Don Karlos – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Friedrich Schiller

Kurze Inhaltsangabe zu Don Karlos

Don Karlos ist eines der klassischen Dramen aus der Feder Friedrich Schillers. Das dramatische Werk im vorwiegend Paratext-Rhythmus besteht aus insgesamt fünf Akten, die in den Jahren von 1783 bis 1787 entstanden sind. Die Uraufführung fand unter dem Titel „Don Karlos, Infant von Spanien“ am 29. August 1787 in Hamburg statt. Ausgehend von der Handlung geht es vor allen Dingen um die politischen, gesellschaftlichen Konflikte zur Zeit des achtzigjährigen Krieges sowie um den Kampf einiger niederländischer Provinzen um ihre Unabhängigkeit. Schiller beschreibt die familiären Intrigen König Philipp II. Bis zum heutigen Tag gehört Don Karlos zu einem der bekannten Werke Schillers. Zu den Hauptfiguren des Stückes wird König Philipp II. von Spanien, sein Sohn Don Karlos und die Königin Elisabeth von Valois.

Ausführliche Zusammenfassung von Don Karlos

Das Zusammentreffen zwischen dem Marquis von Posa und Don Karlos

Das Stück setzt mit dem Zusammentreffen von Don Karlos und seinem Freund Marquis in der Sommerresidenz Aranjuez ein. Der Marquis war bislang im Ausland unterwegs und ist währenddessen zum Abgeordneten der niederländischen Provinzen ernannt worden. Er möchte im Gespräch Don Karlos überreden, als sein Statthalter mit nach Flandern zu kommen. Die Hauptfigur dieses Stückes – Don Karlos – ist der Sohn von Philipp II. – Er dir wiederum von 1556 bis 1598 sein Land regierte.

Doch den jungen Prinzen hält ein inniges Geheimnis in Spanien: Er liebt die zukünftige Frau seines Vaters: Königin Elisabeth. In diesem privaten Gespräch kommt es zum Liebesgeständnis des Prinzen. Sein Vertrauter ist der ehemalige Jugendfreund – Marquis von Posa, der Don Karlos fortan helfen möchte. Mittlerweile hat sein Vater – König Philipp – Elisabeth geehelicht, wodurch diese zu seiner Stiefmutter wurde und der Elisabeth nur noch von der Ferne begehren kann. Das Verhalten des Marquis erfüllt wiederum seinen Vater mit tiefem Misstrauen. Es bildet sich eine seelische Kluft zwischen Vater und Sohn.

In der Zwischenzeit brodelt in Flandern ein Konflikt zwischen den spanischen Besetzern und den Niederländern. Es ist nun an Don Karlos, diesen Konflikt beizulegen und zu bereinigen und laut seiner eigentlichen Ideale, zurück zu einem freien Staat zu gelangen. Zum jetzigen Zeitpunkt möchte der junge Prinz jedoch nichts mehr von seinen einstigen idealen Wissen und fühlt sich in seiner aktuellen Liebe gefangen. Es ist anzunehmen, dass Posa ein Treffen zwischen der Königin und Don Karlos arrangiert, um den Prinzen wieder zur Besinnung zu bringen.

Die verbotene Liebe zwischen Don Karlos und Elisabeth

Marquis arrangiert zwischen Elisabeth und Don Karlos ein Treffen und gesteht ihr seine Liebe. Elisabeth hat sich jedoch dazu entschlossen, ihr gesamtes Leben Spanien und der Königswürde zu widmen. In diesem Zusammenhang fällt auf, dass sich Elisabeth ihrer persönlichen Pflicht als Königin und der Verantwortung, die sie gegenüber dem Volk trägt, bewusst ist. Dieser Aufgabe sollte sich auch der Prinz wieder widmen.

Don Karlos bittet seinen Vater, die Statthalterschaft in Flandern übernehmen zu dürfen. Das Vertrauen seines Vaters ist nicht groß genug und er beauftragt daraufhin den Herzog von Alba. Enttäuscht und voller Wut verlässt der junge Prinz seinen Vater und erhält daraufhin einen Liebesbrief. Er ist davon überzeugt, dass dieser Brief aus der Feder von Königin Elisabeth an ihn gerichtet ist. Der unbekannte Autor des Briefes fordert ihn auf, in einen abgelegenen Teil des Schlosses zu kommen. Dort trifft er auf Prinzessin Emboli: Sie ist die Verfasserin des Briefes und die eigentliche heimliche Geliebte des Königs. Zum Anschein soll Emboli mit dem Grafen von Silva verlobt werden. Don Karlos sieht in diesem Liebesbrief vielmehr eine Möglichkeit, um gegen seinen Vater vorzugehen. Die Zurückweisung des Prinzen versteht Emboli als harsche Enttäuschung und möchte sich fortan nicht nur an Don Karlos, sondern auch an Elisabeth rächen. Don Karlos ist fest entschlossen, den Brief nun an Elisabeth weiter zu reichen, um ihr die Augen zu öffnen.

Die familiären Intrigen am Hofe spitzen sich zu

Diese familiären Intrigen spielen Herzog Alba und Pater Domingo in die Karten. Die beiden Figuren sind die Antagonisten – die Gegenspieler – von Don Karlos. Sie hecken den Plan aus, der Königin einige Briefe von Dan Karlos zu stehlen und diese im Anschluss dem König zu präsentieren. In der Zwischenzeit treffen wieder Don Karlos und Marquis von Poas aufeinander. Karlos klärt ihn über die neuesten Verwirrungen auf, doch wird er zur Verschwiegenheit verdammt. Marquis richtet sein Interesse wieder hin auf die politische Plattform.

In der Zwischenzeit hat König Phillip II. von dem geheimen Treffen zwischen Elisabeth und Don Karlos erfahren. Überdies hat es ein Gerücht bis zu ihm geschafft: Er erfährt, dass seine Tochter gar nicht von ihm ist. Er sinnt auf Rache und plant den Tod der beiden Verliebten. An diesem Punkt des Stückes ist es nicht mehr von der Hand zu weisen, dass sich die Intrigen immer weiter zuspitzen und die Personenkonstellation tiefe Verzweigungen eingeht. Für den Leser stellt es eine erhebliche Herausforderung dar, den Überblick über die einzelnen Intrigen und Verwandtschaftsbeziehungen zu behalten.

Der Komplott gegen König Philipp II.

Doch ist sich der König nicht mehr sicher, an wen er sich noch wenden kann, da am Hofe Verrat und Intrigen regieren. Er wendet sich in seiner Not an den Marquis von Posa. Dieser willigt ein und wird im Anschluss zum nächsten Vertrauten, Minister und königlichen Spion. Dies entspricht seiner Stellung nur zum äußeren Anschein. In Wirklichkeit hat der Marquis gemeinsam mit dem Prinzen und Elisabeth eine Intrige gegen König Phillip ausgeheckt. Der König findet unterdes in seinen Unterlagen die gestohlenen Briefe von Elisabeth. Daraufhin erlässt er Haftbefehl gegen seinen Sohn. Die einstigen Verbündeten bleiben sich treu auch über die geltenden Machtpositionen hinaus und verfolgen den Weg der wahren Liebe.

Die Festnahme von Don Karlos

Graf von Lerma – der oberste Leibwächter – setzt den Prinzen über die aktuellen Ereignisse in Kenntnis. Daraufhin sucht Don Karlos seine eigentliche Verbündete – Prinzessin Embolie – auf und wird dort vom Marquis festgenommen. Die Verschwörung gegen den König soll an diesem Punkt ein Ende nehmen. Der Herzog von Alba möchte den Haftbefehl gegen den Prinzen aufheben, doch dies erfordert die Aufhebung vonseiten des Königs, um seinen Ruf wiederherzustellen. Der treue Gefährte und Freund des Marquis hat sich in der Zwischenzeit dazu entschlossen, sich selbst zu opfern, um Don Karlos zu retten. Der König, der den Marquis zu seinem engsten Vertrauten ernannte, trifft sein Freitod sehr und es entbrennt ein Streit zwischen Vater und Sohn. Mittlerweile protestiert das ganze Volk für die Freilassung von Don Karlos. Eigentlich haben der Großinquisitor und der König entschlossen, dass der Prinz sterben soll. Dieser hat während seiner Haft den Weg in die Gemächer der Königin gefunden und wird dort von König Philipp entdeckt und schlussendlich der Inquisition übergeben.

Gesellschaftliche Konventionen können wahrer Liebe nichts anhaben

Im Prinzip möchte Schiller in diesem Drama die Einengung der gesellschaftlichen Konventionen verdeutlichen. So stehen die gesellschaftlichen Vorgaben der eigenen Freiheit und den menschlichen Handlung im Wege. Darüber hinaus hält er ein Plädoyer für die Liebe zweier Menschen, die nicht zu verstecken ist, auch wenn Zuneigung und Gefühle füreinander nicht in das gesellschaftliche Bild passen. Dieses Drama ist in der Zeit der Aufklärung erschienen und verdeutlicht neben Toleranz die Freiheit und damit alle entscheidenden Faktoren dieser bewegten Literaturepoche. Gerade über die stark verzweigten Personenkonstellationen in diesem Stück werden die familiären Intrigen, die Lügen und der Einfluss des Standes deutlich. Doch vermögen es diese Verwandlungen nicht, eine Liebe vollkommen aus der Bahn zu werfen. So stellen sich die wahren Gefühle über die gesellschaftlichen Konventionen und über den Tod.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert