Sie sich selbst lieben, keine Gewaltsamkeit- Es gibt eine Gegend in meinem Herzen, worin das Wort Vater noch nie gehört worden ist- dringen Sie bis in diese!“. Er redet dabei mit seinem Vater zwanglos und „gelassen“. Der Präsident reagiert wütend und respektlos „Nichtswürdiger! Schweig! Reize meinen Grimm nicht noch mehr!“ Während alle anderen Beteiligten ihren Anstand bewahren, reagiert von Walter respektlos und unhöflich. Letztlich übt er seine Macht aus und will Familie Miller einsperren, da diese sich nicht alles bieten lassen.

    Schluss:
    Zusammenfassend ist zu sagen, dass Präsident von Walter bestrafen will. Beide Seite, also Der Präsident und Miller, wollen nicht, das ihre Kinder zusammenbleiben. Die Eigentliche Absicht der beiden, nämlich die Liebenden auseinander zu bringen, endete in einem Streitgespräch. Diese ist gekennzeichnet durch Beschimpfungen und ungerechte Äußerungen, welche von dem Präsidenten provoziert bzw. selbst gehandhabt wurden. Die sechste Szene spiegelt die Respektlosigkeit des Adels gegenüber dem Bürgertum wider. Im Bezug auf das gesamte Stück wird nochmals deutlich, dass sowohl Miller als auch von Walter von einer Beziehung der Liebenden absehen, Da Mutter und Vater Miller in einer der folgenden Szenen in Gewahrsam genommen werden, ist diese Szene auch wichtig für den Verlauf des Dramas. Luise schreibt einen falschen Brief (und gibt Eid darauf) um ihre Eltern zu befreien, somit entsagt sie sich der Liebe Ferdinands und die Kabale geling.
     

  • Der Gewitterabend von Georg Trakl

    Der Gewitterabend von Georg Trakl Interpretation Hilfe Inhaltsangabe

     

    Der Gewitterabend

    O die roten Abendstunden!
    Flimmernd schwankt am offenen Fenster
    Weinlaub wirr ins Blau gewunden,
    Drinnen nisten Angstgespenster.

    Staub tanzt im Gestank der Gossen.
    Klirrend stößt der Wind in Scheiben.
    Einen Zug von wilden Rossen
    Blitze grelle Wolken treiben,

    Laut zerspringt der Weiherspiegel.
    Möven schrein am Fensterrahmen.
    Feuerreiter sprengt vom Hügel
    Und zerschellt im Tann zu Flammen.

    Kranke kreischen im Spitale.
    Bläulich schwirrt der Nacht Gefieder.
    Glitzernd braust mit einem Male
    Regen auf die Dächer nieder.

     

     

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  • Interpretation zu die Räuber von Friedrich Schiller

     ++++ Achtung Achtung Schüler!!! ++++

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    Interpretation zu die Räuber von Friedrich Schiller

    Schiller will mit seinem Drama „Die Räuber“ die Freiheit der Seele, jedes Individuums anstreben. Das sieht man vor allem an den Charakteren, wie zum Beispiel Karl, der durch die eigene Freiheitsbestrebung zum Räuber geworden ist, jedoch auch durch äußere Einflüsse, wie den Brief oder die Überredung durch seine Kumpane zu dem Entschluss kam, eine Räuberbande zu gründen. Doch Karl wird immer mehr in die Tiefe gezogen, und muss seine Freiheit mit immer mehr Blutvergießen bezahlen, was ihn vor allem nach dem Überfall auf die Stadt klar wird, als er auf sich selbst schimpft: „o pfui über den Kindermord! Den Weibermord! – den Krankenmord! Wie beugt mich diese Tat! Sie hat meine schönsten Werke vergiftet“ (2. Akt, 3. Szene; S. 72, Z. 7 – 10) und merkt erst am Schluss, dass er durch seinen „Posten“ als Hauptmann nicht so frei ist wie er glaubt. Vor allem durch das Versprechen, „Bei den Gebeinen meines Rollers! Ich will euch niemals verlassen.“ (3. Akt, 2. Szene; S.88, Z. 32/33), bindet er sich an die Räuber und opfert am Ende sogar seine Amalia für diese „Freiheit“, doch er liefert sich am Ende selbst dem Gesetz aus.
    Auch bei Franz kann man erkennen, dass er nach persönlicher Freiheit strebt. Doch unterscheidet sich der Weg zu seiner Freiheit, von Karls Weg. Der Drang nach Genugtuung und Freiheit wird durch die Benachteiligung seines Vater, ihm gegenüber noch verstärkt und er versucht das Erstgeborenen-Recht außer Kraft zu setzen, indem er seinen Bruder, durch einen Betrug, das Erbrecht enzieht. Er nimmt sich das Recht, über die Natur zu entscheiden, da er „große Rechte“ habe „über die Natur ungehalten zu sein, und bei meiner Ehre! Ich will sie geltend machen“ (1. Akt, 1. Szene; S. 19, Z. 3 – 4). Er erklärt damit, dass auch er ein Recht auf persönlicher Entfaltung und Freiheit hat. Für ihn hat jeder Mensch „gleiches Recht zum Größten und Kleinsten…“ (1. Akt, 1. Szene; S.19, Z. 23), denn für Franz gilt das Recht des Stärkeren „Das Recht liegt beim Überwältiger, und die Schranken unserer Kraft sind unsere Gesetze“ (1. Akt, 1. Szene; S. 19; Z. 25 – 26).

    Außerdem lässt sich erkennen, wie kritisch Schiller damals dem Adel gegenüber gestanden haben muss, da er selbst Probleme mit ihnen hatte und ihm die Ungerechtigkeit der Regierungsform sehr missfiel. Der Hauptcharakter, Karl, tötet außerdem nur die Adeligen, die ungerecht und willkürlich herschen aber überlässt das Plündern seinen Kumpane. Da Schiller zu der Zeit, als er „Die Räuber“ schrieb, ebenfalls Probleme mit dem Adel, in dem Fall, mit Herzog Karl Eugen, hatte, da er ihn gegen seinen Willen in eine Militärakademie steckte, wird klar, dass Schiller sich selbst, mit Karl darzustellen versucht. Außerdem wird mit dem Monolog aus dem 1. Akt, 1. Szene von Franz dargestellt, welche Rolle die Bürger und welche der Adel spielt. Schiller bezeichnet dabei den Pöbel als „armer Hase“, welcher eine „jämmerliche Rolle“ besitzt „auf dieser Welt – Aber der gnädige Herr braucht Hasen“ (1. Akt, 1. Szene; S. 20, Z. 7 – 9). Damit will er ausdrücken, dass der Adel ohne den Pöbel nicht überleben könnte und das der Adel deswegen „den Pöbel unter dem Pantoffel“ halten muss, um „es desto bequemer zu haben“ (1. Akt, 1. Szene; S. 19, Z. 36 – 37). Dadurch versucht er dem Pöbel aufzuzeigen, dass sie betrogen und belogen werden und sich zusammen gegen die Obrigkeit verbünden müssen.

    Die korrupte Obrigkeit der Kirche wird anhand von der Auseinandersetzung Karls mit dem geifernden Pater kritisiert. So erlässt die Kirche, der gesamten Räuberbande „die Strafe eurer Greuel bis auf das letzte Andenken“, wenn sie ihren „verurteilten Missetäter (Karl) gebunden überliefern“ (2. Akt, 3. Szene; S. 78, Z. 28 – 30)“. Die Kirche maßt sich dabei an, frei über Gottes Willen entscheiden und die Gerechtigkeit, genauso wie die absoluten Herrscher, ausschalten zu können. Schiller zeigt auch auf, wie gläubig und christlich die Kirche nach außen erscheint und was sie ihren Anhängern aufzwingen. Doch halten sie sich selbst nicht an das, was sie den Menschen auferhängen; so predigen sie „Liebe des Nächsten, und fluchen den achtzigjährigen Blinden von ihren Türen hinweg“ (2. Akt, 3. Szene; S. 77, Z. 32 – 33). Das zeigt sehr gut den Wiederspruch, der in der Kirche herrscht und gegen den sich Schiller auflehnt.

    Außerdem ist der Zerfall bürgerlicher Tugenden anzuführen, welcher in diesem Drama stattfindet. Vor allem sticht der Zerfall der bürgerlichen Familie durch, zum Beispiel, das Erstgeborenenrechts heraus, aufgrunddessen Franz erst auf die Idee kommt, seinen Bruder zu verraten. Franz versucht sein Gewissen zu beruhigen, indem er ganz rational an die Sache herangeht und sagt „Er ist aus ebendem Ofen geschossen worden, aus dem du geschossen bist.“ (1. Akt, 1. Szene; S. 20, Z. 20 – 21) und sieht in ihm damit nicht wirklich seinen Bruder, sondern nur einen Menschen, der die gleichen Erzeuger wie er selbst besitzt. Doch er hat trotzdem Zweifel, die ihm am Ende nachdenklich werden lassen und er wird sich klar, dass er falsch gehandelt hat, da ihm der Pastor Moser, die schlimmsten aller Sünden verrät, nämlich „Brudermord“ und „Vatermord“ (5. Akt, 1. Szene; S. 136; Z. 12/13). Dieser Vaterverrat bzw. „Vatermord“, ist der nächste Punkt, der den Zerfall der Tugenden darstellt. Franz sieht in der Vaterliebe nur Heuchelei, die „die Schoßsünde aller Künstler“ sei, „die sich in ihrem Werk kokettieren, wär es auch noch so hässlich“ (1. Akt, 1. Szene; S. 21, Z. 13 – 14). Sein Vater liebt ihn also mehr aus Besitz- bzw. Schaffungsstolz als aus wirklicher Liebe. Außerdem fragt sich Franz, „warum hat er mich gemacht?“ und kommt zu dem Schluss, dass er sich seinem Vater nicht unterwirft, sondern „alles um mich her ausrotte, was mich einschränkt, dass ich nicht Herr bin. Herr muss ich sein, dass ich das mit Gewalt ertrotze, wozu mir die Liebenswürdigkeit gebricht.“ (1. Akt, 1. Szene; S. 21, Z. 21 – 23). Da zeigt sich wieder die Benachteiligung ihm gegenüber, da der Vater Karl viel lieber hatte und das der Grund für den Brüderzwist war.

     

    Hier gibt es weiter Infos zum Thema Interpretation

  • Inhaltsangabe „Die Aussage“ Günter Weisenborn

    Inhaltsangabe zu G. Weisenborn, „Die Aussage“

    In der Kurzgeschichte „Die Aussage“ von G. Weisenborn aus dem Jahr 1947 geht es um einen Todeskandidaten in einem Gestapo-Gefängnis, dem es gelingt, sich heimlich mit seinem Zellennachbarn zu verständigen und sich so wahrscheinlich vor der Todesstrafe zu retten.

    Dem Ich-Erzähler ist klar, dass er durch eine Aussage seines durch dicke Kellermauern von ihm abgetrennten Mithäftling K. so belastet worden ist, dass ihm die Todesstrafe sicher ist. Nun versucht er, heimlich durch Klopfzeichen mit diesem in Kontakt zu kommen, was ihm auch gelingt. Allerdings können sich die beiden Zellennachbarn nicht verständigen weil ihre Klopfsysteme nicht übereinstimmen. Beide lassen sich durch diese Misserfolge aber nicht entmutigen und geben nicht auf. Schließlich gelingt es K., das Klopfsystem zu entschlüsseln, was den Protagonisten mit einem großen Glücksgefühl  erfüllt. Er bittet nun K. umgehend, seine Aussage zurückzuziehen und ihn so zu retten, auch wenn dies nicht der Wahrheit entspreche. K. sagt zu.
    Als Dank dafür will der Ich-Erzähler ihm etwas schenken, und so wirft er unter gefährlichen Umständen beim nächsten Hofgang die abgebrochene Spitze seines Bleistiftes, die sich K. gewünscht hat, in dessen Zelle. Dabei kann er einen kurzen Blich auf den gefesselten Gefangenen werfen, der ihn in selbstloser Weise vielleicht vor dem Tod gerettet hat.

    Charakteristik zum Ich-Erzähler:

    Der Ich-Erzähler ist ein Mann, der in höchster Not nicht resigniert, sondern einen starken Willen beweist. Er hat einen ausgeprägten Selbsterhaltungstrieb, was sich daran zeigt, dass er versucht, seinen Mithäftling in der Nachbarzelle zu Rücknahme einer Aussage gegen ihn zu bewegen, obwohl er diesen nicht kennt und nicht weiß, wie dieser darauf reagieren wird. Er gibt nicht auf, auch wenn die Verständigung mittels Klopfzeichen lange nicht funktioniert. Als der andere ihn schließlich versteht und tatsächlich verspricht, seine Aussage zurückzuziehen, ist der Ich-Erzähler nicht nur überglücklich, sonder verspürt auch tiefe Dankbarkeit: „Ich hatte Tränen in den Augen…Das werde ich nie vergessen.“ (Z.84-86). Beide Todeskandidaten halten ihr Versprechen: der Protagonist wirft dem Mithäftling ein Stück seines Bleistifts in die Zelle, obwohl er weiß, dass das lebensgefährlich für ihn ist (vgl. Z.114/115: „Der Posten kam um die Ecke. Das Herz schlug mir bis zum Hals.“), der andere zieht seine Aussage zurück. Sie sehen sich nur für einen kurzen Moment, aber der prägt sich dem Erzähler tief ein: „Ich werde nie das erstaunte Aufblicken seiner sehr blauen Augen, sein bleiches Gesicht, die Hände, die gefesselt vor ihm auf dem Tisch lagen, vergessen.“ (Z.110-114)