1. Abschnitt: Ereignisse im Hotel und am Strand
|
Die einleitenden Andeutungen und Beschreibungen (S. 9-13)
|
-
Neugier auf die folgende Handlung, Andeutung von dramatischen Erlebnissen in dem Urlaubsort
-
Verknüpfung der Ereignisse ohne Details, Einleitung als Klammer der Ereignisse
-
Name „Cipolla“ wird bereits erwähnt und als böse bezeichnet
-
Allgemeine Beschreibungen des Urlaubsortes zunächst als friedlich und idyllisch
-
zum Ende des Abschnittes stimmen negative Umschreibungen(Gedränge, zeterndes Badevolk) auf die gespannte Atmosphäre ein
-
Erzähler wirkt nervös, unsouverän und gereizt
|
Der verwehrte Platz in der Hotelveranda (S.13-15)
|
-
Kellner verwehren dem Erzähler und seiner Familie den gewünschten Essplatz, weil sie zwischen Italienern und ausländischen Touristen(Hotelgäste zweiter Klasse) unterscheiden
-
keine plausible Begründung für die ungleiche Behandlung
-
Erzähler verzichtet auf eine klärende Aussprache, passive, konfliktscheue Haltung
-
Subtiler Nationalismus
|
Der Keuchhusten (S.15-19)
|
-
demütigende Ausgrenzung der Familie
-
die Familie soll auf Wunsch von Gästen des römischen Hochadels wegen Restspuren des Keuchhusten des Sohnes in den Nebenbau des Hotels ausweichen
-
Rückfall in hierarchisches Ständedenken
-
Mediziner des Hauses diagnostiziert den Husten als harmlos, doch dies ist für die Entscheidung der Hotelleitung irrelevant
-
Ohnmacht von Wissenschaft und Vernunft aufgrund der nationalistisch aufgeladenen Stimmung
-
Familie kapituliert, zieht in die nahe gelegene Pension Eleonora
-
Erzähler geht der unangenehmen Situation aus dem Weg, versucht nicht für sein Recht einzustehen
|
Allgemeine Gereiztheit (S.19-25)
|
-
Erzähler ist gereizt, lässt sich von der feindseligen Atmosphäre anstecken und kann den Aufenthalt nicht mehr genießen
-
muss sein verletztes Selbstwertgefühl durch Arroganz und Überheblichkeit wieder aufbauen, bewertet und kommentiert die Ereignisse aus der sicheren Distanz des passiven Beobachters
-
dramatischer Auftritt eines italienischen Jungens, der im Wasser von einem Krebs gebissen wird und von seinen Landsleuten sorgenvoll umringt wird
-
Hotelarzt diagnostiziert die Wunde als harmlos, doch kommt gegen die Hysterie nicht an, gesunder Menschenverstand hat keine Chance gegen das irrational aufgeheizte Klima, Junge wird auf einer Bahre davongetragen
-
Patriotismus am Strand: seltsames Verhalten der Kinder am Strand, die normalerweise selbstverständlich und ohne auf ihre Nationalität zu achten miteinander spielen
-
es kommt zu Empfindlichkeiten, Eltern mischen sich ein, Kinder bereits vom Nationalismus befallen
|
Die „Schamwidrigkeit“ am Strand (S.25-29)
|
-
Als die achtjährige Tochter nackt über den Strand läuft, um ihren Badeanzug im Wasser vom Sand zu befreien, ist die Aufregung groß
-
Vorwürfe: Verletzung der öffentlichen Moral, Schamwidrigkeit, Missbrauch der Gastfreundschaft Italiens, Verstoß gegen die nationale Würde und die Badevorschriften
-
Trotz mehrfacher Entschuldigung, wird der Fall der Behörde gemeldet
-
Erzähler: überheblich, stellt Italiener zurückgeblieben dar, Italiener haben den Wandel bezüglich des Umgangs mit seiner Nacktheit und seinem Körper, welcher in der ganzen Welt stattfand , nicht mitbekommen
-
Gemeinsamkeit aller Szenen im Hotel und am Strand: Die faschistische Gesellschaft will absolute Kontrolle über den Einzelnen, nichts soll für ihn privat und individuell bleiben
|
Die Reflexion des Erzählers (S.29-30)
|
|
Ausklang des ersten Teils (S.30-32)
|
-
Beschreibung der Situation kurz vor dem Hypnoseabend: Saison endet, große Abreise, die meisten Touristen verlassen den Badeort, Italiener sind mehr und mehr unter sich
-
passende Atmosphäre für Cipollas Erscheinen
|
2. Abschnitt: Die erste Hälfte von Cipollas Veranstaltung und die anschließende Pause
|
vor Cipollas Auftritt (S. 32-38)
|
-
Ankündigung von Cipollas Zaubershow durch Plakate
-
Kinder wollen unbedingt zu Veranstaltung, Familie macht sich auf den Weg
-
keineswegs festlicher Saalbau weist auf das Zwielichtige der Veranstaltung hin
-
Zauberkünstler lässt auf sich warten
-
gemischtes Publikum (Warnung: Menschen wir Cipolla stellen eine allgemeine Gefahr dar. Für die Verführung durch Demagogen wie ihn sind nicht nur einzelne soziale Schichten oder bestimmte Nationen anfällig, sonder alle Menschen.)
|
Cipollas Auftritt (S.38-42)
|
-
Cipollla eilt auf die Bühne: hässlicher Anblick, wirkt dennoch ernst, arrogant und stolz
-
strenger Blick durch die Reihen, Feindseligkeit im Saal
-
Publikum fühlt sich provoziert
-
Symbole: Siegelring, Schärpe (Überlegenheit), Peitsche(deutet Machtkamp zwischen Cipolla und dem Publikum an)
|
Der Auftakt mit dem Fischerburschen (S.42-51)
|
-
Wortwechsel zwischen einem ungeduldig gewordenen Fischerburschen und Cipolla
-
Cipolla selbstsicher, rhetorisch überlegen, verwirrt den Jungen
-
zielt auf einen psychologischen Konflikt ab, als er ihn auffordert dem Publikum seine Zunge zu zeigen, jeder Mensch besitzt destruktive und aggressive Impulse, die er aber aufgrund seiner Sozialisation nicht auslebt
-
durch die hypnotischen Fähigkeiten gelingt es ihm, sein Opfer alle Hemmungen fallen zu lassen
-
Cipolla gewinnt Machtkampf, bringt Verachtung dem Publikum zum Ausdruck
-
Cipolla: eloquent, eitel, patriotisch
-
beginnende Bewunderung des Publikums für Cipolla: zum einen wegen des Kunststücks und zum anderen wegen seiner Selbstsicherheit trotz seiner Behinderung und seinen patriotischen Sprüchen
|
Beginn des Rechenspiels (S.51-55)
|
-
offizielles Abendprogramm beginnt mit einem Rechenspiel
-
Cipolla zeigt Verachtung gegenüber zwei Jungen, die nicht schreiben können und spottet anschließend über den Badeort, um da Publikum zu provozieren
|
Erneutes Intermezzo mit dem Fischerburschen (S.55-61)
|
-
aggressive Stimmung im Saal, Fischerbursche fordert Cipolla auf, den Spott zu beenden
-
erneuter Wortwechsel, schafft es den Fischerburschen vorm Publikum lächerlich zu machen und für sich zu gewinnen
-
Souveränität, Überlegenheit, erneuter Triumph
-
Cipolla zwingt dem Burschen allein durch seinen Blick seinen Willen auf, suggeriert dem Jungen, unter einer Magenkolik zu leiden, der sich daraufhin vor Schmerzen krümmt
|
Fortführung des Rechenspiels (S.61-66)
|
-
ein verblüffender Zahlentrick
-
das Teuflische an Cipollas Handeln wird deutlich: Mathematik ist ein rationales klar geregeltes Feld, doch Cipollas Leistung basiert auf dem genauen Gegenteil von Vernunft und Ordnung: auf der unbewussten Beeinflussung des Publikums
-
ambivalente Einstellung des Erzählers gegenüber Cipolla: erkennt, dass die Show nichts für seine Kinder ist, unternimmt aber aufgrund von gewisser Neugier nichts
|
Der weiter Verlauf der ersten Hälfte (S.66-76)
|
-
Weitere Kunststücke Cipollas als Hypnotiseur
-
Cipollas Rede über nicht existierende Willensfreiheit, die Begriffe gibt es nur einzeln: Wille des Menschen läuft ins Leere, wenn er auf seine eigenen Freiheit abzielt, also keinem konkreten Inhalt mehr folgt
-
Cipollas Rede über das symbiotische Verhältnis zwischen Führer und Volk: Befehlen und Gehorchen bilden zusammen eine unauflösliche Einheit
-
hellseherische Fähigkeiten gegenüber Signora Angiolieri, Überschreitung der Privatsphäre, Details aus ihrer Vergangenheit
-
Erzähler sucht eine rationale Erklärung
|
In der Pause (S.76-79)
|
-
Reflexionen des Erzählers über die Gründe, in der Veranstaltung zu bleiben
-
angeblicher Grund: konsequentes Handeln
-
heimlicher Grund: Faszination, Neugier
|
3. Abschnitt: Die zweite Hälfte der Veranstaltung
|
Fortführung des Programms (S.79-84)
|
-
Hypnose eines Mannes, der zu einem Brett erstarrt
-
Suggestion einer älteren Dame, die sich in Trance eine Reise nach Indien vorstellt
-
Kunststück mit einem Soldaten, der seinen Arm auf Cipollas Befehl nicht mehr heben kann
|
Erneutes Kunststück mit Frau Angiolieri (S.84-87)
|
-
Cipolla zwingt Frau Angiolieri von ihrem Platz aufzustehen und fordert ihren Mann gleichzeitig dazu auf, sie davon abzuhalten
-
Überschreitung von Grenzen der Privatsphäre, spottet über Herr A. und seine Unfähigkeit auf seine Frau aufzupassen
-
Publikum sieht die Gefahr, Cipollas Autorität steigt, keine Widerstände mehr
-
Erzähler hat Mitleid
|
Das Publikum wird zur ekstatischen Masse (S.87-93)
|
-
Cipolla bringt das Publikum zu einer hemmungslosen Tanzorgie, als hätte das Publikum darauf gewartet, sich von den Fesseln der Erziehung zu befreien
-
Cipollas Sieg über den willensstarken Mann aus Rom, der sich nicht zum Tanzen animieren lassen möchte
-
Herrschaft, unter die er seine Opfer stellt, wird als wohltuende Befreiung empfunden
-
der Mitläufer fühlt sich besser als der Widerstandkämpfer
-
Entwicklung von harmlosen Hypnosen bis hin zur Massenszene
-
aus einer heterogenen Ansammlung einzelner Individuen wird zu einer homogenen, emotionalen Masse verwandelt, dem Willen eines Einzelnen machtlos ausgesetzt
|
Reflexionen des Erzählers (S. 93-94)
|
|
4. Abschnitt: Das Ende mit Schrecken
|
Cipolla winkt Mario auf die Bühne (S.94-97)
|
-
Marie wird auf die Bühne gewunken und wird zum nächsten Programmpunkt
-
Cipolla hat Mario aufgrund seiner ablehnenden Körperhaltung absichtlich ausgewählt, er möchte die absolute Macht über das Publikum haben
-
Familie kennt den Kellner Mario, Erzähler beschreibt ihn ausführlich
|
Das Hypnosestück mit Mario (S.97-105)
|
-
Gespräch der beiden beginnt, Cipolla sprachlich überlegen, Mario antwortet nur leise oder in Ellipsen und ordnet sich unter
-
Cipolla entlüftet Marios Geheimnis bezüglich seines Liebeskummers
-
Mario fällt in Trance als Cipolla seine Sehnsüchte nach Silvestra in Worte fasst
-
Cipolla bringt Mario unter Hypnose dazu zu glauben, dass Cipolla Silvestra ist
-
Erzähler erkennt das begangene Unrecht, die Preisgabe des Innigsten
|
Der Kuss und die tödlichen Schüsse (S.105-107)
|
-
in der Rolle Silvestras fordert Cipolla Mario auf ihn zu küssen
-
ohne zu zögern folgt Mario dieser Aufforderung, das Publikum lacht, Cipolla hat den höchsten Punkt der Macht und Kontrolle erreicht
-
Mario erwacht aus seiner Trance, erkennt die begangene Diskriminierung
-
Mario hastet verstört von der Bühne, dreht sich aber wieder um und schießt zwei Mal mit einer Pistole auf Cipolla
-
Cipolla fällt zu Boden, Täter und Opfer haben die Seiten gewechselt
|
Ausklang (S.107)
|
-
Reflexion des Erzählers
-
Erzähler beschreibt da ausbrechende Chaos im Saal
-
im allgemeinen Tumult verlässt der Erzähler mit seiner Familie den Ort
-
die Kinder erkennen die Tragik der Vorfälle nicht, sondern glauben, dass es sich um ein Schauspiel handelte
-
Cipollas Tod ist gleichzeitig auch ein befreiendes Ende
|
Schreibe einen Kommentar