Autor: kevin

  • Bildbeschreibung/Bildinterpretation Checklist

    Checkliste für die Bildbeschreibung

    1.Einleitung:
                –    Maler/Künstler des Bildes
    Titel des Bildes (häufig erste Orientierung), ggf. Titel suchen (Begründung nicht vergessen)
    Entstehung des Bildes
    Größe und Maße des Bildes (Format)
    Fundort des Bildes
    Gemälde oder Foto?
    evt. Stil des Bildes (nur, wenn angegeben)
    →    Die Einleitung besteht aus Tatsachen. Zur Überleitung kann man auf das Thema des Bildes eingehen.

    2.Hauptteil:
    –    Beschreibung des Bildinhaltes mit Hilfe   verschiedener Vorgehensweisen anhand von Tatsachen:
    1.)    Ausgangspunkt Blickfang: Zunächst diesen kurz andeuten (das Auffälligste), dann die Details (das weniger Auffällige) des Bildes beschreiben und zuletzt wieder auf den Blickfang (das Auffällige) zurückkommen (Kernaussage).
    2.)    Kein Blickfang vorhanden: Beschreibung nach anderen Kriterien notwendig: Vordergrund, Mittelgrund, Hintergrund, von links nach rechts, oben nach unten, Mitte zum Rand, von den Details zum Blickfang (geometrische Einleitung).

    Beschreibung weiterer Auffälligkeiten, die für die Gesamtaussage des Bildes eine Bedeutung haben, mit Hilfe von Vermutungen:
    →     Bedeutung der Farben, Licht und Schatten für Aussage des Bildes, Wirkung der Stimmung auf den Betrachter
    →     Bedeutung von Verfremdungseffekten für die Aussage des Bildes
    →     Bedeutung von Symbolen für die Aussage des Bildes
    →     Formulierung von Interpretationsansätzen mit Hilfe von Vermutungen (dabei geben räumliche Orientierung,  Gesichtsausdrücke, Stimmung, Farben, Verfremdungseffekte, Symbole eindeutige Hinweise auf die Aussageabsicht des Künstlers).

    An dieser Stelle genügen Interpretationsansätze, die Hauptaussage des Bildes
    Wird im Schlussteil erneut abschließend thematisiert!

    3.Schlussteil:

    Welchen Gesamteindruck macht das Bild auf
    mich?
    Was ist die Aussageabsicht des Künstlers?
    Welche Meinung vertrete ich zur Hauptaussage des Bildes?
    Wie gefällt mir das Bild?
    Fazit: abschließende Wertung, ggf. unter Rückbezug auf den Titel des Bildes:
    →     Begründete Zusammenfassung der Arbeitsergebnisse, ggf. zusätzliche Stellungsnahme

  • Inhaltsangabe Belsazer

    Inhaltsangabe Belsazer

    1.Inhaltsangabe

    A    Die Ballade „Belsazar“ von Heinrich Heine handelt von Belsazar ,der vor lauter
    Großmut über den jüdischen Gott Jehova spottet und dann eine Strafe bekommt.
    Sie spielt in Babylon um Mitternacht rum.

    B    Belsazar erobert Babylon und feiert dies auf seiner neuen Burg mit Alkohol und einem
    Königsmahl. Als der König schon angetrunken ist, lästert er über die Gottheit und
    bekommt Beifall von seinen Knechten. Dann ruft er einen Diener rein, der für ihn die
    Reichtümer aus Jehovas Tempel geklaut hat und nimmt sich einen von den
    heiligen Bechern, um aus ihm zu trinken. Er fühlt ihn mit Wein und trinkt in mit einem
    Schluck aus. Danach lästert er heftig über Jehova selber. Schon nachdem Belsazar
    seinen Satz zu Ende gesprochen hat, bekommt er Angst und die Knechte sprechen kein
    Wort mehr. An der weißen Wand erscheine auf einmal Buchstaben aus
    Feuer. Der König sitzt erschrocken und verängstigt auf seinem Thron und hat
    Todesangst. Auch die Knechte sitzen still auf ihren Stühlen. Nun lässt
    Belsazar seine Magier kommen, doch die wissen auch nicht was diese Schriftzeichen
    zu bedeuten haben. Die Knechte werden deswegen immer unruhiger und bringen
    letztlich ihren König, vor Angst um ihr eigenes Leben, um.

    C    Heinrich Heine will mit dieser Ballade zeigen, wie jemand wegen dem Spott an
    einer anderen Religion, sterben muss. Belsazer hat vor lauter Hochmut über
    einen Gott gelästert und wird später, aus Angst vor dem Tod, von seinen eigenen
    Leuten umgebracht, da diese auch mit gelästert und gegrölt haben. Sie opfern ihren
    König für ihr Leben.

    2. klassische Merkmale einer Ballade

    -(zur Form)         Gedichtsform mit Strophen, Versen und Reim: Die Ballade hat 23
    Strophen à 2 Versen , die im Paarreim stehen.
    -(zum Inhalt)            Bevorzugung von Grenzsituationen: Tod, Kampf, Begegnung mit
    transzendenten Mächten, auch unwahrscheinliche Ereignisse, wie
    exzessive Heldentaten oder Begegnung mit der Geisterwelt: Es ist
    eindeutig eine Grenzsituation mit Begegnung mit transzendenten
    Mächte. Diese stellt die unsichtbare Hand dar, die mit Feuer
    schreibt.
    -(zum Stoff)        NICHT-HIER oft Stoff aus dem nordischen, englisch- schottischen oder
    orientalischen- exotischen Bereich: Die Ballade spielt in Babylon, also
    im orientalischen-exotischen Bereich.
    -(zu den Figuren)    ein eindeutiger, zentraler Handlungsträger: Der eindeutige, zentrale Handlungsträger ist Belsazar.

  • Gramatikregeln Deutsch

    Gramatikregeln Deutsch

    Inhaltsverzeichnis:

    1) Einzelne Besonderheiten:
    –  S-Laute
    –  Konsonanten
    –  Trennung
    –  Wortstamm

    2) Groß- und Kleinschreibung

    3) Zusammen- und Getrennt Schreibung

    1
    Die neue Rechtschreibung

    1/1 s- Laute

    a)     Schreibung: SS

    Nach einem kurzen betonten Vokal sprechen wir einen stimmlosen, zischenden s- Laut.
    In diesen Fällen schreiben wir „ss“.
    z.b. : wissen, essen, messen,
          der Kurs, die Maus, der Schluss

    b)
    Nach einem langen betonten Vokal (Umlaut/Diphtong) sprechen wie auch einen stimmlosen S.-Laut.
    Hier wird er aber mit „ß“ geschrieben.

    Achtung:
    Die Schreibweise ändert sich:

    es fließt – es floss
    es reist – es riss

    1/2

    Drei gleiche Buchstaben

    Wenn drei gleiche Buchstaben zusammen treffen, schreibt man alle drei.

    z,b.:

    Schiff und fahrt = Schifffahrt
    Tee und Ernte = Teeernte
    Bett und, Tuch = Betttuch
    Sauerstoff und Flache = Sauerstoffflache
    Ball und lauf = Balllauf

    Man kann auch ein Bindestrich zwischen die Verbindung setzten.
    z.b.:

    Ball – Läufer
    Schnee – Ente
    Fell- Loch
    Müll- Luft
    See – Elefan

    1/3

    Trennung

    a)
    Grundsätzlich trennen wir nach Sprechsilben
    z.b.:

    Re – -he
    Rass – ten
    muss – te
    A-horn

    b)
    Treffen mehrere Konsonanten auf einander wied immer der letzte abgetrennt
    z.b.:

    Damp – fer
    knusp – rig

    c)

    Verbindungen mit ch, ck, sch,ph und th werden nicht getrennt, wenn sie nur für einen Konsonanten stehen
    z.b.:

    die Apo – theke
    die Stro . phe
    die Schne – cke
    das Gu – cken
    1/4
    Rückführung auf den Wortstamm

    Vokale und Diphtonge können zu Umlauten werden ( a=ä, au=äu).
    Um die richtige Schreibweise zu ermitteln, müssen wir die Wörter auf den Wortstamm zurückführen.
    z.b.:

    aufwändig = Aufwand
    behände = Hand

    1/5

    Anredepronomen „Sie“ und „Du“
    a)
    Das höfliche Anredepronomen Sie und das entsprechende  Possesiv pronomen Ihr (in alle Formen) schreibt man immer groß.
    z.b.:
    Ist das Ihr Haus?
    Haben Sie das verstanden

    Die Pronomen „du“ und „ihr“ (entsprechend dein und euer) schreibt man immer klein.
    z.b.:
    Ist das dein Haus?
    Hast du das verstanden?

    1/6
    Zeitangaben

    a)
    Zeitangaben können Nomen sein. Man erkennt sie meist an ihren Begleitern.
    z.b.:
    der Montag
    ein Dienstag
    am Mittwoch
    diesem Donnerstag
    kommenden Freitag

    b)
    Zeitangaben können Adverbien sein, dann werden sie klein geschrieben.
    z.b.:
    heute
    gestern
    montags
    abends

    2

    Groß- und Kleinsschreibung
    2/1
    Nomen/substantive

    werden immer groß geschrieben, Man kann alle Nomen mit einem bestimmten/unbestimmten Artikel versehen.
    z.b.:
    der Vater  ein Vater
    die Treue  eine Treue

    2/2
    Verben
    werden nur dann groß geschrieben, wenn sie als Substantive gebraucht werden.

    Wir substantivieren Verben,

    indem wir:

    a)
    einen bestimmten / unbestimmten Artikel davorsetzen.
    z.b.:
    Ich bevorzuge das Trinken von Milch.
    Ein Lärmen während des Spiels dulden wir nicht.

    b)
    ein Possessivpronomen
    (besitzanzeigendes Fürwort)
    davorsetzen.
    z.b.:
    Ich strebe den Erfolg an.
        mein Streben führt zum Erfolg.

    c) eine Präposition ( Verhältniswort davorsetzen.
    z.b.:
    Ich esse und schmatze dabei.
        Ich soll beim Essen nicht schmatzen.

    d)
    ein Attribut (Beifügung)davorsetzen
    z.b.:
    Wer dauernd schwatzt, stört den Unterricht.
        Dauerndes Schwatzten stört den Unterricht.

    2/3

    Auch Adjektive werden groß geschrieben, wenn sie als Nomen/ Substantive gebraucht werden.
    Wir substantivieren Adjektive, in dem wir folgende Wortarten davor setzen:

    a)
    Bestimmter/ unbestimmter Artikel
    z.b.:
    der Gute = Der Gute gewinnt.
    eine Schöne = Eine Schöne läuft vorbei.

    b)
    Pronomen
    z.b.:
    Unsere Schönen sehen hinterher.

    c)
    Präpositionen
    z.b.:
    Wir warten im Trockenem.
    Ich esse vom Bebratenen.

    d)
    Mengenwort  ( Numeral)
    z.b.:
    Ich wünsche dir alles Liebe.
    Es gibt nichts Schöneres.

    Mengenwörter

    alles, viel, genug, nur, lauter, etwas, wenig, nichts, manches, allelei, mancherlei, usw

    Adjektive
    werden auch großgeschrieben, wenn sie ein fester Bestandteil einmaliger Begriffe sind.

    z.b.:
    die Chinesische Mauer
    das Schwarze Brett
    das Schwarze Schaf.

    Grammatik

    Literarische Gattung

    Es gibt 3 literarische Gattungen

    1)
    Die Lyrick          ( lyrische Texte    Gedichte )
    z.b.:
    -Balladen

    2)
    Die Epik          ( epische Texte    erzählende Texte)
    z.b.:
    – Märchen
    – Sagen
    – Fabeln
    – Kurzgeschichten
    – Romane
    – Novelle

    3)
    Die Dramatik        (dramatische Texte     Sprechstücke)
    z.b.:
    – Tragödie     ( Trauerspiel)
    – Komödie     ( Lustspiel)

    Merkmale von Gedichten

    • Vers: eine Zeile eines Gedichtes

    • Strophe: mehrere Verse    Versblock, zumeist besteht
    ein Gedicht aus mehreren Strophen.

    • Reimwörter: lassen sich unterscheiden:
        nännlicher/stumpfer Reim
        sag-mag ( endet auf betonter Silbe)

    • Reimschema:
        Paarreim, aabb
        Kreuzreim, abab
    Umfassender/Verschränkter Reim abba

    • das Metrum ( Versmaß):
    Das Metrum gibt die Betonungsfolge in einem Vers an. Wir unterscheiden zwischen:

    -Jambus:     x X

    -Trochhäus: X x

    -Anapäst.     x x X

    Daktylus:    X x x

    • Lyrisches Ich ( oder: lyrischer Sprecher):
    bezeichnet den Sprecher in einem Gedicht ( wie der Erzähler in Gedichten).
    4
    Grammatik
    Die Fälle im Deutschen

    1. Fall
    Wer – Fall = Nominativ
    Frage: Wer oder was?
    Antwort: Der Freund

    2. Fall
    Wes – Fall= Genitiv
    Frage: Wessen?
    Antwort: des Freundes

    3. Fall
    Wen – Fall = Dativ
    Frage: Wem
    Antwort: Dem Freund

    4. Fall
    Wen Fall = Akkusativ
    Frage: Wen oder was?
    Antwort: Den Freund
    Die Satzglieder

    1)
    Das Subjekt ( Satzgegenstand)
    Barbara schläft.
    Frage: Wer oder was schläft?
    Barbara

    2) Das Prädikat
    Fabian schreibt.
    Frage: Was macht Fabian?
    Schreibt

    3a)
    Die Satzergänzungen(Objekte)
    Fabian schreibt einen Brief.
    Frage Wen oder was schreibt Fabian?
    Einen Brief
    Objekt im Akkusativ

    3b)
    Fabian schreibt seiner Freundin einen Brief.
    Frage: Wem schreibt Fabian einen Brief?
    Seiner Freundin.
    Objekt im Dativ

    3c)
    Fabian gedenkt seiner Freundin.
    Frage: Wessen gedenkt Fabian?
    Seiner Freundin
    Objekt im Genitiv

    3d)Fabian klettert mit Lena auf den Baum.
    Frage: Mit wem?
    Mit Lena.
    Präpositionales Objekt.
    Weitere Ergänzungen:
    Die Adverbialen

    a)
    Die Adverbiale Bestimmung der Zeit
    ( lateinisch: Tempus0 die zeit)=Temporaladverbial
    z.b.: Fabian schrieb Lena gestern.
    Wir Fragen: Wann schrieb Fabian?
    =Gestern
    Weitere Fragen: seit wann, bis wann, wie lange, wie oft, usw.

    b)
    Die Adverbiale Bstimmung des Ortes
    (lateinisch: locus=Ort, Platz)=Lokaladverbial
    z.b.: Fabians Brief schwimmt im Briefkasten.
    Wir Fragen: Wo schwimmt Fabians Brief?
    =Im Briefkasten
    Weitere Fragen: Wohin, woher, von wo, usw.

    c)
    Die Adverbiale Bestimmund des Grundes
    (lateinisch, caussa= Grund)=Kausaladverbial
    Z.b.: Vor lauter Aufregung konnte Lena nichts essen.
    Wir Fragen: Warum konnte Lena nichts essen?
    =Vor lauter Aufregung
    Weitere Fragen: Wieso, weshalb, wodurch, usw.

    d)
    Die Adverbbiale Bestimmung der Art und Weise
    ( lateinisch: modus0 art und Weise)=Modsaladverbial
    Z.b. Lena weint leise
    Wir Fragen: Wie weint Lena?
    = Leise
    Weitere Fragen. Auf welche Art, wie sehr, woraus, usw.
    e)
    Die Adverbiale Bestimmung der Bedingung
    (lateinisch condition=Bestimmung)= Konditionaladverbial
    Z.b.Bei Vorauszahlung erhalten sie den Computer günstiger.
    Wir Fragen: Unter welcher Bedingung?
    =Bei der Vorauszahlung.

    f)
    Die Adverbiale Bestimmung der Folge
    (lateinisch:consecution=Folge)=Konsekutivadverbial
    Z.b.. Lena arbeitet zu unserer Zufriedenheit.
    Wir Fragen: Mit welcher Folge?
    =Zu unserer Zufriedenheit.

    g)
    Die Adverbiale Bestimmung der Einräumung
    =Konzessivadverbial
    Z.b.: Trotz der Warnung krabbelt Lena auf den Weihnachtsbaum.
    Wir Fragen: Trotz welchen Umstandes?
    =Trotz der Warnung.

    h)
    Die Adverbiale Bestimmung des Mittels
    (lateinisch: instrument0Mittel)=Instrumentaladverbial
    Z.b.:Lena fährt mit dem Auto zu Fabian.
    Wir Fragen: Womit fährt Lena zu Fabian?
    = Mit dem Auto.
    Unterscheidung zwischen AUTOR und ERZÄHLER

    Hinter jeder Geschichte ( ebenso Gedicht) steckt natürlich ein Autor (Schreiber). Docj „erzählt“ wird uns die Geschichte immer von einem Erzähler. Dieser Erzähler ist – wie alle anderen Figuren in der Geschichte- eine vomAutoren ausgedachte Figur. Es gibt den Ich- Erzähler ( Ich Form) und den personalen Erzähler.

    Erzählweisen:
    -Erzählerberichte
    Hier stellt der Erzähler den Zusammenhang des Geschehens ohne Werung dar; er kann so auch ein längeres, zeitliches Geschehen überbrücken.

    -Erzählerkommentar:
    Hier greift der Erzähler konkret in das Geschehen ein, indem er es z.B. bewertet, 8 z.B. ironie)
    Manchmal verdeutlicht er den Handlungszusammenhang auch, indem er die Gedanken einer Person in der Geschichte genauer ausführt.
    ΙΙΙ Trennung
    ( Getrennt und Zusammen Schreibung)

    4) Wortgruppen aus Adjektiv und Verb werden getrennt geschrieben, winn das Asektiv gesteigert oder Erweitert werden kann.
    z.B.: schön + gestalten
           schöner + gestalten = Steigeung
           schön mit Farbe gestalten 0 Erweiterung

    ΙΙΙ/5
    Bei einigen Verbindungen mit Verben hängt die Getrennt und Zusammenschreibung davon ab, in welchem Zusammenhang man die Wörter benutzt, Dazu drei Beispiele:
    a) Lena kann gut schreiben.
    Die Bank wird den Betrag gutschreiben:
    b)Aaron wird die Tür zumachen.
    Aaron hat vergessen die Aufgaben zu machen.

  • Beispiel Erörterung Grafiti

    Beispiel Erörterung Grafiti

     

    Thema: Graffiti zwischen Kunst und Kriminalität

    Graffiti ist eine Kunstart, welche in den 70-er Jahren bekannt wurde. Das Mutterland des Graffitis ist New York, dort wurden zum ersten Mal Parolen an öffentlichen Gebäuden gesehen. Später wurden sie mit Spraydosen aufgesprüht und galten dann als Kunstart. Es gibt Menschen, die meinen, dass Graffiti eine Kunst ist und es gibt andere Menschen, die finden, dass es eine Schmiererei ist.
    Dafür gibt es unterschiedliche Meinungen, die für die Kunst oder aber auch gegen sie sprechen. Es gibt viele Argumente, die dafür sprechen, dass Graffiti eine Kunst ist. Das zeigt auch das Beispiel, dass Schüler für Lehrer den Parkplatz schön gestalten durch Graffiti. Graffiti ist eine Kunst an den Wänden, in Räumen, an Autos und vielen anderen Dingen. Es verschönert oft die Umgebung. Für Jugendliche ist es ein Hobby und es macht ihnen Spaß, ihre besondere Begabung zu zeigen. Sie können beim eigenen Zeichnen oder Sprühen ihre eigenen Ideen zum Ausdruck bringen. Manche verdienen sogar Geld damit, wenn sie Räume oder andere Gebäude gestalten können. Es gibt auch Gegenargumente, dass es keine  Kunst ist, sondern eine reine Schmiererei, die die öffentlichen Gebäude verschmutzt. Kinder und Jugendliche beschmieren auch einfach so mit irgendwelchen Buchstaben Busse, Bahnen, Gebäude und andere Räume. Das wiederum nicht schön aussieht. Die meisten Leute finden, es sei eine Verschmutzung der Stadt. Sprayen ist illegal und die Sprayer werden dafür angezeigt, wenn sie von Anwohnern erwischt werden. Man setzt voraus, dass der Betreffende dann auch vor Gericht aussagen muss. Das Entfernen der Schmierereien kostet jedes Jahr eine Menge Geld von circa 200 – 250 Millionen Euro.
    Bei der Auseinandersetzung von der Frage, ob Graffiti eine Kunst ist oder nicht, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass es eine Kunst ist. Ich finde es gibt zwei Arten von Graffitis. Einmal die schöne ordentlichen und dann noch welche, die nicht schön aussehen und einfach nur so dahin gekritzelt sind. Die schönen Graffitis bewundere ich sehr, denn ich denke, dass nicht jeder solche Begabung hat um etwas so schön und großflächig an Gebäuden, Wänden, Autos oder sonstigen dingen zu bringen. Ich interessiere mich sehr für Graffitis und zeichne selber auch ab und zu welche.
    Um die Millionenschäden zu verringern sollten für Kinder und Jugendliche, unter anderem auch für Erwachsene, mehr Plätze zum Sprayen von Graffitis eingeführt werden, damit sie nicht Gebäude verschmutzen,  die dafür nicht erlaubt sind oder andere verbotene Plätze.
    Vielleicht könnte man auch ein Projekt starten und fragen, wo man etwas hinsprayen darf. Das wäre zu mindestens ein Anfang!

     

  • Leistungskurs Deutsch: Die Leiden des jungen Werthers

    J. W. v. Goethe, Die Leiden des jungen Werthers

    Thema 1: Briefe vom 10. Mai (S. 11) und 18. August (S. 40f.)
    Aufgabe: Vergleichen Sie die o. g. Briefe miteinander!
    Stellen Sie formale und inhaltliche Übereinstimmungen und Unterschiede heraus; beachten Sie dabei besonders die Rolle der Natur!
    Beziehen Sie die inhaltlichen Unterschiede auf den Gang der Handlung und die innere Entwicklung Werthers!

    Thema 2: Stellungnahmen von Chr. F. D. Schubart (S. 101) und von J. M. Goeze (S. 104)
    Aufgabe: Kennzeichnen Sie jeweils den Interpretationsansatz und skizzieren Sie knapp den Argumentationsgang in seiner Abhängigkeit vom jeweiligen Interpretationsansatz; stellen Sie die Interpretationsansätze vergleichend gegenüber und nehmen Sie Stellung dazu
    Leitfragen:
    Welche inhaltlichen und sprachlichen Eigenarten enthält die Stellungnahme von Ch. F. D. Schubart, und wie sind sie zu erklären?
    Welchen Begriff von Literatur setzt der Verfasser in seiner Darstellung voraus, und welche Lesehaltung will er beim Publikum hervorrufen?
    Von welcher Position aus und unter welchen Interessen setzt sich der Hamburger Hauptpastor Goeze mit Goethes Roman auseinander?
    Welche Vorstellungen über Inhalt und die Funktion eines literarischen Kunstwerks hält er unausgesprochen für verbindlich, und inwiefern entspricht Goethes Roman diesen Vorstellungen nicht?

     

  • Interpretation „Iphigenie auf Tauris“ Goethe Analyse

    Interpretation Analyse „Iphigenie auf Tauris“

    Thema: Drama/ Dramentheorie anhand von Goethe „Iphigenie auf Tauris“ (5. Akt, 3. Auftritt, Verse 1.892 – 1.992)

    hier gehts zur: Iphigenie auf Tauris Zusammenfassung Inhaltsangabe

    Aufgabe: Analysieren und interpretieren Sie die Textstelle, achten Sie besonders auf
    die Rollen und Grundhaltungen der Personen
    auf die Sprechanteile beider sowie auf die Art der Gesprächsführung.
    Nehmen Sie überdies  eine kurze Einordnung in den der Textstelle in den Gesamtkontext vor.
    Setzen Sie  sich zum Schluss ebenfalls kurz mit der Frage auseinander, ob Iphigenies Handlungsweise  als verantwortungsbewusst oder als in hohem Maße bedenklich anzusehen ist.

    Der zu bearbeitende Dialog ist ein Auszug aus Goethes Drama „Iphigenie auf Tauris“. In diesem Ausschnitt aus dem 5. Akt, Auftritt 3 stehen der König von Tauris, Thoas, und die Priesterin der Diana, Iphigenie, im Konflikt. Thema des Dialogs sind die Machtverhältnisse der beiden Streitenden und der innere Konflikt Iphigenies, in dem sie hin und her gerissen ist Thoas die Wahrheit über den Pan des Pylades zu erzählen oder ihn anzulügen und zu flüchten. Im Folgenden werde ich den Auszug kurz in den Gesamtkontext einordnen und ihn dann auf die Rollen und Haltungen der Personen sowie auf ihre Sprechanteile und ihre Methoden analysieren und interpretieren. Abschließend fasse ich meine Ergebnisse kurz zusammen und wäge ab, ob Iphigenie verantwortungsbewusst oder risikoreich handelt.
    Dem Dialog von Thoas und Iphigenie ist die Retardation durch den 4. Akt vorausgegangen. Iphigenie hat zuerst eine Diskussion mit Arkas, dem Boten des Königs, geführt. In dieser hat Arkas versucht, dass Opfer der vermeintlichen Fremden, nämlich Iphigenies Bruder und dessen Freund Pylades, zu beschleunigen, während Iphigenie immer neue Ausflüchte erfunden hat, dieses zu verzögern. Andereseits hat Arkas aber auch versucht Iphigenie zur Heirat mit Thaos umzustimmen, was sie wiederum abgelehnt hat. Diesem Textauszug folgt dann die Auflösung des Konflikts. Thoas wird die Gefangenen und Iphigenie gehen lassen.
    Im ersten Teil des Dialogs, von Zeile 1 bis 32, diskutieren Iphigenie und Thoas darüber, wer wem im Bezug auf das Opfer der „Fremden“ befehlen kann und darf. Der Dialog beginnt gleich stychonymisch, indem eine Frage gegen eine weitere gestellt wird. Dadurch werden die Rollen und Haltungen gleich deutlich. Thoas drängt zum Opfer, während Iphigenie es immer mehr verzögert. In ihrem folgendem kurzen Monolog (Z. 7- 17) erklärt Iphigenie, dass Thoas vergebens zu ihr gekommen ist, da er nicht von seiner Position abweichen will und somit keine Lösung gefunden werden kann („Wenn dir das Herz zum grausamen Entschluss verhärtet ist“, Z. 7). Sie gibt auch an, dass sie das Opfer nicht begehen kann, da sie von Gewissensbissen heimgesucht würde („Und seine Boten bringen flammendes Verderben auf des Armen Haupt hinab“, z. 14f), während Thoas sich unschuldig fühlte („Er aber schwebt durch seine Höhen ruhig“, Z. 16). Sie macht klar, dass sie bei solch einer Sache von ihrem Amt entbunden sein will (“Nicht Priesterin! Nur Agamemnons Tochter“, Z. 19).
    Im folgenden Tiel des Dialogs (Z. 33-87) kommt Thoas immer wieder darauf zurück, dass die Gefangenen für Iphigenie mehr als nur Fremde sein müssen. Iphigenie allerdings versucht ihm auszuweichen, indem sie Thoas Mitleid vorspielt, da sie selbst schon einmal fast geopfert wurde. Thoas spricht in Imperativen, diesen weicht Iphigenie aber immer wieder aus. Sie beginnt eine neue Diskussion über die Machtverhältnisse von Mann und Frau und sagt Thoas deutlich, dass er versucht ihr zu befehlen, da sie „nur“ eine Frau ist. Sie kann sich nicht anders verteidigen, als sich gleichsam „um Kopf und Kragen“ zu reden. Thoas hebelt dieses Argument allerdings schnell aus, indem er sagt, dass er ihren Wert und ihre Rolle als Frau hohen Respekt zollt („Ich acht es mehr als eines Bruders Schwert“, Z. 61). An dieser Textstelle stellt Thoas unbewusste (oder bewusst) eine Vermutung über die Identität der Gefangenen auf.
    Im weiteren Verlauf gibt Iphigenie zu, dass sie, als Schwächere der beiden, das Opfer herauszögert, begründet dies aber mit den natürlichen Eigenschaften des Menschen. Gleichzeitig gibt sie auch zu, dass sie Thoas absichtlich provoziert („Ja der Gewaltige verdient dass man sie übt“, Z. 67). Thoas erahnt die List und gleich darauf kündigt sich an, dass Iphigenie doch die Wahrheit sagen wird, da sie von sich als „reine Seele“ spricht und dies nur bleiben kann, wenn sie nicht lügt. Thoas’ frage nach den Fremden wiederholt sich und Iphigenie beginnt, ihr Wissen preiszugeben. Thoas provoziert Iphigenie durch fragen, während sie sich zögernd verhält. Dann bricht die Wahrheit aus Iphigenie heraus und es folgt ihr Monolog bis zum ende des Auszugs (Z.88-132). Sie spiel erneut auf die Rolle von Mann und Frau an, wobei sie bemängelt, dass immer nur der Mann als Held geehrt wird, da er durch Waffengewalt, nicht aber durch Vernunft auffällt. Sie muss erkennen, dass Worte alleine nicht als ihre Waffe reichen und gibt schließlich den Fluchtplan des Freundes preis. Dies wahrscheinlich auch, um Thoas zu beweisen, dass auch Frauen Heldinnen sein können. Am Ende des Dialogs legt sie die Entscheidung über ihr Leben und die Leben ihrer Verwandten in Thoas’ Hände, gleichsam aber auch in die der Götter da sie andeutet, dass Thoas sie nur töten kann, wenn die Götter es wollen. Sie hofft af seine Vernunft und sein Mitleid.
    Man erkennt deutlich, dass Iphigenies Sprechanteile überwiegen. Diese äußere Auffälligkeit erklärt sich inhaltlich durch das, was sie sagt. Hierbei geht es vor allem auch um ihre Position gegenüber Thoas. Sie ist in ihrer Funktion al Priesterin unterlegen, aber auch in der Rolle der Frau. Jeden längeren Monolog der Iphigenie kann Thoas durch eine kurze Entgegnung oder rhetorische Frage wettmachen. Iphigenie muss so viel reden, da sie Thoas ihre Position/ Haltung deutlich machen will. Er jedoch zerstört diese Versuche durch die Befehle und das Ignorieren ihrer Bitten. Iphigenies Sprechanteile sind im Gegensatz zu Thoas’ sehr bildhaft gestaltet, wodurch die Verzweifelung und ihr starker Wunsch, dass alles nach ihrem Willen passiert, deutlich wird.
    Man kann sagen, dass der Dialog noch zu keine Lösung des Konflikts geführt hat, die zwei „Gegenspieler“ jedoch konnten noch einmal ihre Positionen deutlich machen, wobei die Zweifel Iphigenies am Fluchtplan sie jedoch zur Wahrheit bewegen.
    Um zu klären, ob Iphigenie verantwortungsbewusst gehandelt hat oder nicht, muss man sagen, dass im Endeffekt die möglichen Folgen die gleichen bleiben. Ob Iphigenie Thoas nun die Wahrheit gesagt hätte oder nicht, ist egal. Am Ende gibt es nur zwei Lösungen: Entweder Thoas lässt sie umbringen, weiß er nun die Wahrheit oder nicht, oder alle überleben, da Thoas sie gehen lässt oder die Flucht gelingt. Daher würde ich sagen, dass Iphigenie in ihrem Sinne verantwortungsbewusst gehandelt hat. Sie ist von Natur aus ein ehrlicher, wahrheitsliebender Mensch, und hat deshalb nur ihrem Charakter nach gehandelt.

    hier gehts zur: Iphigenie auf Tauris Zusammenfassung Inhaltsangabe

  • Gerhart Hauptmann- „Bahnwärter Thiel“

    Gerhart Hauptmann- „Bahnwärter Thiel“

    Biografisches:        • 1862-1946

    Naturalismus:        • ca. 1880 – 1900
                • Frage nach der Ursache
                • grobe Darstellungen werden „von selbst“ nuancierter
                • genaues Ausmalen menschlicher Eigenschaften
                • durch äußere Umstände und innere Disposition entsteht Konflikt
                • „Bedingtheit aller menschlichen Willensakte“ (Willensunfreiheit)
                • soziologische Betrachtungsweise („Sozialdarwinismus“)
                • Protagonisten oft Randgestalten der menschlichen Gesellschaft
                • Sekundenstil
                • Kausalzusammenhänge sollen sichtbar gemacht werden
                • anthropologischer Determinismus
                • Milieutheorie von Taine (Wille durch Umwelt, Vererbung, Triebe und
                   Psyche bedingt) Mensch kann nicht verantwortlich gemacht werden
                • völlige Ablehnung von Theologie und Moral Schicksalhaftigkeit
                • Positivismus (nichts Spekulatives, Transzendentes, Metaphysisches)
                • stark sozialkritische Haltung; Interessenvertreter der sozial Schwachen
                • Dialekte finden Einzug in die Literatur

    Werk:            • 1887 entstanden
                • novellistische Studie
               
    Epochenspezifik:    • detailgenaue Beschreibungen (z.B. Thiels Weg in den Wahnsinn)
                • mögliche Zeitkritik
                • Determinismus durch Natur und Technik
                • Randfigur (Mörder); sozial schwach
                • bildhafte Sprache
                • Sekundenstil   

  • Analyse Der Gott der Stadt – Georg Heym

    Analyse Der Gott der Stadt – Georg Heym

    Aufgabentyp 2 A: Analyse eines literarischen Textes mit weiterführendem Schreibauftrag

    Aufgaben:
    Analysiere und interpretiere das Gedicht Der Gott der Stadt (1910) von Georg Heym. Unterziehe das Gedicht dabei einer formalen und inhaltlichen Analyse sowie einer darauf aufbauenden Deutung. Untersuche, inwieweit es in Form und Inhalt der Lyrik des Expressionismus entspricht.
    Vergleiche deine Ergebnisse aus Aufgabe 1 mit dem Bild von Ludwig Meidner (1884 – 1966) und arbeite inhaltliche Parallelen heraus.

    Georg Heym: Der Gott der Stadt (1910)
    1 Auf einem Häuserblocke sitzt er breit. 
2 Die Winde lagern schwarz um seine Stirn. 
3 Er schaut voll Wut, wo fern in Einsamkeit 
4 die letzten Häuser in das Land verirr’n.

    5 Vom Abend glänzt der rote Bauch dem Baal, 
6 die großen Städte knieen um ihn her. 
7 Der Kirchenglocken ungeheure Zahl 
8 wogt auf zu ihm aus schwarzer Türme Meer.

    9 Wie Korybanten-Tanz1 dröhnt die Musik 
10 der Millionen durch die Straßen laut. 
11 Der Schlote Rauch, die Wolken der Fabrik 
12 ziehn auf zu ihm, wie Duft von Weihrauch blaut.

    13 Das Wetter schwelt in seinen Augenbrauen. 
14 Der dunkle Abend wird in Nacht betäubt. 
15 Die Stürme flattern, die wie Geier schauen 
16 von seinem Haupthaar, das im Zorne sträubt.

    17 Er streckt ins Dunkle seine Fleischerfaust. 
18 Er schüttelt sie. Ein Meer von Feuer jagt 
19 durch eine Straße. Und der Glutqualm braust 
20 und frißt sie auf, bis spät der Morgen tagt.

    Aufgabe 1:

    Das Gedicht „Der Gott der Stadt“ von Georg Heym aus dem Jahr 1910 beschreibt die Geschehnisse in einer Großstadt vom Abend bis zum Morgen. Es setzt sich aus fünf Quartetten zusammen.
    Es lässt sich die Deutungshypothese aufstellen, dass der Autor mit seinem Gedicht Kritik am städtischen Leben üben will und die Selbstzerstörungskraft und Abweichung von den wichtigen Werten des Lebens der Menschen zum Ausdruck bringen möchte.
    Formal kann man sagen, dass jede Strophe sich aus zwei Kreuzreimen zusammensetzt. Das Metrum ist mit fünfhebigen Jamben sehr regelmäßig und insgesamt scheint das Gedicht in bezug auf die Form zunächst sehr geordnet.

    In der ersten Strophe wird eine mit „er“ bezeichnete Person eingeführt, welche die Stadt von den Dächern ihrer Häuser aus beobachtet. Dann wird die Stadt am Abend beschrieben, aus der die Kirchtürme aus den Häusermassen herausragen. In der dritten Strophe wird deutlich, dass es in der Stadt sehr dreckig und laut ist und dass sich viele Menschen dort aufhalten.
    Die vierte Strophe charakterisiert den Gott Baal, der zornig alles überblickt und schließlich, in der letzten Strophe, die Stadt durch Feuer zerstört.

    In der ersten Strophe wird der Gott Baal noch nicht mit Namen genannt, aber die Überschrift des Gedichts lässt den Leser darauf schließen, dass ein Gott gemeint ist. Die Wortwahl „sitzt er breit“ (V.1) vermittelt einen negativen Eindruck von diesem Gott. Auch im darauffolgenden Vers wird dies unterstrichen durch den Ausdruck „lagern schwarz“ (V.2), da die Farbe schwarz meist mit etwas Düsterem assoziiert wird. Dass Baal kein wohlgesonnener Gott ist, zeigt sich ganz explizit in Vers 3, in dem er „voll Wut“ schaut. Es werden Häuser beschrieben, die „in Einsamkeit“ stehen, also wahrscheinlich entfernt von der Stadt und dem Großstadtleben. In diese Richtung schaut Baal und es lässt sich vermuten, dass sein Zorn daher kommt, dass er der „Gott der Stadt“ ist und sich alle anderen Häuser nicht in seinem Einflussbereich befinden. Der Ausdruck „verirrt“ (V.4) verdeutlicht, dass diese „letzten Häuser“ sehr isoliert stehen und fast verloren erscheinen neben der Großstadt.

    Es wird dann der Abend beschrieben und Baal, nun auch beim Namen genannt, wird von der untergehenden Sonne beschienen. Auf den ersten Blick erscheint dies fast idyllisch, aber der Untergang der Sonne könnte auch für das Hereinbrechen der Dunkelheit und des Negativen, Bösen stehen. Die Personifikation „die großen Städte knien“ (V.6) zeigt, dass alles in der Stadt dem Gott unterlegen ist und zu ihm emporblickt, denn die Städte können ebenfalls auf die Stadtbewohner übertragen werden.
    Auch die „ungeheure Zahl“ (V.7) von Kirchenglocken verdeutlichen, dass der Gott von den Menschen verehrt oder zumindest gefürchtet wird, da sie vor ihm niederknien.
    Durch die Verwendung des Wortes „wogt“ (V.8) wird die Kraft, die von Baal auszugehen scheint, noch einmal verstärkt. Die Metapher „schwarzer Türme Meer“ zeigt, dass der Gott sich mitten in der Stadt befindet und um ihn herum hohe Häuser, wie ein Meer, stehen.

    Außerdem zeigt sich hier, dass die Bewohner der Stadt scheinbar einen für den christlichen Glauben heidnischen Gott anbeten und das sogar mithilfe der Kirchenglocken, welche eigentlich einen anderen Gott verehren sollen. Sie sind also abgerückt vom christlichen Glauben, in dem Gott als gut und barmherzig charakterisiert wird und haben stattdessen einen wütenden, fast launischen Gott gewählt.

    Die dritte Strophe beschreibt das Leben in der Stadt. Der Vergleich „wie Korybanten-Tanz“ (V.9) deutet auf das Chaos und die Unordnung hin, das Verb „dröhnt“ (V.9) vermittelt ebenfalls eine gewisse Unkontrolliertheit und etwas Negatives.
    „Die Musik der Millionen“ (V. 9/10) bezieht sich wahrscheinlich auf den Lärm, den die Menschen, hier durch „Millionen“ übertrieben dargestellt, verursachen durch Verkehr, Stimmengewirr, Musik etc. Diese Geräusche erfüllen die Stadt und es lässt sich wahrscheinlich nicht mehr feststellen, woher sie kommen, sondern alles vermischt sich zu einem lauten Ton (vgl. „Musik“). „Der Schlote Rauch“ (V.11) zeigt, dass es in der Stadt sehr dreckig ist, scheinbar befinden sich dort viele Fabriken, die dort pausenlos ihren Rauch abgeben, der sich zu „Wolken“ (V.11) formt. Diese Metapher zeigt, dass große Mengen an Rauch an die Luft abgegeben werden, so dass man den Himmel wahrscheinlich nicht mehr sehen kann, als sei er wolkenbedeckt.

    Der Rauch steigt nun hoch zu Baal und der Ablauf wird als seht feierlich dargestellt durch den Ausdruck „ziehen auf zu ihm“ (V. 12). Der Vergleich „wie Duft von Weihrauch“ (V.12) lässt darauf schließen, dass es sich hier um eine Art Opergabe handelt, da Weihrauch in der Kirche (vgl. oben) zu besonderen Anlässen verwendet wird.  Der Neologismus „blaut“ könnte hier für den Himmel stehen, welcher ja ebenfalls blau ist und der Duft steigt hoch zum Himmel. In dieser Strophe findet sich ein eindeutiger Bezug zur Überschrift „Der Gott der Stadt“, denn alles in der Stadt verehrt Baal und ist ihm unterlegen. Sogar die Fabriken und Kirchen werden in diesem Zusammenhang erwähnt, welche unweigerlich Teil der Großstadt sind.

    Im nächsten Teil des Gedichts wird es dann schließlich Nacht, und die Nacht „betäubt“ (V.14) den Abend, was bedeutet, dass es völlig dunkel wird und womöglich auch das Leben etwas verlangsamt. In Vers 15 werden die Stürme mit Geiern verglichen, was scheint, als würden sie nur darauf „warten“, alles zerstören zu können, wie ein Geier sich auf seine Beute stürzt. Außerdem „schauen“ die Geier „von seinem [Baals] Haupthaar“ (V.15), das heißt, sie beobachten die Stadt aus demselben Blickwinkel wie der Gott. Dieser wird wieder als zornig beschrieben und sein Haar, welches hier vielleicht mit den Winden gleichzusetzen ist, sträubt sich. Es deutet sich an, dass die Katastrophe nahe ist.

    In der letzten Strophe tritt schließlich die Zerstörung ein. Baal streckt seine „Fleischerfaust ins Dunkel“ (V.17), wobei die Wortkombination „Fleischerfaust“ eine große Kraft und Entschlossenheit zur Zerstörung vermittelt. In Vers 18 und 19 findet sich ein Enjambement, welches verstärkt, dass sich das „Meer von Feuer“ (V.18) überallhin auszubreiten scheint. In den vorigen Strophen finden sich immer zwischen den letzten Versen Enjambements, aber diese sind keine so deutlichen Einschnitte. Durch das Verb „braust“ (V.19) wird die Intensivität des Feuers deutlich und auch wiederum die Wut des Gottes. Die Personifikation der Glut, „frisst sie auf“, ist möglicherweise so zu verstehen, dass es die Schuld der Menschen selbst ist, dass diese Katastrophe herbeigeführt wurde und dass sie selbst ebenfalls daran teilhaben. Außerdem verstärkt sie das „Brausen“ und macht klar, dass alles komplett zerstört wird. Die Vernichtung durch das Feuer geht die ganze Nacht hindurch und endet erst, als „spät der Morgen tagt“ (V.20). Das Paradoxon in diesem Vers, der „Morgen“ kommt „spät“, deutet darauf hin, dass die Zerstörung sehr lange anhält und es lange dauert, bis es wieder hell wird.

    Durch den Verlauf des Gedichts hindurch werden immer wieder Tageszeiten genannt und es findet eine Entwicklung vom Abend bis zum Morgen statt. Hierbei steh die Nacht für die Zerstörung und als Kontrast dazu, der Morgen für den Neuanfang. Scheinbar wiederholt sich dieser Ablauf immer wieder.
    Es lässt sich in dem Gedicht kein Sprecher festmachen. Die Erzählperspektive ist distanziert und beobachtend, es scheint, als würde das lyrische Ich dem Gott Baal zusehen.

    Der Gott Baal ist in dem Gedicht wahrscheinlich nicht so wörtlich zu verstehen. Vielmehr symbolisiert er das städtische Leben. Die Menschen leben in der Stadt und für die Stadt und alle Dinge sind auf das tägliche Leben ausgerichtet. Vor allem der Vergleich mit Weihrauch verdeutlicht, dass der technische Fortschritt und die Industrialisierung über allem anderen stehen. Die Menschen scheinen sich nur noch darauf zu konzentrieren und von ihren menschlichen Werten abzurücken. Sie sind eine Masse, „Millionen“, die gleich und persönlichkeitslos werden. Als Folge dessen erfolgt die Zerstörung, die auch als Selbstzerstörung der Menschen verstanden werden kann. Sie haben Selbst die Katastrophe zu verantworten durch ihre Anbetung des die Stadt charakterisierenden Baals. Es zeigt sich hier deutlich die Kritik am städtischen Leben. Insgesamt sehe ich meine Deutungshypothese bestätigt.

    Das Gedicht passt eindeutig in die Zeit des Expressionismus. Das Thema Großstadt wurde von vielen Dichtern aufgegriffen und kritisiert. Vor allem die zunehmende Entmenschlichung, der Persönlichkeitsverlust und die Anonymität finden sie häufig in lyrischen Texten dieser Epoche. Charakteristisch ist auch, dass der äußere Aufbau, also Strophen und Reimschema, sich deutlich an den alten Formen orientieren, was stark im Kontrast zu Inhalt steht, der sich gerade gegen diese Formen auflehnt.

    Ich denke, dass „Der Gott der Stadt“ in diese Epoche passt, da ebenfalls der technische Fortschritt als Folge der Industrialisierung beschrieben und sehr negativ beleuchtet wird, sowie der Verlust menschlicher Werte. Auch das düstere Ende, das die Zerstörung beschreibt, ist sehr programmatisch, da viele Menschen an eine bevorstehende Apokalypse glaubten und das Gedicht einen Untergang beschreibt.
    Die Enjambements im Gedicht lassen sich auch auf den Expressionismus zurückführen, sowie die Metaphern, da diese Stilmittel in der Zeit sehr gebräuchlich waren.

    Aufgabe 2:

    Man kann das Bild sehr gut in Bezug zum Gedicht setzten. Die erst Auffälligkeit ist die ausgeprägte Verwendung der Farben blau und schwarz, welche beide im Gedicht erwähnt werden. Man sieht Schornsteine, von denen aus Rauch zum Himmel hochsteigt (vgl. V. 11/12). Die dunklen Häuser sind nur als Fassaden, nicht dreidimensional zu erkennen. Aufgrund der dunklen Farbwahl scheint es, als sei es Abend auf dem Bild, wie auch im Gedicht. Die Pinselführung ist relativ ungeordnet, vor allem im Vordergrund lassen sich keine spezifischen Formen erkennen, sondern es sieht aus, als lägen dort Trümmer von Häusern. Außerdem sieht man Straßen, aber keine Menschen. Bei genauerem Hinsehen könnte man einige schwarze „Striche“ für Personen halten. Sie werden düster dargestellt und man erkennt weder Gesichtsausdruck noch andere Details an ihnen. Im Gedicht sind die Menschen ebenfalls als Masse beschrieben. Dadurch, dass die Häuser so dunkel sind, scheint es, als seien sie verbrannt, vor allem das große Gebäude im Vordergrund. Dies lässt sich wieder auf die letzte Strophe des Gedichts beziehen, in der eine Stadt von Feuer zerstört wird.
    Die Menschen auf dem Bild scheinen Hilfe zu suchen, sie sehen einsam aus.

    Meiner Meinung nach drückt das Bild – so wie das Gedicht – eine Kritik am Großstadtleben aus, was durch die Farbwahl und die wüste, verlassene Darstellung einer Stadt deutlich wird. Die meisten Häuser sind zerstört und die wenigen Menschen voneinander getrennt. Auch hier zeigt sich eine Weltuntergangsstimmung, welche im Gedicht vorherrscht.

  • „Flitterwochen, dritter Tag“ Gabriele Wohmann

    Analyse und Interpretation des Textes

    Die Kurzgeschichte „Flitterwochen, dritter Tag“ wurde 1975 von Gabriele Wohmann geschrieben.

    Bei dem zentralen Thema des Textes handelt es sich um zwischenmenschliche Probleme, insbesondere um Kommunikationsprobleme.
    Die Kurzgeschichte erzählt von einem frisch verheirateten Ehepaar, das in seinen Flitterwochen ist. Aber während der Mann die ganze Zeit über ihre gemeinsame Zukunft redet, hört die Frau ihm nicht oder nur kaum zu und konzentriert sich eher auf einen Makel ihres Partners .

    Man kann den Text in zwei sich immer  wieder abwechselnde Sinnabschnitte einteilen: Der erste Teil beschreibt, wie die Ich- Erzählerin und ihr Mann Reinhard am dritten Tag ihrer Flitterwochen auf der Bierkneipenterasse sitzen. Reinhard spricht die ganze Zeit über die gemeinsame Zukunft, wobei es so aussieht, als ob diese einzig von ihm bestimmt und gestaltet wird (vgl. Z. 12+13).
    Der zweite Sinnabschnitt besteht aus den Gedanken der Ich- Erzählerin. Während ihr Mann über das bevorstehende Zusammenleben redet, kann diese sich nur auf die Warze ihres Mannes konzentrieren. Diese wird im Text ziemlich deutlich beschrieben (vgl.: Z. 7, 11, 14, 17). Die Kurzgeschichte beginnt unmittelbar im Geschehen. Reinhard sitzt mit seiner Frau auf der Bierkneipenterasse. Während die beiden das Meer betrachten, redet Reinhard über die Zukunft, über die gemeinsame Zukunft. Auffällig dabei ist der hohe Redeanteil von Reinhard. Obwohl es um etwas Gemeinsames geht, redet nur er. Die Ich- Erzählerin fühlt sich scheinbar nicht sehr behaglich in dieser Situation ( Z. 2: „Ich kam aber nicht ganz dahinter, ob es mir richtig in dieser Situation behagte.“). Ich denke das Wetter steht sinnbildlich für die Atmosphäre zwischen den Eheleuten.  Obwohl sie frisch verheiratet sind, kann man im Text keine merkliche Gefühlsregung erkennen. Das kann man auch auf das Wetter übertragen ( Z.2: Es war fast windstill…).
    Den hohen Redeanteil Reinhards kann man den ganzen Text entlang durch die Wiederholungen seines Namens erkennen (vgl.: Z. 1, 3, 5…).
    Reinhard ist derjenige, der anscheinend die ganze Zukunft plant und Entscheidungen übernimmt, ohne seine Frau nach ihrer Meinung zu fragen. Er entscheidet alles über ihren Kopf hinweg (Z.: 1:“ Du wirst deine Arbeit aufgeben.“). Alles soll später genauso sein, wie Reinhard es sich vorstellt. Die Wohnung wird nach seinem Geschmack eingerichtet und der Tee von seinem Teegroßhändler gekauft (vgl.: Z. 11+12). Die Ich- Erzählerin scheint ziemlich desinteressiert zu sein. Sie findet es bloß „nett, so einig zu sein“ (vgl. Z.13). Sie nennt das Gespräch abwertend nur „Gerede über alles“ (vgl. Z.16) und es scheint, dass ihr eigentlich alles gleichgültig ist. Dieses kann man auch auf die Farbsymbolik in Zeile 13 „abwegiges Grau der See“ übertragen. Für die Ich- Erzählerin ist das ganze Gespräch mit ihrem Partner langweilig.
    Das Einzige, worauf sie sich wirklich konzentriert, ist die Warze ihres Mannes seitlich vom Schlüsselbein. Sie beschreibt diesen Makel sehr detailliert. Sie beschreibt ihn als „Polyp“ (Z.4), als „Narrenkappe“ (Z.11) und als „erstarrtes Feuerwerk“ (Z. 17). Sie steigert sich so hinein, dass sie für alle Worte ihres Mannes taub ist (Z.21: „…und ich habe eine zeitlang nicht zugehört…). Durch dieses Desinteresse an ihrem Mann und dem Gespräch über die Zukunft entfernt sich die Ich- Erzählerin auch auf der Gefühlsebene. Man erwartet von einem frisch verheirateten Ehepaar, dass sie turteln und glücklich sind. Bei dem Ehepaar in dieser Kurzgeschichte scheint es sich um das Gegenteil zu handeln. Sie gehen an keiner Stelle aufeinander ein, weder verbal noch emotional. Auch glaube ich, dass die Ich- Erzählerin gar nicht an eine glückliche Zukunft glaubt. Die Textstelle „Gewitter stand unmittelbar bevor“ (vgl. Z. 18) kann auf die Situation des Ehepaares übertragen werden. Es wird keine Zuneigung zwischen den beiden deutlich, keiner geht auf den anderen ein. Das Meer scheint für beide eine Ablenkung zu sein. So etwas wie ein „Zufluchtsort“, um sich nicht auf den Partner zu konzentrieren oder konzentrieren zu müssen (Z 17+18: „Reinhard schützte wiedermal ein Schiff vor und starrte durchs Fernglas runter auf den Strand.“). Die Ich – Erzählerin nennt diese Blicke „Seitensprünge durchs Fernglas“ (vgl. Z.25) und zeigt dadurch, dass es sich um eine emotionale Entfernung handelt. Besonders auffällig ist es, wie die Ich- Erzählerin über ihren Mann redet. Man hat das Gefühl, als ob sie über einen Fremden spricht. Besonders in den letzten Zeilen wird das deutlich. Als Leser bekommt man dadurch das Gefühl, als wenn es eine dritte Person in der Kurzgeschichte gibt. Erst in der letzten Zeile wird klar, dass es sich bei dem Mann mit der Warze um Reinhard handelt (Z31: „…mein Mann mit der Warze.“). Dadurch lässt sich erkennen, wie fremd sich die Ich- Erzählerin und ihr Mann wirklich sind und wie weit sie sich auf der Gefühlsebene voneinander entfernt haben.
    Da es sich um eine Ich- Erzählerin handelt, kann man einen Einblick in die Gedanken und die Gefühlswelt dieser Person haben. Andererseits können wir dadurch nichts über die Gedanken Reinhards erfahren und wissen nicht, wie er über diese Situation denkt.

    Abschließend kann man sagen, dass Reinhard und seine Ehefrau ein starkes Kommunikationsproblem haben. Keiner von beiden ist fähig auf den anderen einzugehen. Eine Lösung für dieses Problem könnte sein, dass sie anfangen darüber zu reden, was sie wirklich wollen. Dadurch könnten sie gemeinsam ihre Zukunft planen und wären sicherlich glücklicher. In einer funktionierenden Partnerschaft müssen die Interessen beider Partner berücksichtigt werden, dabei ist es wichtig, diese dem anderen zu vermitteln, also miteinander zu sprechen.

    Anmerkungen:
    Das Hauptmotiv die Warze hätte besser entschlüsselt werden können.
    Die Sprache hätte zuweilen eleganter sein können.

  • Der Bauer An seinen durchlauchtigen Tyrannen – G.A.Bürger

    G.A.Bürger: Der Bauer An seinen durchlauchtigen Tyrannen

    Das Gedicht „Der Bauer An seinen durchlauchtigen Tyrannen“ von Gottfried August Bürger ist im Jahre 1733 entstanden und deshalb in die Epoche des Sturm und Drang einzuordnen. Es handelt von der Anklage eines Bauern an seinen absolutistischen Herrscher, einen Fürsten. Es ist die Zeit des Absolutismus, als die Bevölkerung in drei wesentliche Stände unterteilt wurde: Adel, Klerus und dritter Stand, welcher sich aus Bürgern, Bauern und Arbeitern zusammensetzte. Im Folgenden werde ich auf Inhalt, Form und Sprache des Gedichts eingehen. Anschließend folgt die Einordnung in die Epoche und der Versuch einer Deutung.

    Mit dem Titel „Der Bauer“ wird ein Mann angesprochen, der den ganzen dritten Stand vertritt. Schon in „An seinen durchlauchtigen Tyrannen“ steckt Ironie. Der Fürst soll sich nicht für etwas Besseres halten. Es steckt ein Widerspruch darin, denn ein „Durchlaucht“ ist normalerweise gerecht und fürstlich, aber ein Tyrann ist genau das Gegenteil: skrupellos und machtsüchtig. Der Bauer selbst ist das lyrische Ich in diesem Gedicht. Er lehnt sich gegen die Unterdrückung, die ihm wiederfährt auf, und klagt den Fürsten an. Hier fällt besonders auf, dass er den Fürsten mit „du“ anspricht, eine für diese Zeit unübliche und auch sehr gefährliche Anrede. Damit zeigt das lyrische Ich seine Respektlosigkeit gegenüber seinem Herrcher. Inhaltlich ist das Gedicht wie folgt aufgebaut:
    In der ersten Strophe klagt der Bauer den Fürsten an, ihn zu quälen und fast zu töten („Zerrollen mich dein Wagenrad“, V.2).
    In der zweiten Strophe beklagt er sich, dass ihn sogar der Hund des Fürsten peinigen daft. Hier zeigt sich, dass der Bauer weniger gilt als ein Tier.
    In der dritten Strophe wird beschrieben, dass der Bauer während der Jagd für den Fürsten das Wild treiben muss. Er identifiziert sich hier mit dem Wild und fühlt sich gejagt wie dieses.
    Im der darauf folgenden Strophe gerät der Bauer noch mehr in Rage, weil der Fürst mit seiner Jagd die Ernte zerstört, die die Lebensgrundlage des armen Arbeiters ist.
    Dass der Fürst faul ist und nicht arbeitet, um seinen Unterhalt zu verdienen, sagt er in der fünften Strophe. Aber der Bauer beharrt auf seinen Besitz („Mein, Mein Fleiß und Brot“, V.15), für den er so hart gearbeitet hat.
    In der letzten Strophe erreicht er den Höhepunkt seiner Wut und Missachtung. Er glaubt nicht, dass der Fürst von Gott eingesetzt ist und ihn auf Erden vertritt, denn „Gott spendet Segen“ (V.17) aber der Tyrann raubt.
    Anschließend möchte ich auf die Form des Gedichts hinweisen.
    August Bürgers Rollengedicht ist in sechs Strophen mit jeweils drei Versen gegliedert. An der Länge der Verse ist kaum eine erkennbare Form zu sehen; osndern sie sind unterschiedlich lang. Man könnte meinen, der Bauer legt keinen großen Wert auf die äußere Form, sondern sieht den Inhalt für wichtiger. hinzu kommt, dass das Gedicht keinen einzigen Reim aufweist. Daraus kann man einerseits erschließen, dass der Bauer durch sein schnelles und aufgeregtes Sprechen keine Zeit für große Ausschmückungen hat. andererseits könnte man auch denken, dass er durch seine geringe Bildung nicht die Fähigkeit des Reimedichtens beherrscht.
    Das Gedicht weis kein durchgehend einheitliches Metrum auf. Die erste und zweite Zeile jedes Verses bestehen aus einem 4-hebigen, die dritte Zeile aus einem 3-hebigen Jambus. Da das Metrum nicht durchgehend einheitlich ist, und auch die Verslänge variiert, wird deutlich, dass sich der Bauer gegen die Regeln stellt. Die Sturm und Dränger widersetzen sich bewusst Regeln, Gesetzen und Konventionen. Sie wollen damit ihre Entscheidungsfreiheit ausdrücken.
    Jetzt möchte ich zur sprachlichen Gestaltung des Gedichts kommen.
    Der Satzbau ist überwiegend hypotaktisch. Die ersten vier Strophen bestehen aus immer nur einem Satz und vielen kleinen Nebensätzen. Ich würde es so interpretieren, dass sich der Bauer in Rage redet und die Vorwürfe dem Fürsten praktisch an den Kopf wirft.
    In der Wortwahl sind sehr aussagekräftige Begriffe auffallend. Durch Verben wie „zerrollen“ und „zerschlagen“ (V.2/3) hebt der Dichter die Brutalität und Rücksichtslosigkeit des Fürsten hervor. An Wörtern wie „ohne Scheu“ sieht man die Skrupellosigkeit und Gefühlskälte des Tyrannen, wenn er seine Untertanen schlecht behandelt. Auch „Roß“ und „Hund“ werden oft angesprochen; sie sind Freund und Helfer des Fürsten, die für ihn die Arbeit erledigen. Der Bauer aber hat keine Freunde, die ihm helfen, sondern nur sein „Fleisch“, seinen Körper. Mit „Saat und Forst“, „Brot“ und „Ernte“ beschreibt er was er zum überleben braucht.
    Es gibt auch einige auffällige Stilmittel zu finden.
    Die Wiederholung von „Fürst“ bewirkt, dass er immer wieder angeklagt und für seine Untaten beschuldigt wird. „Mein,mein“ (V.15) ist eine Anapher und soll den Anpruch, den der Bauer auf seinen hart erarbeiteten Ertrag hat, verstärken. Mit der Antithese in Vers 17 „Gott spendet…du raubst“ wird nochmal bekräftigt, dass der Tyrann nicht Gott vertreten kann, da er nicht gibt sondern nur nimmt. Die Ellipse im letzten Vers soll noch ein letztes Mal hervorheben, dass der Fürst nicht von Gott geschickt wurde. Hier werden alle Anklagen auf einen Punkt gebracht. Die Enjambements der jeweils ersten und zweiten Zeile im Versblock zeigen, dass der Bauer wütend ist und deshalb schnell und hastig spricht.
    Nach genauerer Analyse möchte ich das Rollengedicht schließlich in eine Epoche einordnen, in die Epoche des Sturm und Drang.
    Die Zeit des Sturm und Drang, die sich etwa zwischen 1765-1785 bewegt, als Weiterführung der Aufklärung, war typisch für ihre Kritik an der Fürstenwillkür, den Standesschranken und der Untertanenmentalität. Die Naturvorstellung wird noch weiter vertieft durch die Allgegenwärtigkeit Gottes in der Natur. Leitbegriffe dieser Zeit sind Gefühl, Freitheit, Natur und Genie. Der Bauer versucht sich aus seinen Schubladen zu begreien, strebt nach seiner Individualität und kämpft gegen die Unterdrückung durch Autoritäten. Bürgers Gedicht ist 1773 entstanden und deshalb in die Zeit des Sturm und Drang einzuordnen. Er beschäftigt sich kritisch mit der Zeit der Ständegesellschaft und dem Protest des unterdrückten Bauernvolkes. Um 1750 wurde offene Kritik am ausschweifenden Leben der verantwortungslosen und verschwenderischen Fürsten immer lauter.
    Das Gedicht nimmt Stellung zum Verhältnis zwischen dem Adel und dem dritten Stand. Zu dieser Zeit gab es schwere landwirtschaftliche Krisen und Hungersnöte und durch die ständischen Unterschiede wurde das Zusammengehörigkeitsgefühl gespalten.
    Zum Schluss möchte ich versuchen Bürgers Gedicht zu deuten.
    Am Anfang stellt er sofort die Autorität des Fürsten in Frage, indem er sagt „wer bist du, Fürst“ und tut dies auch im Verlauf des Gedichtes immer wieder. Sehr häufig werden die Pronomen „dein“ und „mein“ verwendet. Ich denke, dass damit eine ganz klare Abgrenzung zwischen Adel und Bauern geschaffen erden soll. In Vers 12 „Das Brot, du Fürst, ist mein“, ist mit Brot das Leben gemeint. Um zuüberleben hat er hart gearbeitet, während sich der Fürst mit Spielen, wie der Jagd seine Zeit vertreibt. Mit dem Ausruf „Ha!“ (V.16) macht der Bauer seine tiefe Abneigung ihm gegenüber deutlich. Er bringt ihm damit keinen Respekt entgegen sondern verspottet und verhöhnt ihn. Er macht ihn lächerlich, weil der Fürst glaubt, er sei Obrigkeit von Gott. Aber der Bauer gibt ihm in den letzten beiden Verszeilen ganz deutlich zu verstehen, dass er alles andrer als von Got eingesetzt ist. In der ersten Verszeile frägt er den Fürsten noch wer er ist und im letzten Vers bringt er die Sache auf den Nenner und stemplet ihn als einen Tyrannen ab. Die Wut des Bauern steigert sich im Verlauf des Gedichts immer mehr und kommt dann am Ende zum Explodieren, denn er will die Unterdrückung durch den Adel nicht länger über sich ergehen lassen und spricht hier auch für den Rest seines Standes.

    Meines Erachtens könnte das Gedicht auch auf die heutige Zeit übertragen werden. Denn auch jetzt herrscht Unterdrückung auf der Welt. Beispielsweise in den Ländern der Dritten Welt werden die Menschen immer noch ausgebeutet und ihren rechten entledigt. Es gibt viele Organisationen, die versuchen gegen diese Ungerechtigkeit zu kämpfen, aber genauso wie für den Bauern im Gedicht wird es schwer werden.