Autor: kevin

  • Krabat – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Otfried Preußler

    Ausführliche Inhaltsangabe zu Krabat von Otfried Preußler

    Erstes Kapitel

    Krabat ist ein vierzehnjähriger Bettler. Die Handlung setzt im ersten Kapitel an einer Mühle in Koselbruch ein. Wir befinden uns zwischen dem Neujahrstag und den Dreikönigstag. Krabat ist mit Lobbosch unterwegs –  einem anderen Bettler. Es wird von einem sonderbaren Traum berichtet, indem Krabat von insgesamt elf Raben träumt. Sie sitzen alle gemeinsam auf einer Stange und starren auf ihn. Überdies fordern Sie den Jungen dazu auf, zu einer Mühle nach Schwarzkollm zu kommen. Der Junge macht sich daraufhin auf den Weg und trifft an der Mühle auf den Müller, der dieselbe Stimme wie die Raben in seinem Traum hat. Er scheint den Jungen erkannt zu haben und nimmt ihn als Müllersburschen auf. Krabat wird nun zum Lehrling und möchte von seinem Meister die Feinheiten seines Handwerks erlernen.

    Zweites Kapitel

    Sein Meister führt Krabat in seine Schlafkammer. Hier entdeckt er insgesamt zwölf Betten, nur ein Schlafplatz ist leer und dieser wird ihm zugewiesen. Mitten in der Nacht erwacht er und sieht vor sich elf Müllersburschen: Michal, Merten, Andrusch, Hanzo, Tonda, Lyschko, Staschko, Kubo, Kito und Petar. Sie stellen sich alle bei den Jungen vor. Als Krabat am nächsten Morgen aufwacht und nach seinem Frühstück die Aufgabe bekommt, in die Mehlkammer zu gehen, ereignen sich wundersame Dinge. Krabat beginnt mit dem Fegen, doch an der bereits gefegten Stelle türmt sich immer wieder das Mehl auf. Auch die Fenster kann der Junge nicht mehr öffnen, sie scheinen von außen zugezogen zu haben. Er ist ratlos. Im nächsten Augenblick erscheint einer der Müllersburschen aus der letzten Nacht: Tonda. Mit einigen unverständlichen Worten auf den Lippen ist die Mehlkammer plötzlich sauber. Doch auf die Frage, wie er das gemacht hat, verschwindet Tonda.

    Drittes Kapitel

    Für Krabat folgen nun harte Tage, denn die Arbeit fällt dem Lehrling nicht gerade leicht. Er leidet körperlich sehr stark unter den täglichen Anstrengungen und bewundert zugleich seine Gesellen, wie einfach sie die täglichen Herausforderungen wegstecken. Als eines Tages wieder Tonda erscheint und seine Hand auf seine Schultern legt, erscheint es, als durchfahre Krabat eine völlig neue Kraft. Tonda bittet ihn daraufhin, niemandem etwas zu sagen. Krabat ließ sich nichts anmerken und tat fortan so, als fällt ihm die Arbeit immer noch schwer.

    Viertes Kapitel

    Krabat plagen immer wieder Träume, in denen er von einer Flucht träumt. Am Ende seines Traums kehrt er jedoch immer wieder zum Glück zurück.

    Fünftes Kapitel

    Eines Morgens kam es zu einer trügerischen Entdeckung. Krabat entdeckte Knochen und Zähne und die Müllers Burschen, die diese in der Nacht gemahlen hatten. Tonda erschien neben ihm und im nächsten Moment kommt Krabat eine Etage tiefer wieder zu Bewusstsein und hatte alle diese Erlebnisse wieder vergessen. In einer folgenden Episode wacht Krabat mitten in der Nacht auf und entdeckt einen schwarzen Mann auf einer Kutsche, vor der sechs Rösser angespannt sind. Der Mann trägt einen Hut mit einer langen schwarz-roten Hahnenfeder – die Burschen und selbst der Meister jagen zwischen der Kutsche und der Mühle hin und her.

    Sechstes Kapitel

    Krabats Lehrjahre sind nun vorbei und er wird zum ersten Mal in die schwarze Kammer des Meisters gerufen. Dort trifft er auf die elf Müllersburschen, die sich im nächsten Augenblick in 11 Raben verwandeln. Der Müller weiht ihn nun in sein Geheimnis ein und nimmt ihn als einen seiner Schüler in die Kunst der Künste auf und lehrt ihm die schwarze Magie aus einem heiligen Zauberbuch.

    Siebtes Kapitel

    Es folgt eine spannende Zeit: Am Karsamstag arbeitet keiner der Knappen und ein reiches Mittag und Abendessen folgten. Der Meister zählte seine Schützlinge ab und schickt Tonda und Krabat auf den Weg. Tonda erzählt daraufhin, was es mit ihrer Aufgabe auf sich hat. Sie sollen sich nun auf den Weg machen, um den Pakt des Müllers und der Magie zu erneuern. Nach dieser Nacht ist das Mahl der geheimen Bruderschaft erneuert. Erst bei Tagesanbruch bringt Tonda Krabat den Drudenfuß bei, den sie sich anschließend gegenseitig auf die Stirn zeichnen.

    Achtes Kapitel

    Es folgt eine Zeit des Arbeitens und des Feierns. Zwei Wochen nach Ostern kommt der Mann mit der Hahnenfeder auf dem Hut wieder an der Mühle an.

    Neuntes Kapitel

    Tonda und Krabat verwandeln Andrusch in einen Ochsen und verkaufen diesen an einen Bauern. Des Nachts verwandelt sich Andrusch zurück, entkommt und alle drei haben 30 Gulden verdient.

    Zehntes Kapitel

    Soldaten kehren in der Mühle ein. Die Knappen verhexen ihre Mahlzeiten.

    Elftes Kapitel

    Es ist Ende Oktober und Zeit für das  traditionelle Torfstechen. Tonda gibt Krabat sein Messer. Dieses Messer besitzt eine magische Eigenschaft. Befindet sich der Besitzer des Messers in Gefahr, färbt sich die Klinge schwarz. Krabat beobachtet, dass Tondas Klinge Schwarz bleibt, seine jedoch sauber erscheint.

    Zwölftes Kapitel

    Mit dem Ende des Jahres werden alle Knappen immer mürrischer. Als Krabat in der Nacht zu Silvester aufwacht von einem jämmerlichen Schrei, entdeckt er auf dem Fußboden der Bodenstiege den Toten Tonda.

    Das zweite Jahr

    13. Kapitel und 14. Kapitel

    Das Jahr beginnt mit einem traurigen Ereignis, denn die Knappen begraben Tonda. Am Dreikönigstag kehrt der Meister zurück und es geht wieder an die Arbeit. Zudem wird ein neuer Junge gefunden und Krabat von seiner Lehrzeit freigesprochen.

    15. Kapitel

    In einem Traum erscheint Tonda Krabat. Er fragt ihn daraufhin, wem er in der Mühle eigentlich noch vertrauen kann. Tonda gibt ihm den Rat, er könne nur den Knappen vertrauen, der seinen Namen als Erstes ausruft.

    16. Kapitel

    Gemeinsam mit Juro begibt sich Krabat an das Grab Tondas und erinnert sich an einen Zauberspruch der schwarzen Schule, der es ihm möglich macht, aus seinem Körper selbst herauszugehen.

    17. und 18. Kapitel

    Angekommen an der Mühle geht es wieder an die harte Arbeit. Krabat macht sich im 18. Kapitel gemeinsam mit Juro auf dem Weg zum Pferdehandel. Dort wollten die beiden den Trick des Bauens wiederholen und Krabat verwandelt sich in ein Pferd. Doch leider kauft der Meister selbst dieses Pferd, er erkennt den Zauber und scheucht Krabat zur Strafe hin und her.

    19. und 20. Kapitel

    Ein neues Wasserrad wird errichtet und mit Wein eingeweiht. Als einer Müllersburschen des Weges kam und sich einem Zweikampf mit dem Meister liefert, verliert der Meister. Da wird allen klar, es handelt sich um einen Pumhuphhutt Zauber.  Krabat wird über diesen Zauber deutlich, dass der Meister besiegbar ist.

    21. Kapitel

    Mit dem Winter und dem Ende des Jahres kommt in der Silvesternacht wieder einer der Knappen zu Tode: Dieses Mal trifft es Michal.

    Das dritte Jahr

    22. bis 24. Kapitel

    Mit dem neuen Jahr kommt wieder ein neuer Bursche – einer der drei Könige. Krabat wird darauf zu einem Altgesellen. Krabat träumt von der Kantorka und hat eine Idee, wie er gerettet werden kann. Merten möchte fliehen, der Meister weiß dies zu verhindern.

    25. Kapitel bis 27. Kapitel

    Der Gemeinderatspräsident und Scholta kommen zur Mühle und verlangen Eier und Hühner, die der Müller aus Schnee zaubert. Juro hilft den beiden. Krabat wird aufgefordert, fortan den Müll zu beobachten. Juro spricht mit Krabat. Er sieht eine Chance zur Rettung: Erst wenn ein Mädchen sich in ihn und Krabat verliebt, müssen beide nicht sterben.

    28. bis 30. Kapitel

    Der Meister beobachtet Krabat fortwährend, der sich  wiederum über Nacht mit schlechten Träumen geplagt. Bei einem nächsten Treffen mit der Kantorka erfährt Krabat von dem lebensgefährlichen Freispruch. Kantokra übergibt daraufhin Krabat eine Locke.

    31. Kapitel und 32. Kapitel

    Der Meister schlägt Krabat vor, die Mühle zu übernehmen und gibt ihm eine Frist von acht Tagen. Krabat lehnt dieses Angebot sofort ab. Kantorka muss daraufhin eine ungeahnte Prüfung bestehen. Sie erkennt Krabat wiederum an seiner unbändigen Angst, dieses für alle auch gleichsam die Befreiung.

  • Kabale und Liebe – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Friedrich Schiller

    Kurze Inhaltsangabe zu Kabale und Liebe

    Das Drama in fünf Akten entstammt der Feder Friedrich Schillers. Die erste Uraufführung ereignete sich am 13. April 1784 in Frankfurt am Main. Zum heutigen Zeitpunkt gilt dieses Werk als typisches Stück der Sturm und Drang Zeit. Handelt doch dieses bürgerliche Trauerspiel vielmehr von der Leidenschaft und Liebe zwischen der bürgerlichen Luise Miller und dem Adligen Ferdinand von Walter. Es sind dann erst die Intrigen – die Kabalen – die dieser Leidenschaft und Liebe den Todesstoß versetzen. Schillers Schilderung der Liebesbeziehung zwischen einem bürgerlichen und einem Adligen beläuft sich auf einen Zeitraum von 24 Stunden und besitzt eine unheimliche Dynamik und Spannung. Der Leser bemerkt bereits mit Einsetzen der Handlung die aufkeimende Spannung und verfolgt Stück für Stück die sich anbahnende Katastrophe, die sich auch zum Schlussindex nicht mehr von der Hand weisen lässt.

    Ausführliche Zusammenfassung von Kabale und Liebe von Friedrich Schiller

    Erster Akt

    Zu Beginn dieses Stückes im ersten Akt werden zunächst alle Personen und Figuren eingehender vorgestellt, um dem Leser einen direkten Einblick zu geben. Da ist zum Beispiel die bürgerliche Luise Miller –  Tochter des Stadtmusikanten. Sie hatte bisher eine Beziehung zu Ferdinand von Walther – dem Sohn des Präsidenten. Sekretär Wurm kommt ebenfalls in die Szenerie, er ist ebenso interessiert an einer Beziehung.

    Luises Mutter ist von der Beziehung zwischen ihrer bürgerlichen Tochter und dem Adligen angetan und verspricht sich überdies gesellschaftlichen Aufstieg und Wohlstand. Der Vater hingegen ist strikt dagegen. Er erkennt von Anfang an, dass sich aus dieser ungleichen Beziehung zahlreiche Probleme ergeben. Er hat jedoch nur eines im Sinn, seine Tochter Luise zu beschützen. Den Präsidenten bewegen ähnliche Gründe, wobei dieser ganz andere Motive verfolgt. Selbstverständlich möchte er seinen Sohn Ferdinand lieber in den Händen der Adligen Lady Milford sehen. Er befürchtet einen aufkommenden Eklat und eine Provokation des Bürgertums. Es ist letztendlich Sekretär Wurm, der sich vorgenommen hat, die Beziehung zwischen den beiden Liebenden zu sabotieren und für dieses Vorhaben die Hilfe und Unterstützung des Präsidenten erwartet.

    Zweiter Akt

    Die Entwicklung der Forderungen und Intrigen schreitet weiter voran. Es kommt zu einem Dialog zwischen Lady Milford und Ferdinand. Er möchte sie überzeugen, die Heiratspläne aufzugeben. Sie möchte zwar keine erzwungene Liebe akzeptieren, doch ihre Gefühle auch nicht aufgeben. Es ist ihre Stellung, die ihr abverlangt, sich dem Sohn des Präsidenten als Frau hinzugeben. Aus diesem Grund möchte sie Ferdinand von dem Vorhaben überzeugen.

    Präsident und Sekretär kommen in der Wohnstube der Millers an. Der Präsident bestimmt die ganze Familie und möchte sie an den Pranger stellen. Ferdinand wiederum widersetzt sich seinem Vater und möchte ihn von den ursprünglichen Plänen abbringen. Doch es nützt alles nichts – die Situation spitzt sich weiter zu. Ferdinand flüchtet, um die bisher unentdeckte Machenschaften seines Vaters aufzudecken. Dem Vater bekommt es bei dieser Drohung mit der Angst und er lässt Familie Miller in Ruhe. Die Szene endet mit dem Hinterhereilen des Vaters hinter seinem Sohn.

    Dritter Akt

    An diesem Punkt des Stückes kommt es schlussendlich zu der Intrige, die bei Wurm und dem Präsidenten ihren Anfang nimmt. Sie möchten die Beziehung von Ferdinand und Luise über eine gemeine Lüge ins Hintertreffen bringen. Sekretär Wurm setzt diese unter Druck und täuscht vor, ihren Vater erst dann freizulassen, wenn diese einen Liebesbrief an den Hofmarschall von Kalb schreibt. Der Sekretär wiederum greift sich diesen Brief und treibt ihn in die Hände von Ferdinand. Ferdinand tobt vor Eifersucht und möchte die Beziehung zu Luise sofort beenden.

    Vierter Akt

    Zusehends bahnt sich eine Katastrophe an. Der aufgeregte Ferdinand hält das Schreiben in der Hand und spricht mit seinem Vater und dem Hofmarschall. Beide bestätigen ihn in seinen Zweifeln zu Luise. Vor lauter Aufregung erkennt Ferdinand jedoch die Andeutung des Hofmarschalls nicht. Andernfalls hätte er wohl den Schwindel bemerkt. In der Zwischenzeit kommt es zu einem Gespräch zwischen der bürgerlichen Luise und der adligen Lady. Sie spricht abermals zur Lady, möchte sie von den Heiratsplänen abbringen, dieses Mal mit Erfolg. Die Lady verzichtet auf ihre Stellung, da sie nur erzwungen wird und verschwindet vom Hof.

    Fünfter Akt

    Nun kommt es zur jener Katastrophe, die sich in den Akten zuvor bereits unaufhörlich angebahnt hat. Luise spricht mit ihrem Vater. Herr Miller macht nochmals deutlich, wie sehr er seine Tochter liebt. Ihr ist es nicht möglich, das Versprechen gegenüber Sekretär Wurm zu brechen. Sie darf leider nicht von der Intrige erzählen. Selbst im einsamen Gespräch mit Ferdinand, ist es ihr nicht möglich, ihm die Wahrheit zu sagen. So vergiftet Ferdinand ihr Getränk und dann sein Eigenes. Luise trinkt und bemerkt nun, dass sie sterben wird. Im Angesicht des Todes hat sie nun den Mut und erzählt Ferdinand die ganze Wahrheit.

    Dieser scheint mit der eigentlichen Wahrheit der Verzweiflung nahe. Es kommen sein Vater und der Sekretär zur Situation, Ferdinand beschimpft beide und gibt ihnen die Hälfte der Schuld an dem Mord an Luise. Daraufhin stirbt er. Der Präsident lädt alle Schuld auf seinen Sekretär. Dieser macht sich wiederum auf den Weg und deckt alle Geheimnisse des Präsidenten und seine Machenschaften auf. Im Anschluss wird er dann schlussendlich der Gerechtigkeit und den Gerichtsdiener übergeben.

    Gesellschaftliche Kritik

    Im Prinzip ist die gesamte Handlung dieses Stückes als eine scharfe Kritik am dem Hochmut und der Blindheit des Adels und der vorherrschenden Ständegesellschaft zu verstehen. So stellt sich die Familie Miller als positiv, unschuldig und offenherzig dar. Diese treuen und ehrlichen Menschen würden sich mit den niederen Beweggründen des Adels niemals verbinden. Eine Ausnahme bildet hingegen Lady Milford, denn sie sieht im Zuge der Handlung ihre Fehler ein. Darüber hinaus liegt der Fokus auf den typisch menschlichen Gefühlen, wie zum Beispiel Neid, Zorn und Schuld, Liebe und Egoismus. Der eigentliche Ausgang dieser Handlung ist als Spiegel der eigenen Gesellschaft zu verstehen.

    Personenkonstellation des bürgerlichen Trauerspiels

    1.     Zu den Hauptakteuren des Stückes gehört zum einen der einflussreiche Adlige und Präsident von Walter, der ausgehend von seinem deutschen Fürstenhof die Beziehung zwischen seinem Sohn und der bürgerlichen Luise manipulieren möchte.

    2.     Sein Sohn – der Major Ferdinand von Walter – beschuldigt seinen Vater selbst des Landesverrats und kann sich während des Stückes immer weiter von seinen Missetaten distanzieren.

    3.     Der engste Vertraute des Präsidenten ist der Sekretär Wurm, der zugleich auch Nebenbuhler von Ferdinand ist und eigentlich nur seine eigenen Interessen im Hinblick auf die bürgerliche Luise verfolgt.

    4.     Die Mätresse des Fürsten, die zugleich relativ einflussreich ist, ist die Lady. Ihr kann man zu Recht Gefühle, wie zum Beispiel Verantwortung und Gerechtigkeit zuschreiben, da sie aufgrund der katastrophalen Verhältnisse und Intrigen ihre eigene Ehe zum Scheitern verurteilt sieht und sich aus dieser Situation zurückzieht.

    5.     Eine der Witzfiguren des Stückes ist der Hofmarschall von Kalb – ein typisches und zur damaligen Zeit zeitgenössisches französisches Vorbild. Schiller umschreibt sein gekünsteltes Gehabe und seine unnachahmlichen Wichtigtuerei sowie auffälliges Parfüm und Garderobe.

    6.     Luise Miller hingegen ist die Tochter des Stadtmusikers und wird – typisch für die Sturm und Drang Zeit – von den Adligen rücksichtslos ausgenutzt. Das Bürgertum vertritt eine offene und moralische Haltung, die sich auch nicht unter dem Druck von außen lockern lässt.

    7.     Weitere Nebenfiguren im Stück sind Herr Miller und sowie die Kammerjungfer der Milford.

  • Hamlet – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – William Shakespeare

    Kurze Inhaltsangabe zu Hamlet

    Hamlet ist eines der bekanntesten Theaterstücke des englischen Schriftstellers William Shakespeare. Die Tragödie ereignet sich im einstigen Königreich von Dänemark und die ursprüngliche Bezeichnung des Stückes ist „The Tragicall Historie of Hamlet“. Es handelt sich hierbei um ein typisches Stück aus der Feder des berühmten britischen Autos, das 1603 erschienen ist und der Renaissance zuzuordnen ist. Der Bruder des Königs –  Claudius – ermordet den eigentlichen Herrscher, um die Macht und die Krone an sich zu reißen. Direkt nach seinem heimtückischen Mord heiratet er die Witwe Gertrude. Der Sohn des ermordeten Herrschers –  Prinz Hamlet – möchte nun seinen Vater rächen und alle Beteiligten an diesem Ort in Tod und Unglück stürzen. In der Basis geht dieses Drama auf nordische Erzählungen zurück. Für die Bühnenversion nahm er eine Kürzung des eigentlichen Stückes vor. Schon vor der eigentlichen Veröffentlichung von Hamlet galt dieser Stoff als erfolgreich, da die Story bereits über mehrere Überlieferungen bekannt und beliebt ist. So haben es berühmte Monologe und Stichworte sowie Zitate – Sein oder Nichtsein – der Rest ist Schweigen – bis in die Neuzeit geschafft und haben in unserem Sprachgebrauch einen festen Platz.

    Ausführliche Zusammenfassung von Hamlet

    Akt 1

    Wir haben es hier mit einem klassischen Aufbau in fünf Akten zu tun. Lassen Sie uns in dem ersten Akt der ersten Szene einsteigen. Hier erscheint der eigentliche Herrscher, der gerade ermordet wurde, seinem Sohn Hamlet. Die eigentlichen Waren des Schlosses von Helsingör trauen ihren Augen kaum, als sie den Geist vor sich sehen. In der zweiten Szene des ersten Aktes erfährt der Leser, wie König Claudius seine Heirat mit der Witwe Gertrud geplant.

    Hamlet erfährt vom Mord seines Vaters

    Er schickt Hamlet zurück, um sein Studium wieder aufnehmen. Doch dieser findet sich wieder in einem Monolog voller Verzweiflung und Trauer und hat für das Verhalten von Gertrude seiner Mutter eigentlich nur noch Verachtung übrig. Hamlet ist unsterblich in die Tochter des königlichen Ratgebers – Polonius – verliebt. Doch Leartes warnt noch in der dritten Szene vor seiner Abfahrt seine Schwester Ophelia vor dieser trügerischen Liebe. In der vierten Szene erzählt Horatio, ein Freund von Hamlet, über die nächtliche Begegnung mit dem Geiste seines Vaters. Der möchte dies nun mit eigenen Augen sehen und so machen sich beide auf den Weg zur mitternächtlichen Wache. Mitten in der Nacht erscheint der Vater seinem Sohn und erzählt vom trügerischen Mord. Die Rachepläne stehen nun fest, seine Freunde versprechen ihm, über alle Ereignisse Schweigen zu bewahren. Hamlet nimmt daraufhin Gestalt eines andersartigen Wesens an, um seine eigentlichen Pläne zu verbergen.

    Akt 2

    Der zweite Akt setzt mit der ersten Szene und dem Auftrag von Polonius an seinem Diener Reynaldo ein. Dieser soll seinen Sohn Laertes in Frankreich ausspionieren. Als Ophelia Polonius von dem wundersamen Verhalten Hamlets erzählt, entscheidet sich als der königliche Ratgeber diese Veränderungen und dem Wahnsinn Hamlet weiter zu erzählen. In der Szene 2 äußerst Claudius seine Beunruhigung über den Zustand von Hamlet und beauftragt Hamlets Freunde Guidenstern und Rosencrantz die Wahrheit herauszufinden.

    Die beiden machen sich auf den Weg zu Hamlet, gestehen ihm aber im Auftrag des Königs unterwegs zu sein, um ihn ausspionieren. Polonius hingegen arrangiert ein Treffen zwischen seiner Tochter und Hamlet, um mehr herauszufinden. Mit der Ankunft der Schauspieler auf Ansinnen von Polonius planen diese gemeinsam mit Hamlet die Aufführung des Stückes: die Ermordung des Gonzago – über dieses Bühnenstück möchte Hamlet Claudius Taten vor Augen führen.

    Akt 3

    Guidenstern und Rosencrantz kehren mit leeren Händen und ohne Informationen zu König Claudius zurück. Polonius übergibt dem König die Einladung von Hamlet zum Bühnenstück. Das arrangierte Treffen zwischen Ophelia und Hamlet wird wiederum von Polonius belauscht. Er setzt seine Tochter mit ihrem Wissen als Lockvogel ein. Hamlet jedoch leitet einen Monolog mit dem berühmten Zitat „To be or not to be“ein: Er beschimpft Ophelia. Claudius meint, den gesamten Sachverhalt zu durchschauen, und schickt Hamlet nach England. Dort soll er einen überfälligen Tribut einfordern und kommt hoffentlich auf andere Gedanken. In der zweiten Szene kommt es zur eigentlichen Vorstellung des Bühnenstückes. König Claudius ist anwesend und muss mit ansehen, wie auf der Bühne ein Mörder seinem Opfer Gift in das Ohr tröpfelt. Daraufhin bricht der König die Feierlichkeiten ab. Horatio wie auch Hamlet fühlen sich bestätigt in ihrem Verdacht. Unterdessen überbringen Guidenstern und Rosencrantz die Einladung von Gertrude, die sofort ihren Sohn sehen möchte. In der dritten Szene macht sich Hamlet auf den Weg zu seiner Mutter Gertrude. Unterdessen trifft er auf Claudius, der mittlerweile Vergebung für seine Sünden einfordert. Entgegen der Erwartung des Lesers und des Zuschauers kann Hamlet widerstehen, Claudius zu töten.

    Polonius hingegen versteckt sich hinter einem Vorhang und wünscht sich, die geheimen Informationen zu hören. In der vierten Szene kommt es zum eigentlichen Treffen zwischen Gertrude und Hamlet. Die beiden reden sich immer mehr in Rage und Hamlet macht ihr schwere Vorwürfe. Gertrude fehlinterpretiert das Verhalten ihres Sohnes und fühlt sich bedroht, sie ruft um Hilfe. Hamlet hingegen hält den Mann hinter dem Vorhang für Claudius und zückt daraufhin einen Dolch, um ihn zu erstechen. Nun erscheint der Geist des Vaters wieder und möchte Hamlet beruhigen und auf seine eigentlichen Rachepläne zurückführen. Gertrude lässt sich von der Wahrheit und der Vernunft überzeugen und beide versöhnen sich. Sie möchte über die gesamte Situation Stillschweigen bewahren.

    Akt 4

    Der vierte Akt beginnt mit der Claudius Erkenntnis, dass der Mord an Polonius eigentlich für ihn gedacht war. Die gefährliche Situation spitzt sich zu, so schickt er Guidenstern und Rosencrantz los, um Hamlet zu holen. Dieser ist gerade damit beschäftigt, die Leiche von Polonius zu verstecken. Er lässt sich widerstandslos festnehmen. Claudius übergibt Guidenstern und Rosencrantz und Hamlet einen Brief und schickt alle drei nach England. In dem Brief bittet er den König von England, Hamlet unwiderruflich bei seiner Ankunft hinrichten zu lassen.

    Nun überschlagen sich die Ereignisse und spitzen sich immer weiter zu. Ophelia verfällt mit der Abreise Hamlets ebenfalls in den Wahnsinn. Leartes kehrt nach Dänemark zurück und möchte nun Rache üben an König Claudius für den Tod seines Vaters. Hamlet ist unterdes auf dem Weg nach England norwegischen Truppen und dem Prinzen Fortinbras begegnet. Dieser erzählt Hamlet von den eigentlichen diplomatischen Erwägungen und dem Entschluss, gemeinsam in den Krieg zu ziehen. Hamlet fühlt sich wieder bestätigt in seinen eigentlichen Racheplänen und setzt allein die Heimreise nach Dänemark an. Vorab bittet er Horatio, ihm entgegenzukommen. Claudius gelingt es, Laertes zu überreden, sich mit Hamlet bei seiner Ankunft zu duellieren und eine vergiftete Waffe zu benutzen. Er erzählt Laertes, dass seine Schwester Ophelia in einem See ertrunken sei.

    Akt 5

    Der fünfte Akt ist der Höhepunkt des eigentlichen Stückes, denn es kommt zur unausweichlichen Katastrophe. Dieser Akt setzt mit den Vorbereitungen für die Bestattung Ophelias ein. Hamlet und Horatio beobachten diese und müssen erkennen, um wen es eigentlich geht. Daraufhin gibt sich Hamlet zu erkennen und verfällt in einen Streit mit Laertes. Claudius schlägt beiden vor, sich vor der gesamten Gemeinde ein Duell zu liefern. Hamlet erzählt Horatio direkt vor dem Duell von dem Schicksal seiner Freunde Guidenstern und Rosencrantz – diese wurden auf eine Intrige Claudius an Ort und Stelle hingerichtet.

    Es kommt zum Duell. Claudius hat für den Fall, dass Hamlet gewinnt, vergifteten Wein vorbereitet. Doch hat er nicht damit gerechnet, dass Gertrude von diesem vergifteten Trunk einen Schluck nimmt. Das Schicksal nimmt seinen Lauf. Laertes trifft Hamlet mit der vergifteten Waffe und im Handgemenge trifft auch Hamlet Laertes. Dieser beichtet Hamlet die eigentlichen Pläne des Königs. Hamlet zwingt König Claudius, den gesamten vergifteten Wein zu lehren. Kurz vor dem Tod versöhnen sich Hamlet und Laertes miteinander. Kurz vor dem Ableben ernennt Hamlet Horatio zum Verwalter seines familiären Andenkens und bestimmt Fortinbras als seinen Nachfolger. Er wird unter militärischen Ehren begraben.

  • Erlkönig – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Johann Wolfgang von Goethe

    Kurze Inhaltsangabe zu Erlkönig von Goethe

    Johann Wolfgang von Goethe hat diese weltbekannte Ballade 1782 in klassischer Form geschrieben und herausgebracht. Im Erlkönig ist vom Ritt eines Vaters mit seinem Sohn durch das Dunkel der Nacht die Rede. Das Ende verläuft tödlich. Zum heutigen Tag gilt der Erlkönig als eines der wichtigsten Stücke im Leben und Schaffen Goethes. Dieses Stück gehört zur klassischen Schulliteratur und Lektüre. Den Erlkönig haben bereits zahlreiche Schüler auswendig vor der Klasse vortragen, um einen eingehenden Einblick in die Rhythmik, das Metrum und die besondere Sprachmelodie Goethes zu bekommen. Anhand der literarischen Figuren, dem Aufbau und dem Metrum lassen sich bereits zahlreiche Interpretationsansätze entwickeln, die direkt beim Inhalt und in der Entwicklung der Handlungsreihenfolge ansetzen. Goethe legt den Fokus auf das mystische Wechselspiel aus Illusion und Wirklichkeit, das seinem Publikum immer wieder einen Schauer über den Rücken laufen lässt.

    Ausführliche Zusammenfassung von Erlkönig

    Der nächtliche Ritt des Vaters mit seinem Sohn

    Die Ballade setzt bei dem nächtlichen Ritt von Vater und Sohn durch den düsteren Wald an. Im Prinzip ist von einer dunklen Grundstimmung auszugehen. Der eigentliche König erscheint zuerst dem Sohn und fordert ihn auf, gemeinsam mit seinen Töchtern zu kommen. Dieser illusionäre König verspricht nicht nur die Gesellschaft seiner Töchter, sondern zahlreiche „schöne Spiele“. Über diese Versprechungen möchte der den Jungen in Versuchung führen, von seinem Vater loszulassen.

    Die Angst und Bedrängung des Erlkönigs

    Das Kind jedoch reagiert mit Angst und fühlt sich von dem Bitten und Drängen des Erlkönigs in die Enge getrieben. Der Vater reagiert verantwortungsbewusst und versucht sein Kind zu beruhigen und zu beschwichtigen. Die eigentlich natürlichen Gegebenheiten und die damit zusammenhängenden Visionen möchte er im Anschluss aufklären, mit dem Knistern der Blätter und dem Nebel, der sich in der Nacht durch den gesamten Wald zieht. Auch die Schatten der Bäume wirken auf den Sohn mehr als bedrohlich und unterstützen die Visionen vom Erlkönig.

    Zuspitzung der Angst und Tod des Kindes

    Der Vater erreicht mit seinen Beschwichtigungen keine Beruhigung seines Sohnes, denn dieser fühlt eine zunehmende Enge und Bedrängnis. Der eigentliche Höhepunkt dieser Ballade ist eine tatsächliche Berührung zwischen dem Erlkönig und dem Sohn. Die Angst und die Verdrängung, die eine Steigerung an diesem Punkt erfährt, übertragen sich nun auch auf den Vater. Dieser treibt sein Pferd an, um schnellsten Weges den preußischen Hof zu erreichen. Als er dann vor Ort angekommen ist, muss er jedoch feststellen, dass sein Sohn in seinen Armen bereits verstorben ist. Eine äußerst düstere Ballade, die den Lesern einen wirklichen Schauer über den Rücken laufen lässt. Wenn auch der Inhalt in wenigen Worten abgehandelt ist, so bedarf es einer eingehenden Analyse und Interpretation der Ballade, die eine reiche Fundstelle literarischer Figuren und typischer Merkmale ihrer Zeit ist. Wer an dieser Stelle darauf wartet, eine simple, allumfassende und einseitige Interpretation zu erhalten, ist enttäuscht. Goethe selbst liefert in seinen Werken vielseitige Interpretationsansätze und macht eine eindeutige Analyse undenkbar.

    Interpretation einer schweren Krankheit des Jungen

    Eine äußerst weit verbreitete Analyse und Annahme sagt dem Sohn eine schwere Krankheit nach und verbindet diese mit dem nächtlichen Ritt des Vaters. Die Visionen des Erlkönigs werden wiederum als Halluzinationen gedeutet, die im Zuge der Krankheit immer weiter zunehmen. So sind es letztendlich die Krankheit und ihre Auswüchse, die aus dem Kind sprechen und schließlich zum Tode führen. In diesem Zusammenhang verweist zum Beispiel ein warmer und fester Griff des Vaters in Zeile drei auf eine mögliche Erkrankung. Darüber hinaus hört der Sohn nicht dieselben Geräusche wie der Vater. Auch in Zeile 30 überfallen die Stimmen den Sohn, was wiederum auf Schmerzen zurückzuführen ist.

    Die Ursprünge und Hintergründe des Erlkönigs

    Der eigentliche Stoff für diese Ballade ist auf das Dänische zurückzuführen. In den dänischen Stücken ist vom Elfenkönig die Rede. Ursprünglich hatte auch Johann Gottfried Herder die Ballade vom Elfenkönig ins Deutsche übersetzt. Im Zuge einer Übersetzung kam es zum ersten Mal zum Auftreten des Erlkönigs. Heute wird vermutet, dass es sich dabei um eine verlässliche Übersetzung und Ableitung des Wortes Eller – hin zur Erle handelt. Das Schlusswort kreiert die Erle aus einer Kombination mit dem Wort König – schon ist der Erlkönig geboren. Goethe wiederum kreiert diese Ballade als Zusatz in seinem Singspiel – die Fischerin. In diesem Stück sang die Darstellerin den Erlkönig während der Arbeit.

    Annahmen gehen davon aus, dass Goethe für dieses Stück eine Begegnung während des Aufenthalts in Jena als Inspiration heranzog. Erzählungen zufolge ritt ein Bauer ausgehend vom ländlichen Kunitz zur Universität, um sein krankes Kind zu heilen. Noch heute erinnert das Denkmal des Erlkönigs an diese Ballade und Begebenheit. Es wurde im 19. Jahrhundert zwischen den Stadtteilen von Jena und Kunitz errichtet.

    Naturmagische Interpretationsansätze und rationale Naturphänomene

    Die gegensätzlichen Interpretationsansätze sind wiederum auf die zahlreichen Leerstellen im Gedicht zurückzuführen. So wird aus der Ballade nicht deutlich, an welcher Stelle der Erlkönig vom Jungen Besitz annimmt. Darüber hinaus bleibt es rätselhaft, warum diese Person einen so ungeheuren Schauer in dem Kind auslöst, auch wenn diese anfangs freundlich auftritt. Zum Ende der Ballade hat sich Goethe für einen Wechsel des Erzählrhythmus entschieden. Goethe lässt den Leser auch im Unklaren darüber, was die eigentliche Todesursache des Jungen ist. In diesem Zusammenhang ist ein mystischer Moment nicht mehr von der Hand zu weisen.

    Ein zweiter Interpretationsansatz in Bezug auf dieses nichtrationale und naturmagische formuliert zugleich eine Kritik am Vater. Seine aufklärerische Haltung gegenüber dem Sohn kommt in dieser Interpretation gar nicht gut weg. Viele Menschen gehen heute gerade im Bereich der Erlenbrüche von nicht nachvollziehbarer Energie und naturmagischen Gegebenheiten aus, die bis zum heutigen Tage nicht erklärt werden können. So geht man in diesem Interpretationsansatz auch nicht von einem Übersetzungsfehler aus. Goethe gilt bis zum heutigen Tag als einer der Begründer Natur badischer Balladen und hat sich mit dem Erlkönig und dem Ruf eines Menschen aus dem Jenseits ein Zeichen gesetzt.

    Interpretation aus soziologischer Perspektive

    Einige abgelegene Interpretationsansätze – wie die vom Soziologen Rüdiger Lautmann – deuten die Verse der Ballade, wie „du liebes Kind, komm geh mit mir!“ Oder „und bist du nicht willig, so brauche ich Gewalt“ als eine Form von Vergewaltigung und Missbrauch. So sprach Luise Reddemann bei den 55. Lindauer Psychotherapiewochen im Jahr 2005 im Zusammenhang mit dem Erlkönig von einem eigentlichen Albtraum eines Opfers, das sexuelle Gewalt erfahren hat. Sie deutet auf den Vater als Figur des Guten und den Erlkönig als Figur des Bösen. Luise verweist überdies auf die Beschwichtigungen des Vaters, der sinnübertragend seinem Opfer etwas einreden möchte. Sie setzt den Tod des Kindes am Ende der Ballade mit dem eigentlichen Verlorensein und dem seelischen Tod gleich. In den vorangehenden Zeilen dürfte deutlich geworden sein, dass der Erlkönig eine reiche Interpretationsfläche für unterschiedliche, stilistische Ansätze bietet. Gerade die vielseitigen Interpretationen dürften deutlich machen, dass es sich um eines der bedeutendsten Werke aus der Feder von Johann Wolfgang von Goethe handelt.

  • Der Richter und sein Henker – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Friedrich Dürrenmatt

    Inhaltsangabe zu Der Richter und sein Henker

    Dürrenmatts „Der Richter und sein Henker“ erschien in mehreren Episoden in der Wochenzeitschrift der schweizerische Beobachter. Zu den Hauptpersonen dieses Stückes gehören Hans Bärlach, Tschanz, Gastmann und Dr. Lucius Lutz. 1952 erschien dieses Stück zum ersten Mal in gebundener Form. Die Handlung geht auf das Jahr 1948 zurück. Wir begeben uns in das abgelegene Dörfchen Lamboing. Hans Bärlach findet seinen Gefährten und Angestellten Ulrich Schmid erschossen auf einer Landstraße. Hans ist der amtierende Kriminalkommissar von Bern. Doch steht ihm eine schwere Krankheit im Wege. So hat er sämtliche Tätigkeiten in die Hände seines Assistenten Tschanz gegeben. Dabei ist sein treuer Assistent eigentlich der wahre Mörder, der anfangs Gastmann in Verdacht bringt. Schmid kontaktierte wohl Gastmann vor seinem Tod unter einem Pseudonym und ermittelte im eigentlichen Sinn für die Polizei. Am Ende stellt sich heraus, dass die Polizei in immer größere Schwierigkeiten gerät und es sich bei Gastmann um seinen politischen Geldgeber handelt. Dieses Stück wird in bester Dürrenmatt-Manier erzählt und bietet eines der typisch verzwickten, gesellschaftlichen Verwirrungsspielchen, wie man sie schon so viele Jahre von diesem Schriftsteller kennt.

    Ausführliche Zusammenfassung von Der Richter und sein Henker

    Der Mord an Schmid

    Die Szenerie setzt ähnlich eines klassischen Tatorts mit einem Mord ein. Das Opfer ist Ulrich Schmid, der in seinem blauen Mercedes erschossen wurde. Es wird der erfahrene Kriminalkommissar aus Bern gerufen: Hans Bärlach. Doch der hat eigentlich weitaus Besseres zu tun, denn er leidet an einer tödlichen Krankheit. Mit Einsetzen seiner Ermittlungen herrscht Stillschweigen über die Sache.

    Zuerst besichtigt Bärlach die privaten Räumlichkeiten des Ermordeten und stellt persönliche Unterlagen sowie eine Mappe sicher. Am Tatort findet Hans eine Revolverkugel, vermutlich aus der Tatwaffe. Hans’ Vorgesetzter ist Dr. Lucius Lutz. Diesem äußert er einen ersten Verdacht, den er aber an dieser Stelle nicht weiter konkretisieren kann und möchte. Hans benötigt für die Ermittlungen die Hilfe seines Assistenten. Tschanz wird aus dem Urlaub zu den Ermittlungen berufen.

    Assistent Tschanz auf der Suche nach dem ominösen „G“

    Komischerweise trägt Tschanz den identischen Mantel und Hut des Opfers. Dieser wird mit dem Mord konfrontiert und stellt alsbald seine persönlichen Theorien auf. Augenscheinlich kann Bärlach ihm nicht folgen, erwähnt in diesem Zusammenhang jedoch einen schwelenden Verdacht. So stöbert er im Terminkalender und findet hier Verabredungen mit einem ominösen „G“. Eine weitere Begegnung war genau an seinem Todestag geplant. Die nächste Verabredung, die sich finden lässt und mit diesem „G“ markiert wurde, liegt noch in der Zukunft. So beschließt Tschanz nun diesen Termin wahrzunehmen, um den Unbekannten zu entlarven. Auf seinem Weg zum geheimen Treffen und der nahenden Verabredung von Schmid schlagen Tschanz und Hans andere Wege ein, um die eigentliche Zielsetzung des Opfers nachvollziehen zu können.

    Der Hundemord

    Tschanz kommt an einem abgelegenen Haus vorbei, an dessen Tor der Buchstabe G geschrieben steht. Hans schleicht im Dunkel der Nacht um dieses Haus herum. Wie aus dem Nichts erscheint ein Hund, der ihn anfällt und zu Boden reißt. Tschanz reagiert blitzschnell und zückt seine Pistole, um das Tier zu erschießen. Im nächsten Augenblick erscheinen Gastmanns Advokat und der Oberst sowie Nationalrat Schwendi: Sie stellen die beiden zur Rede. Dann klären Sie die Gruppe über ihre Ermittlungen auf und erzählen vom Mord. Daraufhin erklärt Schwendi sich bereit, am nächsten Tag auf dem Revier zu erscheinen.

    Tschanz stellt den Tatort nach

    Hans Bärlach und Tschanz haben sich in der hiesigen Gaststube verabredet, um das Erlebte zu besprechen. Doch als Tschanz am verabredeten Ort eintrifft, ist von Hans keine Spur und so entschließt er sich, nach Bern zurückzufahren. Auf seinem Weg kommt er genau am Tatort vorbei. Hier lauert ihm Hans auf. Tschanz realisiert, dass dieser den eigentlichen Mord nachstellt.

    Schmids Ermittlungen als Spion

    Am nächsten Tag trifft Nationalrat von Schwendi im Revier ein. Dort erfährt er, dass Schmid zu Lebzeiten unter einem Pseudonym ermittelte. Als Doktor Prantl wollte er politische Machenschaften aufdecken.

    In der nächsten Szene folgt die Beerdigung von Schmid. Kurioserweise treffen zwei kräftige, betrunkene Männer ein, die einen Kranz auf das Grab des Opfers legen. Auf dem Kranz befindet sich die Aufschrift: Unseren lieben Doktor Prantl.

    Im nächsten Handlungsstrang kommt es zu einem Aufeinandertreffen von Bärlach und einer Person namens Gastmann. Beide erinnern sich an ein früheres Aufeinandertreffen am Bosporus. Bärlach und Gastmann haben eine gemeinsame Vergangenheit, die in einer Wette gipfelt. Gastmann wettete einst, dass Bärlach niemals eine seiner Taten nachweisen könne. Seit diesem Tag läuft die Wette. Der Kriminalkommissar konnte seinem Kontrahenten von damals keine seiner Taten nachweisen. Nun treibt es Gastmann auf die Spitze, denn er verweist auf die kurze Lebenszeit von Bärlach und meint, er müsse sich beeilen. Im nächsten Augenblick schnappt er sich die Mappe mit Aufzeichnungen von Schmid.

    Gastmann, der Verbrecherkönig

    In der Zwischenzeit hat Tschanz den blauen Mercedes von Schmid gekauft. Gemeinsam fahren sie zu einem Schriftsteller, der auch Gastmann kennt. Er bezeichnet Gastmann als Person, die zu allem in der Lage sei. Tschanz möchte nun unbedingt auch gegen das Verbot des Vorgesetzten mit Gastmann sprechen. Bärlach verbietet es ihm.

    Bärlachs Arzt gibt ihm, noch ein Jahr zu leben und rät zu einer dringenden Operation. Noch in derselben Nacht überfällt ein Unbekannter den kranken Kommissar, der wieder gegenüber Tschanz behauptet, den wahren Täter zu kennen. Bärlach beschließt sich, an dem Ort zu erholen, an dem auch Tschanz sich erholt hat. Auf seinem Weg zum Bahnhof trifft er auf Gastmann, der ihm mit dem Mord droht.

    Es kommt zum Showdown

    Tschanz möchte Gastmann als den wahren Mörder überführen. Daraufhin richtet er die Waffe auf Tschanz und gibt später als den wahren Grund Notwehr an. Im Nachgang wird er von Schwendi und Lutz – Bärlachs Vorgesetztem – befragt, während der Kommissar schweigt. Erst als Tschanz im Haus von Bärlach angekommen ist, erkennt er, dass er als der wahre Mörder überführt wurde.

    Der alte Kommissar hat längst erkannt, dass er den Mord aus Eifersucht auf Schmids Erfolg und Herkunft begangen hat. Im Zuge der Ermittlungen ist es dem Kommissar gelungen, immer mehr Beweise gegen Tschanz zusammenzutragen, die dieser ganz allein geliefert hat. Es handelt sich vielmehr um einen Auftragsmord, den er von Gastmann erhalten hat. Er sollte genau dieses Vergehen für Bärlach nachweisen. Noch in derselben Nacht sieht Tschanz keinerlei Sinn mehr in seinem Leben und sucht verzweifelt den Weg in den Tod. Kommissar Hans Bärlach hingegen gibt seinem Leben nach der Aufklärung des Mordes eine zweite Chance und bestätigt die notwendige Operation, um vielleicht sein Leben zu retten.

    Bärlach ermittelt mit doppeltem Boden

    Der Mord in diesem Buch wird nur für den Leser und Kommissar Bärlach aufgeklärt. Dem findigen kranken Mann gelingt es, über einen genialen Plan den Mörder und seinen Kontrahenten mit einem Schlag zu überführen. Dabei ist davon auszugehen, dass hinter Gastmann das personifizierte Böse steht. Die Hauptperson gibt sich im Zuge der gesamten Handlung schweigsam und bedächtig. Von Anfang an hat der Leser das Gefühl, dass Bärlach ein doppeltes Spiel treibt. Er scheint im Hintergrund die Fäden zu ziehen und seine Gedanken zu verbergen.

    Bärlach möchte nicht nur das eigentliche Verbrechen aufklären, sondern auch seinen alten Rivalen ausschalten. Legale Mittel reichen ihm nicht aus, so greift er auf Tschanz zurück – die Personifizierung seines Schenkers – und kann auf diese Weise seinen Kontrahenten besiegen. Tschanz treibt hingegen der Ehrgeiz, der in seinen krankhaften Auswüchsen in dem Mordfall am Kollegen Schmid gipfelt. Tschanz wirft sich am Ende vor einen Zug und wurde als Mittel zum Zweck gebraucht. Selbstsicher, berechnet und kühl tritt Gastmann auf. Seit über 40 Jahren ist ihm Hans Bärlach auf die Schliche, um ihm etwas nachzuweisen. Letztendlich gelingt es ihm, Gastmann in eine tödliche Falle zu locken.

  • Das Tagebuch der Anne Frank – Inhaltsangabe | Zusammenfassung

    Kurze Inhaltsangabe zu Das Tagebuch der Anne Frank

    Verfolgen wir das Tagebuch der Anne Frank bis in seine Anfänge zurück, gelangen wir in die Niederlande hin zum eigentlichen Originaltitel: das Hinterhaus. Zweifelsohne handelt es sich bei diesem Werk um ein Stück der Weltliteratur, das zu Recht auf allen Leselisten der Schulen und Universitäten ganz oben rangiert. Es handelt sich um eine authentische Schilderung der Autorin Anne Frank, die vom 12. Juni 1942 bis hin zum 1. August 1944 in einem dunklen Hinterhaus in der Prisengracht 263 in Amsterdam ein Tagebuch führt. Würden wir heute dieses Haus besuchen, treffen wir auf das Anne Frank Haus zum Gedenken an die Gräueltaten der Nationalsozialisten und an das schreckliche Schicksal der damals jungen Autoren. Nach ihrer Verhaftung bewahrte die Helferin der Familie Frank Miep Gies dieses Tagebuch als eines der wertvollsten Zeitzeugen dieser schrecklichen Ereignisse auf, um es nach dem Krieg Annes Vater zu geben, der als Einziger der Familie überlebte. Heute gilt das Tagebuch der Anne Frank als eines der meistverkauften Taschenbücher und am häufigsten aufgeführten Bühnenstücke. Im Jahr 2009 nahm die UNESCO dieses Buch in das Weltdokumentenerbe auf.

    Ausführliche Zusammenfassung zu Das Tagebuch der Anne Frank

    Anne bekommt ihr Tagebuch

    Es war der 12. Juni 1942 als Anne zu ihrem 13. Geburtstag von ihrem Vater ein kleines Notizbuch erhielt. Wenige Tage zuvor entdeckte sie es in einem Schaufenster und zeigte es ihrem Vater. Es war in einem hübschen rot-weißen Stoff gebunden und zeigte auf der Front ein kleines Schloss. Auch wenn es ein typisches Poesiealbum aussah, entschloss sich Anne, dieses kleine Büchlein fortan als Tagebuch zu führen. In den ersten Einträgen stellt Anne ihre Familie, ihren Alltag, die Schule, die Freunde und die Nachbarschaft vor. Ganz nebenbei erwähnt sie die sich ereignen Veränderungen, die geflohenen, deutschen Juden, die in die Niederlande kommen und deren Leben immer schwerer wird. Alle Juden werden ab sofort gezwungen, einen Judenstern zu tragen und Restriktionen sowie Einschränkungen im Alltag hinzunehmen. All dies sind die Auswirkungen der deutschen Besatzung.

    Rückzug in das Versteck in der Prisengracht

    Mit dem 6. Juli 1942 erhielt das Tagebuch für Anne eine ganz besondere Bedeutung und wurde zum Fokus ihres Lebens. Die Familie sah sich gezwungen, in ein abgelegenes Hinterhaus der Prisengracht 263 zu ziehen. Zuvor hatte Otto Frank hier eine Niederlassung der Opekta geleitet. Die Situation im Versteck der Familie spitzt sich immer weiter zu, da kaum noch etwas erlaubt ist. Anne widmet sich daraufhin ihrem Tagebuch und vertraut diesem ihre Ängste, Emotionen und Bedürfnisse an. Die Tagebucheinträge wechseln mit dem Ende des Monats September. Ab sofort nehmen ihre täglichen Einträge Briefform an. Sie schreibt ihren Freundinnen, wie Conny, Emmy, Pop, Kitty oder Marianne. Doch eigentlich handelt es sich um Figuren und Helden aus Romanen, die sie zuvor gelesen hatte.

    Liebe und wirre Gefühle: Anne reift zur jungen Frau

    Anne beschreibt in den Briefen ihren Alltag und die kleinen Überraschungen, wie anlässlich des Chanukka Festes. Doch Anne erlebt auch Konflikte, vor allen Dingen mit Fritz Pfeffer und mit ihrer Mutter. Die anderen Personen in ihrer Umgebung verstehen Anne nicht wirklich. Sie denken, sie sei nicht bescheiden genug und vorlaut. Eigentlich sehnen sich alle nach einem wirklichen, echten Freund. Eigentlich hat Anne mehrere Freunde, doch der richtige, wirkliche Freund ist nicht dabei. Über den ganzen Verlauf hinweg bleibt das Tagebuch ihr Vertrauter. Anne durchläuft gerade eine sehr problembehaftete und spannende Zeit, eines Mädchens die ihre eigene Sexualität entdeckt, sowie die erste Liebe für Peter van Pels. Über den gesamten Verlauf ihres Tagebuchs – über 25 Monate – verliert sich Anne immer wieder in ihren Tagträumen und der Leser hat die Möglichkeit zu verfolgen, wie das junge Mädchen zu einer jungen Frau heranreift.

    Verfeinerung der schriftstellerischen Fähigkeiten

    Anne interessiert sich schon von Kindesbeinen an für das Lesen und die Weltliteratur. Dank des Aufenthalts in dem Versteck im Hinterhaus ergab sich nun reichlich Gelegenheit, sich Büchern und Geschichten zu widmen. Ihre eigenen literarischen Kenntnisse und Fertigkeiten werden auf diese Weise immer ausgereifter, dies mag man auch an den Schilderungen im Tagebuch mitverfolgen können. Eines Tages spricht Anne davon, später einmal eine berühmte Schriftstellerin zu werden. Sie schreibt über andere, literarische Werke und entscheidende Bücher der Weltliteratur.

    Anne beschließt, ihr Tagebuch zu veröffentlichen

    Ihr einziges Ziel, ein Tagebuch zu führen, dass niemals jemand in der Hand halten wird, verwirft Anne am 29. März 1944. Sie schnappt ein Radiointerview von Radio Oranje auf. Hier spricht der amtierende Minister für Wissenschaft, Kunst und Bildung in den Niederlanden – Gerrit Bolkestein – über sein Vorhaben nach der deutschen Unterdrückung. Er möchte die Gräueltaten und die Kriegserlebnisse für die Nachwelt dokumentieren. Dies ist nur ein Grund, warum er alle Materialien penibel sammelt, archiviert und für die Nachwelt aufbereitet. Er sucht nach Briefen und Tagebüchern. Dies kommt Anne ganz gelegen. Sie nimmt sich vor, das Tagebuch für eine Veröffentlichung vorzubereiten. Dies merkt man unter anderem der Adressierung aller ihrer Einträge an wie auch der fiktiven Freundin Kitty. Wir kommen nun zum zweiten Teil des Tagebuchs. In diesem Teil schreibt Anne alle ihre Einträge für Kitty.

    Die letzten Eintragungen und Pseudonyme

    Wer ist Kitty? Darum kursieren jede Menge Mutmaßungen. So vermuten einige Kritiker sogar reale Vorbilder und Charaktere. Andere vermuten in Kitty lediglich literarische Helden aus anderen Werken. Anne wollte auch die Anonymität jedes Beteiligten im Versteck bewahren und dachte sich Pseudonyme in ihrem Buch aus. Sie benannte fortan die Familie van Pels um in die Familie van Daan. Einen besonders lustigen Namen dachte sie sich für den ungeliebten Fritz Pfeffer aus, denn er erhielt das Pseudonym Albert Dussel. Ihr letzter Eintrag im Tagebuch geht auf den 1. August 1944 zurück. Drei Tage bevor Sicherheitsbeamte das Hinterhaus von Karl Josef Silberbauer stürmen um die Juden, die sich dort verstecken, festzunehmen. Die Beamten konzentrierten sich auf die Verhaftung und verstreuen Annes Aufzeichnungen achtlos am Boden. Miep Giep hat über die ganzen Jahre in dem Versteck geholfen und konnte nach ihrer Rückkehr alle Blätter zusammensuchen und in einer Schublade verstauen. So war es dann schließlich Otto Frank, der das Tagebuch seiner Tochter veröffentlichte.

    Die Story hinter dem Tagebuch der Anne Frank

    In dem Hinterhaus verstecken sich die Familie Frank und die Familie van Pels mit Auguste, Hermann und Peter. Zur Familie Frank gehören Anne, ihre Schwester Margot, Otto und ihre Mutter. Fritz Pfeffer alias Albert Dussel gehört auch zur Gruppe der Versteckten in dem Hinterhaus. Annes Geburtsname ist Annelies Marie Frank. Sie ist am 12. Juni 1929 in Frankfurt am Main geboren. Gemeinsam mit ihrer Familie und ihrer Schwester Margot leben sie in Frankfurt bis 1933. Dieses Jahr und die Machtübernahme der Nationalsozialisten machten das Leben für die Familie und alle Juden in Deutschland unerträglich. So traten sie die Flucht in die Niederlande an. Anna und ihre Schwester folgten wenig später den Eltern in die Niederlande und blieben zunächst bei der Großmutter in Aachen. In Amsterdam wächst Anne unbeschwert und sicher auf. Doch auch dort brechen 1940 mit der Besatzung deutscher Truppen schwierige Zeiten an. Am 10. Mai 1940 greift die Wehrmacht die Niederlande an und erschwert über die neuen jüdischen Gesetze das Leben für alle Juden in Holland. Der Familie Frank war es nun nicht mehr möglich, das Land zu verlassen, da die Deutschen die Niederlande besetzten. Ihnen blieb nichts weiter übrig, als sich in einem verlassenen Haus zu verstecken und der Dinge zu verharren. Der wirkliche Todestag von Anne Frank ist bis zum heutigen Tage unbekannt. Eines wurde überliefert, Anne Frank starb Ende Februar bzw. Anfang März des Jahres 1945 nur wenige Wochen, bevor alle Konzentrationslager befreit wurden.

  • Agnes – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Peter Stamm

    Kurze Inhaltsangabe zu Agnes von Peter Stamm

    Peter Stamm erzählt in diesem Roman von der Liebesgeschichte zwischen Agnes und einem 40-jährigen Sachbuchautor aus der Schweiz. Agnes ist 25 Jahre und agiert als Doktorandin der Physik. Für die Leser vielleicht nicht ganz so einfach – erscheint der Erzählstil von Peter Stamm. Er erzählt eine Geschichte in der Geschichte. Die Romanheldin Agnes nimmt die Herausforderung an und wechselt immer wieder zwischen Fiktion und Realität. Doch erzeugt gerade der Wechsel der Erzählstile eine interessante Spannung, die diesen Roman zu einem der erfolgreichsten Stücke von Peter Stamm macht. Der Autor wurde 1963 in der Schweiz geboren und studierte nach einer Lehre als Kaufmann Psychologie und Anglistik. Dieser Roman zählt zu den Stücken der Gegenwart und wurde 1998 herausgebracht. Er spielt an zwei unterschiedlichen Orten, in der Wirklichkeit und in der Gegenwart in Chicago sowie in einen benachbarten Nationalpark. Der gesamte Roman wird in der Ich-Perspektive erzählt, dies lässt den Leser unmittelbar in die Handlung eintauchen.

    Ausführliche Zusammenfassung von Agnes

    Der Ich-Erzähler in seiner Wohnung und ein unverfängliches Video

    Wir steigen in eine alltägliche Situation ein und starten dennoch mit einem Schock-Moment. So sitzt der Ich-Erzähler allein in seiner Wohnung in Chicago und starrt auf ein Video. Es handelt sich dabei um einen Film seiner Freundin Agnes. In diesem Film befinden sich beide im Nationalpark und verbringen dort ihre gemeinsame Zeit. Doch dann erfolgt die plötzliche Umkehr, denn Agnes ist tot. Der Ich-Erzähler nimmt seine Leser mit auf eine Reise durch die letzten neun Monate bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt.

    Ich-Erzähler & Agnes lernen sich kennen

    Der Anfangspunkt ist das Kennenlernen der beiden in einer Bibliothek. Der Erzähler war mit den Recherchen für seine aktuelle Arbeit beschäftigt, als beide eher zufällig aufeinandertreffen. Agnes schreibt gerade an ihrer Dissertation. Das Thema: die Symmetrien von Kristallgittern. Agnes stellt sich als einer verschlossene und distanzierte, junge Frau dar, die nur wenige soziale Kontakte pflegt. Es folgen einige Wochen, in denen sich beide besser kennenlernen. Darauf folgt ein Restaurantbesuch. Vor dem Restaurant ereignet sich eine schockierende Begebenheit, denn hier liegt eine tote Frau. Agnes greift dieses Thema direkt im Dialog auf und spricht über das Sterben. Nach dem gemeinsamen Essen gehen beide in die Wohnung des Erzählers. Es kommt zur ersten sexuellen Annäherung zwischen dem frisch verliebten Paar.

    Entwurf und Planung des gemeinsamen Romans

    Am nächsten Tag berichtet der Ich-Erzähler von seinem Traum, eigentlich Kurzgeschichten schreiben zu wollen und sich an Romanen zu versuchen. Agnes ermuntert ihn bei diesem Vorhaben und findet sogar den Anfang seines ersten künstlich erdachten Romans gelungen. Doch einen Versuch von Agnes, eigene Geschichten zu schreiben, weist der Ich-Erzähler schroff zurück und zerstört alle Papiere. Im Gegenzug schlägt Agnes vor, dass er eine Geschichte über Ihr Leben schreibt: ein Porträt. Das erste Kapitel lassen Sie der Begegnung in der Bibliothek zukommen. Satz für Satz verließt der Erzähler seine erste Niederschrift. Agnes kommentiert immer wieder seine Ausführungen. In diesem Zusammenhang erkennen beide, dass die Ereignisse ihrer gemeinsamen Vergangenheit voneinander abweichen.

    Schicksalhafte Wendung: Ankunft in der Gegenwart

    Wir kommen nun am Ende des Monats August an. Der Ich-Erzähler kommt ebenfalls in der Gegenwart seines Romans an. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als den Roman weiter zu schreiben und in die Zukunft überzugehen. Beide erkennen seine Niederschrift ähnlich eines Drehbuchs und halten sich penibel an den Handlungsauftrag. So stimmen ein Kleid Agnes und das Vorhaben, im September in die Wohnung des Erzählers zu ziehen mit der Realität überein. Im gleichen Zug verändert sich die Beziehung der beiden zueinander und der Erzähler realisiert, dass er nahezu abhängig von Agnes ist. Auch wenn sie arbeitet und in sich gekehrt erscheint, fühlt er sich nur in ihrer Nähe geborgen.

    Die gemeinsame Campingtour in den Nationalpark

    Im Oktober kommt es nun zu der besagten Tour durch den Nationalpark. Sie sitzen eines Abends an einem See im Nationalpark, plötzlich wird Agnes ohnmächtig. Die Gespräche der nächsten Minuten kommen immer wieder auf die Einsamkeit zu sprechen oder das Verschwinden einer Person. Als beide wieder zurück in Chicago ankommen, realisiert der Erzähler, dass sich Fiktion und Realität immer weiter vermischten. Er denkt sich eigentlich, er könne die Gefühle über sein Schreiben erraten und voraussagen. So ist er mehr als bestürzt, als Agnes seinen Antrag ablehnt.

    Die unverfängliche Affäre mit Louise

    In der nächsten Situation geht der Erzähler allein auf eine Halloween Party. Hier trifft er auf Louise, die sich ebenfalls für Luxuseisenbahnen interessiert und speziellen Zugang zu Dokumenten hat, die ihm in seiner Arbeit weiterhelfen. Sie übergibt ihre Visitenkarte und verabschiedet sich. Agnes erzählt ihrem Partner und Geliebten in der nächsten Situation, dass sie von ihm schwanger ist. Doch sein Roman sagt etwas ganz anderes voraus und hat eine Schwangerschaft nicht vorgesehen. Auch der Ich-Erzähler möchte kein Kind und empfiehlt die Abtreibung. Agnes reagiert mit Ablehnung und zieht es vor, die Wohnung zu verlassen. Sie ist tief getroffen und reagiert auf keinen seiner Kontaktversuche. Der Erzähler selbst hat seinen Fehler eingesehen und beginnt nun den Roman im Hinblick auf ihre Schwangerschaft umzuschreiben.

    Bevorstehende Geburt und Ablehnung

    Dennoch kommt es zu einer unverbindlichen Affäre mit Louise. Dabei stellt er sich in Gedanken immer wieder vor, wie es denn wäre, ein Vater zu sein. Der Erzähler verfasst im Anschluss daran einen Brief, in diesem schildert er seine Vorstellungen über gemeinsame Ziele und gibt ihrem Kind den Namen Margaret. Im nächsten Augenblick erreicht ihn die Nachricht einer schweren Erkrankung von Agnes. Er kann sich jedoch nicht überwinden, sie zu besuchen und zögert immer wieder. Es ist vielmehr die Angst, fortan seine Freiheit und sein eigenes, persönliches Glück zu verlieren.

    Fehlgeburt und Rückkehr Agnes

    Agnes hat eine Fehlgeburt erlebt und fühlt sich stark geschwächt. Im Anschluss zieht sie wieder beim Erzähler ein. Sie beschließen gemeinsam, den Roman und ihre gemeinsame Zukunft wie auch ihr verstorbenes Kind weiterzuentwickeln. Sie gehen sogar soweit und kaufen für Margaret Spielzeug und Kleidung. Doch muss Agnes realisieren, dass es sich hierbei nur um Fiktion handelt. Sie schmeißt daraufhin die gekauften Kindersachen weg und möchte die Geschichte realitätsnah weiterentwickeln.

    In den folgenden Zeilen kommt es nun immer weiter zur Distanzierung Agnes. Erst an Heilig Abend realisieren beide, wie wenig sie voneinander wissen. Der Erzähler geht laufen, dabei träumt er gedanklich seinen Roman weiter. Er stellt sich Agnes in einer kalten Silvesternacht vor, doch sie spürt die eigentliche Kälte nicht. Er schreibt akribisch dieses Ende auf Papier. Alternativ dazu verfasst er jedoch ein glückliches Ende für die beiden. Dieses kommt bei Agnes nicht an, sie nimmt ihm seine Gedanken und Schilderungen nicht ab.

    Der einsame und kalte Silvesterabend nimmt ein fatales Ende

    Es ist nun so weit, der Silvesterabend ist angebrochen. Auch der Erzähler begibt sich allein auf eine Party, auf der er wieder seine ehemalige Geliebte Louise wiedertrifft. Agnes ist leicht erkältet und bleibt allein in der Wohnung zurück. Louise möchte eine gemeinsame Beziehung mit dem Erzähler, dieser lehnt ab und erzählt von Agnes. Als er jedoch nach Hause zurückkommt, sucht er seine Freundin vergebens.

    Alles, was er vorfindet, ist ein leerer PC Platz und ein offenes Dokument seiner ersten Version des kalten Endes. Er beginnt erst gar nicht mit der Suche und setzt sich stattdessen entgeistert vor den Fernseher und schaut sich das Video ihres gemeinsamen Ausflugs in den Nationalpark an. Mit dem abrupten Ende des Videos ist auch das Ende des Romans gekommen. Der Leser befindet sich wieder in der Anfangssituation.

  • Faust 1 – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Goethe

    Kurze Zusammenfassung von Faust 1

    Der Universalgelehrte Heinrich Faust ist von der Wissenschaft enttäuscht, da sie ihm keine tieferen Erkenntnisse über die essentiellen Fragen des Lebens bietet. Er leidet darunter, dass die Wissenschaft nicht auf herkömmliche Weise erfahrbar ist und formuliert seinen Wunsch, in die Natur hinauszugehen und dort nach Erkenntnis zu suchen. Als ihm Mephisto erscheint, lässt er sich auf einen Pakt mit ihm ein: Faust verspricht Mephisto seine Seele, wenn es diesem gelingen sollte, ihn aus seiner existenziellen Krise zu befreien und auf einen neuen Lebensweg zu führen. Mephisto verwandelt Faust mithilfe eines Zaubertrankes in einen jungen Mann und hilft ihm, die Liebe eines jungen Mädchens, Gretchen, zu gewinnen. Faust schwängert Gretchen, die ihr neugeborenes Kind aus Verzweiflung ertränkt und deswegen zum Tode verurteilt wird. Dem Wahnsinn verfallen wartet sie im Kerker auf ihre Hinrichtung. Faust dringt mit Mephistos Hilfe bis in den Kerker vor, um Gretchen zu befreien. Obwohl Gretchen Faust liebt und in ihren Gefühlen hin- und hergerissen ist, schafft Faust es nicht, sie zur Flucht zu überreden und muss sie letztlich ihrem Schicksal überlassen. Gretchen nimmt ihre Schuld an und übergibt sich in die Hand Gottes, während Faust mit Mephisto flieht.

    Ausführliche Inhaltsangabe zu Faust 1 von Goethe

    Zueignung
    In der aus vier Strophen bestehenden Widmung an den Leser setzt Goethe sich mit der Frage auseinander, den Fauststoff wieder aufzunehmen, erinnert sich mit ambivalenten Gefühlen an seine Jugendzeit und sehnt sich danach, seinen neu erwachten Tatendrang sogleich im Schaffensprozess umzusetzen.

    Vorspiel auf dem Theater
    Ein Schauspieler, ein Dichter und ein Theaterdirektor diskutieren, was ein gelungenes Theaterstück ausmacht. Sie einigen sich, ihre kontroversen Meinungen in einem Stück, dem Faust, zu vereinen.

    Prolog im Himmel
    Mephisto wettet mit dem Herrn, Faust vom rechten Weg abbringen zu können. Der Herr hat keinen Einwand gegen Mephistos Bestreben, rechnet aber mit dessen Niederlage: „Und steh beschämt, wenn du erkennen musst: / Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange / Ist sich des rechten Weges wohl bewusst“ (V. 327ff.).

    Der Tragödie erster Teil
    Nacht I
    Der vom Nutzen der Wissenschaft für den Erkenntnisgewinn abgekommene Gelehrte Heinrich Faust wendet sich zunächst mithilfe eines „geheimnisvolle[n] Buch[es]“ (V. 419) von Nostradamus der Magie zu und beschwört daraufhin den Erdgeist, um zu „erkenne[n] was die Welt / Im Innersten zusammenhält“ (V. 382f.). Statt der gewünschten Erkenntnis über die Natur wird er vom Erdgeist für seine Überheblichkeit verspottet und ist, als dieser sich ihm entzieht, erneut in seiner existenziellen Krise gefangen. Durch einen Besuch seines Famulus Wagner wird Faust zunächst unterbrochen, beginnt jedoch nach dem Gespräch, die Begegnung mit dem Erdgeist zu reflektieren. In tiefer Verzweiflung über die eigene Unzulänglichkeit will er sich mit Gift das Leben nehmen, wird jedoch durch das Glockenläuten zum Ostersonntag und damit verbundenen Kindheitserinnerungen an diesem finalen Schritt gehindert.

    Vor dem Tor
    Während des Osterspaziergangs am folgenden Morgen ist Faust gänzlich in seiner eigenen Wahrnehmung gefangen und offenbart seinem Famulus Wagner seine innere Zerrissenheit: „Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, / Die eine will sich von der anderen trennen; / Die eine hält, in derber Liebeslust, / Sich an die Welt mit klammernden Organen; / Die andere hebt gewaltsam sich vom Dust / Zu den Gefilden hoher Ahnen“ (V.1112-1117). Bevor Faust und Wagner in das Stadttor gehen, erblickt Faust einen schwarzen Pudel, dessen Verhalten ihm seltsam erscheint.

    Studierzimmer I
    Faust befindet sich zusammen mit dem schwarzen Pudel in seinem Studierzimmer und übersetzt das Johannesevangelium. Als der Pudel beginnt unruhig zu werden, erkennt Faust, dass sich ein anderes Geschöpf hinter ihm verbergen muss und versucht, ihn durch Zaubersprüche zu entlarven. Letztlich gibt sich der Pudel als Mephisto zu erkennen und antwortet auf Fausts Frage, wer er sei, mit einer Selbstcharakterisierung: „Ein Teil von jener Kraft, / Die stets das Böse will und stets das Gute schafft […]. Ich bin der Geist, der stets verneint!“ (V. 1335-1338). Mephisto lässt nach einem kurzen Gespräch mit Faust die Geister singen, woraufhin Faust einschläft. Als er erwacht, ist Mephisto verschwunden und Faust hält das Geschehene für einen Traum.

    Studierzimmer II
    Mephisto kommt Faust in dessen Studierzimmer besuchen. Faust erklärt Mephisto, er leide unter der „[…] Pein / Des engen Erdenlebens“ (V. 1544f.), woraufhin Mephisto ihm das Angebot macht, mit ihm vereint durchs Leben zu gehen. Faust willigt in diesen sogenannten Teufelspakt ein und verspricht, dem Teufel seine Seele zu überantworten, wenn es Mephisto gelingt, Faust im Diesseits sein Lebensglück wiederzubringen. Als Faust zur Vorbereitung der Reise mit Mephisto das Studierzimmer verlässt, bekennt Mephisto in einem Monolog, Faust nichts als Illusionen bieten zu können und den Versuch zu unternehmen, ihn ins Nichts zu führen.

    Auerbachs Keller in Leipzig
    Mephisto bringt Faust in die Gesellschaft vierer betrunkener Studenten, um ihm zu zeigen, „[…] wie leicht sich’s leben lässt“ (V. 2160). Faust kann mit dem von Mephisto und den betrunkenen Gästen in Auerbachs Keller vorgelebten Freiheitsbegriff jedoch nichts anfangen und teilt Mephisto seinen Wunsch weiterzureisen mit. Ohne seinem Ziel, Faust das Leben in lustiger Gesellschaft schmackhaft zu machen, näher gekommen zu sein, verlässt Mephisto mit Faust die Lokalität.

    Hexenküche
    In der Hexenküche wird Faust ein verjüngender Zaubertrank verabreicht, der in ihm die Sinnlichkeit entfacht, nach der er die ganze Zeit gesucht hat. Er möchte vor der Weiterreise noch einmal das Frauenbild im Zauberspiegel erblicken, das ihm vor seiner Verjüngung erschienen ist. Mephisto führt ihn jedoch mithilfe eines Versprechens vorzeitig hinaus: „Du sollst das Muster aller Frauen / Nun bald leibhaftig vor dir sehn“ (V. 2601f.).

    Straße I
    Auf der Straße kommt es zur ersten Begegnung zwischen Faust und Gretchen. Da Faust von Gretchen zurückgewiesen wird, verlangt er von Mephisto, ihn mit Gretchen zusammenzubringen. Dieser entgegnet, über das unschuldige Mädchen keine Gewalt zu haben.

    Abend
    Gretchen sitzt in ihrem Zimmer, denkt über die Begegnung mit Faust nach und zeigt sich beeindruckt von dessen edlem Auftreten und seiner Erscheinung. Als sie den Raum verlässt, schleichen Mephisto und Faust sich herein, um ein Kästchen mit Schmuck für Gretchen im Schrank zu verstecken. Gretchen findet den Schmuck und probiert ihn an.

    Spaziergang
    Mephisto berichtet Faust, Gretchen habe den Schmuck ihrer Mutter gezeigt, woraufhin diese ihn der Kirche gespendet habe. Faust verlangt von Mephisto, ein neues und noch wertvolleres Geschenk zu besorgen.

    Der Nachbarin Haus
    Gretchen zeigt ihrer Nachbarin Marthe, deren Mann verschwunden ist, aufgeregt den neuen Schmuck. Diese bietet ihr an, den Schmuck für sie aufzubewahren. Mephisto, der um Marthes Situation weiß, überbringt ihr die Nachricht vom Tod ihres Mannes und vereinbart unter dem Vorwand für den Totenschein einen zweiten Zeugen zu brauchen, ein Treffen mit Marthe und Gretchen, zu dem er Faust mitzubringen gedenkt.

    Straße II
    Faust und Mephisto sprechen sich für das Treffen mit Marthe und Gretchen ab. Mephisto verlangt von Faust, den Tod von Marthes Mann zu bezeugen, im Gegenzug bietet er ihm seine Hilfe an, Gretchen näher zu kommen.

    Garten
    Faust und Gretchen spazieren in Marthes Garten umher und nähern sich einander an. Gretchen gibt zu, schon bei der ersten Begegnung mit Faust von ihm angetan gewesen zu sein, sich seiner aber nicht würdig zu fühlen. Faust versucht Gretchen ihr Minderwertigkeitsgefühl durch allerhand Schmeicheleien zu nehmen und gesteht ihr seine Liebe.

    Ein Gartenhäuschen
    Faust und Gretchen küssen sich im Gartenhäuschen und versichern sich erneut gegenseitig ihre Liebe. Mephisto unterbricht die beiden und zwingt Faust zum Aufbruch.

    Wald und Höhle
    Faust spricht dem Erdgeist für die Erfüllung aller seiner Wünsche seinen Dank aus. Er gibt jedoch zu erkennen, dass ihm die zunehmende Abhängigkeit von Mephisto zu schaffen macht. Mephisto stört Faust in seinen Gedanken und berichtet ihm, dass Gretchen vor Sehnsucht nach ihm vergehe. Faust, der merkt, dass er einen schlechten Einfluss auf Gretchen hat, macht seiner Wut auf Mephisto, der seine Leidenschaft erneut entfacht, Luft.

    Gretchens Stube
    Gretchen gibt sich am Spinnrad sitzend ganz ihren liebenden Gedanken an Faust hin und beklagt zugleich ihren seelischen Zustand: „Meine Ruh ist hin, / Mein Herz ist schwer; Ich finde sie nimmer / Und nimmermehr“ (V. 3374-3377).

    Marthens Garten
    Die Gretchenfrage „Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?“ (V. 3415) veranlasst Faust zu einer ausweichenden Antwort, die Gretchen zwar akzeptiert, sie aber keinesfalls zufriedenstellt: „Nenn’s Glück! Herz! Liebe! Gott! / Ich habe keinen Namen / Dafür! Gefühl ist alles“ (V. 3454-3456). Bevor Faust Gretchen ein Schlafmittel gibt, das sie ihrer Mutter verabreichen soll, damit sie sich ungestört treffen können, erzählt Gretchen Faust von ihrer Abneigung gegenüber Mephisto: „Der Mensch, den du da bei dir hast, / Ist mir in tiefer innrer Seele verhasst“ (V. 3472f.).

    Am Brunnen
    Gretchen erfährt am Brunnen von Lieschen, dass ein anderes Mädchen ein uneheliches Kind erwartet. Lieschen macht aus ihrer Schadenfreude keinen Hehl, während Gretchen Mitleid empfindet und damit zu kämpfen hat, seit sie Faust kennt ebenfalls eine Sünderin zu sein.

    Zwinger
    Gretchen schildert der Mater Dolorosa vor einem Andachtsbild ihre Situation und bittet um Beistand und Hilfe: „Hilf! rette mich von Schmach und Tod! / Ach neige, / Du Schmerzensreiche, / Dein Antlitz gnädig meiner Not!“ (V. 3616-3619).

    Nacht II
    Faust ersticht Gretchens Bruder Valentin, der von deren Beziehung zueinander erfahren hat, in einem Kampf, woraufhin Faust und Mephisto fliehen. Gretchen eilt zu ihrem sterbenden Bruder, der sie öffentlich eine Hure nennt und ihr vorwirft, Schande über die Familie gebracht zu haben.

    Dom
    Ein böser Geist führt Gretchen während eines Gottesdienstes ihre Schuld am Tod des Bruders und der Mutter, die nach der Einnahme des Schlafmittels nicht mehr erwacht ist, vor Augen und deutet eine Schwangerschaft Gretchens an, woraufhin diese in Ohnmacht fällt.

    Walpurgisnacht
    Faust und Mephisto nehmen an der Walpurgisnacht auf dem Blocksberg teil. Als Fausts Tanzpartnerin eine rote Maus aus dem Mund springt und er eine Vision von Gretchen hat, bringt Mephisto ihn zur Ablenkung auf einen Hügel, um ein Theaterstück anzusehen.

    Walpurgisnachtstraum
    Faust und Mephisto wohnen der Aufführung von „Oberons und Titanias goldne Hochzeit“ bei.

    Trüber Tag. Feld
    Dies ist die einzige Szene im ganzen Werk, die Goethe in ungebundener Rede verfasst hat. Gretchen hat in ihrer Verzweiflung über ihre Situation ihr neugeborenes Kind ertränkt und wartet nun im Kerker auf ihre Hinrichtung. Faust verliert sich in einer Hassrede gegen Mephisto, der ihm diesen Umstand verheimlicht hat. Mephisto weist Faust deutlich auf seine Mitschuld an Gretchens Situation hin und betont, es sei Fausts freie Entscheidung gewesen, den Pakt mit ihm einzugehen. Faust beschließt, Gretchen mit Mephistos Hilfe zu retten.

    Nacht, offen Feld
    Faust und Mephisto reiten auf schwarzen Pferden zu Gretchen, um sie zu befreien, wobei sie am Rabenstein, dem Hinrichtungsplatz, vorbeikommen.

    Kerker
    Faust kann das vollkommen vom Wahn und Schuldgefühlen eingenommene Gretchen nicht davon überzeugen, mit ihm zu fliehen. Sie ist zwischen ihrer Liebe zu Faust und der Angst vor weiteren Sünden hin- und hergerissen und empfiehlt sich letztlich Gott: „Gericht Gottes! Dir hab ich mich übergeben“ (V. 4605). Eine Stimme von oben verkündet, dass Gretchen gerettet sei.

    Zusammenfassung von Faust als Video

    Ein weiteres gutes Video (auch wenn die Kommentare zwischendurch echt nerven!)

    Weitere Lernhilfen zu Faust:

    Analyse von Faust

  • Die Vermessung der Welt – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Daniel Kehlmann

    Kurze Inhaltsangabe zu Die Vermessung der Welt von Daniel Kehlmann

    Daniel Kehlmann erzählt in seinem im Jahre 2005 erschienenen Roman „Die Vermessung der Welt“ mit viel Humor die fiktiven Biographien der beiden Wissenschaftler Carl Friedrich Gauß und Alexander von Humboldt. Der als philosophischer Abenteuerroman deklarierte Text beschreibt die verschiedene Herangehensweise zweier Genies an denselben Forschungsgegenstand: Die Vermessung der Welt, ein Verständnis über unseren Kosmos und die Funktionsweise des Magnetismus. Humboldt versucht seine Forschungen ausgehend vom großen Ganzen der Natur voranzutreiben, während sich die abstrakte Herangehensweise Gauß‘ an mathematische Formeln und das Zusammensetzen einzelner bruchstückhafter Erkenntnisse stützt. Der Leser begleitet die beiden Wissenschaftler auf ihren unterschiedlichen Wegen bei ihrem Erkenntnisgewinn und dem gegenseitigen Austausch. In chronologischer Reihenfolge werden die beiden unterschiedlichen Lebensläufe der beiden schon zu Lebzeiten berühmten Wissenschaftler erzählt und in einen Zusammenhang gesetzt, der historisch nicht ganz korrekt, dafür aber mit viel Witz und Charme verbunden ist.

    Ausführliche Zusammenfassung von Die Vermessung der Welt

    Kapitel 1 – Die Reise

    Auf Drängen Alexander von Humboldts macht sich der Mathematikprofessor Carl Friedrich Gauß im September 1828 zusammen mit seinem Sohn Eugen von seiner Heimatstadt Göttingen aus auf den Weg nach Berlin, um an einem Kongress für Naturforscher teilzunehmen. Gauß, der Reisen nicht leiden kann und für den sie dementsprechend unangenehm wird, lässt seinen Sohn Eugen seinen Unmut deutlich spüren. Da Gauß nicht in Besitz eines gültigen Passes ist, verweigert ihm ein Gendarm die Einreise nach Preußen. Da der Gendarm jedoch kurzzeitig von einem fremden herumpöbelnden Mann abgelenkt ist, können Gauß und sein Sohn Eugen ihre Reise fortsetzen. In Berlin angekommen treffen sich Humboldt und Gauß. Daguerre, der an der Weiterentwicklung der Fotografie arbeitet, wünscht ein Foto von Gauß und Humboldt zu machen, was ein Polizist jedoch verhindert. Gauß fühlt sich unwohl und möchte nach Hause.

    Kapitel 2 – Das Meer

    Im zweiten Kapitel erfährt der Leser, wie Alexander von Humboldt und sein älterer Bruder Wilhelm aufgewachsen sind. Wilhelm wird künstlerisch erzogen, während Alexander viel naturwissenschaftlichen Unterricht erhält. Wilhelm, der als Lieblingskind beschrieben wird, lacht seinen jüngeren Bruder aus, als dieser beschließt, während einer Reise entlang des Flusses Orinoko eben diesen zu erforschen. Während seines Studiums in Freiberg und Frankfurt an der Oder stirbt die Mutter und Alexander fasst den Entschluss, in die Neue Welt zu reisen. Während eines Aufenthaltes in Paris trifft er Bonpland, einen Naturwissenschaftler, der ihn fortan auf seiner Reise begleitet. Im Laufe einer Schiffsreise, die von Spanien ausgeht, erkrankt die gesamte Besatzung an einem gefährlichen Fieber. Der einzig von der Krankheit verschonte ist Alexander von Humboldt, der sich der genauen Untersuchung von Quallen annimmt und zahlreiche Messungen von Wassertiefe und Luftdruck vornimmt. Humboldt ist, wie er an seinen Bruder schreibt, überzeugt davon, die Welt werde noch von ihm und seinen Forschungen erfahren.

    Kapitel 3 – Der Lehrer

    Carl Friedrich Gauß zeigt schon sehr früh enorme mathematische Begabungen und zieht damit den Unmut seines Lehrer Büttner auf sich, der dem jungen Gauß seine schnelle Auffassungsgabe nicht abnimmt. Fortan unterrichtet Büttners Assistent den jungen Gauß drei Mal in der Woche in Mathematik. Schließlich wird Gauß im Gymnasium aufgenommen, von dem er sich enttäuscht zeigt. Beim Eintreffen einer der ersten Ballonfahrer in Braunschweig bittet der junge Gauß darum, mitfahren zu dürfen und ist begeistert davon, den Sternenhimmel beobachten zu können. Im jungen Erwachsenenalter erhält er ein Stipendium vom Herzog von Braunschweig und beginnt ein Studium an der Universität.

    Kapitel 4 – Die Höhle

    Während ihrer gemeinsamen Expedition erreichen Bonpland und Humboldt Neuandalusien (Venezuela) und lassen sich von Indianern zu einer Höhle führen. Irgendwann befinden die beiden sich alleine in der von den Indianern als Totenreich bezeichneten Höhle. Humboldt bekommt eine Halluzination von seiner verstorbenen Mutter, woraufhin die beiden die Höhle wieder verlassen. Humboldt setzt sich in den Kopf, den genauen Standort der Sonne zu messen und möchte den Kanal zwischen dem Fluss Orinoko und dem Amazonas finden. Bonpland wird bei einem Angriff der Eingeborenen verletzt und Humboldt schreibt erneut einen Brief an seinen Bruder – und einen an Immanuel Kant, den auch Gauß sehr verehrt.

    Kapitel 5 – Die Zahlen

    Nach Abschluss seines Studiums mit summa cum laude und der Veröffentlichung seines Werks über die Grundlagen der Arithmetik arbeitet Gauß als Landvermesser, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Sein Genie zeigte sich, als er bereits mit 19 Jahren schaffte, ein 17-Eck nur mit einem Zirkel und einem Lineal zu konstruieren – eines der ältesten bisher ungelösten mathematischen Probleme. Gauß verliebt sich in ein Mädchen namens Johanna und hält um ihre Hand an. Johanna lehnt den Antrag ab. Gauß beschließt, Johanna einen zweiten Antrag zu machen und beschließt, sich umzubringen, sollte sie ein weiteres Mal ablehnen. Humboldt hatte Curare, ein Gift, aus Südamerika geschickt, mit dessen Hilfe Gauß plant, seinem Leben ein Ende zu setzen. Da Johanna den zweiten Antrag jedoch annimmt, kommt es nicht zur Ausführung dieses folgenschweren Schritts.

    Kapitel 6 – Der Fluss

    Während ihrer lebensgefährlichen Reise durch den Urwald lernen Humboldt und Bonpland von einem Curare-Meister, wie man das Gift herstellt und welche Wirkungen es erzielt. Als sie das Ende des Kanals erreichen, beschließt Humboldt, alle während der Expedition aufgezeichneten Daten, Präparate usw. schnellstmöglich nach Europa zu übersenden, damit nichts verloren geht. Durch einen einsetzenden Dauerregen wird eine Weiterreise für Bonpland und Humboldt zunächst unmöglich und sie müssen zu allem Überfluss dabei zusehen, wie ihr Boot von dem Sturm mitgerissen und fortgeschwemmt wird.

    Kapitel 7 – Die Sterne

    Zur selben Zeit als Napoleons Truppen ins Land einfallen, heiratet Gauß Johanna und wird mit ihr in Göttingen sesshaft. Er plant, Direktor eines Observatoriums zu werden, das dann jedoch nicht gebaut wird. Stattdessen unterrichtet Gauß nun Studenten. Mit etwa dreißig Jahren fühlt Gauß sich krank und sieht seinen nahen Tod vor Augen. Seine Frau Johanna bringt drei Kinder zur Welt und stirbt bei der Geburt des dritten Kindes. Gauß hängt dem rationalen Gedanken nach, erneut zu heiraten, um seine drei Kinder versorgt zu wissen.

    Kapitel 8 – Der Berg

    Bonpland und Humboldt setzen ihre Reise fort und beschließen, den Chimborazo, damals der höchste Berg der Welt, zu besteigen. Aufgrund des in den Höhen herrschenden Sauerstoffmangels müssen sie jedoch vorzeitig abbrechen, um den sie ereilenden Wahnvorstellungen ein Ende zu bereiten. Trotz des Abbruchs ihres Vorhabens schreibt Humboldt ein Dutzend Briefe nach Europa, in denen er behauptet, von allen Menschen bisher am höchsten gelangt zu sein.

    Kapitel 9 – Der Garten

    Gauß heiratet trotz seiner Abneigung gegen sie Minna, eine Freundin seiner toten Frau. Um ihr möglichst aus dem Weg gehen zu können, arbeitet er wieder als Landvermesser und kommt nur selten nach Hause. Sein Sohn Eugen unterstützt ihn bei seiner Arbeit; Gauß ist von der Hilfe seines Sohnes, dessen Intellekt er für unterdurchschnittlich hält, jedoch nur sehr wenig begeistert. Als ein Graf, auf dessen Land Gauß und sein Sohn Messungen machen, Gauß erkennt und über ihn Bescheid weiß, ist Gauß von seiner eigenen Berühmtheit, die ihm nicht bewusst war, angetan.

    Kapitel 10 – Die Hauptstadt

    Unterdessen sind Bonpland und Humboldt, die mittlerweile von internationalen Zeitungsreportern begleitet werden, in Acapulco angelangt, wo sie beim Vizekönig eingeladen sind. Während der voller Tatendrang steckende Humboldt plant, einen Atlas von Neuspanien zu erstellen, ist der alternde Bonpland von den anstrengenden Reisen sichtlich gezeichnet. Nach einer ausgedehnten Reise durch das Land und der Erforschung seines Erkenntnisinteresses beschließt Humboldt, sich in Paris niederzulassen. Während seiner Reise entdeckt er in einer prähistorischen Stadt einen Kalender und glaubt, bei seinen Untersuchungen des Vulkans Jorullu den Neptunismus widerlegt zu haben. Humboldt und Bonpland werden in Philapelphia von dem amtierenden Präsidenten Jefferson empfangen und berichten ihm ausführlich von ihren Forschungsergebnissen.

    Kapitel 11 – Der Sohn

    Humboldt und Gauß treffen sich in Berlin und unterhalten sich ausführlich über ihre Forschung. Humboldt ist mittlerweile Kammerherr des preußischen Königs. Während des Gesprächs greift Gauß seinen Sohn Eugen mehrmals persönlich an, woraufhin dieser die Zusammenkunft enttäuscht verlässt. Wir erfahren, dass Bonpland nach der strapaziösen Reise nach Südamerika zurückgekehrt sei und seitdem dort unter Hausarrest stehe.

    Kapitel 12 – Der Vater

    Nachdem Eugen Humboldt und Gauß verlassen hat, irrt er ziellos durch Berlin. Auf einer politischen Veranstaltung, zu der ihn Studenten mitnehmen, denen er zufällig auf der Straße begegnet, erkennt Eugen den Mann wieder, der seinen Vater und ihn am vergangenen Tag vor einer Festnahme bewahrt hat. Eugen und alle anderen Teilnehmer der von den Jungen Patrioten organisierten Veranstaltung werden von der Gendarmerie verhaftet, da die Vereinigung der Jungen Patrioten polizeilich verboten ist.

    Kapitel 13 – Der Äther

    Humboldt hält in Berlin einen Vortrag über seine Forschungserkenntnisse. Nach dem Vortrag stellt Humboldt Gauß einige berühmte Persönlichkeiten vor. Gauß, dem der Menschenauflauf sichtlich zu viel ist, stiehlt sich davon und gelangt nach einer ziellosen Umherirren durch Berlin schließlich Humboldts Haus. Zwischen den beiden entfacht ein Streit über Wert und Inhalt der Wissenschaft. Die Nachricht von der Verhaftung Eugens unterbricht den Disput der beiden Wissenschaftler.

    Kapitel 14 – Die Geister

    Die beiden Wissenschaftler versuchen vergeblich, sich beim Gendarmeriekommandanten Vogt für die Freilassung Eugens einzusetzen, wobei es zu einem Streit kommt und Gauß Vogt vorwirft, bestechlich zu sein. Ohne etwas erreicht zu haben, müssen Humboldt und Gauß weiterziehen und unterhalten sich über mögliche Zukunftsperspektiven.

    Kapitel 15 – Die Steppe

    Ein russischer Zar finanziert Humboldt eine Forschungsreise in Russland. Humboldt muss sich jedoch an eine festgelegte Reiseroute halten und steht während der gesamten Reise unter Aufsicht, weswegen er nicht die nötige Zeit findet, um seine Forschungen zum Magnetismus gewinnbringend treiben zu können. Gauß führt unterdessen selbst Versuche zum Magnetismus durch und steht mit Humboldt in regem Briefkontakt. Als das Schiff, mit dem Humboldt und seine Begleiter unterwegs sind, in Nebel gerät, erhält Humboldt die Möglichkeit, seine navigatorischen Fähigkeiten auszuleben.

    Kapitel 16 – Der Baum

    Humboldt verschafft Eugen, der sich immer noch in Polizeigewahrsam befindet, die Möglichkeit, nach Übersee auszureisen. Eugen ist allem Neuen, das ihm auf der Reise begegnet, verschlossen; für nichts scheint man sein Interesse wecken zu können. Enttäuscht von seinem Vater wünscht er sich nichts sehnlicher als endlich nach Hause zurückkehren zu können. Eugen lernt auf der Überfahrt einen irischen Landsmann kennen, mit dem er sich gut versteht. Eugen und der Ire unterhalten sich über mögliche gemeinsame Zukunftsperspektiven, zum Beispiel die Gründung einer eigenen Firma.

  • Andorra – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Max Frisch

    Kurze Inhaltsangabe zu Andorra von Max Frisch

    Max Frischs 1961 erschienenes Drama „Andorra“ handelt von dem jungen Mann Andri, der von seinem leiblichen Vater als jüdischer Pflegesohn ausgegeben wird. Andri ist sein Leben lang der Feindlichkeiten der Andorraner ausgesetzt und beginnt irgendwann, selbst an seine jüdische Identität zu glauben. Als er die Wahrheit erfährt, kann er sie nicht glauben und wird von dem antisemitischen Nachbarvolk ermordet.

    Im Vorfeld der einzelnen Bilder versuchen der Wirt, der Tischler, der Geselle, der Soldat, der Pater, der Jemand und der Doktor, ihr Verhalten zu rechtfertigen und leugnen jegliche Mitschuld an Andris Schicksal.

    Zusammenfassung der einzelnen Bilder von Andorra

    Erstes Bild

    Barblin weißelt das Haus ihres Vaters für den kommenden Sanktgeorgstag und wird dabei von dem Soldaten Peider über ihren Verlobten ausgefragt, von dem Barblin nichts preisgeben möchte. Der Pfarrer kommt vorbei, warnt Barblin vor dem Soldaten und bittet sie, auf ihren Vater acht zu geben, der in der letzten Zeit vermehrt in der Wirtschaft trinke. Barblin sorgt sich wegen der Gerüchte, die „Schwarzen da drüben“ würden kommen, Andorra überfallen und alle Juden ermorden.

    Währenddessen verhandelt der Vater in der Wirtschaft mit dem Tischler den Preis für die Tischlerlehre seines Pflegesohnes Andri. Der Tischler betont, Andri habe aufgrund seiner jüdischen Herkunft das Tischlerhandwerk nicht im Blut und würde sich daher mit der Aufgabe schwer tun. Der Soldat fragt Andri aus, wo sich seine Schwester Barblin aufhalte. Andri teilt ihm daraufhin mit, Barblin sei seine Verlobte und nicht seine Schwester. Der Soldat demütigt Andri wegen seiner jüdischen Herkunft und sagt, als Jude müsse man versuchen, sich beliebt zu machen.

    Zweites Bild

    Andri und Barblin unterhalten sich vor Barblins Kammer. Andri fragt sich, ob die Andorraner mit ihren Vorwürfen ihm gegenüber im Recht seien und er, weil er Jude ist, als schlechter Mensch zu gelten habe. Er leidet darunter, Barblins Vater, den er lediglich für seinen Pflegevater hält, immer dafür dankbar sein zu müssen, dass er ihn vor den Schwarzen gerettet hat und er schämt sich für seine Feigheit, sich nicht zu trauen, Barblins Vater bzw. seinem Pflegevater von der Verlobung zwischen Barblin und ihm zu berichten. Barblin versichert Andri ihre Liebe und bittet ihn, auf das Gerede der Andorraner nichts zu geben und stattdessen an sie zu denken.

    Drittes Bild

    Andri möchte dem Tischler seine Lehrlingsprobe, einen Stuhl, zeigen. Der Tischler nimmt einen anderen Stuhl und reißt ohne Mühe alle vier Beine heraus. Andri versucht vergeblich, dem Tischler zu sagen, dass er den falschen Stuhl geprüft hat, kommt jedoch nicht zu Wort. Als der Tischler sich auf dem von Andri getischlerten Stuhl niederlässt und ihn als Werk seines Gesellen ausgibt, kann Andri sich nicht länger zurückhalten: „Sie sitzen auf meinem Stuhl. Das kümmert Sie aber nicht? Ich kann tun, was ich will, ihr dreht es immer gegen mich und der Hohn nimmt kein Ende […]. Sie saugen an ihrer Pfeife herum, und ich sag Ihnen ins Gesicht: Sie lügen. […]. Sie wollen nicht, daß ich tauge.“ Der Tischler versetzt Andri in die Bestellungsaufnahme: „Das ist’s, was deinesgleichen im Blut hat, glaub mir, und jedermann soll tun, was er im Blut hat.“

    Viertes Bild

    Der Arzt untersucht Andri wegen einer Halsentzündung. Nichtwissend, dass Andri Jude ist, kommt er während der Untersuchung auf Juden zu sprechen und bringt sein negatives Bild von ihnen unverblümt zum Ausdruck: „Ich kenne den Jud. Wo man hinkommt, da hockt er schon, der alles besser weiß […]. Sie sind nicht zu ändern. Sie hocken auf allen Lehrstühlen der Welt.“ Andri verlässt daraufhin enttäuscht den Raum, kurz darauf kommt der Vater nach Hause. Andri kann sich endlich überwinden, um Barblins Hand anzuhalten. Der Vater ist völlig außer sich und lehnt Andris Bitte ab. Andri denkt, der Vater wolle ihn Barblin nicht heiraten lassen, weil er Jude ist.

    Fünftes Bild

    Der Lehrer sitzt in der Wirtschaft und trinkt Schnaps. Er deutet an, in eine Lüge verstrickt zu sein, aus der er keinen Ausweg mehr findet: „Einmal werd ich die Wahrheit sagen – das meint man, aber die Lüge ist ein Engel, sie hat die Wahrheit ausgesaugt. Das wächst. Ich werd’s nimmer los.“

    Sechstes Bild

    Andri schläft vor Barblins Zimmer auf der Türschwelle. Der Soldat schleicht sich an ihm vorbei in Barblins Zimmer und verriegelt von innen die Tür. Als Andri aufwacht, kommt der Vater betrunken aus der Kneipe, setzt sich zu Andri und beichtet ihm, gelogen zu haben und ihm nun die Wahrheit sagen zu wollen. Andri lässt sich jedoch auf kein Gespräch mit ihm ein und weist ihn zurück: „Ich verdanke dir mein Leben. Ich weiß. Wenn du Wert darauf legst, ich kann es jeden Tag einmal sagen: Ich verdanke dir mein Leben: Sogar zweimal am Tag: Ich verdanke dir mein Leben. Einmal am Morgen, einmal am Abend: Ich verdanke dir mein Leben, ich verdanke dir mein Leben.“ Der Vater reagiert gekränkt und macht erste Andeutungen, dass Andri nicht sein Pflegesohn ist, den er vor den Schwarzen gerettet hat, sondern sein leiblicher Sohn. Andri verlangt, alleine gelassen zu werden, woraufhin sich der Vater zurückzieht. Als der Soldat mit nacktem Oberkörper und geöffneter Hose die Tür zu Barblins Kammer öffnet, denkt Andri, Barblin habe mit ihm geschlafen – nichtwissend, dass der Soldat Barblin vergewaltigt hat.

    Siebtes Bild

    Der Pfarrer hat Andri auf Wunsch seiner Pflegemutter in die Sakristei gebeten, um mit ihm zu sprechen. Andri erzählt dem Pater, dass er selbst glaubt, dass man ihn nicht lieben könne. Auch er selbst habe kein gutes Bild von sich. Der Pater versucht, Andri dazu zu bringen, sich selbst zu akzeptieren: „Du bist nicht feig, Andri, wenn du es annimmst, ein Jud zu sein. Im Gegenteil. Du bist nun einmal anders als wir […]. Denk darüber nach Andri, was du selbst gesagt hast: Wie sollen die andern dich annehmen, wenn du dich selbst nicht annimmst?“

    Achtes Bild

    Eine Dame ist in Andorra angereist und wird für einen Spitzel gehalten, der Andorra auskundschaften soll, um den Angriff der Schwarzen vorzubereiten. Sie setzt sich im Wirtshaus an einen freien Tisch und fragt den Idioten, ob er „einen Lehrer Can“, den Vater von Barblin und Andri, kenne. Der Idiot bejaht, woraufhin die Dame ihm einen Zettel reicht, den er an den Lehrer weiterleiten soll. Andri und die Soldaten bekommen Streit, woraufhin die Soldaten Andri verprügeln, bis die Dame dazwischen geht, mit Andri spricht und von ihm verlangt, er solle sie zu seinem Vater führen.

    Neuntes Bild

    Der Pater versucht, Andri davon zu überzeugen, dass die Dame seine leibliche Mutter und Can, der Lehrer, sein leiblicher Vater und Barblin somit seine Schwester sei. Andri kann den Worten des Paters keinen Glauben schenken: „ Wie viele Wahrheiten habt ihr? […]. Euch habe ich ausgeglaubt.“ Während des Gesprächs platzt der Lehrer herein und berichtet, Andris Mutter sei durch einen Wurf mit einem Stein getötet worden. Der Wirt beschuldigt Andri der Tat.

    Zehntes Bild

    Die Invasion der Schwarzen in Andorra hat begonnen. Der Lehrer versucht ein letztes Mal, Andri davon zu überzeugen, dass er sein leiblicher Sohn ist, doch Andri kann ihm nicht glauben. Er hat sein Schicksal, als Jude von den Schwarzen ermordet zu werden, angenommen und schenkt den Worten seines Vaters keine Beachtung.

    Elftes Bild

    Andri drängt Barblin zum Geschlechtsverkehr und nennt sie eine „Soldatenbraut“. Barblin fleht Andri an, ihr und ihrem Vater Glauben zu schenken und nicht weiter darauf zu pochen, Jude zu sein, da er sonst verloren sei. Andri glaubt auch Barblin kein Wort und wird letztlich verhaftet und zur Judenschau gebracht.

    Zwölftes Bild

    Andri wird auf der Judenschau aufgrund seines Lachens als vermeintlicher Jude entlarvt und abgeführt. Ebenso wird ihm der Mord an der Dame zur Last gelegt. Der Lehrer versucht verzweifelt, alle davon zu überzeugen, dass Andri sein Sohn sei, hat jedoch keine Chance, woraufhin er sich erhängt. Barblin verliert den Verstand und weißelt von Sinnen das Haus ihres Vaters.