Der Besuch der alten Dame – Friedrich Dürrenmatt – Buchvorstellung

Der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrenmatt

 

Zur Der Besuch der alten Dame Inhaltsangabe

Biographie Friedrich Dürrenmatts:
Friedrich Dürrenmatt wurde am 5. Januar 1921 in Konolfingen, einem Dorf im Kanton Bern (Schweiz) geboren. Dürrenmatt studierte Literatur, Philosophie und Naturwissenschaften in Bern und Zürich. Anfangs unentschlossen, ob er lieber Maler oder Schriftsteller werden sollte, versuchte Friedrich Dürrenmatt es mit dem Schreiben und finanzierte damit seinen Lebens-unterhalt -zwischendurch war er auch als Zeichner und Grafiker tätig. 1945 veröffentlichte er seine erste Erzählung Tageszeitung ("Der Alte") in einer Berner Tageszeitung. Am 19. April 1947 wurde sein erstes Theaterstück uraufgeführt ("Es steht geschrieben"). Weltbekannt wurde Friedrich Dürrenmatt durch die Stücke "Der Besuch der alten Dame" (1956) und "Die Physiker" (1962). Am 14. Dezember 1990 starb Friedrich Dürrenmatt in Neuchâtel in der Schweiz

 

Zum Buch: Der Besuch der alten Dame

Gattung/Merkmale: Bei dem Stück handelt es sich um eine Tragikomödie. Dürrenmatt verbindet in seinem Drama Motive der Tragödie und der Komödie. Deshalb kann man dieses Werk als eine tragische Komödie bezeichnen.
Erscheinungsjahr: 1957 Uraufführung des Bühnenstückes in Zürich
Merkmale: Das Buch ist als Theaterstück in drei Akten geschrieben –das Stück endet mit einem moralischen Lied, das von einem Chor gesungen wird und die Taten der Personen nochmals erklärt und rechtfertigt.
Einordnung in Geschichte: Die Tragikomödie spielt Mitte der 1950 er Jahren, also in den Aufbaujahren Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg. Es ist die Zeit des beginnenden wirtschaftlichen Aufschwungs.

 

Inhaltsangabe „Der Besuch der alten Dame„

Ort der Handlung ist eine Kleinstadt namens Güllen irgendwo in Mitteleuropa in den 1950 er Jahren. Dort erwartet man den Besuch einer reichen alten Dame namens Claire Zachanassian, die in Güllen geboren und aufgewachsen ist. Ihr damaliger Name war Kläri (Klara) Wäscher. Durch verschiedene Ehen mit reichen Männern ist die mittlerweile über Sechzigjährige im Verlauf ihres Lebens zu riesigem Reichtum gekommen. Ihre Ehen sind so zahlreich, dass sie manchmal sogar die Namen ihrer Ehemänner verwechselt.
Die  Stadt Güllen und wird als heruntergekommen und verarmt beschrieben: die Häuser sind meist baufällig und die Straßen total verschmutzt. Der Bürgermeister versucht mit allen Mitteln den Bahnhof „aufzupeppen„, um dieser alten Multimilliardärin Claire Zachanassian einen schönen Empfang in der ehemaligen Heimat zu bereiten (ein Wiedersehen nach 45 Jahren!!) Die Bürger erhoffen sich von der reichen alten Dame eine Milliardenstiftung für ihre verarmte Stadt. Dadurch würde sich ihre wirtschaftliche Lage drastisch verbessern und die Bürger könnten wieder ein normales und unbeschwertes Leben führen.
Im Verlauf der Geschichte taucht der Kaufmann Andrea Ill auf,  der hier in Güllen schon lange mit einer Kaufmannstochter verheiratet ist. Er ist in der Stadt sehr angesehen und dermaßen beliebt, dass die Bürger ihn oft um Rat fragen, wenn es um städtische Angele-genheiten geht -er soll sogar der Nachfolger des Bürgermeisters werden. Dieser Ill, ein alter Mann um die siebzig, schwärmt von seiner damaligen stürmischen Liebe zu Claire. Er beschreibt Claire als ein bildhübsches Mädchen und erzählt allen, dass diese sich damals von ihm getrennt hätte –was aber überhaupt nicht den Tatsachen entspicht.
In Wirklichkeit war es genau umgekehrt: Ill hat durch Falschaussagen und Zeugenbeste-chungen eine damalige Vaterschaftsklage gegen ihn abgewehrt und Claire verlassen. Das gemeinsame Kind kam schließlich zu einer Adoptivfamilie, wo es leider schon nach einem Jahr an Hirnhautentzündung (Meningitis) auf der Insel Capri verstarb.
Claire Zachanassian will also der Stadt eine Milliarde spenden – aber nur unter einer Bedingung: Ill muss getötet werden, da dieser ja Claire damals geschwängert und verlassen hat und Claire jetzt nach Rache und Gerechtigkeit strebt. Daraufhin meint der Bürgermeister, dass die Stadt aus moralischen und menschlichen Gründen dieses scheußliche Anliegen unter allen Umständen ablehnen muss. Doch das Stadtleben hat sich bereits deutlich verändert: Die Bürger beginnen Geld für Kleidung und sonstige Dinge auszugeben, denn die Kaufleute gewähren Kredite -so als ob alle mit einem größeren Vermögenszuwachs rechnen könnten. Ill beginnt jetzt langsam zu verstehen: Er wird wohl nicht mehr lange zu leben haben!!
Die Bürger Güllens entrüsten sich immer mehr über Ills früheres Verhalten gegenüber Claire. Jeder hofft insgeheim, dass irgendjemand diesen Ill umbringt, damit der Stadt endlich die Milliardenspende zukommt. Den Vorschlag des Bürgermeisters, Selbstmord als Wiedergut-machung zu verüben, lehnt Ill ab –er ist aber mit jedem anderen Urteil der Bürger einver-standen. 
Ill versucht in seiner Angst und Verzweiflung, von anderen Menschen  Hilfe zu bekommen –vergebens!! Auch plant er mit dem Zug nach Australien zu fliehen, macht es dann aber doch nicht, da er Angst hat, dass ihn die Leute daran gewaltsam hindern könnten  Da es schließlich sogar seiner eigenen Familie besser geht und auch sie neue Bekleidung bekommen haben, kommt Ill zu dem Entschluss, sein Verbrechen einzugestehen und sich umbringen zu lassen
Als sich Ill -von Schuld und Angst gegenüber Claire zermürbt- seinen Mitbürgern ausliefern will, lässt der Bürgermeister gegenüber der Presse verkünden, dass Frau Zachanassian durch Vermittlung ihres Jugendfreundes Ill der Stadt endlich die ersehnte Milliardenstiftung gewährt.
Auf einer Bürgerversammlung wird die Spende von allen angenommen und damit der Mord an Ill beschlossen. Die Bürger bilden eine Menschengasse, auf die Ill zugeht. Die Gasse schließt sich zu einem Menschenknäuel und Ill sinkt in die Knie. Als die Bürger den Blick freigeben, liegt Ill tot am Boden –von seinen Mitbürgern erwürgt. „Herzschlag“ und „Tod aus Freude“ lauten hingegegen die Kommentare der Zeitungen!!!                           
In Wirklich wurde er von den Bürgern Güllens erwürgt, denn die Geldgier hat die Bürger doch schließlich zum „Mörder„ gemacht.
Im Endeffekt sind die Bürger zufrieden und glücklich und glauben, dass es Gerechtigkeit war, was Ill zugestoßen ist.
Nachdem Claire dem Bürgermeister den Scheck über eine Milliarde überreicht hat, verlässt Claire Zachnassian mit Ills Leichnam in einem Sarg die Stad. Sie  reist auf die Insel Capri, wo Ill neben ihrem gemeinsamen Kind seine letzte Ruhestätte findet.

Interpretation:

Dürrenmatt zeigt in seinem Buch „Der Besuch der alten Dame“ einige Probleme wie z.B. Geldgier und Mord. Mit Hilfe seiner Wortauswahl und Witzen wird das tragische Geschehen ins Humorvolle gezogen.  Dürrenmatt macht uns darauf aufmerksam, dass wir uns nicht von materiellen Dingen leiten lassen sollen, sondern vielmehr von unseren Gefühlen -wie kitschig es auch klingen mag. Weiterhin zeigt er uns, dass jedoch alles in unserem Leben von Geld bestimmt wird, sei es auch noch so unbedeutend.
Dürrenmatt will die geldgierige Gesellschaft des 20. Jahrhunderts in den 1950 er Jahren zeigen – aber gleichzeitig für ihr Verhalten um Verständnis bitten. Diese Jahre nach dem 2. Weltkrieg waren für die Menschen nicht einfach: Deutschlands Städte waren  immer noch nicht wieder vollständig aufgebaut und die Menschen sehnten sich nach Wohlstand. Sie wollten sich wieder etwas leisten: gute Kleidung, schöne Schuhe, eine schöne Wohnung…. !!
Stilistische Merkmale:
Dürrenmatt stellt im Besuch der alten Dame zwei Aspekte des Lebens dar: zum einen die Komik und die und zum anderen die Tragik im Leben. Diese beiden Welten verbindet er zur Tragischen Komödie
Tragik: Claire Zachanassian musste in Schande ihre Heimatstadt Güllen verlassen, weil Alfred Ill seine Vaterschaft leugnete und mit zwei bestochenen Zeugen den Richter täuschte. Sie wird zur Milliardärin und hat nur noch einen Wunsch: die ihr in Güllen angetane Ungerechtigkeit zu rächen. Die alte Dame ist unerbittlich: ihr Hass gegen Ill und ihre Sehnsucht nach Gerechtigkeit ist groß. Die eine Handlungsebene des Stückes wird von Claire Zachanassian repräsentiert und ist voll und ganz auf den Mord an Ill und ihre damit verbundene Rache gerichtet.
Die andere Handlungsebene wird von den Bürgern vollbracht, denen es um Wohlstand um jeden Preis geht – einzig zu Beginn des Stückes wird der Aspekt der Menschlichkeit höher bewertet als das Streben nach Reichtum. Als jedoch kein Ausweg mehr bleibt, wird der zunächst unmenschliche Tötungsakt als einzige in ihren Augen gerechte Tat gewählt .
Komik: Komik erzielt Dürrenmatt vor allem durch manche makabren Ausdrücke und Redensweisen                                   

Beispiele dazu:                                                                                                                               
Claire Zachanassian: Ich gratuliere zu den beiden Gören, Bürgermeister. Da!
Sie drückt die Rosen dem Bahnhofsvorstand in die Arme.

Claire Zachanassian: „Ich nannte dich mein schwarzer Panther„.

Claire Z.: Unsinn. Du bist fett geworden. Und grau und versoffen.

Ill: Doch du bist die gleiche geblieben. Zauberhexchen.
Claire Z.: Ach was. Auch ich bin alt geworden und fett. …

Gatte VII denkt nach
Claire Z.: Fester!
Gatte VII denkt fester nach.
Claire Z.: Noch fester!
Gatte VII: Aber ich kann nicht mehr fester nachdenken, Mausi wirklich nicht.
Claire Z.: Natürlich kannst du`s. Probier`s nur.
Gatte VII denkt noch fester nach. –Glockenton.
Claire Z.: Siehst du, es ging…..

Sprache:
Dürrenmatts Sprache ist hauptsächlich Schriftdeutsch. Er verwendet meistens kurze Sätze um die Handlung zu beschreiben. In den mündlichen Reden der Personen findet man oftmals den Imperativ (Befehlsform) –besonders bei Claire Zachanassian, die gerne Befehle an ihre Mitmenschen gibt – aber auch beim Bürgermeister und beim Polizisten!!
Eine weitere sprachliche Auffälligkeit ist die Namensgebung Dürrenmatts. Damit will er bestimme Eigenschaften von Dingen und Personen dem Leser noch anschaulicher und damit deutlicher machen.

Beispiele:
GÜLLEN –in diesem Wort kommt Gülle vor, was Jauche bedeutet. Die Stadt ist ja auch heruntergekommen und schmutzig.
Klärie Wäscher (ehemaliger Name von Claire Zachanassian) erinnert natürlich an den Begriffe der Reinigung, des Waschens und in Zacha-nass-ian steckt das Wort nass.
Im Namen Andreas ILL steckt das englische Wort ill, dessen deutsche Übersetzung „krank„ bedeutet. Dieser Ill ist ja auch am Ende des Stückes krank vor Angst und Schuld!!

CHARAKTERISIERUNG VON CLAIRE ZACHANASSIAN:

bösen Dame. Sie ist die Hauptfigur des Theaterstückes. Claire glaubt, sich mit ihrem vielen

Claire Zachanassian spielt in Dürrenmatts "Besuch der alten Dame" die Rolle einer alten und Geld alles kaufen zu können.
Ihr Leben ist von vielen schweren Schicksalsschlägen gekennzeichnet und sie selbst dadurch enttäuscht und verbittert. Sie bekommt von ihrem früheren Liebhaber Ill ein Kind, doch er lässt sie einfach sitzen. Von nun an geht es für Claire immer weiter bergab; sie muss ihr Kind zu einer Pfegefamilie geben,  sich ihren Lebensunterhalt als Prostituierte verdienen und wird dadurch von der Gesellschaft ausgeschlossen. Schließlich stirbt auch noch ihr Kind, was den Schmerz,  den Ill ihr zugefügt hatte, noch unerträglicher macht und den Hass auf ihn noch verstärkt.
Anfangs wirkt die alte Dame als edle Wohltäterin, doch sie entpuppt sich als eiskalte, von Ill enttäuschte und gedemütigte Frau, die nur eines will: Gerechtigkeit und blutige Rache. Da sie glaubt, das alles im Leben käuflich ist im Leben und sie sehr reich ist,  kann sie sich schließlich ihre Rache und Gerechtigkeit für eine Milliarde erkaufen.

Alfred Ill

Alfred Ill  ist in der Stadt ein angesehener Bürger – und er selbst fühlt sich zu Beginn des Stückes auch als zufriedener unschuldiger Bürger. Als er Claire wiedersieht, ist er sich seiner Schuld aus der Vergangenheit nicht mehr bewusst! Ill glaubt, durch Verfälschen der Dinge aus der Vergangenheit die Zachanassian milde zu stimmen und ihr das Geld abgewinnen zu können. Doch er wird nur zu schnell von der Vergangenheit eingeholt, muss dem Richter der damaligen Vaterschaftverhandlung gegenüberstehen seine Schuld erkennen. Von diesem Augenblick an, sehen die Güllener den richtigen Ill und beginnen sich von ihm abzuwenden. Nachdem ihn auch der Pfarrer im Stich lässt, versucht Ill zu fliehen, wird jedoch von den Güllenern davon abgehalten.
Allmählich beginnt Ill seine Schuld sich selbst zu gestehen. Er legt einen Großteil seiner Angst ab, fasst neuen Mut und stellt sich sich der Bürgerversammlung und deren Urteil.
Der Bürgermeister fordert ihn auf, sich selbst zu ermorden, Ill lehnt dies aber ab. Trotzdem ist er bereit, sein Todesurteil anzunehmen, da er dies als einzig gerechte Strafe für sich selbst anerkennt.

Der Bürgermeister

Er verfügt über eine unbestreitbare Autorität (Ansehen). Er repräsentiert die Stadt bzw. die Bürger und deren Anliegen. Er spricht mit den Bewohnern der Stadt, verschweigt ihnen aber aus eigenen moralischen Gründen die damaligen Ereignisse und das Anliegen der reichen alten Dame. Als er im Namen der Stadt das Angebot der Milliardärin ablehnt, zeigt er seine moralische Stärke als Mensch. Doch andererseits hat er Verantwortung seinen Bürgern gegnüber, denen er ein besseres Leben durch die Milliardenspende ermöglichen möchte. Dadurch ist er in einem inneren Konflikt und kommt so auf die Idee, Ill den Selbstmord als beste Lösung für alle vorzuschlagen. Der Bürgermeister erscheint in der Geschichte als einer der wenigen, die den Tod Ills bereuen.

Eigene Meinung:    

In dieser tragischen Komödie zeigt Friedrich Dürrenmatt auf sehr groteske Art und Weise, dass die Welt von Geld regiert wird und unmoralisches Verhalten (in diesem Fall sogar Mord!!) in sittliches Verhalten im Namen der Gerechtigkeit umgedeutet wird. Die Bürger Güllens meinen: Ill als böser Mensch verdient aus Gerechtigkeitsgründen seine Todesstrafe und gleichzeitig haben alle etwas davon –nämlich Reichtum!! Dafür muss Ill aber ermordet werden, was moralisch und gesetzlich verboten ist. Um sich also als Bürger selbst nicht schuldig zu machen, wird Ill anonym in der Bürgerversammlung umgebracht, so dass der einzelne nicht angeklagt werden kann und der Arzt offiziell von „Herzschlag„ als offizieller Todesursache spricht.
 Meiner Meinung nach könnte das Stück auch den Titel tragen: „Geld verdirbt den Menschen„ oder „Jeder muss irgendwann für seine Schuld büßen„

 

Danke auch hier fürs zusenden!!

 

Weitere Infos zu  Der Besuch der alten Dame:

Allgemeine Infos zu Der Besuch der alten Dame

Friedrich Dürrenmatt Biographie

Kommentare

11 Antworten zu „Der Besuch der alten Dame – Friedrich Dürrenmatt – Buchvorstellung“

  1. Avatar von opfa
    opfa

    im goßen und ganzen gut

  2. Avatar von Ja ne

    [Namensgebung Dürrenmatts]
    Das ist sehr starke und seeehr gewagte Vermutung !
    Also das geht nicht :]

  3. Avatar von Emma

    Ich habe dieses Buch erst letztends behandelt und finde das dieses hier im großen und ganzen eine sehr gute zusammenfassung ist. Nur am Anfang im ersten Abschnitt ist ein Fehler beim Namen von Ill aufgetreten.Er heißt mit Vornamen Alfred

  4. Avatar von jojojo
    jojojo

    ehrlich gut, aber es wurde besser sein den Inhaltsangabe pro Akten anfassen.
    auch kuerzer..

  5. Avatar von Random-Guy
    Random-Guy

    Gute Arbeit, ich würd die einzelnen akte zusammenfassen und eventuell sogar pro akt die einzelnen Szenen.
     

  6. Avatar von Schüler
    Schüler

    Heißt Ill nicht Alfred mit Vorname?
    Irgendwo oben steht Andreas ?!?!

  7. Avatar von Julia
    Julia

    Hallo,
    also das mit der Namensgebung stimmt schon teilweise, zumindest steht es in Wikipedia genau so 😀
    nur zachanassian ist eine Zusammensetztung aus Zaharoff + Onassis + Glubenkian. Alle drei waren zur Entstehungszeit sehr bekannte Millionäre 

    1. Avatar von Gott
      Gott

      Und ist Ill nicht eher eine Kurzform von „Illusion“?. Da Alfred Ill am im Laufe der Komödie immer weiterhin versucht für sich die Illusion aufrecht zu erhalten, dass die Güllner hinter ihm stehen (bzw. die Güllner selbst auch diese Illusion schüren). Das Ganze gipfelt dann in der Bahnhofsszene. Die Güllner bedrängen ihn und sagen, er solle auf den Zug steigen. Doch Ill weiß, dass er, falls er es tut und jemand würde ihn zurückreißen, seine Illusion von einer heilen Welt nicht mehr halten könne. Er tut es nicht, um sich selbst im nachreien sagen zu können, er hätte die Möglichkeit gehabt.Er hat Angst sich mit der Realität der aktuellen Lage zu konfrontieren, was ihm später zum Verhängnis wird. Der Gedankengang ist schwer in Worte zu fassen, aber ich hoffe jemand versteht, was gemeint ist. „Ill“ einfach nur mit krank zu übersetzen, scheint mir doch etwas zu einfach…

  8. Avatar von Ron
    Ron

    Das mit der Namensgebung ist im Großen und Ganzen richtig. Der Bürgermeister, sowie der Polizist oder der Pfarrer werden auf ihren Beruf begrenzt. Sie haben keinen "persönlichen" Namen. Das passt zu Dürrenmatts Theaterauffassung – der Kollektivschuld. er beschreibt damit, dass alles Schuld sind.

  9. Avatar von lalala
    lalala

    klar, kritik wird nicht gern gesehen. ist ja auch nicht schlecht gemacht.. ein paar dinge find ich aber wichtig zu verbessern..

    Claire hasst Ill nicht, im Werk zeigt sich sogar an verschiedensten Stellen, dass sie ihn in der Tat noch liebt. Mit dem Mord bezweckt sie die Wiedergutmachung seiner Taten und kann ihn, am Schluss, mit zu sich nehmen und ihn für immer bei sich haben. Ihr androides Äußeres spiegelt sich auch in ihrer Sprache wieder. Kurze, kalte Sätze. Gesagt wird nur das wichtigste. Und oftmals will sie mit ihren Aussagen auch provozieren. Denn sie kann hinter die oberflächliche Fassade der Güllener sehen, sie ist die , welche die Fäden in der Hand hat (denn sie war es ja auch die Güllen in den Ruin getrieben hat). Sie will sich an ganz Güllen rächen, was sie am Ende ja auch erreicht. Denn Güllen macht sich durch den Mord an Ill schuldig (deshalb hat Ill auch den Selbstmord abgelehnt, er wollte die Güllener nicht ohne eigene Verschuldung davon kommen lassen).

    Es ist richtig, dass Ill am Ende die Schuld einsieht. Er geht sogar noch weiter und sagt, dass er für alles was Claire getan hat und tun wird verantwortlich ist, weil er sie zur androiden „Hure“ gemacht hat. Ich persönlich finde, dass dann schon wieder zuweit gehend.. naja Ill wandelt sich auf jeden Fall zum mutigen Menschen.

    Zum Bürgermeister noch.. Ich finde zum Beispiel, dass er den Tod nicht bereut. Er ist wie alle anderen Güllener. Sie belügen sich selbst, dass sie doch oh so wunderbare „abendländische Prizipien“ haben, doch gleichzeitig spekulieren sie schon mit der Milliarde und verschulden sich. Der Bürgermeister sieht sich in der Verantwortung, Güllen aus dem Loch zu helfen und zu Gülden(so wird es glaub ich am Ende umbenannt) zu machen.
    Für mich ist der Lehrer und vllt auch der Pfarrer einer der Menschen die sich als einzige wenigstens nicht gleich dem kaltblütigen Kapitalismus hingeben. Der Lehrer spricht aus was alle wissen, jedoch jeder verschweigt, dass einer Ill früher oder später umbringen wird. Und der Pfarrer versucht die Schuld der Güllener ab zu halten, in dem er Ill rät zu fliehen.

    Die Bahnhofsszene zeigt, dass der unausgesprochene Druck und die Angst Ills mehr Macht als jede Tat hat. Die Güllener drängen Ill nicht physisch sonder psychisch in Güllen zu bleiben. Und Ill weiß, Claire als eine Dame von Welt, würde ihn über all finden.

    Dürrenmatts Moral von der Geschicht: Kritik am Kapitalismus, an der Korruptheit der Menschheit,für jeden wird irgendwann der Tag kommen an dem man für seine Sünden büßen muss.

    Ein paar Gedanken.. ganz schön lange geworden ich weiß 😀
    ..für morgen auch nochmal ne gute Übung^^
    Viel glück allen die morgen Deutsch Abi haben!! =]

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