Emilia Galotti – Wesentliches

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Emilia Galotti – Wesentliches

Verfasst:    begonnen 1757, vollendet 1772
Lessing hat es nach den Vorgaben seiner Hamburgischen Dramaturgie geschrieben

Geschichtlicher Hintergrund eines des ersten politischen Dramen der neueren dt. Literatur
zur Zeit der Aufklärung geschrieben und aufgeführt
großer Epochenumbruch in West- und Mitteleuropa
Forderungen der bürgerlichen Gesellschaft nach Chancengleichheit, Freiheit im Denken sowie wirtschaftlichen Handeln, was die bisherige, von der Kirche beeinflusst und geleitete, ständisch-gegliederte Gesellschaft ablöste
beschränkte sich die französische Revolution in Deutschland vor allem auf die Philosophie und Literatur
Durchsetzen der bürgerlichen Welt- und Gesellschaftsvorstellungen zugrunde, die den Idealen des Adels entgegengesetzt wurden
zeigt die Abgrenzung vom Adel, der als lustvoll und tugendlos gilt
Emilia dagegen scheint tugendhaft und unschuldig
sie will lieber sterben als die Geliebte des Prinzen zu werden
Lessing will den Zuschauern die neuen Tugenden näher bringen
will sie vom französischen Drama( Lust, Adel vor Liebe, Maßlosigkeit) wegbringen und sieht in Shakespeare das neue Vorbild

Gattung:            Trauerspiel, in Prosa geschrieben
Kennzeichnend für die Tragödie ist der schicksalhafte Konflikt der Hauptfigur
Situation der Hauptperson verändert sich im Laufe der Handlung

Themen:             Konflikt zwischen Adel und Bürgertum
Grund: Liebe und Eifersucht
Übersteigertes Ehrgefühl führt zum Tod

Schreibweise:
benutzt das Prinzip der umfassenden Information
will das Publikum zum Selbstdenken anregen
er benutzt den methodischen Weg, das Falsche als Vorraussetzung der Erkenntnis des Wahren zu erfassen
entfernt sich von der Regelpoetik Gottscheds und gelangt zu einer moralisch begründeten Wirkungspoetik
nutzt individuelle, gemischte, Charaktere
nutzt Katharsis als Mittel der Erziehung zur bürgerlichen Moralität

Motiv:    Virginia-Motiv
Eine von dem römischen Historiker Livius überlieferte Geschichte berichtet von Virginia, der Tochter des Kohortenführers Virginius, in die sich der Decemvir Appius Claudius verliebt ,der versucht ihre Liebe zu erzwingen. Um sie vor dem Tyrannen zu beschützen erdolcht Virginius Virginia was seinen Sturz und seinen Selbstmord zur Folge hat

Handlungszeit:    spielt zwischen dem frühen Morgen und dem Abend eines einzigen Tages

Struktur:    Unterteilung in 5 Akte  pyramidaler Dramenaufbau nach Gustav Freytag
jeder Akt besteht aus 8 Szenen, außer dem 2. Akt (Bestehen aus 11 Szenen)
wenig Handlungsplätze    – Schloss des Prinzen
Hause der Galottis

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