Autor: kevin

  • Tschick – Inhaltsangabe/Zusammenfassung – Wolfgang Herrndorf

    Ausführliche Inhaltsangabe zu Tschick von Wolfgang Herrndorf

    Tschick ist ein Jugendroman von Wolfgang Herrndorf. Er ist der Gegenwartsliteratur zuzuordnen und 2010 im Rowohlt Verlag erschienen. Dieser zeitgenössische und gesellschaftskritische Roman hat es direkt in die Toplisten geschafft und den deutschen Jugendliteraturpreis und den Clemens-Bretano-Preis 2011 und 2012 erhalten. Das Hauptaugenmerk dieses Buches liegt auf einer ungewöhnlichen Freundschaft, die sich aus dem vierzehnjährigen Maik Klingenberg aus bürgerlichen, wenn auch problematischen Familienverhältnissen und einem Spätaussiedler aus Russland entwickelt. Drei Jahre nach Erscheinen hat sich dieser Roman bereits über 1 Millionen Mal verkauft und mit Leichtigkeit die Spiegel-Bestsellerlisten erobert.

    Auf die Frage, welche Inspirationsquelle der Autor – Wolfgang Herrndorf – einst für die Inspiration zu seinem Bestseller Roman heranzog, verwies er auf andere Jugendbücher, wie zum Beispiel Huckleberry Finn und der Herr der Fliegen. Herrndorf wollte in seinem Buch herausfinden, ob die einstigen Helden der Jugend noch in dieser Form existieren und sich dabei zurückerinnern, wie er die Welt, die Gesellschaft und die Erwachsenen mit zwölf Jahren gesehen hat. Nach dem Literaturstudium anderer Jugendbücher sind ihm erfolgversprechende Gemeinsamkeiten aufgefallen. So hatten gerade Erwachsene in den Top-Jugendromanen keinen Platz im Handlungsverband. Außerdem war entweder eine große Reise oder das Meer ein entscheidendes Thema. Herrndorfs Ziel mit Tschick zielt auf einen realistischeren Jugendroman, ohne dabei auf die wesentlichen Kernbestandteile zu verzichten.

    Maik Klingenberg – aus bürgerlichen, zerrütteten Verhältnissen

    Ausgangspunkt dieses Romans ist der vierzehnjährige Maik Klingenberg: Der Junge kommt aus einem gut situierten, wenn auch zerrütteten Elternhaus aus Ostberlin und ist in der Schule vielmehr der Außenseiter als der Klassenliebling. Wie viele seiner Klassenkameraden schwärmt auch er für die schöne Tatjana Cosic, die ihn zu seiner Enttäuschung jedoch nicht zum Geburtstag in den Sommerferien einlädt.

    Maik hat ein Problem – er ist wahrscheinlich viel zu langweilig. Erst in einer Deutschstunde vermag es seine Lehrerin, den Fokus auf ihn zu lenken. Sie verließt einen Aufsatz, in dem Maik das Verhalten und die Problematik seiner alkoholkranken Mutter ungeschminkt schildert. Unglücklicherweise ist diese Aufmerksamkeit nicht positiver Natur. Nicht nur die Lehrerin ist schockiert über Maiks offene Reflektion. Er ist ab sofort bei seinen Klassenkameraden nur noch „der Psycho“.

    Eines Tages kommt ein neuer Mitschüler in die Klasse, sein Name ist Tschick. Eigentlich heißt er Andrej Tschichatschow. Auch er ist ein Außenseiter und kommt aus Russland, ein so genannter Spätaussiedler. Maik und Tschick haben zunächst nur eines gemeinsam. Sie werden bei der schönen Tatjana nicht zum Geburtstag und zur Party eingeladen. Auch die letzten Bemühungen von Maik, aus einer Zeitschrift mühevoll ein Beyonce-Poster für Tatjana zu malen, verpuffen unbemerkt. Tatjanas Entscheidung steht: Er wird nicht eingeladen. Zu allem Überfluss muss sich seine Mutter mal wieder in eine Entzugsklinik begeben und sein Vater hat nichts anderes zu tun, als mit seiner schönen, äußerst jungen Assistentin allein in den Urlaub zu fahren. Maik bleibt nichts anderes übrig, als die Sommerferien zum wiederholten Mal allein zu verbringen.

    Tschick – ein russischer Spätaussiedler und Außenseiter

    Die Wende löst ausgerechnet der russische Spätaussiedler aus, denn er steht eines Tages mit einem hellblauen Lada Niva vor Maiks Haustür. Er hat einen wilden Vorschlag: „Wie wäre es, in die Walachai zum Opa zu fahren?“ Eigentlich wissen die beiden Jungs noch gar nicht, wo das eigentlich liegt. Gerade die Ungewissheit und das Abenteuer scheinen beide zu reizen. Bevor sie auf die gemeinsame Reise aufbrechen, geht es erst einmal doch zur Geburtstagsparty von Tatjana.

    Tschick überredet Maik, Tatjana das selbst gezeichnete Bild als Geschenk zu übergeben. Er fast all seinen Mut zusammen, übergibt Tatjana seine Zeichnung und dann rauschen sie vor den Augen der verblüfften Partygäste in ihrem Lada davon. Ein toller Abgang, der wahrscheinlich für Eindruck gesorgt hat.

    Anfang einer Reise und Beginn eines Abenteuers

    Natürlich sind die beiden Hals über Kopf aufgebrochen und haben auch keine Landkarte mitgenommen. Sie fahren ziellos durch die Gegend und verfahren sich inmitten eines Waldes. In einem kleinen Dorf, das Sie später erreichen, treffen sie auf eine Mutter mit fünf Kindern. Hier bekommen Sie ein waschechtes Öko-Mittagessen, bevor die Reise dann weitergeht.

    Schon bald müssen sie realisieren, dass sie ohne Sprit wohl nicht sehr weit kommen. Beide Jungs haben eine Idee: Sie wollen mit einem Gartenschlauch aus anderen Autos Benzin absaugen, um ihre Reise auch ohne Bargeld fortzusetzen. Kurz darauf kommen sie auf einer Müllkippe an, wo sie sich nach einem Gartenschlauch umsehen.

    Hier treffen sie auf Isa Schmidt. Das Mädchen ist in dem Alter der beiden Jungen. Sie scheint ihren Reiz zu haben, auch wenn sie sich in einem verheerenden körperlichen Zustand befindet. Sie riecht so streng, dass die beiden es kaum aushalten. Die Jungen entschließen sich dennoch, Isa mit nach Prag zu ihrer Halbschwester zu nehmen. Beide willigen ein und die Truppe hat einen Teilnehmer mehr.

    Isa und die Kunst der weiblichen Verführung

    Als die drei an einem Stausee vorbei kommen, schmeißen die beiden Jungs Isa ins Wasser. Sie können es vor Gestank kaum noch aushalten. Das Mädchen wäscht sich gründlich, entledigt sich ihrer Kleider und zeigt ihren verführerischen, nackten Körper. Bei dem Anblick scheint Maik im nächsten Augenblick, seine Liebe zu Tatjana vergessen zu haben. Kurz darauf schnappt sie sich ein paar Sachen von Maik und sie fliehen gemeinsam in die Natur hinaus.

    Als sie kurze Zeit später den Gipfel eines Berges erreichen, finden sie ein Stück Holz. In dieses Stück ritzen sie alle ihre Namen und schwören, 50 Jahre später wieder zurückzukommen. Die kuriose Truppe erreicht einen Parkplatz. Hier entdeckt Isa eine passende Busverbindung und entschließt sich kurzerhand, allein weiter zu reisen, al sie das notwendige Fahrgeld (30,00 Euro) von Maik erhalten hat.

    Eine Verkettung unschöner Autounfälle

    Die beiden Jungs erreichen kurz darauf ein ehemaliges Braunkohleabbaugebiet. Hier treffen sie auf den senilen Horst Fricke, der sie nach einem Zwischenfall mit einem Luftgewehr auf Limonade einlädt. Er erzählt von seinen Erfahrungen im KZ und an der Ostfront. Tschick erhält von Horst ein kleines Fläschchen mit zauberhafter Flüssigkeit, das er jedoch kurzerhand wieder aus dem Fenster des Autos wirft.

    Tschick entdeckt den Verlauf einer Autobahn – sie versuchen, ausgehend vom Hügel die Straße der Autobahn zu verlassen, überschlagen sich bei diesem Versuch jedoch mehrere Male. Der Lada bleibt mit den Rädern nach oben liegen. Zuerst sieht es nach Glück im Unglück aus, als eine Sprachtherapeutin in ihrem BMW anhält und versucht den beiden zu helfen. Doch im Zuge der Hilfestellung wirft sie Tschick einen schweren Feuerlöscher auf den Fuß.

    Sie müssen sofort ins Krankenhaus, wo sich Tschick wenig später mit einem Gipsbein wiederfindet. Die Jungs beobachten nun aus dem Fenster des Krankenhauses, wie man ihren Lada dort auf beiden Reifen abstellt. Sie möchten sich nicht mit dem Gedanken abfinden, dass ihre Reise zu Ende ist und versuchen zu flüchten. Doch Maik muss nun weiterfahren. Tschick erklärt ihm, wie man ein Auto fährt und offenbart ihm ganz nebenbei, dass er schwul ist.

    Die Anfangsmotive am Ende des Romans

    Für die beiden geht es nur kurze Zeit weiter, denn es folgt der nächste Auffahrunfall. Der Fahrer eines Viehtransporters möchte die beiden nicht überholen lassen, gerät dabei ins Schleudern und liegt quer auf der Autobahn. Maik und Tschick werden von der Polizei gefasst. Bei der folgenden Verhandlung nimmt Tschick überraschenderweise alle Schuld auf sich. Maik muss gemeinnützige Stunden ableisten und Tschick geht in das Heim zurück, indem er bereits vor seiner Reise gelandet ist.

    Das Ende des Romans ist zugleich auch wieder ein Neuanfang. Das Schuljahr beginnt mit den altbewährten Motiven. Wobei Tatjana sich mittlerweile für Maik interessiert – nicht zuletzt aufgrund seiner verwegenen Geschichte, erhält er verführerische Briefe von Isa. Sein gewalttätiger Vater hat schlussendlich die Familie verlassen.

    Der Roman endet mit einer skurrilen Begebenheit: Maik sitzt gemeinsam mit seiner alkoholkranken Mutter auf dem Boden des Swimmingpools. Hier haben sie gerade die gesamte Wohnungseinrichtung versenkt. Sie machen sich keine Gedanken über das bürgerliche Leben und die Vorhaltungen, währenddessen haben die Nachbarn die Polizei alarmiert. Das Beste und zugleich Wichtigste für Maik: Die Kontaktsperre zu seinem neuen Freund und Wegbegleiter Tschick läuft demnächst aus und die beiden Jungen können sich nach ihrem Abenteuer wieder sehen.

  • Welche Aufgaben hat ein Rechtsanwalt aus Karlsruhe?

    Ob Rechtsfragen, Lebensschwierigkeiten unterschiedlichster Art, Streitigkeiten, Verträge, Familienangelegenheiten, steuerliche Fragen oder Verkehrsunfälle – Anwälte stehen allen, die zu ihnen kommen und Hilfe benötigen, mit Rat und Tat zur Seite. Die Kunden der Anwälte heißen übrigens Klienten und suchen einen Rechtsvertreter in der Regel deshalb auf, damit er Ihnen in Rechtsfragen zur Seite steht und sie auf allen möglichen Rechtsgebieten berät. Denn die Rechtssysteme und Gesetzbücher sind sehr komplex und für Menschen, die sich damit nicht intensiv und via Studium auseinandergesetzt haben, oft sehr schwer zu verstehen oder nachzuvollziehen. Aufgrund der Komplexität unseres Rechtssystems spezialisieren sich auch die Anwälte auf bestimmte Rechtsgebiete, die sie bereits als Studienschwerpunkt gewählt haben und in denen sie dann als Experte gelten.

    Die Aufgaben eines Rechtsanwalts

    Als Berater entwirft und überprüft ein Anwalt Verträge. Dazu zählen beispielsweise Arbeits-, Miet-, Kauf- oder Erbverträge. Darüber hinaus berät er in gesellschaftsrechtlichen Angelegenheiten und steuerrechtlichen Fragen, versucht Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern oder zwischen Nachbarn zu lösen. Eine der wichtigsten Aufgaben von Anwälten ist es nämlich, Streitigkeiten zu schlichten und Prozesse zu vermeiden, damit es erst gar nicht zu Gerichtsverhandlungen kommt. In diesem Sinne verhandelt er auch über die Regelung von Haftpflichtansprüchen, insbesondere bei Verkehrsunfällen, oder beurteilt Ansprüche aus der Sozialversicherung, zum Beispiel im Falle von Krankheiten oder Berufsunfähigkeit. Ein wichtiger Bereich ist die Lösung familienrechtlicher Probleme wie Scheidungen, die gerichtlich verhandelt werden. Bei einer Gerichtsverhandlung vertritt ein Anwalt die Interessen seines Klienten möglichst wirksam und zu dessen Gunsten. Dazu muss der Rechtsanwalt anhand von schriftlichen Eingaben und mündlichen Vorträgen dem Gericht den Fall überzeugend darlegen.

    Warum ist Karlsruhe die deutsche Stadt des Rechts?

    Die badische Stadt Karlsruhe wird gerne als die „Residenz des Rechts“ bezeichnet, denn hier findet man die höchsten deutschen Rechtsinstitutionen. Dazu zählen das Bundesverfassungsgericht, der Bundesgerichtshof und die Generalbundesanwaltschaft. In den Nachrichten ist oft dann von Karlsruhe zu hören, wenn wieder eine wichtige rechtliche Entscheidung etwa in Verfassungsfragen gefällt wurde, die dann das Prädikat „Karlsruher Urteil“ trägt. So dient das Bundesverfassungsgericht, das es seit 1951 gibt, dem Schutz der in der Verfassung verankerten Freiheitsrechte. Es soll verhindern, dass diese Rechte verletzt oder gar beseitigt werden, wie dies in der NS-Zeit in Deutschland über viele Jahre der Fall war. Der Bundesgerichtshof ist die oberste Strafverfolgungsbehörde. Sie ist dann zuständig, wenn die innere oder äußere Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland in den Fokus rückt. Deshalb übt der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof das Amt des Staatsanwalts in allen schwerwiegenden Staatsschutz Strafsachen aus. Aus all diesen Gründen hat Karlsruhe eine ganz besondere Bedeutung für die deutsche Demokratie und den modernen deutschen Rechtsstaat. In Karlsruhe selber gibt es laut dem Anwaltsverzeichnis anwalt-karlsruhe.de über 4700 Mitglieder in der örtlichen Rechtsanwaltskammer, vorwiegend sind dies Anwälte. Die Karlsruher Anwaltskammer erstreckt sich jedoch auch über Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg bis Mosbach.

    Rechtsgebiete eines Anwalts erklärt

    Es gibt es vor allem drei große Rechtsbereiche, in denen Anwälte tätig oder beratend hinzugezogen werden: Das sind Arbeitsrecht, Familienrecht und Strafrecht.

    1. Das Arbeitsrecht

    Das Arbeitsrecht ist in erster Linie dazu da, um Arbeitnehmern und Angestellten vor Willkür zu schützen. Man unterscheidet zwischen dem sogenannten Individualarbeitsrecht, in dem es um die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geht. Dazu gibt es das kollektive Arbeitsrecht, das sich mit der Rechtsbeziehung zwischen dem Arbeitgeber und den Vertretern der Arbeitnehmer, wie etwa den Gewerkschaften und Betriebsräten, beschäftigt. Im Arbeitsrecht geht es um den Arbeitsvertrag, die Höhe des Arbeitsentgelts einschließlich der Zuschläge, Zulagen, Prämien usw., die Vorschriften zum Urlaub sowie die Regelung von Arbeitszeiten und Kündigungen.

    2. Das Familienrecht

    Vom Familienrecht ist jeder betroffen, der in einer Familie aufwächst oder eine Familie gründet. Es gehört zum sogenannten Zivilrecht und ist größtenteils im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt. Darin werden die Rechtsverhältnisse der Ehe und Familie unter besonderer Berücksichtigung der Eheschließung, der Scheidung und des Unterhaltes umfassend dargelegt. Darüber hinaus wird aber auch das Rechtsverhältnis der Eltern zu ihren Kindern geregelt. Dabei spielt ganz besonders das Sorgerecht und damit verbunden auch das Recht des Kindesunterhalts eine wichtige Rolle. Vormundschaft und rechtliche Betreuung sind auch ein wichtiger Baustein des Familienrechts. Da heutzutage viele Ehen in die Brüche gehen, ist das Scheidungsrecht ein zentrales Thema.

    3. Das Strafrecht

    Von der Schule her kennt jeder den Grundsatz, dass alles, was verboten ist und trotzdem gemacht wird, auch dementsprechend bestraft wird. So ähnlich funktioniert auch unser Strafrecht. Es gibt festgeschriebene Gesetze, welche die sogenannten Rechtsnormen eines Landes zur Verfügung stellen. Gleichzeitig wird dargelegt, mit welchen Konsequenzen, juristisch Rechtsfolgen genannt, man rechnen muss, wenn man gegen die Gesetze verstößt. Durch dieses umfangreiche Spektrum an möglichen Strafen, die dem Gesetzgeber zur Verfügung stehen, werden Eigentum, Sicherheit oder Leben umfassend geschützt. Denn die unterschiedlichen Verletzungen von Rechtsgütern können gebührend bestraft werden. Das Strafrecht ist Teil des Öffentlichen Rechtes und soll Menschen davon abhalten, gegen Verbote zu verstoßen.

  • Was hilft bei Schlaflosigkeit?

    Schlafmangel beeinträchtigt nicht nur das Wohlbefinden, sondern kann auch nachteilige gesundheitliche Folgen haben. Dazu zählen beispielsweise eine Schwächung des Immunsystems, Bluthochdruck, Stoffwechselstörungen, Kopfschmerzen, Gewichtszunahme oder eine Beschleunigung von Alterungsprozessen der Haut. Zudem kommt es zu Tagesmüdigkeit, Konzentrationsabfall und verringerter Leistungsfähigkeit; Reizbarkeit und Aggressivität können zunehmen und die Betroffenen werden anfälliger gegenüber Stress. Umso wichtiger ist es, für ausreichend erholsamen Schlaf zu sorgen. Das umfasst zum einen die Vermeidung von Schlafstörungen und Beeinträchtigungen der Schlafqualität, zum anderen gilt es, Einschlafstörungen zu vermeiden oder ihnen mit geeigneten Mitteln entgegenzuwirken.

    Mögliche Ursachen von Schlaflosigkeit

    Schlaflosigkeit kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Zum einen können störende Einflüsse in der Schlafumgebung beim Einschlafen hinderlich sein oder die Schlafqualität beeinträchtigen. Häufige Beispiele dafür sind etwa:

    • zu viel Licht,
    • ungünstige (meist zu hohe) Raumtemperatur,
    • schlechte Belüftung,
    • störende Geräusche und
    • ungeeignete Schlafgelegenheit, wie zum Beispiel eine zu harte oder zu weiche Matratze.

    Zum anderen können aber auch Stress und physische Anspannung oder gesundheitliche Probleme der Grund für Schlafstörungen oder Schlaflosigkeit sein. Nicht selten ist es auch eine Kombination verschiedener Ursachen, die den Betroffenen an einem ausreichenden und erholsamen Schlaf hindert.

    Auf Schlafhygiene achten

    Großen Einfluss auf die Schlafqualität hat die Matratze. Sie sollte angenehm weich sein, dem Körper aber dennoch in den unterschiedlichen Schlafpositionen ausreichend Halt und Unterstützung bieten. Personen mit einem höheren Körpergewicht sollten deshalb eher eine festere Matratze wählen. Wegen der Vielzahl unterschiedlicher Matratzen, die am Markt angeboten werden, ist eine individuelle Beratung zu diesem Thema empfehlenswert, natürlich testet die Stiftung Warentest auch laufend Matratzen (zu den aktuellen Testergebnissen). Auch die Bettdecke, die Bettwäsche, das Kopfkissen und die Position des Bettes im Zimmer können einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Schlafqualität haben und sollten deshalb stets auf die individuellen Ansprüche abgestimmt werden.

    Während gesundheitliche Probleme und Stress sich häufig nicht kurzfristig beseitigen lassen, lassen sich kleinere Veränderungen der Schlafumgebung oder der täglichen Lebensgewohnheiten relativ schnell umsetzen und können einen erheblichen positiven Einfluss auf die Schlafqualität haben. Deshalb empfiehlt es sich, auf eine gute Schlafhygiene zu achten. Diese umfasst verschiedene Gewohnheiten und Verhaltensweisen, die einen gesunden und erholsamen Schlaf ermöglichen oder fördern. Dazu gehört zunächst einmal eine angenehme Schlafumgebung. Schlafräume sollten zwar nicht eiskalt, aber in jedem Fall lieber etwas kühler als zu warm sein. Wer nicht bei offenem Fenster schlafen kann oder will, sollte nicht vergessen, das Schlafzimmer vor dem Zubettgehen ausgiebig zu lüften.

    Gegen zu viel störenden Lichteinfall von außen helfen Gardinen, Jalousien oder Fensterläden. Vor dem Schlafen sollten Geräte wie Radios, Fernseher, Computer und Ähnliches ausgeschaltet werden, um störende Geräuschkulissen zu vermeiden. Treten regelmäßig höhere Lärmbelastungen im Außenbereich auf, kann sich der Einbau von Schallschutzfenstern lohnen. Auch die Schlafstätte selbst hat einen erheblichen Einfluss auf die Schlafqualität. Das mag banal klingen, wird aber in der Praxis leider oft vernachlässigt. So ist eine Schlafcouch beispielsweise nur selten wirklich geeignet, um täglich darauf zu schlafen. Und auch nicht jedes Bett bietet automatisch beste Voraussetzungen zum Schlafen, zumal die Anforderungen individuell variieren.

    Tipps zum besseren Einschlafen

    Auch wenn die äußeren Rahmenbedingungen im Sinne einer guten Schlafhygiene gestaltet sind und keine gesundheitlichen Probleme vorliegen, kann es vorkommen, dass das Ein- oder Durchschlafen schwerfällt. Dann können einige Tipps weiterhelfen, die sich schon bei vielen Menschen bewährt haben. Schlaftabletten oder ein alkoholhaltiger „Schlummertrunk“ zählen allerdings nicht dazu. Schlaf fördernde Medikamente sollten wegen möglicher Nebenwirkungen grundsätzlich nur auf ärztliches Anraten und nur für begrenzte Zeit genommen werden. Und Alkoholgenuss kann zwar Müdigkeit verstärken und das Einschlafen beschleunigen, führt aber insgesamt zu einer schlechteren Schlafqualität.

    Wer sich von Wein, Bier oder Spirituosen einen besseren Schlaf erhofft, wird deshalb oft das Gegenteil feststellen: Trotz schnellem Einschlafen und einer eigentlich ausreichenden Schlafdauer fehlt das subjektive Erholungsgefühl des Ausgeschlafenseins am nächsten Morgen. Gegen einen „Schlummertrunk“ spricht jedoch nichts, wenn es sich dabei um einen Kräutertee handelt, der beispielsweise Baldrian, Hopfen oder Brombeerblätter enthält. Vielfach bewährt sind auch Entspannungsübungen. So kann zum Beispiel die Konzentration auf eine angenehme, entspannende Vorstellung einer schönen Landschaft oder einer als sehr angenehm empfundenen Situation beim Einschlafen ebenso helfen wie eine gleichförmige, reizarme geistige Beanspruchung, etwa beim allseits bekannten „Schäfchenzählen“.

    Sportliche Betätigung kann ebenfalls Schlaf fördernd wirken, allerdings sollten zwischen Sport und Schlafengehen noch wenigstens zwei oder drei Stunden Zeit bleiben, damit der Körper in aller Ruhe „abschalten“ kann. Eine warme Dusche oder ein warmes Bad fördert ebenfalls die Entspannung und erleichtern das Einschlafen, wogegen eine kalte Dusche eher anregend wirkt und daher vor dem Zubettgehen vermieden werden sollte.

  • Tipps für effizientes Lernen

    Egal ob in der Schule, in der Ausbildung, im Studium oder in einer Fortbildung, Lernen ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Doch um das Lernen für wichtige Prüfungen so effizient wie möglich zu gestalten, haben wir ein paar praktische Lerntipps zusammengestellt.

    Tipp 1: Sich einen Überblick verschaffen

    Um möglichst effektiv lernen zu können, muss man sich zunächst einen Überblick über die Lerninhalte verschaffen, die man sich auf lange Sicht einprägen will bzw. muss. Anschließend bietet es sich an, einen Lernplan zu erstellen, in den man die Abfolge der einzelnen Lerneinheiten eintragen kann. Auf diese Weise steht man nicht kurz vor der Prüfung vor einem schier unüberwindbaren Berg an Lernstoff. Bei der Erstellung des Lernplans ist es wichtig realistisch zu bleiben und nicht zu hohe Anforderungen an sich selber zu stellen. Denn eine Überforderung kann schnell zu einer Demotivation beim Lernen führen.

    Tipp 2: Die richtige Lernumgebung

    Um ein optimales Lernergebnis zu erzielen, sollte man die richtige Lernumgebung auswählen. Auf dem Schreibtisch sollte nicht das absolute Chaos herrschen, denn an einem aufgeräumten Tisch lernt es sich besser. Zudem sollten potentielle Ablenkungen wie Fernsehen, Musik, Smartphone oder Straßenverkehr vermieden oder zumindest minimiert werden. Auch wenn die Ruhe beim Lernen für den ein oder anderen zunächst irritierend sein mag, zahlt sie sich doch auf Dauer aus. Mindestens genauso wichtig ist es, sich am Lernort wohl zu fühlen. Findet sich in den eigenen vier Wänden kein solcher Raum, kann das Lernen auch in eine Bibliothek oder sogar nach draußen verlegt werden.

    Tipp 3: Regelmäßig Pausen einlegen und das richtige Essen

    Das Gehirn ist nicht in der Lage über einen langen Zeitraum auf einem konstant hohen Niveau zu arbeiten. Daher sollten regelmäßig, alle 45 oder alle 60 Minuten, Pausen eingelegt werden. In diesen Pausen kann man einen kleinen Spaziergang machen, Musik hören oder eine Kleinigkeit essen. Was immer die eigenen Akkus wieder auflädt. Beim Essen sollte man allerdings nicht zu schwerer Kost greifen, da eine sehr fettreiche Mahlzeit müde und schwerfällig macht. Ein kleiner Snack aus Obst oder Vollkornprodukten unterstützt die Gehirnaktivität hingegen. Wichtig ist es auch, ausreichend Wasser zu trinken, um das Gehirn optimal zu versorgen.

    Tipp 4: Motivation und Belohnungen

    Wer sich seine Ziele immer wieder vor Augen führt, ist viel motivierter diese auch zu erreichen. Solch ein Ziel kann ein gutes Zeugnis sein, die Chance auf einen Studienplatz oder eine Ausbildungsstelle, einen Job oder ein ganz persönliches Ziel. Sollte die Motivation zwischendurch mal nachlassen, kann man sich bei erfolgreicher Bewältigung einer Lernetappe auch eine Belohnung gönnen. Ein Shopping Trip, ein leckeres Essen, der Kauf eines bestimmten PC Spiels oder der Gang ins Kino. Als Belohnung ist all das geeignet, was einem Freude bereitet.

    Tipp 5: Nebenbei lernen

    Das Gehirn ist in der Lage, auch nebenbei Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten. Daher kann es Sinn machen, „Lernplakate“ in der Wohnung aufzuhängen, die man sich beim Zähne putzen, einschlafen oder Abend essen nebenbei durchlesen kann. Bestimmt bleibt dabei dann das ein oder andere hängen.

    Tipp 6: Herausfinden, mit welchen Sinnen man am besten lernt

    Grundsätzlich ist es sinnvoll, unter der Einbeziehung mehrere Sinne zu lernen, denn auf diese Weise werden verschiedene Hirnregionen gleichzeitig stimuliert und der Lernstoff prägt sich besser ein. Ob man nun eher der visuelle (Lesen, Schaubilder, Notizen), auditive (Zuhören, sich selbst etwas vorlesen), haptische (Anfassen und Tasten) oder kinästhetische (konkrete Anwendung) Lerntyp ist, muss jeder für sich selber herausfinden. Es lohnt sich, verschiedene Herangehensweisen auszuprobieren!

    Tipp 7: Viele Wiederholungen

    Es klingt banal und langweilig, stimmt aber tatsächlich. Nur durch das ständige Wiederholen der Lerninhalte bleiben diese auch langfristig im Gedächtnis. Durch Karteikarten oder durch das Abfragen der Inhalte durch Freunde oder Familie kann man kontrollieren, ob sich das Gelernte bereits im Langzeitgedächtnis festgesetzt hat.

  • Schachnovelle – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Stefan Zweig

    Kurze Inhaltsangabe zu Schachnovelle

    Wie der Titel es schon sagt handelt es sich bei diesem Text um eine Novelle. Das Stück entstand in den Jahren 1938 bis 1941, als sich der Autor Stefan Zweig im brasilianischen Exil befand. Heute gehört die Schachnovelle zu seinen letzten wirklich bekannten Werken. Eine erste Auflage ist limitiert auf 300 Exemplare, die am 7. Dezember 1942 in Buenos Aires herausgegeben worden. Deutschland verlegte sein Werk 1943. 1944 folgte eine englische Übersetzung in New York. Bis zum heutigen Tag konnten von der Schachnovelle weit mehr als 1,2 Millionen Exemplare verkauft werden. Da wundert es nicht, dass dieses Werk unwiderruflich zur Schullektüre dazugehört. Selbst in der Germanistik und der Literaturwissenschaft wird dieser Autor vielfach rezitiert, interpretiert und diskutiert.

    Ausführliche Zusammenfassung von Schachnovelle

    Gefangenschaft der Gestapo unter dem Deckmantel einer Schiffsreise

    Der Fokus der gesamten Handlung ist ein Gefangener der Gestapo. Er erlebt eine massive Konfrontation mit unheimlichen psychischen Abgründen. Die Rahmenhandlung bildet die oberflächliche Lebenswelt wohlhabender Reisender. So setzt das Werk mit einem Schachspiel ein, das anfangs nur zur Unterhaltung gespielt wird. Das Schachspiel erhält erst über den Gefangenen Dr. B. eine tiefere Bedeutung, denn dieser hat sich im Zuge seiner Gefangenschaft eingehender mit dem Schachspiel beschäftigt.

    Auf dem Weg von New York nach Buenos Aires

    Wir befinden uns eingangs der Erzählung in einem Passagierdampfer von New York auf seinem Weg nach Buenos Aires. Der Ich-Erzähler tritt hier als österreichischer Emigrant auf und erfährt rein zufällig, dass der derzeitige Schachweltmeister Mirko Czentovic ebenfalls an Bord der Maschine ist. Oder er sich vorgenommen, persönlichen Kontakt zum Logo zu suchen. Doch handelt es sich Bei Mirko um einen eher verschlossenen und in sich gekehrt Sohn einer Schifferfamilie. Eigentlich ist Mirko nur ein einfacher Waise, der aus Güte von einem der Fahrer aufgezogen wurde. Dieser bemühte sich jahrelang um die Bildung des Jungen, doch musste irgendwann feststellen, dass es sich bei Mirko doch nur um einen einfachen Jungen handelt, der nur spärlich und langsam lernt. Wie durch Zufall ist Mirko zum Schachspiel gekommen. Er trat eines Tages gegen den Freund des Fahrers an und konnte ihn souverän besiegen. Mit diesem Ereignis ist seine außerordentliche Begabung ans Tageslicht gekommen. Seine Karriere beginnt.

    Die ungewöhnliche Geschichte eines einfachen Jungen

    Mirko schafft es in einem Alter von 20 Jahren, den Weltmeistertitel mit nach Hause zu bringen. Fortan reist er durch die Welt, um sich immer wieder anderen Schachspielen zu stellen. Mittlerweile ist Mirko ein gut verdienender Turnierspieler, der für seine Spiele einen ordentlichen Lohn erhält. Viele sind zugleich entsetzt, dass es sich bei Mirko um einen einfachen Jungen handelt, der nicht mit herausragender Bildung oder einem adligen Stand auftrumpfen kann. Dieses wohl noch ein Grund, warum Mirko auch gegen Amateure antritt und für Geld spielt. Die Schauspielerzunft kann über die Einstellungen des jungen Spielers nur die Nase rümpfen.

    Der Schachweltmeister auf dem Weg nach Buenos Aires

    Ebenfalls Passagier des Schiffes, das auf seinem Weg nach Buenos Aires ist, ist der Ölmagnat McConnor. In dem Moment, als er erfahren hat, dass der Schachweltmeister ebenfalls an Bord ist, setzt er sich in den Kopf, gegen Mirko anzutreten und ihn zu besiegen. Mirko hat damit kein Problem und fordert lediglich sein Honorar, dann spielt er gegen McConnor. Er hat es sich in den Kopf gesetzt, gegen alle anderen Anwesenden zu spielen. Das erste Spiel geht klar für Mirko aus, McConnor ist daraufhin rasend und fordert eine Revanche. Mirko erklärt sich bereit, auch ein zweites Mal gegen den wohlhabenden Mann zu spielen. Als sich auch diese Partie ihrem Ende entgegen neigt und die zweite Niederlage von McConnor zum Greifen nah ist, kippt das Spiel. Der Grund ist nicht ein findiger Einfall des Ölmagnaten, sondern das Eingreifen von Dr. B. Er scheint ein weitaus größeres Talent zu haben, als der wohlhabende Mann und wird erst jetzt von Mirko als ein Gegner wahrgenommen. Es entwickelt sich eine spannende Partie, die in einem Remis endet. Doch im Gegensatz zu McConnor besteht Dr. B. nicht darauf, ein zweites Spiel zu starten, ergibt sich mit dem Unentschieden zufrieden. Dies heizt das Interesse des Ich-Erzählers weiter an.

    Die Einzelhaft und die geistige Verwirrung

    Am folgenden Tag kommt es zu einem Gespräch zwischen den beiden. Dr. B. erzählt von seinem Leben und seiner Vergangenheit. Er war 1930 Vermögensverwalter in Österreich und arbeitete mit dem österreichischen Adel und Klerus. Dann marschierte 1938 die deutsche Wehrmacht in Österreich ein und er zog das Interesse der Nationalsozialisten auf sich. Sie hatten nur eines im Sinn, sich die Besitztümer der Klöster anzueignen. Sie hatten sich dazu entschlossen, Dr. B. in Einzelhaft zu sperren, um Details über den Verbleib dieser vermögenden Posten zu erhalten. Sie verwehrten ihm auch jede Form von Ablenkung. Nach zweiwöchiger Haft begann man dann mit dem Verhör. Doch hatte sich in den 14 Tagen zuvor sein Geisteszustand immens verschlechtert. Dr. B. war bewusst, dass er sich der Wahnsinn ganz nah war und ertastete in dem Moment ein Buch, das sich in einem Mantel im Badezimmer befand. Er erhoffte im Buch eine Sammlung spannender Geschichten und anregender Literatur zu finden, die er für sich nutzen kann, um seinen Geisteszustand aufrechtzuerhalten. Doch zu seiner Überraschung handelte es sich nicht um spannende Geschichten, sondern um eine Sammlung von Schachpartien. Doch er hatte keine andere Wahl, schnappte sich das Buch und nahm es mit in die Zelle. Er erinnerte sich an seine Kindheit zurück, als er Schach spielte. Nun beschäftigte er sich in seiner Zelle und lernt jedes einzelne berühmte Spiel auswendig, spielte es immer wieder nach. Dies praktizierte er nun über einige Monate seiner Haft lang.

    Der Weg zur Schachvergiftung

    Er begann dann immer wieder, neue Partien gegen sich selbst als Person zu spielen und erfand aus diesem Grund geistige Instanzen. Dies führte unwiderruflich zu einer Spaltung seiner Persönlichkeit. Seine geistigen Instanzen und Persönlichkeiten bezeichnete er als Ich-Schwarz und als Ich-Weiß. Eines Tages war es so weit und er forderte von sich selbst bzw. von der anderen Persönlichkeit vehement und voller Ausdruck eine Revanche. Es trat, wie er sagte, ein Zustand der Schachvergiftung ein. In der Folge griff er den Zellenwärter an und verletzte seine Hand äußerst schwer. Im Krankenhaus stellten die Ärzte bei ihm Unzurechnungsfähigkeit fest, er konnte somit nicht zurück in die Einzelhaft gesperrt werden. Fortan wollte er keine Partie gegen einen realen Gegner mehr spielen aus Angst vor einer folgenden Schachvergiftung.

    Die trügerische Revanche des Dr. B.

    Dr. B. ist erstaunt, wie viel Zeit sich der Schachweltmeister mit jedem Zug lässt, dies lässt ihn immer unsicherer werden. Dennoch gelingt es ihm, die Partie souverän zu gewinnen. Mirko, der Weltmeister, fragt nach, ob sie ein zweites Spiel eingehen wollen. Dr. B. willigt ein. Nun lässt sich der Schachweltmeister absichtlich besonders viel Zeit und möchte scheinbar Dr. B. dazu bringen, in die Zustand einer Schachvergiftung hinein zu geraten. Während des Spiels legt Dr. B. immer wieder Verhaltensweisen der Einzelhaft an den Tag. Sein Sinne bewegen sich rastlos zwischen anderen Partien hin und her: immer weiter weg von der realistischen Schachpartie. Wenig später kann er zwischen Fiktion und Realität gar nicht mehr unterscheiden. Der Ich-Erzähler verweist nun Dr. B. darauf, dass er nur eine Partie spielen wollte, damit seine Krankheit nicht wieder Überhand gewinnen würde. Dr. B. versteht den Hinweis des Erzählers, entschuldigt sich bei den Anwesenden und beschließt mit sich, aber diesem Zeitpunkt nie wieder Schachspielen zu wollen.

  • San Salvador – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Peter Bichsel

    Kurze Inhaltsangabe zu San Salvador

    Wir haben es bei San Salvador mit einer klassischen Kurzgeschichte des Schweizer Schriftstellers Peter  Bichsel zu tun. Zur Veröffentlichung dieser Geschichte kam es 1963 in der neuen Zürcher Zeitung. Später wurde San Salvador in eine Kurzgeschichtensammlung aufgenommen. Der Kern der Handlung ergibt sich im Hinblick auf die Fantasien eines Ehemanns. Er trägt sich mit dem Gedanken, zu flüchten, bevor seine Frau heimkehrt. Übersetzen Sie den Titel vom Spanischen ins Deutsche, so kommen wir dem heiligen Retter der eigentlichen Bedeutung am nächsten. Obendrein scheint der Titel eine Anspielung auf die Hauptstadt des Staates San Salvador zu sein.

    Asuführliche Zusammenfassung von San Salvador

    Ehemann Paul möchte Abschied nehmen

    Zu Beginn dieser Kurzgeschichte wird der Leser an den Abend in der Wohnung des Ehepaares Hildegard und Paul zurückversetzt. Paul testet seinen neuen Füllfederhalter aus. Nahezu zufällig scheint er einen Abschiedsbrief, an seine Frau zu schreiben. Seine Frau ist gerade nicht Zuhause. Sie probt gemeinsam mit ihrem Kirchenchor. Er schreibt ein paar Zeilen aufs Papier: Ihm sei zu kalt, und er möchte nach Südamerika gehen.

    An diesem Punkt ist nicht von der tatsächlichen Kälte auszugehen, sondern vielmehr von der inneren Kälte. Paul möchte mit seiner Frau über diesen Zustand reden. Er geht an diesem Punkt der Handlung davon aus, seine Frau interessiert sich nicht mehr für ihn. So fasst er den Entschluss, einen Abschiedsbrief zu formulieren. Anscheinend hat er keinen Mut und auch nicht den Willen, seine Familie und seine Kinder zu verlassen. Er möchte vielmehr sein Leben ändern und es nicht so weiterführen wie bisher. In dem Brief sieht er den ersten Anstoß für eine Veränderung.

    Sie kommt nach Hause und fragt ihren Mann, ob die Kinder schlafen. An diesem Punkt endet die Kurzgeschichte so unvermittelt wie sie auch begonnen hat. Der Leser erfährt nicht, ob Hildegard den Zettel von Paul findet. Paul bleibt über die ganze Zeit hinweg neben den Zettel sitzen. Wir erfahren ebenfalls nicht, was sich im Nachgang zwischen den beiden Ehepartnern abspielt. Dies ist der Fantasie und der Vorstellungskraft der Leser überlassen.

    Der Titel und der Sinn der Kurzgeschichte

    Wir haben es bei San Salvador mit einem sehr kurzen Text zu tun, der gerade einmal 350 Worte umfasst. Dies mag auch ein Grund sein, warum diese Kurzgeschichte als Kürzestgeschichte bezeichnet wird. Der Autor widmet sich in personaler Erzählsituation seinem Protagonisten Paul, seinen Empfindungen und Gefühlen sowie dem Warten auf seine Frau Hildegard. Bichsel nutzt das stilistische Element der erlebten Rede, um den Lesern einen unmittelbaren Eindruck in eine äußerst verschwiegene Figur zu geben.

    Die Merkmale dieser Kürzestgeschichte

    Typisch für den Autor ist die Sprache der Kurzgeschichte: Äußerst einfach und simpel orientiert sich der Sprachgebrauch an der Alltagssprache. Bichsel hat dabei vollständig auf sprachliche Verzierungen verzichtet. Er setzt vielmehr auf formale Reduktion, wie wir sie eigentlich aus der Lyrik kennen.

    Zumal erinnert uns die unheimliche Kürze vielmehr an einen lyrischen Text als an Prosa. Die Entscheidung für den Indikativ spielen ebenfalls in die Tasche einer äußerst einfachen Sprache. Da wird es den Leser nicht wundern, dass der Autor selbst sich als Lyriker bezeichnet, der es vorsieht, sich mit der Prosa zu tarnen.

    Aussparungen von überflüssigen Details

    Eine Vielzahl von vorgegebenen Handlungen können in dieser Kurzgeschichte gar nicht angesprochen werden. Bichsel beschränkt sich lediglich auf Andeutungen. So lässt sich diese Kurzgeschichte vielmehr aus den Aussparungen der Details zusammenfassen. Dies ist wiederum der Vorstellungskraft der Leser überlassen. Jedoch ist davor zu warnen, in jeder einzelnen Regung und Handlung des Protagonisten ein literarisches Bild zu vermuten, andernfalls droht eine Überinterpretation dieser Kurzgeschichte.

    Negative Bedeutung überwiegen

    Der Großteil aller Interpretationen spricht San Salvador eine mitunter negative Tendenz in der Interpretation und Deutung zu. So verweist der Autor in seiner Geschichte auf zwei Menschen, die sich immer wieder in Vorstellungen und Vorausdeutungen bewegen und die eigentliche Gelegenheit zur wirklichen Handlung dabei verpassen. Einige Interpretationen gehen so weit und sprechen dem Ehepaar ihr Zusammengehörigkeitsgefühl und Vertrauen ab. Es ist von der Kälte des Alleinseins die Rede. So ist der Ehemann Paul gefangen in seiner bürgerlichen Existenz und kann sich aus den Zwängen des Alltags nicht befreien. Er glaubt, in einem Ortswechsel die eigentliche Lösung gefunden zu haben, entkommt auch dann vermutlich nicht den eigentlichen Zwängen. So wird die Stadt, die eigentlich in der ganzen Kurzgeschichte nicht einmal benannt wird, zum wirklichen Retter in der Not und verspricht Einlösung. Immer taucht der Satz auf „ Dann saß er da“ – ohne Probleme kann man dieser Äußerung eine Leitmotiv-Bedeutung beimessen.

    Interessenverlust zweier Eheleute

    Die anschließende Frage an seine Frau Hildegard, ob die Kinder denn schon schlafen, lässt annehmen, dass beide das Interesse an dem eigenen Empfinden verloren haben. Nur zu leicht lässt sich die Kurzgeschichte auf die Ehepaare und Partner der heutigen Gesellschaft übertragen, die tief versunken in Arbeit und Alltag die gegenseitigen Empfindungen vernachlässigen. Die Leser sind dazu angehalten, das persönliche Selbstbild zu hinterleuchten und die Beziehung innerhalb der Partnerschaft einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Mit dieser allgemeingültigen Aussage und Analysefunktion besteht zu keinem Zeitpunkt die Gefahr, diese Kurzgeschichte würde aus der Mode geraten. Dieses Stück bietet immer wieder reichhaltige Ansätze, um über das Leben nachzudenken.

    Der Erfolg dieser Kurzgeschichte in der Übersicht

    Es handelt sich bei San Salvador um den 15. von insgesamt 21 Texten. Diese Texte sind in einer Sammlung erschienen. Zum damaligen Zeitpunkt war Bichsel ein unbekannter Autor und übergab sein Manuskript von San Salvador an den Verleger Otto Walter. Dieser war von Anbeginn von seiner Schreibweise und seinen Geschichten überzeugt und begeistert. Auch Marcel Reich-Ranicki äußerte sich äußerst positiv über Bichsel in seiner Kritik.

    Er spricht über den Autor, als Menschen, der sich zur Originalität hinwendet und nicht damit beschäftigt ist, immer wieder neue stilistische Kapriolen zu schießen. Ein Autor, der es schafft, mit Sprache zu begeistern – ohne mit ihr auftrumpfen zu wollen. So ist es wenig verwunderlich, dass diese Kurzgeschichte ein fester Bestandteil der Lehrpläne im Deutschunterricht ist. Die markante und authentische Sprache ist eine Einladung für eine reichhaltige Interpretation und jede Unterrichtsstunde.

    Die Intention des Autors auf einen Blick

    Kurzgeschichten schaffen es immer wieder, aus einem unvermittelten Einstieg heraus, Denkanstöße zu schaffen und den Leser zur Interpretation förmlich anzuregen. Bichsel ist dies auf beeindruckende Art und Weise mit gerade einmal 350 Worten gelungen.

    An dieser Stelle sei zu fragen, ob sich der Leser so manches Mal auch in Paul oder Hildegard wieder findet. Ganz deutlich hebt der Autor in seiner Kurzgeschichte die Gleichgültigkeit in den von früher und heute hervor. Dieses Phänomen wird wohl zu keinem Zeitpunkt aussterben und bildet zugleich den Todesstoß für eine Beziehung. Vielleicht ist auch von dem Zeitpunkt auszugehen, wenn aus anfänglich überschwänglicher Liebe Alltag wird. Mit Absicht lässt Bichsel seinen Schluss offen, denn er lädt seine Leser dazu ein, einen eigenen Schluss zu kreieren. Kaum eine Kurzgeschichte wie San Salvador, lädt den Leser so plakativ zum Nachdenken ein.

  • Prinz Friedrich von Homburg – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Heinrich von Kleist

    Kurze Inhaltsangabe von Prinz Friedrich von Homburg

    Dieses Drama ist zwischen 1809 und 1810 entstanden und wurde 1821 in Wien uraufgeführt. Heinrich von Kleist hat dieses Stück um die Zeit um 1675 datiert und erzählt vom Hofe des Großen Kurfürsten. Im Fokus des Interesses steht der preußische Reiter General Prinz Friedrich. Zunächst hatte er einen Befehl seines Kurfürsten missachtet und wurde mit einer Strafe versehen. Doch folgt daraufhin die Begnadigung. Heinrich von Kleist entführt seine Leser mit diesem Drama an die schönsten Schlösser und Gärten der Fehrbellin.

    Ausführliche Zusammenfassung zu Prinz Friedrich von Homburg

    Erster Akt

    Prinz Friedrich sitzt schlaftrunken im Garten und versäumt beinahe den Abmarsch seiner eigenen Truppen. Der Garten befindet sich inmitten des Schlosses Fehrbellin. Dort sitzt er und knüpft einen Lorbeerkranz. Zu den Beobachtern dieser Szenerie gehören der Kurfürst Friedrich Wilhelm, seine Frau und Nichte Prinzessin Nathalie und der Graf von Hohenzollern. Prinz Friedrich hat mitten im Schlaf einen Handschuh von Nathalie erhalten. Kurze Zeit später ziehen es seine Beobachter vor, zurück zum Schloss zu gehen. Nur der Graf von Hohenzollern bleibt im Garten. Der Kurfürst möchte nicht, dass Prinz Friedrich erfährt, man habe ihn beobachtet. Er entschließt sich dazu, den Prinzen aufzuwecken. Dieser ist noch völlig überfordert und kann Traum von Realität nicht unterscheiden. Zudem kann er sich nicht erklären, wie der Handschuh in seine Hände geraten ist.

    Die Forderungen und kriegerische Auseinandersetzungen mit Schweden

    Kriegerische Auseinandersetzungen mit den Schweden stehen kurz bevor. Der Kurfürst möchte daraufhin seine Frau, die Prinzessin, in Sicherheit bringen. Unterdessen bespricht der Feldmarschall mit seinen Offizieren den Kriegsplan und vergibt seine Anweisungen. Prinz Friedrich von Homburg kann diesen Anweisungen nur schwerlich Folge leisten, da er immer noch geistesabwesend in seiner eigenen Traumwelt schwebt. Er bekommt nur nebenbei mit, wie Natalie einen ihrer Handschuhe vermisst. In der Folge übergibt er ihr heimlich seinen Handschuh. Doch hat er mit dieser versteckten Aktion die Anweisung vom Feldmarschall verpasst, erst dann in die Schlacht einzugreifen, wenn der eigentliche Befehl dazu vom Kurfürsten kommt.

    Zweiter Akt

    Prinz Friedrich von Homburg führt die Reitertruppen an. Direkt auf dem Schlachtfeld, dass sich bei Fehrbellin befindet, wartet Obrist Kottwitz bereits mit seinen Truppen auf seine Ankunft. Auch bei der Ankunft auf dem Schlachtfeld ist der Prinz schlaftrunken und verwirrt. Er sieht sich nicht im Stande, die Anforderungen und Befehle von Feldmarschall Dörflings in die Tat umzusetzen. So begeht er einen folgenschweren Fehler. Die brandenburgischen Truppen gehen entschieden gegen Schweden vor und sehen einem nahenden Sieg entgegen. Aus eigener Initiative heraus beschließt Prinz Friedrich, mit seinen Reitertruppen ebenfalls in die Schlacht zu ziehen, selbst die Offiziere können ihn nicht von seinem Plan abhalten.

    Nachricht vom Tod des Kurfürsten

    Nathalie und die Kurfürstin sind noch auf der Reise, als sie vom Sieg und Tod des Kurfürsten erfahren. Prinz Friedrich von Homburg verspricht ihnen, er würde den Tod rächen und das Werk des Kurfürsten vervollständigen. Er hat sich vorgenommen, Schweden nun endgültig in die Flucht zu schlagen. Nathalie beginnt, zu zweifeln angesichts des Todes ihres Vaters. Daraufhin macht ihr Friedrich einen Heiratsantrag.

    Der Kurfürst lebt und verurteilt den Prinzen

    Ein Bote eilt herbei und berichtet, dass der Kurfürst nicht gestorben ist. Sein Stallmeister Froben saß an seiner Stelle auf seinem bekannten Schimmel und ritt in den Kampf. Die Schweden – im Glauben, sie haben es dem Kurfürsten zu tun – töteten Reiter und Schimmel. Der Kurfürst befindet sich in Berlin inmitten der Friedensverhandlungen und verurteilt das voreilige Verhalten und Handeln der Reiterstaffel. Er droht nun, den Führer direkt vor das Kriegsgericht zu stellen und erfährt, dass sich Prinz Friedrich von Homburg an der Spitze die Reiterei befunden hat. Daraufhin wird der junge Prinz verhaftet, der wiederum diesen Vorgang nicht verstehen kann. Schließlich hat er den Kampf gewonnen.

    Dritter Akt

    Der Prinz befindet sich im Gefängnis und ist sich dennoch der Gunst des Kurfürsten gewiss. Umso erstaunter ist er, als er von seinem Todesurteil erfährt. Darüber hinaus steht die Verlobung zwischen Nathalie und Prinz Friedrich einer Vermählung mit dem schwedischen Herrscher im Weg. Von einer möglichen Begnadigung ist an diesem Punkt des Stückes nicht mehr auszugehen.

    Der Prinz fasst den Plan, zum Kurfürsten zu reiten und muss unterwegs sein bereits ausgehobenes Grab entdecken. Daraufhin verliert Prinz Friedrich völlig die Fassung und offenbart sich der Kurfürstin. Er fleht sie an, ein Gnadengesuch bei ihrem Mann zu erbeten und verzichtet auf alle seine Ämter und auch auf Nathalie. Selbst Natalie möchte sich für ihren Liebsten bei ihrem Vater einsetzen.

    Vierter Akt

    Dieser Akt setzt mit einer Szene zwischen dem Kurfürsten und seiner Tochter Nathalie ein. Sie rechtfertigt Friedrichs Fehlverhalten mit seiner Jugend und bittet, seinen Ungehorsam nicht so hart zu bestrafen. Nathalie geht davon aus, dass Irland stark genug ist, um diese Begnadigung unbeschadet zu überstehen. Der Kurfürst lässt sich von seiner Tochter überreden und setzt ein entsprechendes Schreiben auf, dass Natalie mit zum Prinz Friedrich nehmen soll. Der Prinz selbst sitzt immer noch im Gefängnis und denkt unterdessen über die Flüchtigkeit des Lebens nach. Dann erscheint Natalie und übergibt ihm den Brief. Er ließt die Bedingungen des Kurfürsten, die er erfüllen muss, um sein Gnadengesuch zu erhalten. In dem Augenblick, in dem er diese Bedingungen liest, erkennt Friedrich seine eigene Schuld und steht fortan zum Urteil. Nathalie versucht ihn erst davon abzuhalten, sich seiner Schuld hinzugeben. Insgeheim bewundert sie den Prinzen für seine neue, mutige Haltung.

    Fünfter Akt

    Erst in diesem Akt und anhand des eigenmächtigen Erscheinens der Truppen aus Fehrbellin erkennt der Kurfürst überraschenderweise, dass sich alle für die Begnadigung des Prinzen einsetzen. Der Feldmarschall könne sogar eine Rebellion nicht ausschließen, wenn man Friedrich hinrichten würde. Nun kommt der Brief des Prinzen beim Kurfürsten über einen Boten an, der entschließt daraufhin, das Todesurteil zu überbringen.

    Immer wieder verteidigt Kottwitz das eigenwillige Vorgehen des Prinzen und erinnert in diesem Zusammenhang an den schlaftrunkenen und verwirrten Zustand des Prinzen, nachdem er sich in seine Tochter Natalie verliebt hat. Der Kurfrüst realisiert: Infolge der Liebe zu seiner Tochter könne er den Strategieplanungen nicht mehr folgen und habe dann fälschlich gehandelt.

    Die Loyalität der Truppen

    Auch wenn Prinz Friedrich von der Loyalität und Treue seiner Truppen ganz gerührt ist, ist er nun bereit zu sterben. Er geht zurück ins Gefängnis. Der Kurfürst möchte den Krieg gegen Schweden weiterführen. Die Offiziere erklären begeistert, sie würden unter Prinz Friedrich von Homburg Treue halten und entschlossen in den Krieg ziehen. Daraufhin zerreißt der Kurfürst das Todesurteil. Der Prinz, der wiederum seinen Tod erwartet, erhält vonseiten des Kurfürsten eine Ehrung und bekommt zur Trauung den Lorbeerkranz aufgesetzt.

    Aufbau: ein klassisches Regeldrama

    Wir haben es bei diesem Stück mit einem geschlossenen Dramas zu tun, das sich aus drei aristotelischen Einheiten zusammensetzt. Es ist von den Einheiten der Orte, der Zeit und der Handlung auszugehen. Wir können dieses Drama als Regeldrama in die Exposition, die steigende Handlung, die Peripetie bzw. den Höhepunkt, die Verzögerung des Konflikts, den Wendepunkt und die Lösung sowie der Schuss einteilen. Darüber hinaus ist ein symmetrischer Aufbau zwischen Anfang und Schluss festzustellen. Die Stimmungen zu Beginn und am Ende sind gleich und ereignen sich im Garten.

    Die Sprache des Dramas

    Einschübe und Unterbrechungen sowie eine bildreiche Sprache und pathetische Dialoge machen die Erzählweise anschaulich. Bewusst weicht Kleist immer wieder vom klassischen Blankvers ab, um die Erzählungen nicht auseinander zu reißen. So erreicht zum Beispiel die Länge der Hypotaxe oftmals mehr als sechs Verse. Auch Einschübe und Sprünge passen überhaupt nicht ins Metrum und sollen vielmehr die verwirrten Zustände der Figuren deutlich machen. Die Macht, der Ruhm sowie das Schloss werden über das gesamte Regeldrama zu den zentralen Motiven. So steht am Ende der Lorbeerkranz für die Übergabe von Macht und Ruhm an den Prinzen.

  • Michael Kohlhaas – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Heinrich von Kleist

    Kurze Inhaltsangabe von Michael Kohlhaas

    Bei Michael Kohlhaas haben wir es mit einer Novelle aus der Feder von Heinrich von Kleist zu tun. Erste Fragmente sind 1808 in der Literaturzeitschrift Phöbus erschienen. Eine vollständige Form dieser Novelle erschien erst 1810 im Rahmen den Quants Kleist Erzählungen. Wir begeben uns mit dieser Erzählung zurück in das 16. Jahrhundert hin zum Pferdehändler Michael Kohlhaas. Ihm wurde Unrecht angetan und er entschied sich in der Folge für die Selbstjustiz. Heinrich von Kleist orientiert sich zweifelsohne bei diesem Werk an der historischen Figur von Hans Kohlhase.

    Ausführliche Zusammenfassung von Michael Kohlhaas

    Pferdehändler Kohlhaas erfährt Unrecht

    Der Pferdehändler Michael Kohlhaas lebt in Brandenburg. Seine Aufgabe ist es, mit Versen, die verkauften Sachsen zu reiten. Direkt an der Burg des Junkers Wenzel von Tronka hält man ihn an und verlangt nach einem Passierschein. Doch ist er nicht im Besitz eines Passierscheins. Er ließ zwei seiner Pferde zurück als Pfand. In Dresden erfährt er dann von der Ungültigkeit eines Passierscheins, fährt zurück und muss feststellen, dass seine Pferde durch die harte Feldarbeit abgemagert sind. So haben für ihn nun keinen monetären Wert mehr. Er zögert nicht und geht gegen dieses Unrecht vor, indem er beim Kurfürsten von Sachsen Klage einreicht. Auf einen Besuch in der Familie von Tronka wird seine Klage jedoch abgewiesen. Immer wieder versucht sich Michael Kohlhaas, Gehör zu verschaffen, um für Gerechtigkeit zu sorgen, doch muss er mit dem Tod seiner Frau bezahlen.

    Keine juristische Gerechtigkeit

    Michael Kohlhaas muss feststellen, dass auf juristischem Wege keine Lösung zu erbringen ist. Spätestens mit dem Verlust und Tod seiner Frau sinnt Michael Kohlhaas auf einen Rachefeldzug gegen den Junker und seine Familie. Es folgt ein Überfall auf die Tronkenburg. Dabei werden alle Bewohner getötet. Als Einziger entkommt der Junker, der daraufhin Michael Kohlhaas verfolgt. Die Verfolgungsjagd geht bis hin zum Klosterstift Erlabrunn nach Wittenberg und lässt die Stadt mehrere Male anzünden. Übermittlungen zufolge lässt Michael Kohlhaas auch Leipzig anstecken. Infolgedessen hat Martin Luther Michael Kohlhaas in aller Öffentlichkeit verurteilt. Es kommt zu einem Gespräch zwischen den beiden Personen. Michael Kohlhaas berichtet Martin Luther, was ihm angetan wurde. Daraufhin lässt er eine Bittschrift aufsetzen. Mit dieser Bittschrift erhält Michael Kohlhaas freies Geleit bis nach Dresden und hat nun die Gelegenheit, erneut Klage am Gericht zu stellen.

    Freies Geleit bis nach Dresden

    Michael Kohlhaas ist es mittlerweile möglich, Dresden unter freiem Geleit zu erreichen. Doch haben sich die Reste seines Heeres einer zwielichtigen Person angeschlossen. Dem Anführer Johann Nagelschmidt. Er gibt überall vor, er wäre Statthalter und Vertrauter von Michael Kohlhaas. Dabei wollte Kohlhaas ihn selbst hängen lassen, da er seine Gräueltaten nicht vertreten konnte. Sein komplettes Heer leidet jedoch unter Amnestie und folgt Nagelschmidt. In der Folge ist es Kohlhaas möglich, den aufkeimenden Verdacht, er wurde gemeinsame Sache mit Nagelschmidt machen, zu entkräften. Unterdessen erreicht Kohlhaas eine Nachricht von Nagelschmidt: Er möchte Kohlhaas aus Dresden befreien. Doch steht dieser eigentlich unter Hausarrest. Ihm ist nicht erlaubt, Schriften zu verlassen. Die Botschaften und das Antwortschreiben von Kohlhaas erreichen auch die Behörden. Diese sehen in dieser Tat endlich einen Grund für seine Verhaftung.

    Kohlhaas bekommt seinen Prozess

    Der Kurfürst betreibt unterdessen die Sache von Kohlhaas. Er bietet ihm sogar einen neuen Prozess an, um gegen diese Unrichtigkeit vorzugehen. Infolge der Verurteilung wird der Junker endlich verurteilt. Doch auch Kohlhaas wird wegen Landfriedensbruch zum Tode verurteilen.

    Kohlhass und die Zigeuner Prophezeiung

    Dem Kurfürsten von Sachsen kommt es zu Ohren, dass Kohlhaas die Zigeuner Prophezeiung besitzt. In der Prophezeiung ist nicht nur der Name des letzten Kurfürsten enthalten, sondern auch das Datum seiner Amtszeit. Der Kurfürst von Sachsen möchte nun Kohlhaas diese Prophezeiung aus den Händen reißen, doch er kann tun was er will. Kohlhaas rückt nicht mit der Wahrheit raus. Erst auf dem Schafott nimmt Kohlhaas den Zettel und verschluckt ihn. Der Kurfürst kann nun alle seine Hoffnungen begraben, jemals von dem Datum und dem Ende seines Reiches zu erfahren.

    Die politischen Hintergründe der Erzählung

    Zweifelsohne ist dieses Stück voller Spannungen und Gegensätze, so wird Kohlhaas nicht zuletzt von seinen Kritikern als das moderne Don Quichotte bezeichnet. Um das Stück wirklich verstehen zu können, gilt es, einen Blick auf den politischen und historischen Hintergrund zu werfen. Die eigentliche Unzufriedenheit in Preußen sind um das Jahr 1800 auf die Misserfolge in der Außenpolitik und auf die undeutlichen Verhältnisse in der Innenpolitik zurückzuführen. So lebt der literarische Kohlhaas im frühen 16. Jahrhundert. In dieser Zeit scheint sich der absolutistische Staat etablieren zu wollen. Im Gegensatz hat jedoch das Denken des Mittelalters immer noch nicht an Bedeutung verloren. Das Prinzip der Selbsthilfe geht im absolutistischen Staat vollkommen verloren. Dies ist einer der deutlichsten Unterschiede zur mittelalterlichen Gesellschaft. Von diesem Standpunkt aus, ist anzunehmen, dass sich in Kleists Stück vor allen Dingen die politischen und gesellschaftlichen Ordnung und Rechtsvorstellungen aus dem Mittelalter und dem frühen Absolutismus gegenüberstehen. Diese beiden Weltanschauungen und Gesellschaftsordnungen tragen einen regelrechten Streit miteinander aus.

    Die Parallelen zum geschichtlichen Kohlhase

    Gehen wir wiederum auf den historischen Hintergrund zurück, ist davon auszugehen, dass Kleist gerade im 19. Jahrhundert mit seinen Erzählungen versucht, die Geschichte von Hans Kohlhase zu charakterisieren. Jedoch hatte er keinen Zugang zu den authentischen Untersuchungsakten aus dem Jahr 1539, sodass sich jede Menge Unterschiede zwischen den historischen und literarischen Protagonisten aufmachen. Hans Kohlhase lebte als Kaufmann im 16. Jahrhundert in Cölln an der Spree. Er machte sich 1532 auf eine Reise zur Leipziger Messe auf.

    Auf dieser Reise nahm man ihm auf Befehl des Junkers Günther von Zaschwitz zwei seiner Pferde ab. Der Grund dafür: Kohlhase hätte sie gestohlen. Das juristische Vorgehen seinerseits blieb erfolglos. Es kam am 13. Mai 1533 zu Verhandlungen auf der Burg Düben. Der Konflikt konnte jedoch nicht beigelegt werden. Der Grund dafür war recht einfach: Der Ritter von Zaschwitz lebt zu diesem Zeitpunkt nicht mehr und seine Erben weigerten sich, Kohlhase eine Entschädigung zu zahlen. 1534 erklärte Kohlhase die Fede, woraufhin einige Häuser in Wittenberg brannten. Es folgten weitere Verbrechen, bis zwei 20. Mai 1540, als Kohlhase aufgegriffen und öffentlich hingerichtet wurde.

    Kohlhaas’ immerwährender Rachefeldzug gerät aus den Fugen

    So lassen sich in der Interpretation und Deutung dieses Werkes gleich mehrere Spannungsfelder feststellen, wie die Freiheit, die damit verbundene Unterdrückung, die Moral und das Verbrechen sowie die einflussreiche Oberschicht und niedrige, soziale Schichten. Darüber hinaus kommt es zur Ansprache des Machtmissbrauchs von Staatsämtern sowie der Rechtsrichtigkeit. In dem Protagonisten dieses Werkes wird dieser aufflammende Konflikt der verschiedenen Rechtsauffassungen immer wieder deutlich. Kohlhaas selbst konstatiert wiederum aufklärerische Gedanken, die einem Anachronismus gleichkommen. Der eigentliche Zeitpunkt der Erzählung in der Mitte des 16. Jahrhunderts liegt deutlich vor der Aufklärung und lässt die Vermutung aufkommen, dass Kleist seine eigene Epoche und die damit verbundene Problematik und Gedanken auf seine literarische Figur übertragen hat. Darüber hinaus charakterisiert er Kohlhaas’ immerwährende Forderung nach Gerechtigkeit, die wiederum auf verschiedene Art und Weise zum Ausdruck kommt. Der Wille der vehementen Einforderung von Gerechtigkeit wird erst nach dem brutalen Mord an seiner Frau in ihm deutlich. Er entscheidet sich für die Selbstjustiz und hält damit der Gesellschaft einen Spiegel vor. Im Zuge der fortführenden Handlung wird Kohlhaas maßlos und verliert sich im Racheakt gegen den Junker. Im Prinzip endet seine Rache in einem blutigen Feldzug auch gegen Personen, die nichts mit einem Konflikt zu tun haben. Dies mag ein Grund sein, warum Kohlhaas später auch den Schuldspruch und sein eigenes Todesurteil hingenommen hat.

  • Jakob der Lügner – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Jurek Becker

    Kurze Inhaltsangabe von Jakob der Lügner

    Der Schriftsteller Jurek Becker hat sein Werk „Jakob der Lügner“ im Jahr 1969 veröffentlicht. Der Autor tritt in diesem Werk als Ich-Erzähler auf, der 1921 geboren wurde und als einer der Wenigen die damaligen Gettos überlebt hat. Die Schilderungen über das Getto sind bewusst allgemein gehalten und geben einen Eindruck aller KZs. Erst 1967 kann sich der Ich-Erzähler durchringen, seine Geschichte zu erzählen, um die Vergangenheit und das Erlebte zu verarbeiten. Der Erzähler hat sich gemeinsam mit Jakob Heym in einem der Gettos befunden. Zu stützen sich seine Erzählungen auf seinen persönlichen Erfahrungsschatz, Gedanken zu potentiellen Erlebnissen und Recherchen.

    Zusammenfassung von Jakob der Lügner

    Jakob Heym hört eine Nachricht im Radio

    Es geht in den gesamten Roman „Jakob der Lügner“ vorwiegend um das Leben der Juden in den Gettos. Der Zeitraum der Schilderung aus auktorialer Erzählperspektive (allwissend) setzt den Fokus auf die Zeit kurz vor der Räumung der KZs. Der Roman steigt persönlichen Erzählungen und Gedanken ein. Der Erzähler erinnert sich schemenhaft an Bäume, die über das ganze Buch hinweg zu den wichtigsten Gegenständen werden. Bäume gelten in jedem Getto als verboten. Die Hauptfigur des Romans ist Jakob Heym. Er soll sich im Revier der Deutschen melden, angeblich hat er die Ausgangssperre nicht eingehalten. Angekommen in dem Revier hört er rein zufällig aus dem Radio, dass die Rote Armee kurz vor der Stadt Bezanika steht. Kurze Zeit später wird er aus seinem Posten entlassen.

    Der Entschluss zur folgenschweren Lüge

    Jakob arbeitet mit seinen Freunden und den anderen Bewohnern des Gettos am Güterbahnhof. Eines Tages beschließt Mischa, sein Arbeitskollege, Kartoffeln zu stehlen. Er hält den Hunger nicht mehr aus. Jakob hingegen versucht seinen Freund und Arbeitskollegen von dieser lebensgefährlichen Aktion abzuhalten. Dabei treibt ihn die Angst, Mischa könne entdeckt werden. Jakob greift zum letzten Mittel, als er realisiert, dass Mischa seinen Worten nicht folgt. Er erzählt ihm, er habe ein Radio und kann damit seine Aufmerksamkeit auf ihn denken. Mischa beschließt daraufhin, die Kartoffeln nicht zu stehlen. Jakob begeht mit seiner Lüge ein doppeltes Risiko. Zum einen hat er seinen Arbeitskollegen und Freund angelogen und dabei sein Leben gerettet. Zum anderen ist es jedem Juden in einem Getto unter Todesstrafe verboten, ein Radio zu besitzen. Doch Mischa kann diese unglaubliche Neuigkeit nicht lange für sich behalten und verbreitet diese im gesamten Getto. Schon bald sprechen alle Arbeiter von dem Radio. Kowalski spricht Jakob beim Mittagessen auf das Radio und die damit verbundenen Neuigkeiten an.

    Jakob und die kleine Lina

    Am Abend besucht Jakob die kleine Lina. Sie ist ein Waisenkind, da ihre Eltern bereits von der Gestapo abgeholt wurden. Der Erzähler geht davon aus, dass sie gerade im Hinterhof spielt. Jakob beschließt sich nach der Befreiung auch weiterhin um Lina zu kümmern und sie zu adoptieren. Ina leidet derzeit unter Keuchhusten und wird von einem Kardiologen behandelt.

    Micha macht einer Freundin einen Heiratsantrag

    Die Situation wechselt wieder zum Arbeitskollegen Mischa. Nach der Nachricht ist er immer noch völlig euphorisch und besucht seine Freundin Rosa. Ihre Eltern sind aufgrund der aussichtslosen Situation in den Gettos völlig lethargisch geworden. So möchte Mischa sie mit dieser Neuigkeit aufheitern und macht in diesem Zusammenhang seiner Freundin einen Heiratsantrag. Die Nachricht, die Russen würden direkt vor der Stadt stehen und Jakob besäße ein Radio, trifft auf offene Ohren. Rosas Vater – Felix Frankfurter – jedoch reagiert mit Angst auf diese Nachricht. Er geht sofort in den Keller und zerstört ein selbst gebautes Radio. Er hat große Angst, er könne von den Deutschen erwischt werden.

    Die Lüge verbreitet sich im gesamten Getto

    Die Lüge rund um das neue Radio in Besitz von Jakob verbreitet sich in Windeseile durch das gesamte Getto und bringt ihm nicht nur Vorteile. Während der schweren Arbeit am Güterbahnhof, hat Jakob fortan immer die Kräftigen an seiner Seite und wird fortwährend unterstützt. Doch gerade die frommen und ängstlichen Anwohner des Gettos, wie zum Beispiel Herschel Schtamm, haben Angst vor dem neuen Radio und der folgenden Lawine vonseiten der SS. Jakob ist dazu gezwungen, sich immer wieder neue Geschichten auszudenken, wo sich die russischen Truppen gerade befinden. Jakobs Lügen werden immer weiter zur zentralen Bedeutung der Anwohner des Gettos. Seine Geschichten und Lügen bringen die Anwohner dazu, die schlimme Gegenwart zu vergessen bzw. in den Hintergrund zu drängen. Sie blicken hoffnungsvoll auf die Veränderungen, die sobald eintreten. Die Anwohner des Gettos denken schon bald an eine Zukunft in Freiheit.

    Der zunehmende Druck und Jakobs Lüge

    Es kommt zu einem Stromausfall, was Jakob etwas Freiheit und Ruhe verschafft. Im gleichen Atemzug wächst jedoch der Druck, denn die Anwohner wollen schon bald wieder Neuigkeiten von ihm erfahren. Jakob möchte nun endlich wieder an wirkliche Informationen herankommen und beschließt einen Teil der Zeitung zu klauen. Er begibt sich mit dieser Aktion in absolute Lebensgefahr und entwendet auf der Toilette ein Stück Zeitung eines deutschen Soldaten. Er kann nur durch die Hilfe von Kowalski den Soldaten ablenken. Doch als Jakob einen Blick in die Zeitung wirft, muss er leider feststellen, dass sich kaum Informationen darin finden lassen. Am Abend besucht ihn sein alter Freund Kowalski, der von dem rettenden Ablenkungsmanöver einige Verletzungen davon getragen hat. Er möchte endlich mehr von Jakob erfahren, der hat innerlich eigentlich schon beschlossen. Das Gespräch wird von Lina belauscht, diese möchte das Radio nun wirklich sehen.

    Herschel Schtamm wird erschossen

    Am nächsten Tag arbeiten Jakob und die Anwohner des Gettos wieder am Güterbahnhof. Aus einem der Waggons hören die Arbeiter Stimmen. Dabei handelt es sich um Menschen, die in ein Vernichtungslager transportiert werden sollen. Herschel Schtamm hat auf einmal keine Angst mehr, zu sterben und geht zum Waggon, um den Menschen Hoffnung zuzusprechen. Bei dem Versuch, anderen Hoffnung zu geben, wird er erschossen. Jakob fühlt sich nun aufgrund seiner Lüge und des erfundenen Radios für seinen Tod verantwortlich. Als er nach Hause zurückkehrt, entdeckt er Lina, wie sie den Keller auf den Kopf stellt, um nach dem Radio zu suchen. Die Situation scheint sich immer weiter zu zuspitzen, denn mittlerweile hat Kowalski einen befreundeten Rundfunkmechaniker überredet, das Radio zu reparieren. Jakob kann sich gerade noch retten und erfindet nun großzügig neue Geschichten aus dem Radio.

    Das fiktive Interview

    Nun kehrt langsam wieder Ruhe im Getto ein. Doch Jakobs schlechtes Gewissen wird immer größer. Eines Tages nimmt Jakob Lina mit in den Keller und inszeniert ein Interview mit Winston Churchill. In diesem Interview erzählte er die Story von einer kranken Prinzessin. Linda wird daraufhin unvorsichtig, und erzählt anderen von dieser Geschichte. Später kommt Professor Kirschbaum zu Jakob, er behandelt Lina wegen ihres Keuchhustens. Er warnt Jakob vor der Gefahr des Radios. Doch dieser entgegnet ihm, dass sich viel weniger Menschen im Getto umgebracht hätten, seitdem ist dieses Radio gibt. Kurze Zeit später wird der Professor abgeholt. Er soll dem Sturmbannführer Hardtloff außerhalb des Gettos helfen, auf dem Weg zum Sturmbannführer bringt er sich um. Die Ereignisse überschlagen sich nun. Die Eltern von Rosa werden deportiert und auch Elisa, die Schwester von Professor Kirschbaum, wird abtransportiert.

    Jakobs Beichte und seine Folgen

    Jakob hält es nicht mehr aus und beichtet Kowalski seine Lüge von dem Radio. Dieser sieht daraufhin keine Hoffnung mehr in seinem Leben und hängt sich auf. Jakob wird zusammen mit anderen nun aus dem Ghetto transportiert. Im Zug beginnt der Ich-Erzähler, Lina die Konsistenz von Wolken zu erklären.

    Er hätte Vernichtungslager und KZ nicht überlebt und denkt heute noch, dass dies ein Grund dafür war, warum Jakob ihm seine Geschichte erzählt. In dem fiktiven Ende erfährt der Leser, dass Jakob bei einem Fluchtversuch erschossen wird.

  • Homo Faber Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Max Frisch

    Kurze Inhaltsangabe von Homo Faber

    Homo Faber. Ein Bericht. Dieser Roman stammt aus der Feder von Max Frisch. Und gilt heute als einer der Bestseller dieses Autors. Zudem ist Homo Faber eines der bekanntesten Prosawerke im deutschen Raum. In viele Sprachen wurde dieses Stück bis zum heutigen Tag übersetzt und zahlreichen, literaturwissenschaftlichen Analysen und Interpretationen unterzogen. Darüber hinaus zählt Homo Faber zur Pflichtlektüre für Schule und Studium. 1991 hat Volker Schlöndorff das Stück verfilmt und in die Kinos gebracht. Der Titel führt zugleich auf die Hauptfigur dieses Stückes zurück: Walter Faber.

    Ausführliche Zusammenfassung von Homo Faber

    Schicksalhafte Begegnung inmitten der mexikanischen Wüste

    Walther selbst ist ein rationaler und technisch orientierter Mensch, dessen geordnetes Leben erst durch einen Zufall gehörig aus den Fugen gerissen wird. Über Jahre hinweg hat er seine Vergangenheit verdrängt, diese soll ihn nun wieder einholen. Zahlreiche eher unwahrscheinliche Ereignisse reihen sich aneinander in einer Folge sich bedingender Ereignisse. Zu Beginn dieses Romans ereignen sich eine Notlandung und die Ankunft inmitten der mexikanischen Wüste.

    Walther Faber – Ingenieur und zugleich der UNESCO-Entwicklungshelfer – springt aus einem Propellerflugzeug. Er ist gemeinsam mit Herbert Hencke unterwegs. Beide warten auf ihre Rettung und verstricken sich in Gespräche miteinander. In diesen Gesprächen erklärt der Pfarrer, dass Herbert wiederum der Bruder seines Jugendfreundes Joachim ist. Joachim, sein Jugendfreund, heiratet nach seiner Trennung seine Jugendliebe Hanna Landsberg. Doch muss er leider nun von Herbert erfahren, dass die Ehe nur wenige Jahre gehalten hat. Joachim arbeitet in Guatemala im Auftrag eines Deutschen auf einer Tabakplantage. Im Verlauf dieser Unterhaltung kommt es zur Rettung der beiden aus der mexikanischen Wüste.

    Walther und Herbert auf der Suche nach Joachim

    Walther Faber beschließt in seiner Situation, seinem neuen Freund Herbert zu folgen und gemeinsam dessen Bruder und seinen Jugendfreund Joachim zu suchen. Insgeheim erhofft er sich, endlich Klarheit darüber zu bekommen, warum sich Anna und Joachim damals getrennt haben. Herbert und Walther durchqueren gemeinsam den Dschungel und sumpfige Gebiete, bis sie endlich an der Plantage ankommen. Doch es folgt der große Schock: Sie finden Joachim erhängt in seiner Unterkunft.

    Walthers Stationierung in Venezuela

    Walther Faber begibt sich daraufhin zurück nach Venezuela, wo er ein Bauprojekt betreut. Als er seine Arbeiten abgeschlossen hatte, kehrt er in seine Heimat New York zurück. Doch fühlte er sich hier schon bald nicht mehr wohl, da seine damalige Freundin Ivy ihn immer wieder mit Heiratswünschen bedrängt. Walter selbst hat sich rein sentimental von Ivy bereits getrennt und versucht der ganzen vertrackten Situation zu entkommen. Er macht sich auf eine Schiffsreise nach Europa. Sein Ziel ist Paris und ein Kongress, an dem er teilnehmen möchte. Doch scheint diese Schiffsfahrt zu einer Sequenz zu mutieren, denn Walter lernt an Bord eine junge Frau kennen. Diese junge Dame erinnert ihn stark an Hannah, die ihn damals Homo Faber genannt hat. Diesen Namen gab sie weiter in Anlehnung an das rationalistische Weltbild und seine damalige Tätigkeit als Ingenieur. Der Name der jungen Frau ist Elisabeth Piper. Alle nennen Sie jedoch Sabeth. Walther scheint, von Anfang an fasziniert von der jungen Dame zu sein und sucht immer wieder ihre Nähe, ohne dabei körperlich zu werden. Die beiden sind immer wieder in intensive Gespräche vertieft.

    Walters Schiffsreise nach Europa

    Kurz vor seinem 50. Geburtstag, als das Schiff in Le Havre einläuft, fasst sich Walther ein Herz, um seiner Geliebten nun einen Heiratsantrag zu machen. Doch Sabeth kann sich weder zu einem Ja, noch zu einem Nein hinreißen lassen. Beide gehen auseinander, laufen sich jedoch in Paris auf den Straßen schon wieder über den Weg. Sabeth erzählt Walther, sie wolle nach Athen zu ihrer Mutter. Walther entschließt spontan, sie zu begleiten. Es folgt eine gefühlsbetonte Reise quer durch den südlichen Teil Frankreichs hin nach Italien, bis beide Griechenland erreichen. In Avignon erleben beide eine überwältigende Mondfinsternis und ihre gemeinsame erste Verbindung.

    Aus späteren Erzählungen geht hervor, dass Sabeth die Tochter von Hanna Landsberg ist. Immer wieder verdrängt Walter diese Vorstellung. Doch insgeheim befürchtet er, dass es sich bei Sabeth sogar um seine eigene Tochter handeln könne. Er erinnert sich an die Situation, als Hanna zum Zeitpunkt ihrer Trennung schwanger gewesen ist. Sie sind damals gemeinsam zu Ihrem Arzt Joachim Hencke gegangen, der den Schwangerschaftsabbruch dann vorgenommen hat. An dieser Stelle vermutet Walther noch nicht, dass Hannah diesen Schwangerschaftsabbruch nie bis zum Ende durchgeführt hat. Er stürzt sich daraufhin in ein inzestuöses Verhältnis mit Sabeth.

    Sabeth stirbt an einem Schlangenbiss

    Als beide in Akrokorinth ankommen beschließt Sabeth, schwimmen zu gehen, wird dabei jedoch von einer Schlange gebissen. Walther eilt zu ihr, um sie zu retten. Sie schreckt vor dem nackten Mann zurück und stürzt bei diesem Versuch die Böschung herab. Später im Krankenhaus erliegt sie ihren schweren Kopfverletzungen. Direkt in der Klinik treffen Hanna und Walther das erste Mal wieder aufeinander. Zwischen dieser Begegnung liegen ganze 21 Jahre. Hanna berichtet Walter, dass Sabeth seine Tochter ist und er beschließt daraufhin, sein komplettes Leben umzustellen. Vorerst muss er nochmals nach Venezuela zu seinem Bauprojekt zurück. In Caracas leidet er unter heftigen Magenschmerzen und schreibt den ersten Teil seines Berichts nieder.

    Die zweite Station und Walthers Erkrankung

    Zum zweiten Teil bzw. zur zweiten Station des Romans kommt es dann später in Athen. Walther kommt im Krankenhaus von Athen an und erhält eine erschütternde Nachricht: Alle seine Symptome weisen auf Magenkrebs hin. Im zweiten Teil seiner Stationen resümiert er sein Leben und seine Hinterlassenschaften. Er entsagt der bürgerlichen Lebenseinstellung und entscheidet sich, sein Leben zu genießen. Er möchte fortan das simple Leben eines einfachen Mannes führen. Der Roman endet kurz vor Walthers Operation.

    Erzählweise und Sprache des Autors

    Trocken und sachlich erzählt der Autor in dem gesamten Werk. Die Erzählweise erinnert an die Sprache eines fortschrittlichen Wissenschaftlers und Technokraten. Die Begegnungen mit Sabeth bringen beide dazu, das realistische Denken abzulegen und sich den Emotionen des Lebens hinzugeben. Die eigentliche Freiheit, Kunst und Gefühle sowie Magisches auszuleben, ist unserem Protgaonisten aufgrund seiner tödlichen Erkrankung versagt.

    Die Gegensätzlichkeit zweier Stationen

    Im Hinblick auf das Gesamtwerk lassen sich zwei Stationen unterscheiden. Der Autor hat auf eine konkrete Einteilung in Kapitel verzichtet. Wir haben in einer Analyse ausschließlich die Möglichkeit, den Text in Absätze zu untergliedern. In diesem Zusammenhang ist von den Unterabschnitten die Rede. Im Zuge des Romans erfolgt eine rückläufige Erzählung aus den Erinnerungen des Protagonisten. Diese Erinnerungen werden wiederum in der Form des Monologs geschildert. Selbst die Dialoge der Figuren werden in den Passagen aus der bewussten und unbewussten Erinnerung Fabers wiedergegeben und erhalten auf diese Art und Weise ihren subjektiven Filter. Aus der ersten Station und der zweiten Station ergibt sich wiederum ein zusätzlicher Erzählrahmen, dies erschwert uns Lesern das Aufnehmen eines schlüssigen Zeitablaufs. Zu dieser Verwirrung tragen nicht zuletzt auch die Rückblenden und die Vorausdeutungen bei.

    Wiederholungen und Grundstrukturen des Romans

    In der Grundstruktur greift Max Frisch immer wieder das Prinzip des Kontrapunktes auf. So stehen sich die erste und die zweite Station gegenüber. Die eigentliche Handlung und das Erleben dieser Geschehnisse erfahren eine Färbung der Hauptfigur. Während des Lesens stellen wir fest, dass sich auch innerhalb der Handlung die Abläufe wiederholen. So reist Faber zwei Mal zur Plantage. Diese immerwährenden Wiederholungen in der Handlung lassen den Versuch Fabers erahnen, dass er immer wieder versucht, seine Vergangenheit zu bewältigen und diese nochmals abzuändern. Der einzige Ort, der aus der Reihe fällt und nicht doppelt auftritt, ist Kuba. In Kuba möchte Faber seinem Leben einen neuen Schub geben.