Offenes und Geschlossenes Drama im Vergleich

Nach den Beiträge über geschlossenes und offenes Drama, vergleichen wir beide nun in einer Tabelle.

Geschlossenes und offenes Drama Vergleich

Kriterium

Geschlossenes Drama

Offenes Drama

Raum

Kein entscheidender Raumwechsel

Unbedenklicher Schauplatzwechsel

Zeit

Ablauf des Geschehens in knapper, kontinuierlicher Zeiterstreckung

Kleine und große Zeitsprünge

Handlung

Haupthandlung, eine Szene geht folgerichtig aus der anderen hervor, Sinn und die zugrunde liegende Idee werden durch die Aussagen der Personen deutlich, alles miteinander vernetzt, abhängig, aufbauend

Mehrere Handlungsstränge, unvermittelter Beginn und Ende der Einzelszene, jede Szene bringt schon im Kern die Aussage des gesamten Dramas

Komposition

5 Akte (seltener 3): 1.Einleitung, Anbahnung des Konflikts
2.Steigerung des Konflikts 3.Höhepunkt, Wendung 4.Retardation (=Verzögerung der Handlungsentwicklung) 5.Katastrophe oder untragische Lösung

Mittelpunktfigur, die die Szenen zusammenhält, Wiederholung und Variation der gleichen Situation mit wechselnden oder gleichen Personen

Sprache

Einheitliche Sprache der Personen

Pluralität der Sprachbereiche (verschiedene Berufs- und Standessprachen)

– Dialog

Dialogszenen treiben die Handlung voran, Gedanken und Gefühle sind folgernd dargestellt,

treibt nur in geringem Maße die Handlung voran, vermittelt Selbstaussagen und Situationsreflexe, Verständnis der Personen füreinander ist gering, da nicht die gleichen Werte und Normen bestehen, der Dialogpartner ist nicht der Gegner, sondern die Welt ist der Gegner

 




– Monolog

Pro und Contra wird abgewogen, Reflexion über die Lage und das eigene Ich des Sprechers, Abstand zur Person

Unklare Darlegungen, wirre Folge logisch unzusammenhängender Gefühle und Gedanken, Sprecher ist überwältigt von der Situation und dem Unbewussten


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