Frankfurter Nationalversammlung 1848 Zusammenfassung

Frankfurter Nationalversammlung (18.5.-31.5)

  • Definition/ Bedeutung: erstes frei gewähltes Parlament, Tagung in Frankfurter Paulskirche, lange/ kontroverse Debatten resultierten in Paulskirchenverfassung, Vorbild für Weimarer Reichsverfassung (1919) und Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (1949)

  •  
  • Wahl: 1.5, geheime, direkte Wahl („Selbständige“ Männer 80%), Insgesamt 812 Abgeordnete (Groß-/ Bildungsbürger überproportional vertreten) schwankende Beteiligung an Parlamentstagen (40 – 75%)

  • Fraktionen/„Parteien“: mangelnde politische Erfahrung 1. demokratische Linke: extreme Linke (Donnersberg): großdeutsche nationale Demokratie durch revolutionäre Aktion, gemäßigte Linke (Deutscher Hof, Nürnberger Hof und Westendhall): kleindeutsches Erbkaisertum, Parlamentarisch-demokratische Republik, 2. Liberale Mitte: parlamentarisch-liberale linke Zentrum (Württemberger Hof, Augsburger Hof, Landsberg), konstitutionell-liberale rechte Zentrum: (Kasino, Pariser Hof), konservative Rechte: Protestanten + Konservativen (Café Milano)

  • Streitfragen/Problematik und Ergebnisse:

    • Staatsorganisation: kein Einheits-/Zentralstaat sondern Bundesstaat, Grundrechte (Freiheit, Gleichheit, Eigentum, Versammlung, Presse-/Meinung, Briefgeheimnis, Forschung/ Lehre, kein Zensus sondern allgemeines/gleiches Wahlrecht

    • Staatsform: keine Republik sondern monarchische Zentralgewalt, gewählte Legislative (Kompromiss)

    • Staatsgebiet/ Deutsche Frage: keine großdeutsche Lösung (Preußen, Deutschland, Österreich, Minderheiten) sondern kleindeutsche Lösung unter preußischer Krone/ Ausgrenzung Vielvoelkerstaat Österreich

  • Paulskirchenverfassung, 28.3.1849: preußische Führung (Friedrich IV als Kaiser), konstitutionelle Erbmonarchie durch demokratische Abstimmung, Exekutive: Kaiser (Unterzeichnung Minister, aber Vetorecht, erinnert an Ermächtigungsgesetz), Legislative: Reichstag, Judikative: Reichsgericht, aus der Not geboren

  •  

    Internationale Monarchen: keine Hilfe/Anerkennung für NV, Deutschland als Pufferstaat, Größe als Bedrohung (Hegemonialmacht), Angst gesamteuropäischer Revolution, Territorialfragen, Gefährdung Gleichgewichts/Solidarität, Urfeindschaften

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert